Oberinntal und Vinstgau ; Abt. 2.- (Topographisch-historisch-statistische Beschreibung der Diöcese Brixen ; Bd. 4)
! i I und 1657 bezeugen. Man glaubt wohl nicht mit Umecht, daß diese Zinse ursprüngliche Stiftungen Zum Unterhalte des Ewigen Lichtes in der alten katholischen St. Jakobsyfarrkirche zu Sins gewesen seien, welche diese Gemeinde nach ihrem Abfalle zum Kalvinismus für sich behielt. Es wird erzählt, daß in den zwanziger Jahren dieses Zahrhunderts einige Einwohner von Sins jenes alte Gotteshaus ad S. Jacobum, das im Laufe der Zeit ganz baufällig geworden war. abbrechen wollten, um Steine
für ihre Neubauten zu gewinnen; dich habe ihnen jedoch ihr Richter verwehrt aus dem Grunde, „weil ihnen dann die Jschgler die Grundzinse nicht mehr Zahlen würden/' Die ältesten noch vorhandenen (früher im bischöfliche« Archiv zu Chur, jetzt zu Bnxen) Präsentationen auf die Pfarre Jschgl von Seite der dortigen Gemeinde find aus den Jahren 1634, 1636 und 1650. In der ersten präsentieren Cbristan Le nutz, Richter, und R. N.. Geschworne. zu Ufchgl, d. d. 9. Juli 1634 den Priester Peter g. Porta als einen „embsigen
vnd fleissigen Geistlichen' auf ihre Pfarrpfründe. Dieser resignierte jedoch schon nach zwei Jahren, worauf am 26. Nov. 1636 von dem obgenannten Richter Christa« Lenntz, „im Namen vnd anstatt der Gerichtsgeschwornen vnd ganzer Gemain nt' Herr Ulrich Ney er zum Pfarrer von Jschgl präsentiert wurde. Auch dieser verließ schon nach Einem Jahre diese Pfarre und wurde Kurat zu Kappels) Nach dem am 10. Febr. 1650 erfolgten Tode seines Nachfolgers, des Pfarrers Markus Schwär i Z, präsentierte die Gemeinde
unterm 25. Febr. 1650 den Priester Joh. Jak. Leu, in der Hoffnung (wie es in ihrem dießbezüglichm Schreiben an den Fürstbischof von Chur heißt) — „daß Ihre Hochfürstl. Gnaden sie bey ihren alten Freyhàn vnd Gerechtigkaiten werde gnädigst verbleiben lassen.' Gegen Ende des 17. Jahrhunderts bekam diese Gemeinde einen ausgezeichneten Seelsorger, der hier von 1690 bis 1714 höchst segensreich gewirkt hat, und am 4, Mai 1714 — man kann sagen, im Rufe der Heiligkeit — hier gestorben ist. Er hieß Gabriel