576 items found
Sort by:
Relevance
Relevance
Publication year ascending
Publication year descending
Title A - Z
Title Z - A
Books
Category:
Religion, Theology
Year:
1858
Cartons aus dem deutschen Kirchenleben
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/130680/130680_795_object_4822812.png
Page 795 of 799
Author: Weber, Beda / von Beda Weber
Place: Mainz
Publisher: Kirchheim
Physical description: VIII, 789 S.
Notations: In Fraktur
Subject heading: g.Deutschland;z.Kirchengeschichte;f.Aufsatzsammlung
Location mark: II 108.532
Intern ID: 130680
durch die punische Politik Frankreichs, durch den ge schichtlich merklichen Appetit von Haus aus und durch die Feigheit der damaligen Generation im reichen Maße zu Theil werden. Die eiserne Fällst der Revolution zerschlug den letzten Nest des deutschen Reiches. Dadurch waren^alle früheren- Einheitsbande gelöst und neue Gestaltungen mit souveräner Herrlichkeit, mög lich geworden. Die Säkularisation der geistlichen Güter und Fürstentümer vervollständigte das Hoheitsrecht und die Haus macht der deutschen Fürsten

bis zum, Revolu tionssturm, welcher, aus Frankreich zu uns herüber gedrungen, vom Jahre 1789 bis 1806 wüthete und alle älteren deutschen Verhältnisse über den Haufen warf. Die Deutschen von da mals - mit Ausnahme von Oesterreich, steuerten unter dem Schutze einer blödsinnigen Politik, welche ihnen von Westen her geboten wurde, immer entschiedener auf die Unabhängigkeit der Einzelstaaten, los, um des deutschen Kaisers und somit der deutschen Einheit los zu werden, welche seit dem westfälischen Frieden

überhaupt nur mehr ein schönes Aushängeschild der deutschen Nation oder der acht und dreißig deutschen Nationa-. litäten des Herrn Vincke gewesen war. Diese angestrebte Un abhängigkeit konnte aber nur dann erfolgreich in's Leben treten, wenn einerseits die deutschen Einzelstaaten durch Gebietsver- größerung und Abrundung eine festere Gestalt gewonnen hätten, ' andererseits die fuianziellen Verlegenheiten durch neue und aus giebige Geldquellen beseitigt würden. Beides sollte dei? deut schen Fürsten

1
Books
Year:
1853
Charakterbilder
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/CB/CB_264_object_3884393.png
Page 264 of 267
Author: Weber, Beda / von Beda Weber
Place: Frankfurt am Main
Publisher: Sauerländer
Physical description: 489, XII S. : Ill.
Language: Deutsch
Notations: In Fraktur
Location mark: II 102.260
Intern ID: 503249
bemerkt und schamlos.ausgebeutet. Man sprach von zehn Oesterreichern, die von hundert Rächern in Frankfurt dem Andenken des Robert Blum zum Todenopfer gebracht werden müßten — in lories .luZuràe. Selbst aus Norddeutschen wollte man einige Schlachtopfer bezeichnen. Diesen Ton schlugen alle liberalen Zeitungen an. Die Meute der democra- . tischen Vereine erhob ein furchtbares Gebell und GelMl, jeder Lotter bube des deutschen Reiches fand seine Volkssouveränität gekränkt und seine künftige

Blum aus dem deutschen Volk erstehen,' bei dessen Lesung v. Gagern's Stimme erschrocken in tiefen Baß herunterfiel wie eine Lerche, die der Jäger unter den Wolken aus ihrem Liedes wirbel geschossen hat. War dieser Beisatz des Wiener Correspon dents» für die Linke ein schwacher Trost, so wirkte er nur desto erschreckender aus die rechte Seite, besonders auf einige Oesterreicher, die der Todesfurcht offenen Zutritt in ihre unerfahrenen Herzen gestatteten. Der Vortheil ward auf der Gegenseite schnell

Barricadenwirkfamkeit gefährdet. Die sogenannte öffent liche Meinung, das heißt, das Gejohle der Gasse und der Bierhäuser, vor dem sich die vernünftigen und gutgesinnten Deutschen in unbe schreiblicher Blindheit und Mutlosigkeit entweder zurückziehen, öder halb und-halb aus Furcht mitheulen, schlug zu Frankfurt in eine gräuliche Katzenmusik um, die jeden edleren Sinn verletzte, und alle Hoffnungen auf wahre Freiheit in Deutschland niederschlug. Die Hausirenden oder gastirenden Literaten, wovon eine Unzahl sich in Frankfurt

umhertreibt, theils als Zeitungscorrespondenten für schmutzige Volksblätter, theils als Fabrikanten von Placaten, die sie von Haus zu Haus, von Dorf zu Dorf colportiren und colportireu lassen, krochen wie das Gewürm nach einem lauen Regen aus ihren Schlupf winkeln und schrieen die Ermordung des deutschen Freiheitshelden Blum, die nothwendige Erhebung des deutschen Volkes gegen den Vaterlandsverräther Windischgrätz und die mörderliche Untreue der Kamarillen in Deutschland so laut in den Wald

2
Books
Year:
1853
Charakterbilder
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/CB/CB_212_object_3884293.png
Page 212 of 267
Author: Weber, Beda / von Beda Weber
Place: Frankfurt am Main
Publisher: Sauerländer
Physical description: 489, XII S. : Ill.
Language: Deutsch
Notations: In Fraktur
Location mark: II 102.260
Intern ID: 503249
sich zur Ganzheit in Proviuzialshnodeu, die Provinzialshnoden im alljährlichen allge meinen deutschen Nationalvereine zur Autonomie über das gesammte Schulwesen, das sich in enggemessener Zwangsjacke über ganz Deutsch land spannt.' Aus dessen Mitte wird eine Schulcommision nach Frankfurt gesandt auf Kosten des Reiches mit ordentlichen Diäten, welche aus Schullehrern besteht, und der Reichsversammlung vorlegt, was über das deutsche Schulwesen zu denken, zu beschließen und aus« zuführen ist. Ueber

