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Books
Category:
History , Law, Politics
Year:
1873
Lucas Geizkofler und seine Selbstbiographie : 1550 - 1620
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Page 48 of 217
Author: Wolf, Adam / von Adam Wolf
Place: Wien
Publisher: Braumüller
Physical description: 211 S.
Language: Deutsch
Notations: In Fraktur
Subject heading: p.Geizkofler, Lucas
Location mark: II A-37.049
Intern ID: 550306
II. Til' dec- LucnS Gri;ivs>ci'. 43 der Admirnl solches vernommen, hat er den König selbst ange sprochen mit diesen Worten: Sire? (daS ist gnädigster König) E. Königl. Mnj. wollen nit glauben, daß die Teutsche sv nnbe- scheiden und truzig seyen, als ob sie mit gewalt in den Saal dringen wölken; sie solten als sremde nnd Scholaren, welche mit großen Unkosten hieher kommen, nllhie etwas namhaftes zn sehen, vor anderen Hereingelassen werden, und die Guardi solte gegen sie sich ettvaö

bescheidenlicher erzeigen und gedeiiken, daß sie Tentsche seiud. Daraus hat der König befohlen, man solle die fürnemsten hereinlassen, aber die so grob bezecht und beweint wären, abweisen; nnd als er sich zn einem seiner kammerherrn wandte, sagte er zu ihm diese wort: mau. mueß jetzt dem Ad miral und seinen gueten freunden den Teutschen etwaS zu ge fallen thllm, cS wird aber bald anders werden; mit welchen Worten er die folgende that zn erkennen geben, und deS Admirals und der seim'gcn tod anzeigete

. Den 16. Anglist kamen etliche Currier und Botschafter vom Cardinal von Lothringen und Dnen welche?^ der König bald Audienz gab, nnd entstuend darauf ein geschrey, daß der Herzog von Guisa praetieiert, den Admirnl mit seinen Freunden nnd mitverwandten umzubringen, welches dann am St. Bartholometag (der war eben an einem Sonntag) das ist . den 24. August deS Z57Z. Jarö folgender Massen geschehen. Nemlich bald imch Mitternacht hat der König besohlen, daß die schweizerische Guardi den königlichen Palast

und die gassen daran fleißig und sicher bewareten; alsdann hat er den König von Navarra nnd die Fürsten von Condn sammt allen ihren siir- nemsten Nöthen lind Offieieren, deren bey Wl) im königlichen Schloß einlofiert Ovaren und darin ihr liegerstatt hakten, zu sich bernese,! und ihnen befohlen, daß sie ihre wehren von sich legen nnd dann ans dein inneren Palast in den Schloßhos gehen solten. In diesem warteten etliche hundert der Schweizer und französischen Guardi, die den beseht hatten, alleo Navarnsche

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Books
Category:
History , Law, Politics
Year:
1873
Lucas Geizkofler und seine Selbstbiographie : 1550 - 1620
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Page 72 of 217
Author: Wolf, Adam / von Adam Wolf
Place: Wien
Publisher: Braumüller
Physical description: 211 S.
Language: Deutsch
Notations: In Fraktur
Subject heading: p.Geizkofler, Lucas
Location mark: II A-37.049
Intern ID: 550306
n. Die Zcll>s!bivgrcu>l>ic l^n;kosier. 67 gebliiet, nemlich der König voli ^-ìv-u'i^ mid der Fürst von Oonà: der ältere ^welche beide laut ihrer gedruckten, aber wie man darfnr hält, nur erdichten erklärnng, ihre Religion ver leugneten, und den Papst um Verzeihung ihres abfalles vom römischen stnel gebeten hatten). Neben dein von Oemäö ging der Herzog von . den das volck össeittlich rüemet und lobet, daß er soviel Hugenoten helfen erwürgen und der römi schen Kirchen schüzer und schiriner sey

