Oberinntal ; Abt. 1.- (Topographisch-historisch-statistische Beschreibung der Diöcese Brixen ; Bd. 3)
größere Kirche ist vermuWich um die Zeit der Stiftung eines eigenen Priesters errichtet worden. Von ihr blieb das schöngewölbte und bemalte Presbyterium übrig, das nun zur Sakristei dient; das Schiff derselben mag etwa bis zum Frohnbogen der jetzigen Kirche gereicht haben. In dieser Sakristei hängt noch das Hochaltarblatt der früh er n (zweiten) Kirche, auf welchem die hh. Patrone Magnus und Erhard zu sehen, sind. Außer dem Hochaltar besaß die genannte Kirche noch einen Seitenaltar Zu Ehren
der hh. Johannes des Täufers und des Apostels, bei welchem die Siifterin Frau Klara Eppanerin ihre letzte Ruhestätte fand, deren Grabmahl dann in die neue Kirche übertragen wurde. Alte päpstliche Ablaßbriefe für die Kirche auf dem Ranggen aus den Iahren 1475 (von Sixtus IV.) und 1500 (von Ale xander VI.) werden im Kuratiearchiv noch aufbewahrt. Um die Mitte des vorigen Jahrhunderts wurde dieselbe nach dem Geschmacke der damaligen Zeit restamirt und am 30. Juni 1761 der Hochaltar zu Ehren des hl. Magnus
vom brixnmschm Weihbischof Ferd. Jos. Gr. v. Sarnthein eingeweiht ^). Der Bau des jetzigen Gotteshauses begann um das Jahr 1775, bald nachdem der eifrige Kurat Rein hart die hiesige Seelsorge übernommen hatte. Er leitete den Bau persönlich und trug fast alle Kosten, da die Gemeinde anfänglich sehr wenig Lust bezeigte, ihrerseits hierzu etwas beizutragen. Vom alten Thurme ließ man den untern massiven Theil stehen; von dort an, wo er in das Achteck übergeht, wurde er neu aufgeführt. Den Pla fond der Kirche
hat Franz Anton Zeil er, Hofmaler in Brixen, gemalt und seine Arbeit schon i. I. 1778 vollendet. Das Gemälde im Presbyterium stellt den hl. Magnus vor als Patron gegen ver schiedene Leiden; im Schiffe sehen wir Maria Opferung, und gegen den Mufikchor die vierzehn heil. Nothhelfer. Die schlechten Fresken an der Vorderseite der Kirche, sowie am Thurme, sind von Ant. Krömer in Zirl. Die neue Kirche sammt den zwei Seitenaltären wurde am 10. Juli 1780 vom Fürstbischof Joseph Gr. v. Spau r eingeweiht
6). Der unverletzt gebliebene Hochaltar der alten Kirche ward nicht mehr konsekrirt. Sämmtliche Altarblätter sind von Ich. A. Zoller, welcher, wie erzählt wird, eigens nach Füssen gereist ist, um das dort befindliche Bild des hl. Magnus zu kopiren. Der Altar ü) Pont.-Prot. III. 60. 6) Pont.-Prot. V. 10.