war seit längerer Zeit in ihrem Hause ein regeres Leben, und Manches deutete auch im Hause auf das, wovon die Welt, ich verstehe darunter Finele, Kuens und Riffian, so Vieles zu reden hatte. Eine Näherin saß seit einem Monate am Tische und verfertigte und flickte bald dies, bald das. Der Maler Heinrich war auch eine Woche lang in Finele und malte Tische und Stühle und Kästen so schön blau an, daß der Himmel mit seinem südlichen Blau eine Wette nicht bestanden hatte. Besonders
war ein Hängekasten „höllisch schön' angestrichen. Da gab's auf blauem Grunde feurige Rosen und bunte Tulpen kränze und dazwischen stand auf jeder Thüre ein Herz, das eine war von einem Schwerte durchbohrt, das andere von einem Lilienkranze umgeben. Das war wirklich ein Prachtstück, so daß Künstler Heinrich sich selbstgefällig die Hände rieb, als er vor dem Kasten stand und die Schönheit seines Meisterstückes sah. Gertraud nickte beifällig, und als der Maler Pinsel und Farben in seinen Zegger gepackt
hatte und beim Abschiede der Meisterin Glück wünschte, da meinte sie: „wozu?'» Als er erwiederte: „Ja, die Meisterin will's nur nicht wissen/' da lächelte sie und sagte schalkhaft: „Ja, dazu braucht's schon.' Als der Maler nach Hause gekommen war, wußte er nun auch zu erzählen, daß mit Jörg und Gertraud Alles in Richtigkeit wäre, er hätte es aus ihrem eigenen Munde, und prahlte sich mit dem wunderherrlich