. Bey diser Procession, im hineingehen in die Thumkirchen hat man dein König von àvm'rn und Fürsten von Oonllo, ungeacht sie noch nit zu Nittern gemacht sondern ihnen erst jezt die dignität des könig^ lichen ritterlichen Ordens geliehen werden solte, diese ehr ange- than, daß sie unter die ältesten und sürnemsten Ritter gezalt und geordnet worden. Bey solchem act wurde eine schöne ora- ti,in, doch in französischer sprach gehalten und darin von ihren tilgenden und tapferem gemüet auch von der großen

affection zn dem König und der Krön Frankreichs erzält als der nrsach, darum sie in den königlichen Orden aufgenommen. Im Herausgehen aus der Kirchen ist der König von Frankreich in der mitten zwischen dem Cardinal von I5mir!?i)n und dein Bischöfen von I'ari« gangen. In dessen bischöflichen Palast ist allen Rittern das mittagmal zuebereitet worden, welche daraus gar srölich oder vielmehr leichtfertig gewesen, so daß einer dem andern die mnsel non dem lieben brot und äpfelschaleu auch trauben und etliche

gar nasse Diug von etlichen monesterlen ins nngesicht geworfen, ja der .^önig von Frankreich selbS hak sein tischfaze- netlin iii wein getunkt, einein gar alten Ritter one allen respect seines grauen hohen alters unter die angen geworfen und damit seine köstliche kleid verderbt, ^u snmma eS war gar kein könig liche Hofweis oder Zucht, sondern schier ein leichtfertiges kin disches wesen, welches die Ritter sich machten gefallen lassen; sie hielten eS gleichsam für ein guad

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Books
Category:
History , Law, Politics
Year:
1873
Lucas Geizkofler und seine Selbstbiographie : 1550 - 1620
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Page 43 of 217
Author: Wolf, Adam / von Adam Wolf
Place: Wien
Publisher: Braumüller
Physical description: 211 S.
Language: Deutsch
Notations: In Fraktur
Subject heading: p.Geizkofler, Lucas
Location mark: II A-37.049
Intern ID: 550306
, hat er ihn der alten knndschaft erinnert, er wolte aber nichts von der Religion hören und fangete an vor ihm zu weinen, daß man leichtlich spüren konnte, wie ihn fein gewissen gedruckt. In der stund, da seiner diseipel Better der Admiral zu Paris geschossen worden (welches dann durch die Papisten mit großem frolocken bald ansgebreitet worden) spilete der König Carl mit dem König von Ravarra und zweyen Fürsten von Condü im Ballhaus, und die hochzeitliche gast hatten smisi allerley Ritterspil und Kurzweil angestellt

, wie ans solchen hoch- zeitfesteii gebräuchig. Den vierten August anno Z5755 nahm die Hochzeit ihren nnfnnfl, und dieweil der König von Navarra nit motte in die pfäffische Thnemkirchen gehen, so hat man vor derselben ein große brücken gemacht, mit herrlichen tapezereyen geziert, darauf die königliche Braut mit einer köstlichen krön von edlen gestein und perlen, so man ans etliche l<F) tausend kronen geschäzt, durch ihren bruedern den König in Frankreich dem König von Navarra nlÄ dein Bräutigam

zngefnert worden ist. Weil man vermeint, eS würde diese einsegnnng vormittag geschehen, hat sich dervwegen eine große menge des BolkS zeitlich zn der Thnemkirchen verfliegt, und sonderlich haben die tentschen Scho laren, darunter auch ^uwS Kcizkofler etlich fenster und örter. derentwegen sie viel kronen geben mmßten, bestellt. Doch ist diese einsegnnng erst nin l> Uhr abends von? Cardinal von k^>,irl>,,i> geschehen, welcher sie mit gar wenig Worten zur mengà'n. ^cach dieser einsegnnng ist der König

