Zwei Ritter, welche Feindschaft, so weit, so weit getrennt; Als Feinde die beiden Brüder das schöne Land nur kennt. Denn sehen sich die Beiden, so sprüht ist Auge Gluth, Hub nahen sie einander, kocht wallender ihr Blut; Und sprechen sie mitsammen, ist Haß ihr einzig Wort, Und sinnen beide einsam, so sinnen sie auf Mord. Da kehrte einmal wieder in's Thal der junge Mai, Es schlich die alte Liebe sich still mit ihm herbei, Sie schlüpfte in die Burgen, in Beider Herz hinein, Daß sich die beiden
Ritter betrüben und erfreu'»; » Sie kamen sich entgegen im ftühlmgsheitem Thal, Und grüßten sich als Freunde, als Brüder sich zumal, * Da sang ein Heimchen zirpend, daß an dem Wege saß, Bon junger Liebestreue und altem Brnderhaß; Es finde, wie jedes Lüftchen die Liebe schnell verweht, Es sang, wie Haß und Feindschaft so fest, so fest besteht.— Wer aber horàt lauschend wohl eines Heimchens Sang, Wenn rings ihm Flöten rufen und Fei'rtagsglockenklang? Nach unserer Frau Kapelle wallt stolz das Brüderpaar