. Sie hatten das Bettelkönig thum der griechischen Chniker als ausschließlich deutsches Eigenthum in Anspruch genommen, und thaten als Pedanten in deutschen Lust spielen, Rührstücken und Localpossen die ersprießlichsten Dienste. Auch will ich keineswegs leugnen, daß nebst Zopf und Perücke, Collegienheft und Selbstgenügsamkeit viel deutsche Gutmüthigkeit in den Doctoren steckte. Aber diesen privilegirten Schwärmern, die im Reiche der Einbildung und logischen Conseqnenz so zopssteif handthierten, eisern

), die durch Frechheit und Uebermuth mein Herz empört hat. Nach den daselbst entwickelten Grundsätzen besteht im deutschen Reiche, mit Ausschluß jeder andern Anstalt, nur die Volksschule ganz und nngetheilt von der Kleinkinder wartanstalt bis zur Universität einschließlich, wenn auch in verschieden artigen Ausstrahlungen für verschiedene Stände der menschlichen Gesell schaft. Diese Volksschule ist souveräner als das deutsche Volk, souveräner als die Reichsversammluug in Frankfurt, nicht bloß von Menschen

, sondern sogar von Gott emancipili, und zwar unter der Aufsicht des Staates, dessen Macht jedoch gegen den großen Gedanken der Einheit- aller deutschen engverbrüderten Schullehrer sich einzig und allein dadurch äußert, daß er die Schullehrer aus der Staats kasse gut bezahlt, und für ihre Wittwen und Waisen sorgt. Die Eltern haben in diese große Einheit der deutschen Schullehrer nichts einzureden, noch weniger die Gemeinden, am wenigsten die Kirche und Bureankratie. Der einzelne Schullehrer sammelt

3
Books
Year:
1853
Charakterbilder
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/CB/CB_218_object_3884305.png
Page 218 of 267
Author: Weber, Beda / von Beda Weber
Place: Frankfurt am Main
Publisher: Sauerländer
Physical description: 489, XII S. : Ill.
Language: Deutsch
Notations: In Fraktur
Location mark: II 102.260
Intern ID: 503249
folgenden wesentlichen Inhalts: „Ihr macht die Confusion des allzeit uneinigen deutschen Reiches wo möglich noch größer. Wollt Ihr in diesem sinnlosen Zwiespalt und bei Eueren Einwendungen gegen meine Abstimmungen beharren, so seid Ihr leibhaftige Esel. Schreibt mir, ob Jhr's bleiben wollt; dann lege ich Euer Mandat nieder, denn Esel senden keinen Abgeordneten ins Parlament, am wenigsten hätte ich Lust, sie hier zu vertreten. Ich wünsche Euch heitere Herbsttage und hiermit Gott befohlen

und die goldenen Blüthen der Hoffnung, durch die Insolenz des alltäglichen deutschen Lebens zurück gedrängt, öffneten wieder ihre duftreichen Augen und drohten zum Fenster hinaus zu wachsen in das Blaue des gestirnten Himmels. Man war eben aus Vertheilen der Ministerportefeuilles unter dem Herrn Vogt, dem Minister der Zukunft, gekommen, es fetzte Streit ab, die Candidaten waren nicht alle unterzubringen, jeder wollte ein artiges Aemtcheu unter oder über dem Minister, wenn er nicht Minister selbst sein konnte

. In solcher Aufregung trinkt àn oft hastiger, als einem lieb ist; alle Ordnung entwich, die Nach schlagenden rückten einander vor und an die Leiber; Haarlocken flogen im Zimmer umher, Prügel regnete es, die Gläser und Stühle wurden zerschlagen, die Kerzen fielen unter den Tisch, selbst die bekannte Parole: „Danton soll Hoch leben!' that keine Wirkung mehr. Man trennte sich mühsam aus der Verwirrung und taumelte, sichtbar gerührt über das Unglück des deutschen Volkes, nach Hause. Es ein eigener Anblick

, den andern Morgen die rüstigen Kämpfer zwar , Wie panzvi^cye -oermittelung, wie Blum es beantragt, ans den Bäukeu der Paulskirche fitzen gerührt über das Unglück des deutschen Volkes, nach Hause. Es war ^ zwar er, wie ittelung, ^ sitzen zu sehen. Ein Mann mit einem großen Bart und weißem Halskra bat mir dit>s-> ' ^ morgen vie rüstigen Kämpfer etwas verspätet, aber demüthig und friedlich neben einander, wie Mahnsteine an den ewigen Frieden durch französische Vermitteln» ^Ulörrkgen hat mir diese idyllische Scene

4
Books
Category:
Religion, Theology
Year:
1858
Cartons aus dem deutschen Kirchenleben
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/130680/130680_672_object_4822689.png
Page 672 of 799
Author: Weber, Beda / von Beda Weber
Place: Mainz
Publisher: Kirchheim
Physical description: VIII, 789 S.
Notations: In Fraktur
Subject heading: g.Deutschland;z.Kirchengeschichte;f.Aufsatzsammlung
Location mark: II 108.532
Intern ID: 130680
ser „den großen deutschen Krieg;' er hätte ihn wahrheitsgetreu weit besser den holländischen, englischen, schwedischen, türkischen Krieg nennen können/ unternommen, um die deutschen Katho liken als solche auszurotten und das mit Gewalt der Waffen protestantisch gemachte Deutschland undeutschen Machten tribut pflichtig zu machen. Nie war ein Krieg undeutscher als dieser, und etwa nicht durch ein barbarisches Verhängniß, sondern durch schnödes Feilsein deutscher Reichsstände für fremde Gel