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Category:
History , Law, Politics
Year:
1873
Lucas Geizkofler und seine Selbstbiographie : 1550 - 1620
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Page 46 of 217
Author: Wolf, Adam / von Adam Wolf
Place: Wien
Publisher: Braumüller
Physical description: 211 S.
Language: Deutsch
Notations: In Fraktur
Subject heading: p.Geizkofler, Lucas
Location mark: II A-37.049
Intern ID: 550306
>1. Tic ZiNiisil'N'HVlipIiie d?c> Vucao (;!ci',loficr. 41 oder gezelt der höllischen geister, darin war der König von Na varro mit seinen gesellen. Bey dem fucsturnier hatten beide Partei) gar schöne vcrgulte Harnisch nnd nach dein turmer, in welchem der König mit seiner gesellschast den von Navarra ob gelegen, hat üian nichts sonders, so würdig zu sehen, angestellt, nur etliche gar prächtige ringelrennen nnd tänze. In solcher Zeit hat man nit gespürt oder vermerkt, daß der König anö Frankreich

dem König von Navarra nnd anderen Hugenoten feind nnd nnhold wäre; sondern es hat das ansehen gehabt, daß er ihnen sonderlich aber dem Admiral nnd den für- nemsten Hugenoten, so hievor ein gnete Z?it lang zu Paris sich sicher aufhielten, ganz wol geneigt sey, also daß anch der gemein Posel klagend hin und wieder saget, es würde der König von Frankreich gar hugenotisch werden, besonders weil er erst neulich dem Admiral und seinen blutsverwandten ansehnliche Renten und gülten von einer Abtey geschenkt

und deputiert hätte. Überdies hat er auch in viel Kriegsvolk aus schreiben und annehmen lassen, welches er unter dem Admiral als Obristen ins Niederland wider den Duea 6'^!)^ fort schicken wollte. Als aber solches Kriegövolk beysammen, hat es der König nit wider den sondern wider den Prinzen von Oilmion unter einem italienischen Obristen Ktro/.a genannt ') auSgefcrtiget, welcher dieser hochschädlichen practick und rathschläg fast der fürneinsie anHeber und nrsacher gewesen, nnd gerathen

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Books
Category:
History
Year:
1855
Oesterreich unter Maria Theresia
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Page 48 of 591
Author: Wolf, Adam / von Adam Wolf
Place: Wien
Publisher: Gerold
Physical description: 594 S.
Language: Deutsch
Notations: In Fraktur
Subject heading: g.Österreich;z.Geschichte 1740-1780 ; <br>p.Maria Theresia <Österreich, Erzherzogin, 1717-1780>
Location mark: II 141.825
Intern ID: 101111
Preußens Heer und Geld Maria Theresia zur Verfügung und der König wolle die Seemächte und Rußland herüberbringen. Man war in Wien überrascht, erstaunt; der Unwille über diese Rechtsverletzung, die rohe Persönlichkeit des Großmarschalls, seiue Reden, in denen von dem un überwindlichen Heere des Königs und von seiner Macht, mit der er Krieg oder Frieden geben könne, die Sprache war, ließen diesen Schritt des Königs von Preußen noch anmaßender erscheinen. Man hatte so viel Gewicht

zurückgewiesen, auch als Gotter an deutete, der König würde mit einem Theil Schlesiens znsrieden sein. Es erschien alles bei Friedrich großsprecherisch, so eitel, man hoffte auf Erfolg gegen ihn. Weder Oesterreich, noch die anderen Höfe kannten dm jungen kräftigen Geist und die Nachhaltigkeit seiner Mittel. In Berlin hatte man kein Vertrauen auf ein günstiges Resultat. Es waren viele, welche den König gern aufgehalten hatten, aber Niemand wagte es; selbst Borke, sein Gesandter in Wien, wollte dem König böse

Folgen weissagen. Von den Großmächten wurde sein Schritt geradezu als unüberlegt angesehen. Die Engländer waren schwer zu überzeugen, daß die Preußen wirklich marschirt wären, und Robinson, der englische Gesandte in Wien, meinie: der König von Preußen verdiene iu der Politik excommnnicirt zu werden. In Paris hatte man wohl von Ansprüchen Prenßens gegen Oesterreich etwas gehört, konnte sich aber nicht hineinfinden; Ludwig XV. nannte Friedrich offen einen Thoren. Alle waren rückschauende Geister

