luden mich freundliche Gesichter zum Mittagsessen. Ich widerstrebte einige Zeit; als jedoch in ein grün geschmücktes Haus eine Schaar- weiß gekleideter Mädchen und junger Turner aus der Nachbarschaft singend einzog, und der gutmüthige Wirth mich am Arme faßte mit den Worten: „An einem so fröhlichen Feste kann man nie Gäste genug im Hause haben!' trug es auch mich in die Stube. Wir setzten uns um einen runden Tisch von Buchenholz, abwechselnd nach einander Mann und Frau, Knabe und Mädchen. Niemand
, in diesem Haus, treibe Sund' und Laster aus! ' oder: „Bleib' bei uns, Herr Jesu Christ! denn bei dir gut wohnen ist!' oder: „Laßt den Teufel nicht herein mit des Hasses Noth und Pein!' Blanke Reinlichkeit sprach überall gemüthlich an; weiße Vorhänge an den Fenstern, um die Betten rothblau gestreifte, der Fußboden sorgfältig gescheuert, — 465 — allerwärts Spuren der ordnenden Menschenhand, welche den Haushalt einer schönen Seele durch äußere Zier und Siuuigkeit andeutet und liebenswürdig macht
nach einer Viertelstunde wieder, den Weißen Hemdekragen einfach über ein blaues Halstuch geschlagen. Alle Tischgenossen sprangen ihm mit stürmischem Jubel entgegen, fielen ihm um den Hals und bedeckten ihn mit Küssen. Margreth, glühendroth im Gesichte, mit Thränenperlen auf beiden Wangen, hielt seine rechte Hand fest in der ihrigen, und schaute ihn mit unbeschreiblicher Zärt lichkeit an. Er war ja ihr Verlobter Bräutigam. Democratische Gelüste der letzten Zeit hatten ihn gegen ihr christlichsrommes Vater haus
gesprengt, welche sich über das Herz des guten Willibald gezogen. Zerknirscht, um Verzeihung flehend stand er vor Margreth und ihren Schwestern. Für mich, den verlorenen, träumerischen Gast lag in dieser schwei genden Gruppe eine süße Prophezeiung für die Zukunft, es werde einst der Tag kommen für Deutschland, wo der confessionelle Hader schwindet vor der deutschen Innigkeit, wo die Gottlosigkeit der Politik verstummt im Glauben an den Heiland, wo die katholische Kirche alle Confessione!! einigt