der auf Kosten des Reiches unter Habsbmgischen Herrschern. Keller verbirgt diesen Schaden nicht einmal, sondern legt ihn an vielen Stellen seines Buches klar und offen dar. Das Bündniß mit den Fremden, die Verdrängung der österreichischen Kaiser aus ihrer Stellung im Reiche , die Verschwörung einzel ner Reichsglieder gegen den Kaisereid in Sonderpactaten, das bewaffnete Einschreiten auswärtiger Eroberer fallen ihm derge stalt süß auf's Herz, daß er sie offen anpreist, daß er ihnen entgegenjubelt

zur Rechtfertigung der Mifsethat an der Ration und an dem Kaiser, obgleich dieselbe vom fremden Gelds, von fremder Heeresmacht, von fremder List getragen und unterstützt wurde. Keller pocbt -auf die Neutralität Nassau's, welches sich zwischen Fremden Und Kaiserlichen stille hielt , und erzählt nebenher ganz treuherzig, daß die SöhiÄ der nassauischen Grafen mit Vorliebe den Holländern als Sol daten und Heeresführer gegen die offenkundigen Interessen des Reiches dienten, und beklagt es als Gewalt, sie zu zwingen

6
Books
Category:
Religion, Theology
Year:
1858
Cartons aus dem deutschen Kirchenleben
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/130680/130680_400_object_4822417.png
Page 400 of 799
Author: Weber, Beda / von Beda Weber
Place: Mainz
Publisher: Kirchheim
Physical description: VIII, 789 S.
Notations: In Fraktur
Subject heading: g.Deutschland;z.Kirchengeschichte;f.Aufsatzsammlung
Location mark: II 108.532
Intern ID: 130680
Demokraten, welcher den Umschwung über Alles liebt und keine Sturmla- vine verschmäht, um das Angesicht der germanischen Erde zu er neuern. Eines können wir indessen von Diezel, dessen Ehrenhaftig keit wir trotz seiner uns widerstrebenden staatlichen Ansichten nicht im mindesten bezweifeln, für Deutschland lernen. Es geht ein tiefer unauslöschlicher Zug durch's deutsche Volk für die lebendige Wahrheit und Wirklichkeit einer großen deutschen Na tion, eines großen deutschen Reiches, einer unwiderstehlichen

und ohne bestimmte Religionslehre im katholischen Kittel zusam menleben, höchstens mit dem verhängnißvollen Rufe: „Gott ist groß und der Kaiser von Oesterreich sein Prophet!' Da bleibt der Fanatismus allein als bewegende Kraft übrig, um die Fahne des kirchlichen und politischen Radicalismus auf den deutschen Ber gen aufzupflanzen. Daß Diezel diesen Vorschlag mit aller Ruhe und Unbefangenheit Angesichts des deutschen Volkes machen konnte, beweist am besten das eisenfeste Herz eines ächten

Macht gegen jede freche Lust der Granzer, für deutsche Ehre nah und fern. Jedes Herz fühlt sich beengt über die wirkliche oder schein bare Spaltung der Großmächte bei jedem Schritte, welchen die Volks- und Staatseinigung vorwärts thun will, namentlich auf dem Gebiete materieller Interessen. Jede Seele knirscht beim Hinblick auf das, was uns Zeitungen jenseits der großen Wasser bieten dürfen, sicher und jubelnd über unsere Zerrissen heit. Diezel ist nur der Ausdruck dieses Zuges in deutschen Herzen

7
Books
Year:
1853
Charakterbilder
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/CB/CB_214_object_3884297.png
Page 214 of 267
Author: Weber, Beda / von Beda Weber
Place: Frankfurt am Main
Publisher: Sauerländer
Physical description: 489, XII S. : Ill.
Language: Deutsch
Notations: In Fraktur
Location mark: II 102.260
Intern ID: 503249
duen in seiner freimaurerischen Einheit zu concentriren und in seinen prahlerischen Saturnalien die menschliche Gesellschaft zu verschlingen. , Dies? wird sich einen solchen Verzehrungs- und Vernichtungsplan nicht gefallen lassen, da ich wenigstens der Mutterliebe so viel Zärt lichkeit für ihr größtes Gut, ihre Kinder, zutraue, daß sie nie und nimmer gestatten werde, die letzteren rettungslos diesem schamlosen unersättlichen Moloch in die glühenden Arme zu legen. Auch die ehrlichen deutschen

Männer, die heute noch diesen Sansculotten sogenannter Erziehung zuhören, werden nur zu bald merken, daß die Strebnisse der verbrüderten Schullehrer im Grunde nichts Anderes bezwecken, als die menschliche Gesellschaft nicht bloß zu unterwühlen, sondern diese Unterwühlung zur stehenden Tagesordnung zu machen. Die socialistischen Fractioueu mit ihrem Communismus, mit ihrer Volksmajestät, mit ihrer chnischen Unsitte, haben sich den rothen Mantel der deutschen Schulmeisterschaft umgehängt, und spielen

Elemente zu gesund, und aus dieser erfreulichen Erscheinung ist es zu erklären, daß die Paulskirche durch ihre Beschlüsse im Schulwesen sogar in erster Lesung wenig geändert hat an dem bisherigen Bestand, insbesondere in der Verbindung der Schule mit den religiösen Genossenschaften, wofür sich nicht bloß die Katholiken, sondern auch die norddeutschen Akatholiken, und die süd deutschen Pietisten, wie man gläubige Protestanten zu nennen liebt, entschieden ausgesprochen haben. Hat man einige Halbheit

