Laurein auf dem Nonsberg : Kirche und Dorf im Werden, Ringen und Umbruch
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Author:
Ungerer, Edmund / von Edmund Ungerer
Place:
Lana
Publisher:
Tappeiner
Physical description:
LVI, 407 S. : Ill., Kt.
Language:
Deutsch
Notations:
Literaturverz. S. 399 - 407</br>
1899 bis 1999 - ein Jahrhundert Raiffeisenkasse Laurein // Achtzehnhundertneunundneunzig bis 1999 - ein Jahrhundert Raiffeisenkasse Laurein
Subject heading:
c.Laurein <Nonsberg> / Sankt Vitus <Pfarrei> ; z.Geschichte<br>g.Laurein <Nonsberg> ; z.Geschichte<br>k.Raiffeisenkasse Laurein ; z.Geschichte
Location mark:
II 165.071
Intern ID:
177477
Der heilige Sebastian gehört zu den berühmtesten und am meisten dargestellten frühchristlichen Märty rern. Er soll aus Mailand stammen, war Offizier der kaiserlichen Garde und wurde auf Befehl des Kaisers Diokletian in Rom mit Pfeilen erschossen. In engem Zusammenhang mit dem heiligen Fabian ist am 20. Jänner sein Feiertag. 36 Seit 354 wird sein Fest gefeiert und seit 680, dem Pestjahr Roms, wird er mit dem hl. Rochus als Pestheiliger verehrt. 37 Wegen seines Feidens für den Glauben wurde
wird in die gleiche Zeit wie jenes vom heiligen Vitus, 3./4. Jahrhundert, datiert und war ebenfalls die Folge der Christenver folgung. Gemeinsam mit dem hl. Vitus erlebte die Ver ehrung der hll. Katharina und Barbara, Fabian und Sebastian im Mittelalter eine Blütezeit. Es ist darum anzunehmen, daß die vier Märtyrer, von denen die zwei Jungfrauen mit dem hl. Vitus zu den Nothelfern gehören, auch in Laurein seit dem Mittelalter verehrt wurden, gemeinsam mit ihm nach Laurein gelangten und darum in der ersten
St. Vitus- Kirche einen Platz eingenommen haben. Wegen ihrer bereits existierenden Verehrung wurden sie in den Ablaßbrief für die damals neue St. Vitus-Kirche auf genommen. 36) Vom heiligen Sebastian gibt es nur spärliche Quellen. Vom Chronographen der »Depositio martyrum« wissen wir den Bestattungsort in der Katakombe an der Via Appia in Rom und über den heiligen Ambrosius ist sein Herkunftsort Mailand und sein Martyriumsort Rom bekannt. Sein Leben kennen wir aus der legendären »Passio
« des 5. Jahrhunderts. Sebastian ge hörte zur Leibgarde des Kaisers. Als Offizier hatte er beträchtlichen Einfluß, und viele Adelige fanden über ihn zum christlichen Glauben. Deshalb wurde er mit Pfeilen beschossen. Seine Frau Irene pflegte ihn gesund. Dann trat er wieder vor den Kaiser hin, der ihn mit Keulen erschlagen ließ. Aus Furcht vor der Verehrung seines Leichnams wurde er in die Kloake geworfen. In einer Vision erschien Sebastian der Lucina, wel che ihn bei den Apostelgräbern bestattete. Wimmer-Melzer
, Lexikon, 736; Gordini, Sebastiano, XI, 776-789. 37) Sebastian wird deswegen gegen die Pest angerufen, weil die Auffassung herrschte, daß diese furchtbare Krankheit von Pest egeln oder Dämonen durch geheimnisvolle Pfeile hervorgerufen wird. Im 14. Jahrhun dert trat der heilige Rochus ihm als Pest heiliger zur Seite. Melchers, Das Buch, 54 f; Wimmer-Melzer, Lexikon, 736; Gruber, Heiligenhimmel, 147. 38) Er ist der Patron gegen die Pest, der Eisenhändler, Gerber, Gärtner, Kreuzritter, Kriegsinvaliden