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Title A - Z
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Books
Category:
Sports, Games
Year:
1886
¬Die¬ Gefahren der Alpen : praktische Winke für Bergsteiger
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Page 146 of 261
Author: Zsigmondy, Emil ; Zsigmondy, Otto [Hrsg.] / von Emil Zsigmondy
Place: Augsburg
Publisher: Lampart
Physical description: XVII, 236 S. : Ill.. - 2. Aufl. / besorgt von Otto Zsigmondy
Language: Deutsch
Subject heading: g.Alpen ; s.Bergsteigen<br />s.Bergsteigen ; s.Gefahr
Location mark: II A-3.937
Intern ID: 154993
Kalk und ganz glatt gerieben. Doch find viele Stufen vor handen, welche meift nicht über Manneshöhe von einander entfernt find, fo dafs das Klettern eigentlich nicht fchwer ift Über eine diefer Stufen wollte ich mich am Stocke hinablaffen. Da bekam mein Stock in der eben befchriebenen Weife das Übergewicht und ich fiel einige Meter bis zur nächften Stufe hinab. Doch erlitt ich durch den Sturz blos ein paar ganz leichte Quetfchungern Der Stock war höher oben hängen ge blieben. Ich mufs bemerken

, dafs ich etwas leichtfinnig kletterte und die Stelle eben unterfchatzte. An einer wirklich fchweren Stelle wäre mir fo etwas nie vorgekommen, Purtfcheller erzählte uns, dafs die Jäger Salzburgs und Bayerns eine aufserordentliche Übung in diefer Art des Stock- kletterns haben, fo dafs fie im Stande find, an einer ganz fchmalen Felsritze den Stock etnzuftemmen, und sich daran hinabzulaffen. Die BergftÖcke diefer Jäger (Wildhüter) befitzen eine Länge von 2 bis 3 Metern. Diefelben werden beim Gebrauche

, d. i. beim Abftiege, mit der unteren Hand im Kamm-, mit der oberen im Riftgriffe erfafst. Der geftufte, ftreng gefchichtete Bau der Kalkgebirges bringt es mit fich, dafs das Abwärts gehen meift nichts anderes ift, als ein fortgefetztes Springen, wobei fich der Körper ganz auf den Stock ftützt. Man läfst fich an dem Stocke herabgleiten, fo dafs die Hauptarbeit der Arm- und Schultermuskulatur zufällt, während die Beine den Boden nur ganz leicht berühren. Sprünge von der doppelten Länge des Stockes, fowohl

ein anderer nicht an ihre Methode Gewöhnter drei- bis viermal mehr Zeit benöthigt, um diefelbe Terrainftrecke zu durchm elfen. Nur bei Regen, wenn der Stock nafs und

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Books
Category:
Sports, Games
Year:
1886
¬Die¬ Gefahren der Alpen : praktische Winke für Bergsteiger
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Page 210 of 261
Author: Zsigmondy, Emil ; Zsigmondy, Otto [Hrsg.] / von Emil Zsigmondy
Place: Augsburg
Publisher: Lampart
Physical description: XVII, 236 S. : Ill.. - 2. Aufl. / besorgt von Otto Zsigmondy
Language: Deutsch
Subject heading: g.Alpen ; s.Bergsteigen<br />s.Bergsteigen ; s.Gefahr
Location mark: II A-3.937
Intern ID: 154993
untere Ende desfelben hielten. Mit der rechten Hand wollte ich meinen Freund unterftützen. Diefer bat aber, ihm den Pickel zu überlaffen. So mufste mir mein anderer Freund vorher meinen langen Stock heraufbringen, dann konnte die Sache angehen. Ich ftützte den Vorankletternden mit der Rechten, bis er beiläufig in der Höhe meines Kopfes ftand. Nun war er von dem oben angebrachten Seil blofs etwa 3 m entfernt. Doch direkt hinauf gieng’s nicht. Er rückte etwas nach rechts. Dort konnte

ich ihn nicht weiter ftützen, ohne die Fixierung des Seiles aufzugeben. Ich bat ihn, zurückzu kehren. Das war aber nicht mehr möglich, da feine Hände wegen der Kälte der vereiften Helfen ganz erftarrt waren. Der Sturz war unvermeidlich. Alle waren darauf gefafst, jeder wufste, was er zu thun hatte. Ich griff mit beiden Händen nach dem Seile und fixierte es mögliehft ficher, wobei ich den Stock, der fonft abgefallen wäre, in die Linke nahm. IJnfer Freund rief: »Ich kann nicht mehr halten«, und flog im näch- ften Augenblick

an mir vorüber. Etwa 4 Meter tiefer wurde fein Sturz durch das fich fpannende Seil gehemmt, eben als die Füfse unteres Freundes die Platte berührten. Das Seil hielt an dem Vorfprung, ich jedoch wurde durch den plötz lichen Zug aus meiner Stellung gebracht und herumgedreht, fo dafs ich den Rücken der Platte zukehrte. Blofs mit der Rechten hielt ich mich am Seil, in der Linken den Stock. »Es ift nichts gefchehen«, rief der Geftürzte, uns beruhigend. Die beiden unten flehenden Gefährten liefsen nun langfam

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