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Books
Category:
History , Law, Politics
Year:
1873
Lucas Geizkofler und seine Selbstbiographie : 1550 - 1620
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Page 44 of 217
Author: Wolf, Adam / von Adam Wolf
Place: Wien
Publisher: Braumüller
Physical description: 211 S.
Language: Deutsch
Notations: In Fraktur
Subject heading: p.Geizkofler, Lucas
Location mark: II A-37.049
Intern ID: 550306
II. Iii' Selbstbiographie des Lucas Gnzkoflrr. 3!» brnedern, item mit don Herzoge» Guise, von und von Ni- vvi « >). mich mit vielen anderen französischen Fürsten und Herren ganz köstlich gekleidet in die Thuemkircheu gangen, und hat die Meß gehört; aber der König von Navarrn als Bräutigam und beide Fürsten von Condä seine Vettern (darunter der ein sich unlängst zuvor mit einer Herzogin von Revers verheirat), wie auch der Admiral, und viel andere fürneme Grasen und Herren, so nit papistisch

in das Palatimi! (denn das lìàm^nt, oder Gericht hat man inzwischen aus königlichem Befehl in dem Augustiner Kloster zu halten verordnet) gangen, daselbst die königl. hochzeitliche malzeit einzunemen. Aber zuvor hat man schöne spectackel mit triumphwägen nach altem römischen gebrauch zuegericht gesehen, in welchen der König in Frankreich, der die Person deö gaturm präsentieret, und seine zweeu brue- der gesessen; im andern wagen hat man gesehen inonwm pur- i,.'ìK5Ì <!UM ^su8Ì8 sit /ìpl)Mnc

^ welche mit allerlei) saitenspil und gesäugen gar lieblich musieierten. Bey der hochzeitlichen malzeit seind am Tisch allein der König in Frankreich, die Braut, des Herzogen von Lothringen geinachel und seiue zn>en brüeder gesessen; der König von Navarrn der Bräutigani ist bey dem tisch neben dem König gestanden, als wenn er ihm ehrenhalber aus demuet aufwartete. Nach der malzeit hat man zwey oder dreymal gar züchtig und bescheidenlich getanzt, welchem tanz auch die Hugenoten zugesehen, aber nit getanzt; darnach

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Books
Category:
History
Year:
1855
Oesterreich unter Maria Theresia
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Page 320 of 591
Author: Wolf, Adam / von Adam Wolf
Place: Wien
Publisher: Gerold
Physical description: 594 S.
Language: Deutsch
Notations: In Fraktur
Subject heading: g.Österreich;z.Geschichte 1740-1780 ; <br>p.Maria Theresia <Österreich, Erzherzogin, 1717-1780>
Location mark: II 141.825
Intern ID: 101111
porgetragene Adelsthum behauptet hatte, war abgethan. Der Wechsel der Dynastie hatte dem Lande viele Wunden geschlagen und am meisten beigetragen, die Souverainetät der Stände zu befestigen. In Folge der Artikeln von 1687 und der pragmatischen Sanction folgten die Fürsten des Hauses Oesterreich ebenso unbestritten wie in allen übrigen Kronländern. Die Tradition, der Geist des Adels wirkte zur Erhö hung der königlichen Würde mit. Alle Familien des Landes waren dem König unterthan. Er ist heilig

, unverletzlich, unverantwortlich. Seit die Verfassungsformen bestimmter geworden, konnte die Person des Königs nicht mehr in die Verhandlung gezogen werden. Seine Rechte trugen alle Fülle der Souverainetat und Majestät in sich. Er leitete die auswärtigen Verhältnisse als Herrscher von Oesterreich, Krieg und Frieden hingen von ihm ab. Die Stände sprachen wvhl noch die Theilnahme bei Friedensschlüssen mit der Türkei an, aber dieses Recht war langst versunken. Der König berief und entließ die Stände

; gegen seinen Willen durste der Reichs- oder Landtag nicht beisammen bleiben. Zu jedem gesetzgebenden Acte war seine Zustimmung nothwendig; seine Propositionen mußten 'zuerst vorgenommen werden. Er übte eine um fassende vollziehende Gewalt. Militär und Festungen stehen zu seiner Disposition, nur die Insurrection mußte vom Reichstag ausgeschriebeu werden. Von ihm flößen alle Gnaden und Ehren aus. Der König ernannte alle Beamten, bis auf den Palatin und die Kronhüter, welche der Reichstag erwählte, und die Comitats

