¬Das¬ Decanat Bozen.- (¬Der¬ deutsche Antheil des Bisthums Trient ; [Bd. 1])
MliaWrchen und Kapellen. 279 Freihöse im Thale Goldegg: Weisner, Maier, Faigl und Schalters) II. Gründung der Kirche von Afing, Baustil, Ein weihung und deren Erweiterungen. Einige wollen be haupten, dass die Herren von Goldegg die Stifter der Pfarrkirche von Jenesien seien. Bis bessere Gründe hiefür eingebracht werden, möchte ich ihre Gründung den Grafen von Morit-Greifenstein zu schreiben. Darum ist wohl auch 1393 Matthias der Greifensteiner vor dem Herrn Hans dem Goldegger als Zeuge
angeführt. Dass die Goldegger große Wohlthäter der Kirche von Jenesien waren, kann nicht bestritten werden. Denn da wurden sie getauft und da sanden sie auch ihre Ruhestätte. Doch die Kirche in Afing ver dankt ohne Zweifel den Goldeggern ihre Entstehung. Sie werden dann dieser Kapelle jene „Maiße' oder Etze um sie herum und gegen den Maierhof hin, welche heute eine gutgepflegte Wiese und ein Acker ist und 1735 dem jeweiligen Besitzer dieses Hofes für die Besorgung des Meßnerdienstes zur Nutznießung
überlassen wurde, zum Geschenke gemacht haben. Auch möchte von ihnen jener Kirchen wald, der an „Marttal' an die Kirche grenzt, als Eigenthum über lassen worden sein. Als Patron dieser Kirche wählten die Stifter den hl. Nikolaus, Bischos von Mira. Die Zeit, wann die Kirche gebaut wurde, ist unbekannt. Der im gothischen Stile gebaute Chor, der wohl nie abgebrochen wurde, lässt vermuthen, dass die Kirche um das Jahr 1400 möchte ge baut worden sein. Möglich wäre es, dass schon srüher
auf dieser !) Ihre älteren Namen hießen: 1. Obergoldegg, auf einer Felskuppe am rechten Ufer des Dornbaches/gegenüber der Kirche. Eine alte Ringmauer und andere Bauten, welche aus eine Beste hindeuten, sind noch deutlich zu erkennen. Darum wird der heutige Weisnerhof mit Recht als das Stammschloss der alten, 1473 ausgestorbenen Herren von Goldegg angesehen. 2. Niedergoldegg, das Mnkelerschlößl, eine Ruine, unweit Rafenstein, jetzt Faigl, ob der Talfer. 3. Der Schallhof und 4. Mayrhof. Diese Höfe besaßen besondere Rechte
, so dass in der älteren Zeit fast nie Bauern, sondern Edelherren m deren Besitz waren. Frühzeitig giengen die Goldegger-Höfe an die bischöfliche Kirche von Trient über, gegen anderen Er satz an die Grafen von Tirol. So belehnte Bischos Johann 1467 den Georg von Annenberg; in dieser Urkunde wird ausdrücklich bemerkt, daß diese früher als Lehen der Kirche von Trient ein Besitzthum des Herrn Christoph von Goldegg gewesen seien. Näheres findet sich im Archiv für Geschichte und Alter thum von Tirol II, 258