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Title A - Z
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Books
Category:
Religion, Theology
Year:
1858
Cartons aus dem deutschen Kirchenleben
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Page 686 of 799
Author: Weber, Beda / von Beda Weber
Place: Mainz
Publisher: Kirchheim
Physical description: VIII, 789 S.
Notations: In Fraktur
Subject heading: g.Deutschland;z.Kirchengeschichte;f.Aufsatzsammlung
Location mark: II 108.532
Intern ID: 130680
„Pharao' brandmarkten-. Diese Zärtlichkeit für Gustav Adolph hat bei Keller 's Theorie von Reformation und Gegenreforma tion nichts Auffallendes» Seltsam bleibt nur, daß er sie ohne Folge für seine Gegner ließ. Einiger Edelmuth für seine Feinde stände auch dem Decan von Idstein nicht übel» Er nimmt es dem Grafen Gürzenich, Wallenstein 's Parteigänger, übel, daß er im Jahre 1627 sogar Kirchen nicht verschont habe. Aber wo hat denn jemals der protestantische Krieg Kirchen und Hei- ligthümer

geschont? Wurde nicht das allerheiligste Sacrament mit Füßen getreten? Nicht die Heiligenbilder eingeschmolzen oder verstümmelt? Ist nicht gerade diese praktische Himmels- stürmerci der Charakter des bewaffneten Demagogenthums im Protestantismus gegen die Katholiken? Keller weiß so viel zu schwätzen von der patriotisch-reformirten und protestantischen Trefflichkeit, während er selbst beseufzen muß, daß alle hervor ragende Borkämpfer der Protestanten im dreißigjährigen Kriege Ungeheuer waren in Wollust

und zu erquicken? Die von Keller so tief beklagten Grausamkeiten der Kaiserlichen in Nassall sind nur die Kehrseite zu den Grausamkeiten der Pro testanten in katholischen Ländern, und oft nur ein schwaches Bild der fanatischen Wuth der letzteren gegen die armen Pa pisten. Man muß den Einen nicht übel nehmen, was die An deren unverschämt thun und am allermindesten rohen Soldaten verargen, daß sie Keller's Theorie nicht allzu pünktlich'einhal ten, nach welcher den Einen Nichts, den Anderen Alles erlaubt

ist. Im Gegentheil, wer den Krieg will, hat kein Recht gegen das Schwert des Bremms in der Wagschale Verwahrung ein zulegen. „So hauste der Friedländer im deutschen Reiche,' schreit Herr Keller; „so hausten Mannsfeld, Christian von Braun schweig, Herzog Bernhard von Weimar, Schweden, Engländer und Franzosen!' antworten die Katholiken, nicht um ihre Sol datesca zu rechtfertigen, sondern einzig nur gegen Keller's pro-

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Category:
Religion, Theology
Year:
1858
Cartons aus dem deutschen Kirchenleben
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Page 697 of 799
Author: Weber, Beda / von Beda Weber
Place: Mainz
Publisher: Kirchheim
Physical description: VIII, 789 S.
Notations: In Fraktur
Subject heading: g.Deutschland;z.Kirchengeschichte;f.Aufsatzsammlung
Location mark: II 108.532
Intern ID: 130680
und Verlauf der Reformation folgerichtig charakterisirt hat. Dafür sind wir dem Herrn Decan unseren Dan? schuldig. Wir Katholiken erleben leider fast durchweg den Fall, daß wir uns mit diesem Vor theile begnügen müssen, welcher uns wider Willen von prote stantischen Geschichtschreibern in den Garten fällte Solche un freiwillige Geschenke kommen übrigens im Buche des Herrtl Keller noch mehrere vor, ohne alles Gleichmaß für die Katho liken, in der kindlichsten Unbefangenheit eines Jungen

, welcher über seine Knabenjahre nicht hinaus kann. Keller malt sich hierin selbst ab, ohne seinem Porträt im mindesten zu schmeicheln, ganz im Gegensatze zum phrygischen Könige, welcher Alles, was er mit seiner Hand berührte, in Gold verwandelte. Die Standpunkte von Einst und Jetzt schwimmen so nachgiebig in einander, daß der dreißigjährige Krieg beständig vom Jahre 185L Farbe mid Grundsätze bettelt. Man könnte das widergeschichtliche Spiel für deutschen Humor nehmen, wenn die Zähne nicht gebleckt wären. So tadelt Herr