- und städtischen Beamten, welche von den Korporationen eingesetzt wurden. Seine geistliche Ober- Herrlichkeit über die Kirche ist groß; die Protestanten genießen die Frei heit ihrer Religion aus königlicher Gnade. Der König hatte allein das Münzrecht, er leitete das Postwesen, er war im Besitze aller Regalien, er war der oberste Lehensherr aller Grundbesitzer und hatte in dieser Beziehung viele Rechte. Manche getreue Familien wie die Käroly, Zichy, Palffy, BathiaM, Esterhazy, Forgàcs waren durch die Könige

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Books
Category:
History
Year:
1855
Oesterreich unter Maria Theresia
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Page 555 of 591
Author: Wolf, Adam / von Adam Wolf
Place: Wien
Publisher: Gerold
Physical description: 594 S.
Language: Deutsch
Notations: In Fraktur
Subject heading: g.Österreich;z.Geschichte 1740-1780 ; <br>p.Maria Theresia <Österreich, Erzherzogin, 1717-1780>
Location mark: II 141.825
Intern ID: 101111
zu sein. Oesterreich mächtig in Deutschland mußte den jungen preußischen Staat herabdrücken. Der Hinblick auf das Aequivalent, welches Oesterreich für die Jülich-Berg'sche Erdschaft dem Kurfürsten versprochen hatte, verfehlte nicht, auf den König Eindruck zu machen. Seine Vorfahren hielten immer das Auge dahin gewendet. Wie immer Preußen aus der deutschen Verfassung herausgewachsen war, sein Be stand hing doch immer mit dem Gleichgewicht der deutschen Fürsten, mit der Föderativverfassung des Reichs zusammen. Sàld

Friedrich die Kunde von jenen Verhandlungen erhalten, beschloß er der Erweite rung Oesterreichs mit Vorficht und Kraft entgegenzuwirken. Die Be- stimmungsgründe und der Hergang find aus den Schriften Friedrich's selbst und den Memoiren des Grafen Görz allgemein bekannt^). Der König von Preußen betrat auch hier, wie in der polnischen Katastrophe den diplomatischen Weg; er wollte die Kriegsmittel nur als letzte Kraftanstrengung anwenden. Der Mittelpunkt des Widerstandes gegen Oesterreich war der «Mainsche

Patriotismus, der durch einzelne bai- rische Landstände und die Herzogin Maria Anna, Witwe des Herzogs Clemens, eine chatkräftige, geistreiche Frau, vertreten war. Als Ver th eidiger stellte fich der König von Preußen auf. Der Herzog von Zweibrücken war nur Vorwand und Werkzeug ihrer Politik. Friedrich II. schien ganz unthätig, aber seine Kräfte wirkten in Petersburg, Paris und München. Der König, der für die wichtigsten Missionen niemals seine Staatsmänner und Diplomaten verwendete, nicht einmal ins Ver

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Books
Category:
History , Law, Politics
Year:
1873
Lucas Geizkofler und seine Selbstbiographie : 1550 - 1620
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Page 73 of 217
Author: Wolf, Adam / von Adam Wolf
Place: Wien
Publisher: Braumüller
Physical description: 211 S.
Language: Deutsch
Notations: In Fraktur
Subject heading: p.Geizkofler, Lucas
Location mark: II A-37.049
Intern ID: 550306
08 I!. Die E clbstliiogvnphio dcS i'ncaS Bei;kosli'r. Der .König hat sich mich mit seinem brueder bald hernach bey den Franeiseanern oder Cördulariern in ihr Kloster, darin bey 5,0) Munich, zu gast geladen, und niit ihnen allerlei) muet' willige, seltsame nick linverschnntte Possen getrieben, sagend, daß wie er vor wenig tagen etliche Ritter des .Königs gemacht, so mit dem eisernen scharfen spies rennen, fechten und streiten, also wolle er jezt etliche besondere Flitter machen und benennen