, faßte mich hastig mit beiden Händen an dem Halszipfel meines Rockes und rief leidenschaftlich: „Süßes Lästermaul auf Kaiser und Reich, unge zogener Liebling der deutschen Schulmeister und Doctoren! Nun habe ich Dich ertappt bei Deinen verborgenen Schätzen, erzähle mir von deutschen Hoffnungen für die Znkunft, von Blüthen voll Duft und Frische auf unseren democratischen Mistbeeten und trotz des lästigen Nasenreizes von unbeachteten Berglilien in der Reichsversammlung, daß ich den Frühling deutschen

Lebens ahnen und begreifen kann.' Der Capitan hatte während dieser Anrede des Offiziers erwartungs volle Blicke auf unsere handgreifliche Stellung geworfen, und näher tretend, seinen rechten Arm ausgestreckt, als wollte er mir an die Kehle rücken, und die Knospen der deutschen Zukunft mit liebender Gewalt aus meiner Seele treiben. Der Steuermann, dessen ganze Aufmerksamkeit dem seichten Fahrwasser gelten sollte, schenkte unserer humoristischen Gruppirung mehr Zeit als er übrig hatte, und übersah

9
Books
Year:
1853
Charakterbilder
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/CB/CB_112_object_3884118.png
Page 112 of 267
Author: Weber, Beda / von Beda Weber
Place: Frankfurt am Main
Publisher: Sauerländer
Physical description: 489, XII S. : Ill.
Language: Deutsch
Notations: In Fraktur
Location mark: II 102.260
Intern ID: 503249
Prutz? Mit nichten! Euer Urtheil steht mit großen Buchstaben an der Wand des deutschen Pantheon, ihr seid als unkünftig gebrandmarkt für alle Zukunft. Auf Freiligrath lastet die Schmach der königlichen Pension so tief, daß sein Abfall sie nicht auszulöschen vermochte. Hofrath Dingelstedt dient um des Magens willen dem König von Würtemberg zum unausmerzbaren Brandmahle seiner unfreien Seele. Keine Madame Lutzer kann dafür entschädigen. Hunger von Paris, welche Glorie einst um die Stirn des Dichters

den Giftmischern beizu zählen. Friedrich Förster trank so viel Begeisterungsextract von Anno 1813, daß er faselt und gackelt von Eiern, die noch nicht gelegt sind, mit der Zuversicht eines preußischen Hosrathes. Menzel in Stuttgart ist dergestalt verbibelt und verkirchelt, daß er als Arznei! den Deutschen eingegeben, sie durch und durch dergestalt vermenzelt, daß sie altpreußische Haarzöpfe für Spickaale ansehen. Der salons- mäßige Varnhagen schnitzelt in seinen Strohdreschbildern aus den höchsten Kreisen

hölzerne Redensarten ohne Sinn und Bedeutung; Raumer, der Geschichtschreiber der Hohenstaufen, malt ins Blaue und ist weder kalt, noch warm, daher auszuspeien aus dem Munde des Propheten; Halm's Schauspiele sind aus Dreck und Butter geknetet. Selbst der Hegeling Rüge mit seinem scharfen kritischen Geist ist unfähig, die zukünftige Weltpoesie des Herrn Prutz zu begreifen. — 18t — Theodor Mündt hat so unaussprechliche Sünden in der deutschen Literatur begangen, daß kein keuscher Mund sie berühren

kann. Emanuel Geìbel, der blondgelockte Musenliebling, geht mit der Hoff nung schwanger, durch ein Wiegenlied für den Wechselbalg der deutschen Zukunft sich einen köstlichen Nachttopf zu ersingen. Sogar Heinrich Laube, der Dichter des verschwommenen Monaldeschi, wischt sich umsonst den Schweiß von seinem Angesichte, trostlos über seine unzunftmäßigen Gedanken. So wäre die literarische Tenne Deutschlands gefegt von allen eiteln Wind- und Schwindsüchten, der erquickende Wind des reinen Hegelthums streift

darüber hin, die probehältigen Dichter der Zukunft treten auf unter dem lauten Beifall ihres eigenen Herzens, das beständig die Worte munkelt: „kst Deus in nokis!' Prutz, Herwegh, Gutzkow und Platen, letzterer natürlich nur als Hanswurst der demo kratischen Dichtergilde und privilegirter Versseger in den deutschen Bundesstaaten. Mau kann sich denken, wie verächtlich diese Musa- geten auf den deutschen Michel herabblicken, der gleich in die Hosen macht, wenn die deutschen Könige keifen

10
Books
Category:
History , Literature
Year:
1850
Oswald von Wolkenstein und Friedrich mit der leeren Tasche : in eilf Büchern
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/115378/115378_74_object_4850781.png
Page 74 of 505
Author: Weber, Beda / von Beda Weber
Place: Innsbruck
Publisher: Wagner
Physical description: IV, 499 S.
Notations: Überwiegend in Fraktur
Subject heading: p.Oswald <von Wolkenstein>;p.Friedrich <Österreich, Herzog, IV.>
Location mark: II 102.355 ; II A-15.138
Intern ID: 115378
zur gemeinschaftlichen Verwaltung des deutschen Reiches. Somit fiel Hcinrich's Hoffnung, durch Oesterreichs Uebermacht in deutschen Angelegenheiten zur Krone Böhmens zu kommen, zu Boden. Er stand mit seiner Jun gen Tochter zwischen der baierischen und luxemburgischen Par tei einsam da, und hatte nach allem Auscheine weder von der einen noch von der anderen viel Gutes zu erwarten. Oester reich/ für den Augenblick zwar besiegt, und für die nächste Zukunft selbst von der Kaiserkrone ausgeschlossen, verlor

doch die Rolle eines aufmerksamen Beobachters nie aus den Au gen, um von allen Fehlern der beiden widerstreitenden Par teien den größtmöglichen Nutzen zu ziehen. Selbst die Hoff nung, früher oder später Tirol zu gewinnen, verblich nie ganz. Der Kampf um die Kaiferkrone zwischen Baiern und Luxem burg hielt mit den Bestrebungen um den Erwerb Tirols gleichen Schritt. Es schien, daß im Lande an der Etsch, im Ursitze tirolischen Rechtes , nicht bloß der Schlüssel zum Ti rolerlande, sondern sogar zur deutschen

