Oberinntal und Vinstgau ; Abt. 2.- (Topographisch-historisch-statistische Beschreibung der Diöcese Brixen ; Bd. 4)
theils von der Kirche, theils von der Gemeinde, nebst einem Staats- beitrage; der Unterlehrer wird theils von der Gemeinde, theils vom Staate besoldet, die Lehrerin ganz vom Staate. 2. Eine ein* klassige Schule zu Gand (Gandhof) in Außersulden, zwei Stun- den von Stilfs entfernt, mit eigenem Schulhause (i. I. 1334 er- baut), wö sich auch die Wohnung des Lehrers befindet. Derselbe bezieht gegenwärtig 126 fL, und zwar von der Gemeinde 15 fl. 75 Kr., Schulgroschen 14 fl.. Staatsbeitrag
86 fl. 25 Kr., Buttergeld 5 fl., und 5 fl. Holzentschädigung, wenn er anderswo wohnt. — Den An fang zu einer Schulstiftung (d. h. für arme Kinder) in Stilfs hat ein hiesiger Bauer, Namens Joh. Rainstadler, gemacht,indem er 200 fl. dazu schenkte. Derselbe hat auch zu andern guten Zwecken einen bedeutenden Beitrag gestiftet, und einem jeweiligen Pfarrer dahier zur Bertheilung in die Hände gelegt, was gewiß manchen Armen sehr zu Statten kommt, seitdem der eigentliche Armenfond der Verwaltung der Gemeinde untersteht
. §. 12. Trassi. Ben esizi um zu U. L. Fr. Maria Heimsuchung. Südwestlich vom Pfarrdorfe Stilfs und über anderthalb Stun- den davon entfernt, liegt an der Poststrasse nach Italien und am linken Ufer des Trafoibaches das Dörfchen Trafoi (1571m) mit einer von der Pfarre Stilfs abhängigen Ex posi tur, welche auch in politischer Beziehung zur Gemeinde Stilfs gehört und im Ganzen 22 Hausnummern mit 118 Einwohnern zahlt. — Patron dieses Benefiziums ist der Laudes fürst. Noch um das Jahr 1520
war hier nur ein einziger Hof, d. h. ein Güterkomplex, welcher einem einzigen Besitzer gehörte. Zur innern oder Wallfahrtskirche „Zu den hl. drei Brunnen,' welche 3 Viertelstunden von Trafoi entlegen ist, mußte nach Errichtung der Pfarre Stilfs (1614) der dortige Pfarrer fünfmal im Jahre, am Pfingstdienstag, am 2. Juli, 25. Juli, 24. August und 29. Sept., einen Kreuzgang mit der Gemeinde verrichten und dort Predigt und Amt halten. Zu Trafoi selbst, wo sich im Laufe des 17. Jahr- Hunderts die Häuser- und Einwohnerzahl