, so mit einem fleischenen spies kämpfen nnd ihr tapfere Manichei! vor andern erzeigen sviten. Der .König hatte dermalen etliche junge Weibsbild, so in mannskleidern, als wenn sie seine Kammer- jung nnd Edelknaben wären, bey sich. Diesen ließ er unter schiedliche kümmerlein und kellerlein geben und etliche starke und schöne Munich des Klosters zu ihnen süeren, welche mit ihnen das spit Veneris nbeten. Der König, sein Bastardbrneder und etliche seiner Rnffianer haben selbs zuegesehen; ja diese mneßten hernach ans

die zn diesem venerischen Kampf auserlesene Munich so begierig gewesen, daß sie auch in ihren lütten den selben verrichtet, wenn sie nit die alte Königin und die Rnsfianer davon abgemahnet, weil die in ihrem gewissen es snr ein noch größere fand hielten, wenn sie in ihren geweihten lütten und Neidern gedachtes werck begiengen. Demnach brachten die Russia- ner bald etliche schlechte lleider, damit die Miinich beileidet desto kecker sich dürften bey den Weibsbildern sehen lassen. Als die Munich beysnmmen, ließe der König

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Books
Category:
History , Law, Politics
Year:
1873
Lucas Geizkofler und seine Selbstbiographie : 1550 - 1620
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Page 47 of 217
Author: Wolf, Adam / von Adam Wolf
Place: Wien
Publisher: Braumüller
Physical description: 211 S.
Language: Deutsch
Notations: In Fraktur
Subject heading: p.Geizkofler, Lucas
Location mark: II A-37.049
Intern ID: 550306
II. dì',! Eö hatte der König anö Frankreich hievor gemeinlich öffentlich tafeln gehalten, aber den I5i. August hat er angefan gen solches zn unterlassen, auch besohlen, man solle nunmehr alles hochzeitlich Wesen und andere Pracht einstellen lind dieser Hochzeit ein end machen, damit eS nit das ansehen habe, als ob man mit dem Admiral smit T>em eö je länger je gefärlicher stueude) ein initleideu hätte und auch sonst den geineineii nnz nit zeitlich beherzigen wolle. Hievor hat man die Teutschen

und andere fremde, welche den Ort und die maner, in der die kngel, damit der Admiral geschossen worden, steckend verblieben, zu be sichtigen begehrt, in den königlichen Palast oder Hof gerne ein gelassen, doch von dein 15). Uugnft an hat man sie durch die daselbst verordnete Trabanten gemeinlich abgewiesen, und ihnen den znegang zu demsellngen ort schwerlich gestatten wollen. Wenig tag zuvor, als der Admiral in arni geschossen, hat der König in Frankreich in seinem Palast allerlei) knrzweil, sonder- lich

, so mit ihnen von Straßburg ano in Frankreich gezogen, gestillt und von ihrer nnbescheidmheil abgewiesen. Die Schotten in deS König Guardi macheten sich aber gar unnüz und gaben dem König zu verstehen, alo ob die Teutschen mit gewalt in den Saal dringen und vielleicht ein unruhe erwecken wölken. Und da solches der Schottischen Guardi Hnuptmami dem -Wnig anzeigete, welches der Admiral nachmd darbetz sleend gehört, hat der ^onig schnell und zornig befohlen- man solle solche versoffene Deutsche, wie er sie nennt, dahin