Reichskrone verbor gen liege. Mit den Luxemburgern hielt es der Pabst und die Kirche, mit den Baiern die bessere Kraft des deutschen Volkes. Die Erbitterung der alten Welsen und Gibellinen schien auf deutscher Erde mit erneuter Kraft zu würben. 8. Zunächst galt es. Margareta die Erbin Tirols zu er obern. König Johann von Böhmen machte Heinrichen den Antrag, dieselbe mit seinem Sohne Jhhann Heinrich, Mark-

11
Books
Year:
1853
Charakterbilder
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/CB/CB_228_object_3884325.png
Page 228 of 267
Author: Weber, Beda / von Beda Weber
Place: Frankfurt am Main
Publisher: Sauerländer
Physical description: 489, XII S. : Ill.
Language: Deutsch
Notations: In Fraktur
Location mark: II 102.260
Intern ID: 503249
— 412 — gemacht. Mit demselben tanze ich den Tanz der deutschen Einh^ auf Kirchweihen, Jahrmärkten und Zweckesserl. Bei diesen zog er eine Triangel aus dem Busen, spielte ein Lied nach der des schweizerischen Kuhreigens, und fing im Tacte des Spie^ gratiös zu hüpfen an auf einer vorspringenden Hügelterrasse, wo ei' Vogelherd stand. Alle Bildchen am Leibe, die nur oben an ein^ Stelle mit Bindfaden befestigt waren, tanzten mit; er bekam ^ wunderlich krauses, flughaftes Aussehen, und gewährte

uns einen ^ seltsamen Anblick, daß der hessische Offizier in den Bart munkelt^ „Ein Teufelsbube der!' Als der Tanz geendet war, sagte Leonards kalt: „So geht es zusammen, alle Bilder gehorchen dem Tacte, schönste deutsche Einheit tritt zu Tage, und ich muß oft weinen, we>>' ich sehe, wie die Rechte die Linke umarmt und küßt. Wohin immer komme, allen gefällt dieser Tanz und jeder Zuschauer zah^ gern einen Kreuzer'für diese Verwirklichung der deutschen Einheit Wir waren an den Kamm des muldenförmigen Hügels gekoWNlel

geschmückt; um den Haupteingang mit einem h^ grünen, rosendurchflochtcnen Bogen; aus allen Fenstern mit Teppichs und fchwarzrothgoldenen Fahnen; über dem Giebel des Daches Nlö der Flagge des Nassauerlandes; in halber Höhe der Fronte mit de^ Doppeladler des deutschen Reichs, um welchen seidene Bänder Farben im Abendwinde spielten. An der Thür standen zwei schwas bekleidete Diener mit rother Schärpe, jeder einen künstlichgearbeitete' silbernen Teller in der Hand, worauf für jeden Gast eine Devise lag' sür

den Capitän des Delphin: „Anthropologische Glossen über FraN^ fürt im Verhältnisse zur ersten deutschen Neichsverfammlnng,' für hessischen Offizier: „Carl Vogt von Gießen,' n, s. w. Der älte^ Bediente rechts an der Thür erklärte mit hochrothem Gesicht Merklich stotternder Zunge, er habe von seinem Herrn den Auftrag, ü' vermelden, daß nur derjenige eingelassen werden dürfe, welcher Aà den auf der Devise bezeichneten Gegenstand beim Mutigen Feste der deutschen Einheit in der Villa Rosenberg eine Rede

^ halten. Der hessische Offizier ließ vor Schrecken den Stock fallen, ^ Capitän lachte laut auf, fast jedes Gesicht wurde länger als es ähnlich àx verlegenere Gruppe als die unsere war vielleicht è' 'M deutschen Hofe zu Frankfurt zu sehen gewesen, als der ^Katzhafte Correspondent der Oberpostamtszeitung die Geldsendungen die Linke aus Posen in die Versammlung der Panlskirche Ruderte. Es galt einen raschen Entschluß, die Abendluft blies kühl ^ unsere schweißtriefenden Wangen, und das GeWirbel dürrer

12
Books
Year:
1853
Charakterbilder
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/CB/CB_111_object_3884116.png
Page 111 of 267
Author: Weber, Beda / von Beda Weber
Place: Frankfurt am Main
Publisher: Sauerländer
Physical description: 489, XII S. : Ill.
Language: Deutsch
Notations: In Fraktur
Location mark: II 102.260
Intern ID: 503249
- 178 — Mondkalb, keinen Wasserkops, sondern die frische duftige Zukunft aller Deutschen am warmen Herzen. Er fühlt die unermeßliche Größe seines Inhalts, das zappelnde Leben von 34,000,000 Menschen, die Welt wird ihm zu eng, er verabscheut instinctmäßig jede andere deutsche Schwangerschaft mit den feinsten Fühlhörnern für jede mögliche Colli sion zum Nachtheile seines Embryo. Dieser letztere hat die Unart des alten Dionysos, welcher schon vor der Geburt im Schenkel des Zeus stößig

sind. Diesen Beweis zu führen im Angesicht aller deutschen Männer und Frauen entschließt sich der geistreiche Wöchner selbst, in diesem mühe vollen Geschäfte Doctor Faust der Zweite. Er eröffnet zu diesem Ende hart an der preußischen Grenze eine Wochenstube und bekommt durch magische Gewalt die interessantesten Zukunftschwangerschaften des deutschen Bundes unter seine kritische Zange. Die erste Delinquentin, von Schlauköpfen verführt und gehänselt, ist natürlich die Germania von Alters her, das rundeste Mädchen

diesseit des Rheins, welcher das Denken nie wehgethan, der falsche Abgott deutscher Esel ohne Blick ins Wesen der Dinge. Alle deutsche« Journalisten singen und geigen vom Glücke dieser Wochenschaft, vow Kindlein, das im Mutterleibe aufhüpft vor Freuden über diese Huldigung der freien deutschen Presse. Aber ach! Prutz findet diese Sache anders, der süße Zukunftstraum zerrinnt in Nichts, die falsche Germania von 1800 Jahren leidet bloß an Windsucht, und haben die eingeschlossenen Poltergeister freien

