Beda Weber 1798 - 1858 und die Tirolische Litteratur 1800 - 1846.- (Quellen und Forschungen zur Geschichte, Litteratur und Sprache Österreichs und seiner Kronländer ; 9)
war seiner Zeit eia bedeutender Gelehrter : er beschäftigte sich, mit Studien über Dialekte, die Urbevölkerung Tirols, die alten Classiker, die Geschichte, das Kirchenrecht, die antike Mytho logie, gab bereits den „Iwain' heraus, als „Heldengedicht von Hartmann, der nächst den Zeiten K. Friedrichs des Rotbarts lebte', mit Erklärungen und einem 'Wörterbuche; 1801 dichtete er einen „Cleophas, christliches Hirtengedicht in latein. und deutscher Sprache' (Wien 1801), dessen ich leider in Innsbruck
, München und Wien nicht mehr habhaft werden konnte; die lateinischen Muster verrät schon der Titel. Nach dein deutschen Vorbild der Idyllen von Voss dichtete Ben. Mayr (vgl. oben S. 44) sein Innsbruck in zwei und seine fiala (= Hall) in drei Gesängen, wélche „feurige Phantasie' bekunden, „Gedankenreichtum und gute Hexameter' besitzen 1 ). Ungleich höher steht Weissenbachs (vgl. oben S. 37) „Aigen' (Salzburg 1817): eine glanzvoll durchgeführte Schilderung jenes Idylls bei Salzburg, das Natur und Fürst
zu erzielen und die Aufmerksamkeit des Lesers um so eher durch das lange Gedicht festzuhalten, verwendet O 1 er überreichlich Stilmittel: Ausrufe, Fragen, Selbst- und Zwie gespräche, „lyrische Rätselsprache* a ) ; oder personificiert die Na tur, führt sie sprechend ein,, beseelt ihre Bilder mit Stimmung, !) So urteilt J, V. Zingerle, österr.-ungv Monarchie in Wort und Bild. Gedruckt 1820 im Tir. Bot. 228 ff., ein Fragment im Ambr, Majr's Tirol. Dichterbuch S. 55 ; „Innsbruck' nur hsftl. verbreitet