10
Books
Category:
History
Year:
1855
Oesterreich unter Maria Theresia
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Page 97 of 591
Author: Wolf, Adam / von Adam Wolf
Place: Wien
Publisher: Gerold
Physical description: 594 S.
Language: Deutsch
Notations: In Fraktur
Subject heading: g.Österreich;z.Geschichte 1740-1780 ; <br>p.Maria Theresia <Österreich, Erzherzogin, 1717-1780>
Location mark: II 141.825
Intern ID: 101111
, in Westphalen waren unbedeutend gegen die Ereignisse in Schlesien; jeder Pnlsfchlag des Kampfes reagirte auf den Krieg und die gefanunte Politik. Von Jahr zu Jahr steigerte Oesterreich seine militärische Kraft. Daun nnd Laudon drängten 1758 den König aus Mähren. Die Russen traten energischer auf, nachdem der Reichskanzler Bestucheff von seinem Posten entfernt war, sie eroberten Prenßen, Kö nigsberg, sie schienen sich dort festzusetzen, die Kaiserin Elisabeth ließ sick huldigen, die Kirchengebete nannten

ihren Namen — in derselben Stadt, in der sich einst Friedrich I. die Köuigskrone aufs Hanpt gesetzt hatte. Friedrich II. rächte sich bei Zorndorf, wo die Russen unter Fer- inor 20,OVO Mann verloren. Sie zogen sich dann über Landsberg zu rück, und verließen im November Brandenburg und Pommern. Landon und Daun besiegten den König noch bei Hochkirchen (14. Oct. 1758); aber der Feldzug von 1758 endete ohne bedeutende Resultate. Im fol genden Jahre blieb das Kriegsglück auf Seite der verbündeten Mächte

; es war dieser Feldzug für Preußeu der unglücklichste von allen. Der selbe Landon, dessen Dienste der König einst nicht angenommen, weil ihm seine Physiognomie nicht gefallen, richtete nun bei Kunersdorf (12. Aug.) fast seine ganze Heereskrast zn Grunde. Friedrich war in der Schlacht selbst in Lebensgesahr; sein Pferd erschossen, sein Rock von Kugeln durchlöchert, nur ein goldenes Etui in der Tasche hatte die matte Kraft einer Kugel gebrochen. Er kam in eine so verzweifelte Lage, daß er sich nur durch Märsche

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Books
Category:
History
Year:
1855
Oesterreich unter Maria Theresia
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Page 517 of 591
Author: Wolf, Adam / von Adam Wolf
Place: Wien
Publisher: Gerold
Physical description: 594 S.
Language: Deutsch
Notations: In Fraktur
Subject heading: g.Österreich;z.Geschichte 1740-1780 ; <br>p.Maria Theresia <Österreich, Erzherzogin, 1717-1780>
Location mark: II 141.825
Intern ID: 101111
des russisch-türkischen Krieges hatte Oesterreich Grenzpfähle aufrichten lassen znr Erkennung der österreichischen Grenze für die kriegführenden Mächte. Diese Grenzlinie wurde nordostwärts jenseits eines Bezirkes hinausgeschoben, den man allgemein für ein Stück von Polen hielt und den die Republik als ihr eigenes Gebiet betrachtete. Es war dieß die Zips, altungarisches Gebiet, welches einst Kaiser Sigismund als König von Ungarn an seinen Schwager Wladis- law Jagello für eine Summe Geldes verpfändet

Elemente zu- und abflössen; oftmals waren die französischen Agenten, welche mit Rakoczy und Tököli unterhandelten, dort gesessen. Oesterreich wollte nur ein Schutzmittel ergreifen und erließ auch eine Erklärung an Polen und alle fremden Minister, daß es keine Beein trächtigung des Pfandschaftsrechtes der Krone Polens im Zwecke habe. Der König von Polen und die Republik erklärten dieß aber als eine förmliche Besitzergreifung. Es enspann sich ein Schriftenwechsel zwischen Kaunitz und dem Großkanzler

, der durch seine Heftigkeit die wenigen Sympathien Oesterreichs für König Stanislaus und Polen erloschen machte. Das Ganze war unbedeutend und keines Streites gegenüber den großen Ereignissen wertb; die Zips war nicht so gelegen, daß man dabei an eine Zerstückelung Polens denken konnte, aber jene Besetzung ') für Z7.Wi> schock böbmischei Groschen.

