Tirol im Jubeljahre seines Bundes mit dem göttlichen Herzen Jesu : Gedenkbuch der Säcularfeier im Jahre 1896
Dic Liiiidesfeitt' in Bozen am 1 Juni. 79 Liebe dieses Herz mis ruft er das Wort.- „Sohn, Tochter, gib mir dein Herz!' Und so ist er gestorben. Sein Herz ist durchbohrt, sein Herz hat ausgeschlagen. Es ist todt, es ist kalt. Aber nur drei Tage, dann lebt es wieder, dann schlägt es wieder, nicht bloß im Himmel, anch hier auf Erden. Er hat gesagt: „Meine Freude ist es, bei den Menschenkindern zu sein.' Er konnte nicht Abschied nehmen von uns, er wollte bei uns bleiben. Sein Herz wollte nns
nicht verlassen. Denn die Liebe des Herzens war zn groß und zn gewaltig. Und so hat er etwas ersonnen, was kein Mensch Zn ergründen und auszudenken imstande gewesen wäre: das heiligste Sacrament des Altars. Ja, hier schlägt sein Herz uns wieder entgegen, das nämliche Herz, das im Stalle nns entgegeugeschlagen hat, das nämliche Herz, das ans dem Oelbergs so furchtbare Angst ertragen hat, das nämliche Herz, das am Kreuze für nns ist durchstochen worden, das nämliche Herz, das, wie wir hoffen
, uns einmal einladen wird, mit ihm in den Triumph einzu gehen, in das Reich des Himmels, in jenes Reich, von dem der heilige Angustili in heiliger Begeisterung ausruft: „O Reich der ewigen Selig keit, wo die Jugend nicht altert, wo die Schönheit nie verwelkt, wo die Liebe niemals erkaltet, wo die Gesundheit nie abnimmt, wo die Freude sich nie vermindert, wo das Leben kein Ende nimmt.' Dieses Herz schlägt uns hier entgegen, und wo immer ein Priester und ein Kirchlein ist, da schlägt dieses Herz euch entgegen
. Auch das entlegenste Thal: es wird seine Heimat, weil dieses Herz gegenwärtig ist. Und seid ihr in der Fàde und habt niemand, der sich um ench annimmt, und ihr werdet verfolgt, ein Herz vergisst euch uicht, das Herz Jesu. Und wenn eine Mutter ihres Kindes vergessen könnte, so ruft es uns entgegen: Ich werde euch nicht vergessen — und die Einladung dieses Herzeiis, kann sie denn schöner sein? „Kommet Zu mir alle, die ihr mühselig und beladen seiv, ich will euch erquicken', alle, nicht bloß die Reichen, anch
die Armen, uicht bloß die Gesundeu, auch die Kranken, uicht bloß die Vor nehmen, auch die Genügen, nicht bloß die Gelehrten, anch die Ungelehrten, nicht bloß die Gerechten, auch die Sünder — alle kommt zu mir, die ihr eine schwere Last zu tragen habt, ich will ench erquicken, ich will euch trösten. — Und braucht ihr einen Trost, eine Erquickung, hier ist das Herz, das euch zuruft: „Kommt zn mir, ich will euch erquicken!' Und solange schlägt dieses Herz von dem Tabernakel entgegen, bis das letzte