Verlauf, so schwindet selbst der äußere Segensumsang und gänzliche Gebärunfähigkeit tritt zu Tage- Alle Könige und Fürsten sind das erste Mal einmüthig erschrocken über diese kühne Operation des Doctor Prutz, ohne Zukunft läßt sich in deutschen Landen nicht leben, und ein Kindlein in ihrem Sinne thut Roth, wenigstens den deutschen Michel wie bisher zu nasführen. — 179 — Schlauköpfe von feinstem Korn, ausgediente Minister und Gesandte werden berufen, um jede Kosten einen Wechselbalg unterzuschieben

der ewigen Schande überliefert. Um den Zuschauer Noch höher zu spannen, folgt gleich eine andere, ° wo möglich noch berühmtere lau8se c:ouoI>L. Unermeßliche Geburtswehen treiben auch Schelling in die Wochenstube. Er geht seit dreißig Jahren allerhöchst schwanger mit der positiven Offenbarungs - Philosophie, fast verzwei felnd an seiner Altweibereigenschaft, die nicht gebären kann. Er wöchte so gern alle Himmelsweisheit, Gott und Menschheit fertig wie Butter den Deutschen in den Mund streichen

13
Books
Category:
Religion, Theology
Year:
1858
Cartons aus dem deutschen Kirchenleben
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/130680/130680_390_object_4822407.png
Page 390 of 799
Author: Weber, Beda / von Beda Weber
Place: Mainz
Publisher: Kirchheim
Physical description: VIII, 789 S.
Notations: In Fraktur
Subject heading: g.Deutschland;z.Kirchengeschichte;f.Aufsatzsammlung
Location mark: II 108.532
Intern ID: 130680
auf die Erweiterung der Territorialfürsten gewalt Zum Ruin des deutschen Reiches mit der berühmten Lehre, daß ursprünglich nur Eine Gewalt auf Erden gewesen, die welt liche, welcher die Pfaffen einen guten Theil abgerungen und sich widerrechtlich als gottbestellten Kirchendienern beigelegt hätten. Die Reformation stelle den Raub der Jahrhunderte wieder dem weltlichen Fürsten - und Königthume zurück, welches über Geist-

mit Glück am Risse zwischen der katholischen Kirche und dem Czechmthum; dieser Riß wurde die Losung der Nationalen, mit welcher sie zwei Jahrhunderte lang Böhmen und Deutsch land zerfleischten, und das heutige Czechmthum vom reinsten Wasser nährt mit traditioneller Treue diesen Haß gegen die ka tholische Lehre, welche nach dem Kampfe von Deutschen und Czechen gleichmäßig anerkannt, gerade weil sie standhaft ver schmäht hatte, politisch zu werden, den endlichen Sieg für die Gleichberechtigung

beider Parteien entschied/ Die Reformation fing ebenfalls damit an, daß sie Religion und Kirche zur Politik machte. Ihre ursprüngliche Reforma- tionsidee war eine politische Umgestaltung Deutschlands auf Kosten der deutschen Geistlichkeit und Fürstengewalt im demo kratischen und socialen Sinne, wie man es in Hutten's Schrif ten und in manchen Aeußerungen der Reformatoren selbst nachlesen kann. Als Mittel dazu mußte das Wort Gottes dienen in menschlicher Auslegung und Verdrehung

14
Books
Category:
Religion, Theology
Year:
1858
Cartons aus dem deutschen Kirchenleben
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/130680/130680_397_object_4822414.png
Page 397 of 799
Author: Weber, Beda / von Beda Weber
Place: Mainz
Publisher: Kirchheim
Physical description: VIII, 789 S.
Notations: In Fraktur
Subject heading: g.Deutschland;z.Kirchengeschichte;f.Aufsatzsammlung
Location mark: II 108.532
Intern ID: 130680
Reiches auf dem Fundamente der Gerechtigkeit festhielt, als sie schriftlich ausgesprochen und gleichmäßiger durchgeführt wurde. Selbst unseren Beamten kann Niemand freche Willkür gegen das Volk nachreden, und selbst die österreichische Polizei war vielleicht einem Reisenden ohne richtigen Paß, aber gewiß dem Volke als solchem nie lustig. Neben den allgemein bürgerlichen Reichsverordnungen lebten in allen Provinzen Oesterreichs eigen- thümliche Gewohnheitsrechte mit Gesetzeskraft, aus uralter

