Oberinntal und Vinstgau ; Abt. 2.- (Topographisch-historisch-statistische Beschreibung der Diöcese Brixen ; Bd. 4)
alkgestifteten Jahrtäge (letztere wurden bei der Generalvisitation im Jahre 1665 von 110 auf 51 vermindert) ordentlich halte und ver- kündige, auch an Sonn- und Feiertagen Amt und Predigt nach christ- katholischem Brauch verrichte, und an allen Sonntagen eine Kinder- lehre halte. An allen Sonntagen, sowie an den vier höchsten Fest- tagen soll er die hl. Messe für die Gemeinde applizieren. Was die Reparaturen im Pfarrwidum anbelangt, soll die Gemeinde 2 Theile, und der Pfarrer Einen Theil
mit Tod abgegangen ist, worauf die hiesige Gemeinde den Frühmesser zu Tschagguns, Johann Tanzl, zu ihrem Pfarrer er- wählte. Auch dieser blieb hier bis zu seinem Ableben im I. 1737; ihm folgte Franz Stemmer von Schruns (bis 1749.) Sein Nach- folger war der bisherige Frühmesser von Galtür, Jos. Jodok Matt le, von Galtür gebürtig, ein gelehrter, eifriger und frommer Seelsorger. Unter ihm wurde die Pfarrkirche zu Galtür, wie sie jetzt ist, erweitert und ausgeschmückt. Nach seinem Tode im Jahre 1792 wurde
ein junger Kapuziner, P, Angelikus Pfeifer, aus Jschgl gebürtig, zum Pfarrer von Galtür gewählt, und am 13. Nov. 1792 zwischen ihm und der hiesigen Gemeinde ein Akkord geschlossen, welcher am 8. März 1793 vom f. b. Ordinariate zu Chur bestätiget worden ist. In demselben wird ausdrücklich auf den Akkord v. I. 1694 sich berufen, im Uebrigen aber eine revidierte Stolordnung beigefügt, die sich jedoch von der älteren wenig unterscheidet. Hauptsächlich ist die Gebühr bei Sterbfällen von 1 fl. auf 3 fl. erhöht