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Title A - Z
Title Z - A
Books
Year:
1853
Charakterbilder
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Page 254 of 267
Author: Weber, Beda / von Beda Weber
Place: Frankfurt am Main
Publisher: Sauerländer
Physical description: 489, XII S. : Ill.
Language: Deutsch
Notations: In Fraktur
Location mark: II 102.260
Intern ID: 503249
luden mich freundliche Gesichter zum Mittagsessen. Ich widerstrebte einige Zeit; als jedoch in ein grün geschmücktes Haus eine Schaar- weiß gekleideter Mädchen und junger Turner aus der Nachbarschaft singend einzog, und der gutmüthige Wirth mich am Arme faßte mit den Worten: „An einem so fröhlichen Feste kann man nie Gäste genug im Hause haben!' trug es auch mich in die Stube. Wir setzten uns um einen runden Tisch von Buchenholz, abwechselnd nach einander Mann und Frau, Knabe und Mädchen. Niemand

, in diesem Haus, treibe Sund' und Laster aus! ' oder: „Bleib' bei uns, Herr Jesu Christ! denn bei dir gut wohnen ist!' oder: „Laßt den Teufel nicht herein mit des Hasses Noth und Pein!' Blanke Reinlichkeit sprach überall gemüthlich an; weiße Vorhänge an den Fenstern, um die Betten rothblau gestreifte, der Fußboden sorgfältig gescheuert, — 465 — allerwärts Spuren der ordnenden Menschenhand, welche den Haushalt einer schönen Seele durch äußere Zier und Siuuigkeit andeutet und liebenswürdig macht

nach einer Viertelstunde wieder, den Weißen Hemdekragen einfach über ein blaues Halstuch geschlagen. Alle Tischgenossen sprangen ihm mit stürmischem Jubel entgegen, fielen ihm um den Hals und bedeckten ihn mit Küssen. Margreth, glühendroth im Gesichte, mit Thränenperlen auf beiden Wangen, hielt seine rechte Hand fest in der ihrigen, und schaute ihn mit unbeschreiblicher Zärt lichkeit an. Er war ja ihr Verlobter Bräutigam. Democratische Gelüste der letzten Zeit hatten ihn gegen ihr christlichsrommes Vater haus

gesprengt, welche sich über das Herz des guten Willibald gezogen. Zerknirscht, um Verzeihung flehend stand er vor Margreth und ihren Schwestern. Für mich, den verlorenen, träumerischen Gast lag in dieser schwei genden Gruppe eine süße Prophezeiung für die Zukunft, es werde einst der Tag kommen für Deutschland, wo der confessionelle Hader schwindet vor der deutschen Innigkeit, wo die Gottlosigkeit der Politik verstummt im Glauben an den Heiland, wo die katholische Kirche alle Confessione!! einigt

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Books
Year:
1853
Charakterbilder
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Page 124 of 267
Author: Weber, Beda / von Beda Weber
Place: Frankfurt am Main
Publisher: Sauerländer
Physical description: 489, XII S. : Ill.
Language: Deutsch
Notations: In Fraktur
Location mark: II 102.260
Intern ID: 503249
nichts, schon seit zwölf Jahren. Der freieste Luftzug bei offener Thür und offenem Fenster ist ihr selbst im kältesten Winter Lebens- bedürsniß, wenn sie nicht ersticken soll in unleidlichen Schmerzen. Man läßt sie Tage lang allein. Ihre Schwester geht im Sommer auf das Feld und sperrt sie während ihrer Abwesenheit ein, auch die Nacht wacht Niemand bei ihr. Selbst die schwesterliche Aufmersamkeii für sie im Falle der Anwesenheit ini Haus ist offenbar gering. Dem Bett gegenüber in einer andern Ecke

von seiner Pflegling wenig oder nichts, was man in seiner Stellung sehr begreiflich findet. Auf meine Frage an die Schwester, ob ich nicht später noch einmal kommen dürfte, sagte sie mit etwas spitzem Ton: „Ja! aber nicht vor drei Uhr! ich gehe jetzt aufs Feld und sperre das Haus!' Wir bogen seitswärts ins Dorf hinab, und traten ins sogenannte Wirthshaus, eine Spelunke voll Schmutz ohne leisen Anflug, die Gäste anziehen zu wollen. Man gab uns Eier, Wein und Brod. Sonst war nichts zu haben, und das Tischgeräthe

kaum rein genug für zärtliche Naturen. Im länglichen Räume, welcher das Gastzimmer vorstellte, spielten einige Ortsbewohner mit Karten. Sie gaben bei meinem Eintritt ihr Spiel aus, und grüßten mich freundlich. Der Wirth stellte sich vor ihnen auf mit gefalteten Händen und bat sie in der kläglichsten Anrede, seinen neuen Gast etwa nicht durch Unsitte zu beleidigen, damit man nichts Böses rede von Cavriana jenseit der großen Berge. Niemand machte dagegen eine Einwendung, der Stolz aus ihr Heimathdorf

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