falsche Ruf verbreitete, Blum sei nach Berlin entwischt, ergoß sich von Neuem eine Fluth von Carrica turen über Robert Blum, dessen Muth nie großes Vertrauen einge flößt hatte, und erheiterte die Frankfurter-Gesellschaft, welche trotz der bewegten ereignißreichen Zeit von der Langweile viel auszustehen hat. Männer und Frauen füllten nebenbei ihre Theestuudeu und Unterhaltungslucken bei der täglichen Mahlzeit mit schmerzlichen Klagen aus, daß der Volkstribun von Leipzig entkommen
eines schönen Morgens ein Brief an den Reichsverweser, zwar nur aus seiner Verwaltnngskanzlei in Wien, aber von zuverlässiger Hand, mit der bestimmten Nachricht, daß Robert Blum Zerschossen worden sei. Die Minister und das Bureau der Nationalversammlung werden noch vor der Sitzung rechtzeitig von diesem Fall unterrichtet. Sie erscheinen, ernsthaft, fast betrübt, v. Gagern mit etwas gebrochener, jedenfalls von tiefer Erschütterung zeugender Stimme, und feierlichen Haltung, die seinen Schmerz nur desto
, und in einigen Augen glühte es wie Thränenglanz. Ich fragte einen Nachbar um die Ursache dieser Erscheinung, er gab mir keine Antwort, den Blick starr auf die Tribüne gerichtet. Die Glocke des Präsidenten läutete, athemlose Stille herrschte im ganzen Hause, v. Gageru verlas mit unsicherer Stimme ein Schreiben aus Wien an den Abgeordneten Bauernschmied, worin Robert Blum's Tod ausgesprochen war. Ein anderer Brief, der später anlangte und ans Präsidium eingereicht Wurde, erzählte, die Einzelheiten der Hinrichtung