Vinzenz Gasser, Fürstbischof von Brixen in seinem Leben und Wirken
und mit Mühseligkeiten beladen seid, von wannen er als schrecklicher Richter einst rufen wird: „Stehet auf ihr Tobten und kommet znm Gerichte.' Vielleicht nur wenige Jahre, ja vielleicht, ach, nur wenige Tage noch, lind dieses Herz, das Dir heute mit tiefinnigcm Gefühle dieses mittheilt, schlagt nicht mehr, vielleicht wenige Jahre noch, nnd diese Hand, die Dir dieses schreibt, bewegt sich nicht mehr. Wohlan denn, wahrlich, es ist Zeit, höchste Zeit aufzuwachen aus dein Schlafe der geistigen Trägheit, und angethan
des hohen und tiefen religiösen Lebeusernstes, der damals schon die Seele unseres Binzenz erfüllte. Zudem waren diese Entschlüsse kei neswegs vorübergehende Gefühle, voll denen in einer Stunde tiefer religiöser Erregtheit das Herz überströmte. Es ist vielmehr That- sache, daß wir hier namentlich rücksichtlich der „fortdauernden Uebungen' bereits die Grimdziìge jener Tagesordnung finden, welche er sein ganzes Leben lang, auch im Drange aller Geschäfte, mit der sorgfältigstell Treue befolgte