13
Books
Category:
History
Year:
1855
Oesterreich unter Maria Theresia
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Page 62 of 591
Author: Wolf, Adam / von Adam Wolf
Place: Wien
Publisher: Gerold
Physical description: 594 S.
Language: Deutsch
Notations: In Fraktur
Subject heading: g.Österreich;z.Geschichte 1740-1780 ; <br>p.Maria Theresia <Österreich, Erzherzogin, 1717-1780>
Location mark: II 141.825
Intern ID: 101111
ew Beistand leiste und bei der Kaiserwahl den bayerischen Interessen will fahren werde. Frankreich hatte triftige Gründe, England vom Kriege abzuhalten, deßwegen wurde der Tractat gleich als ein Neutralitàtsver- trag ausposaunt. Dem österreichischen Gesandten in Hannover wurde »ütgetheilt, wie es Sr. Majestät von Großbritannien nunmehr unmög lich sei, die tractatmäßige Hilft und Garantie der pragmatischen Sanc tion zu leisten, weil der König von den Feinden Oesterreichs genötbigt wäre

zn gewinnen ver sucht. Die Kurfürstin Maria Amalia war immer für den Frieden ge neigt. Der österreichische Hof bot Baiern Bmderösterreich, ein Stuck Tirol, die österreichische Niederlande. Inzwischen Karl Albert war ganz in den Händen seiner französisch gesinnten Minister und ging nicht darauf ein. Der König von Preußen handelte sclbstständig; gleich An fangs hatte er alle seine Hilfe, wenn auch nur für „ein gut Theil Schlesiens' angeboten und blieb immer dazu geneigt. Alle Vorschläge darüber wurden

aber in Wien zurückgewiesen, noch nach der Schlacht vsn Molwitz lehnte man alle Auerbieten dieser Art ab. Bartenstein behauptete, man dürfe lieber alle italienischen Besitzungen an den Kö nig von Sardinien abtreten, als einen Fuß breit Landes an den König von Preußen. Mau fürchtete in Wie« deu hochstrebenden Ehrgeiz des jungen Königs ; durch Schlesien war seine Macht begründet und man «àte, er könne einmal nach Böhmen und Mähren greifen. Höchstens

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Books
Category:
History , Law, Politics
Year:
1873
Lucas Geizkofler und seine Selbstbiographie : 1550 - 1620
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Page 38 of 217
Author: Wolf, Adam / von Adam Wolf
Place: Wien
Publisher: Braumüller
Physical description: 211 S.
Language: Deutsch
Notations: In Fraktur
Subject heading: p.Geizkofler, Lucas
Location mark: II A-37.049
Intern ID: 550306
. Diese reden kamen so weit ans, daß die kvowi-ss und königliche prokssKorsK der Universität nnd daS ganze lìr- l:i,MLnt dem postulo und liivlaiw bey höchster stras verbieten lassen, in ihren eollogüs keine cleclmnationizs wider einander zu halten, viel weniger des Königs auö Hispania Suns jemnleu zu gedenken. Damalen entstnende auch in der Universität zn-Paris ein gefchrey, es würde mit den Lutherischen und Hngenotischen bald ein gefärliche Veränderung erfolgen, wann der König von Na- varra, so damalen

noch hngenotisch, mit deS 5königö Carl IX. schive st er Hochzeit zu Paris halten würde, Solches geschrey nb zuschassen und zu unterdrücken, hat man zu Paris den 3V. Juny 1572 ein königlich Mandat pnblicicrt, daß mau friedlich leben und niemand, so dem König von Navarra zugethau oder die wegen seiner vorstehenden Hochzeit gen Paris kommen seind oder noch kommen werden, weder mit w.nteu noch werken beleidigen soll bey leibeSstraf. Solches Mandat gefiel den Parisianern nit wol, welche daraus vermneten nnd

schließen Wolken, als ob der König den Hngenvteu und ihren Häuptern zu viel savvrisirt sey nit zu geringem abbruch der heiligen römischen katholischen Religion. ES waren dazumal über die witsche Scholaren für- uemlich darum gen Paris kommen, die erwähnte Hochzeit zu scheu; als sie aber spineteu, daß darbey und hierauf ein sondere gefar zu befürchten, seind ihrer viel gen s)rZio«s und Wolf. LucaK ^

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