Keller mit moderner Sentimentalität die Bürger von Frankfurt alles Ernstes, weil sie die nassauischen Flüchtlinge im dreißigjährigen Kriege nur gegen eine Summe Geldes in ihrer Stadt wohnen lassen wollten. Diese „Hartherzigkeit' besteht un seres Wissens noch jetzt in allen Kleinstaaten des deutschen Bundes, welche sich das Anwohnenecht^ von den Beisassen bezahlen las sen. Keller hat hiebei ohne hinlänglichen Grund keine Ahnung von der ritterlichen Tapferkeit des Amtmannes in Ems im Jahre 1857

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Category:
Religion, Theology
Year:
1858
Cartons aus dem deutschen Kirchenleben
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Page 694 of 799
Author: Weber, Beda / von Beda Weber
Place: Mainz
Publisher: Kirchheim
Physical description: VIII, 789 S.
Notations: In Fraktur
Subject heading: g.Deutschland;z.Kirchengeschichte;f.Aufsatzsammlung
Location mark: II 108.532
Intern ID: 130680
könnte. Katholisch sein bedeutet ihm so viel, als Eeremomen und kirchliche Gebräuche beobachten, und nichts weiter, ohne alle Rücksicht aus den Geist des- Katholmsmus, welcher im In nern des Menschen als umgestaltende Liebe Gottes brennt und nach Außen in guten Werken thatig ist. Man muß sich über diese Unwissenheit und Ungerechtigkeit um so mehr verwundern, da Keller nicht drei Confessionen, sondern nur drei Kirchen kennt, und sich scheut, das Wort „Confession' auch nur aus zusprechen

nicht bloß überflüssig, sondern überhaupt sinnlos sind. Keller beschuldigt uns Katholiken der „abergläubischen Adoration' der Reliquien, weil das Volk a«> Rhein zur Reformativnszeit mit fromm geschichtlichem Sinne die Ueberreste des heiligen Goar ini gleichnamigen Orte ver ehrte. In Mecklenburg und anderen protestantischen Staaten^ wo viele Menschen auf dem Lande ihr ganzes Leben keinen Katholiken zu Gesicht bekommen, kann möglicher Weise ein solches Vorurtheil mit einiger Unschuld auftreten ; in Nassau

der Reformatoren aus Buch und Leben der Protestanten verschwinden. Man kann um so leichter diese blutjunge ver leumderische Tradition leidenschaftlicher Anklagen, aufgeben, da die apostolische Tradition von fünfzehnhundert Jahren vor un seren Anklägern keine Gnade gefunden hat. Die Weisheit des Herrn Keller im Urtheile über Katholiken hat überhaupt eine

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Category:
Religion, Theology
Year:
1858
Cartons aus dem deutschen Kirchenleben
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Page 688 of 799
Author: Weber, Beda / von Beda Weber
Place: Mainz
Publisher: Kirchheim
Physical description: VIII, 789 S.
Notations: In Fraktur
Subject heading: g.Deutschland;z.Kirchengeschichte;f.Aufsatzsammlung
Location mark: II 108.532
Intern ID: 130680
für sich selbst betrachten muß, um die Misere des Hauses zu retten oder wenigstens zu verbergen, Herrn Keller begegnet es überhaupt, wie den meisten eifrigen Protestanten, daß sie den innersten Kern des Katholicismus, den ursprünglichen letzten Lebensnerv der Kirche Christi Jesuitismus nennen. Sie streuen damit sich und Anderen Sand in die Augen, und das bleibt für alle denkfähigen Geister stets ein schlechter Trost. Man muß den Muth und die Redlichkeit Haben, die Kraft des heiligen Geistes

in der katholischen Kirche demüthig anzuerkennen, wo durch wir Alle im Glauben leben und gedeihen, die Jesuiten als schwache Werkzeuge so gut als die Katholiken überhaupt. Das blinde Anrennen im Windmühlenkampse gegen diesen un erschöpflichen Born von Kirchlichkeit und Macht verräth stets ein Gefühl des Aergers, daß man ihn in eigener Werkstatt entbehren muß. Keller geht sogar noch weiter und will seine Leser glauben machen^ daß .die durch Geist und Tapferkeit höchst ausgezeichneten Grafen Johann Ludwig

Bannkraft, so wäre sie das kürzeste und wohlfeilste Mittel, ihren Orden allgewaltig in der Welt zu machen, um mit Büchern, wie Kel ler's, fertig zu werden. Bis dahin hat es jedoch gute Zeit und Keller kann noch lange ganz friedlich zu Idstein sein Abend- brod verzehren. ^ Eine andere auffallende Erscheinung stellt uns der Verfasser „der Drangsale des dreißigjährigen Krieges' in ein eigenthüm- liches und wie uns dünkt sel?r richtiges Licht, wofür ihm wahr heitsliebende Katholiken gewiß dankbar

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