- urtheil, welches Diezel über den deutschen Constitutionalisnms ausspricht, tragen wir kein Bedenken, den „österreichischen Fleck' unbedingt vorzuziehen. Vergleicht ein unparteiischer Veur- theiler die slavische Volksregierung Oesterreichs mit deutschen Zuständen , so wird er ohne Zweifel die erstere vorziehen. Kein Slave der österreichischen Monarchie würde sich gefallen lassen, was in vielen Gegenden Deutschlands Regel für das Volk ist. Freier ist hier nichts, als bisweilen und an einzelnen Orten

die Presse, und wie diese Presse das Volk vertreten will und noch vertritt, liegt am Tage. Gerade die Journale, welche ihre Weisheit in der Sonne größerer Preßfreiheit Zeigen, tragen wesentlich bei, das deutsche Volk an Geist, Religion und Natio- nalgesschl zu Grunde zu richten. Die deutsche Preßfreiheit hat während des orientalischen Krieges Beispiele von Uneigennühig- keit und Nuditäten nationaler Gesinnungstüchtigkeit bloßgestellt, welche jeden chrliebenden Deutschen schamroth machen und die

15
Books
Category:
Religion, Theology
Year:
1858
Cartons aus dem deutschen Kirchenleben
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/130680/130680_673_object_4822690.png
Page 673 of 799
Author: Weber, Beda / von Beda Weber
Place: Mainz
Publisher: Kirchheim
Physical description: VIII, 789 S.
Notations: In Fraktur
Subject heading: g.Deutschland;z.Kirchengeschichte;f.Aufsatzsammlung
Location mark: II 108.532
Intern ID: 130680
nassauischen Schlösser und Festungen in wehrbarm Stand gesetzt werden zur Abwehr von Winterquartieren und Durchzügen kai serlicher Truppen , zur Felsenburg der niederländischen Revolu tion, zum Schutze für die Todfeinde der deutschen Kaisermacht am Rhein und an der Mosel, an der Ruhr, Ems und Weser, daß die Feinde des Kaisers in Nassau Unterkunft finden und alle Jrrlehrer willkommen sind, welche durch Ausbreitung und Begründung d?r Reformation, als Verfasser giftiger Brand schristen

und als Professoren zu Herborn mit gefälschten Bibeln die treulose Bewegung gegen die bisherige Verfassung des deut schen Reiches und die gesetzmäßige Obmacht des Kaisers anschwell ten. Keller nennt dieses Verfahren patriotisch, und ist voll Rüh mens für Alle, welche diese Richtung gegen Pflicht und Gewissen einhielten. Aber noch mehr! Der Verfasser findet es ganz in der Ordnung, daß die Grafen von Nassau den Winterkönig Friedrich den Fünften gegen Oesterreich und zu Gunsten der auf ständischen Böhmen mit Herz

am schwedisch französisch-deutschen Bündnisse betheiligten, mit allen möglichen Mitteln gegen den Kaiser und die Liga zu streiten, ja daß Graf Johann von Nassau sogar eine Stelle im Direktorium der Union annahm, und dabei erklärte, erdenke die Achtung vordem Reichsoberhaupte nur so weit in Acht zu nehmen, als es die Religion und die Reichsfreiheit gestatteten, selbstverständlich nach den Grundsähen des kaiserfeindlichen Lutherthums, und diese Gesinnung nennt Keller eine acht deutsche, ungefähr

wie das Frankfurter Journal, wenn es vom Germanenthum der Juden, Polen, Jtaliäner und Deutschkatkoliken spricht, weil sie Revo lution «achm und Correspondenzartikel gegen die Katholiken ein senden. Er kann nicht genug reden von der ächt deutschen Vater landsliebe der Grafen Johann von Nassau-Idstein, Wilhelm Ludwig von Nassau-Saarbrücken und Ernst Kasimir von Weil bmg, welche wegen ihres meineidigen Zusammengehens mit.

17
Books
Year:
1853
Charakterbilder
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/CB/CB_190_object_3884249.png
Page 190 of 267
Author: Weber, Beda / von Beda Weber
Place: Frankfurt am Main
Publisher: Sauerländer
Physical description: 489, XII S. : Ill.
Language: Deutsch
Notations: In Fraktur
Location mark: II 102.260
Intern ID: 503249
Gfrörer aus Freiburg, der kerngesunde Historiograph der Caro linger, der Oberregierungsrath Osterrath aus Danzig, Wieste Justizrath von Tübingen, Lassaulx aus München, der sich als Redner besonders in den Ausschüssen geltend macht, der «katholische Prediger Jürgens aus Braunschweig, dem eine friedliche Aus gleichung unter den verschiedenen Confessione» wahrhast am Herzen liegt, Professor Phillips aus München, dessen Kenntnisse im Kirchen- und deutschen Rechte überall willkommen

sind, anderer aus dem geistlichen Stande nicht zu gedenken. Im weitern Verlaufe des Ringes reihen sich an diese Conserva tives die nur bedächtigen Fortschritt in der constitutionellen Monarchie wollen, eine Schaar höchst berühmter Schriftsteller und Geschäfts männer des deutschen Volkes, größtentheils protestantischer Confession, wie Dahlmann, Gervinus, Jacob Grimm, Robert Mohl, Friedrich von Raumer, Pfizer, Stenzel, Bassermann, Uhland, Wippermann, Heckscher, Henkel, Lette und Andere, fast fämmtlich früher mehr oder minder

bekannt als Demagogen, Oppositionsmitglieder der deutschen Kammern, mit ihrer Gesinnung festgewurzelt auf der Insel eines ehrenhaften Charakters, die stille stand/ während die Stromsluth der Zeit mit ihrem revolutionären Ueber- fchwang vorbeibrauste, und die wilde Jugend mit sich in den Strudel riß. So stehen sie jetzt nothgedrungen an der Grenze der rechten Seite, I wo nicht als Rückschrittsmänner, doch keineswegs liberal genug, wie Robert Blum das Kind mit dem Bad auszuschütten, scheinbar

mit dem Scharfsinn eines bezahlten Advocaten, und nun empört sich der Thon gegen den Töpfer mit form loser Frechheit, und findet die deutsche Zeitung von Heidel berg, deine jüngste vielgeliebte Tochter, fade und langweilig, àdent 8ua àta libelli! Fragen Sie mich, ob wir von diesen Herren der deutschen Literatur mächtige Wirksamkeit von der Tribüne zu erwarten haben, so muß ich leider mit Nein antworten. Jacob Grimm, einer dieser Mhstagogen deutscher Gelehrsamkeit, hat unlängst in der National versammlung

gegen die deutschen Pedanten geeifert, und dabei mit unnachahmlicher Meisterschaft einen Pedanten der Stndirstnbe gespielt. Einiges von dieser Zugabe klebt selbst Dahlmann an, dessen Organ auch nicht das beste ist. Am freiesten davon möchten Bassermann, Raum er und Stenzel sein, ohne jedoch als eigentliche Redner weit über das Gewöhnliche hinüberzureichen. Es sei mir hier noch besonders erlaubt, derjenigen Oesterreicher zu gedenken, die auf der rechten Seite des Hauses die Achtung der Nationalversammlung

19
Books
Year:
1853
Charakterbilder
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/CB/CB_202_object_3884273.png
Page 202 of 267
Author: Weber, Beda / von Beda Weber
Place: Frankfurt am Main
Publisher: Sauerländer
Physical description: 489, XII S. : Ill.
Language: Deutsch
Notations: In Fraktur
Location mark: II 102.260
Intern ID: 503249
Of - 360 - Helden aller Zeiten, welche die Pariser Barricaden gebaut, und mit der französischen zugleich die deutsche Freiheit mit ihrem Blute gegründet haben. Sie athmen sämmtlich lebensähnlich hinter den buntblumigen Vorhängen der Tapetenthür und sind bereit, um einen Spottpreis, sechs Kreuzer nämlich, der deutschen Jugend die wahre Tapferkeit begreiflich und geläufig zu wachen- „Denn einst,' fuhr der Marktschreier sort, „saßen die Fürsten auf dem Nacken des deutschen Michel's und drückten

, zartsinnigen Malers im deutschen Hause! Als nämlich Vogt unlängst auf öffentlicher Tribüne der Reichsver sammlung bei Gelegenheit der wichtigen Religionsfragen sich unver holen für den Atheismus als die künstige Staatsreligion Deutschlands . ausgesprochen hatte, erschien von Stein le's Hand eine geistreiche Federzeichnung, die beste unter den unzähligen Carricaturen der Paulskirche, in welcher Vogt auf der Erde kriecht, mit Thierglie dern, die sich im Kraut des Waldes umherbalgen und ein schönes

, der gerade alt genug ist, um mit einer deutschen Professorengrille, das ganze Reich deutscher Nation zu Grunde zu richten und auf der deutschen, das heißt Dahlmann'schen Professorenehre umherzureiten wie die Hexen des Blocksbergs auf einem Laubfrosche; Dahlmann, der in Schleswig gewählt ist, und aus Dankbarkeit dieses nie deutschgewesene Land durchaus Deutschland einverleiben will, verband sich mit der linken Seite der Paulskirch'e und stürzte das erste Ministerium der deutschen Centralgewalt

20
Books
Year:
1853
Charakterbilder
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/CB/CB_216_object_3884301.png
Page 216 of 267
Author: Weber, Beda / von Beda Weber
Place: Frankfurt am Main
Publisher: Sauerländer
Physical description: 489, XII S. : Ill.
Language: Deutsch
Notations: In Fraktur
Location mark: II 102.260
Intern ID: 503249
und vorzüglichste Säule der deutschen Eentralgewalt, ist der heiterste, geistreichste, klarste Mann in Frankfurt, ohne Wolke auf der Stirne, ohne leises Zittern von Furcht, mit der sicilischen Fertigkeit eines witzigen Lächelns im bedenklichsten Momente, so daß seine Magd nicht umsonst ihren Freundinnen bemerkte, es komme ihr schrecklich vor, daß ihr Herr allzeit so lustig sei. Und geht er mit seiner liebens würdigen Familie auf den Gassen der Stadt, im Parke, der sich um Frankfurt schlingt

, so ist er eben auch nur einer von uns, kein Mensch erkennt den Reichsminister Schmerling, der mit Haut und Haar zu den Acten gelegt ist, wir sehen nur den Deutschen, der die Gleich heit vor dem Gesetze persönlich darstellt. Sein Gesicht hat etwas von Sokrates, und ich will nicht weitere Begleichungen anstellen. Sie wissen, mit wem die Alten den Gemahl der Santippe verglichen haben. Aus diesem Grunde hat Schmerling's Rede einen unver wischbaren Zug von Ironie, uud es ist begreiflich, daß die Linke

hinter Amerika, und die Drolligkeit seiner Gestalt stimmt ganz zum eigenen festen Sinn, der ihn aus zeichnet und den Blousenmännern vom 18. September so verderblich gewesen ist. Man rühmt seine wissenschaftlichen Kriegskenntnisse, die er in der Verbesserung der Zustände des deutschen Heerwesens mehrfach und zur Anerkenntniß von Seiten aller Sachverständigen bewiesen hat. Stämmiger, aber noch immer die mittlere Höhe nicht über schreitend, zeigt sich der Reichsmiuister Robert Mo hl, den man nicht verwechseln

wolle mit Moritz Mohl, von dem ein großes Vertrauen zu Augsburg und Stuttgart rühmliche Dinge zu erzählen weiß, ohne daß es ihm in der Reichsversammlung gelungen wäre, sie zu recht fertigen. Der erstere gehört zu jeueu Männern, die noch unlängst von deutschen Regierungen wegen ihrer liberalen Gesinnung verfolgt - 389 - wurden, gegenwärtig jedoch der republikanischen deutschen Jugend und hündischen Schmeichlern des bewaffneten deutschen Straßenpöbels zu conservativ sind, ein furchtloser

21