30 items found
Sort by:
Relevance
Relevance
Publication year ascending
Publication year descending
Title A - Z
Title Z - A
Books
Category:
Literature
Year:
1872
Dichter, Kaiser und Papst : Walther von der Vogelweide als politischer Dichter
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/214081/214081_58_object_5193935.png
Page 58 of 87
Author: Thurnwald, Andreas / A. Thurnwald
Place: Wien
Publisher: Braumüller
Physical description: 80 S.
Language: Deutsch
Subject heading: p.Walther <von der Vogelweide> ; s.Politische Literatur
Location mark: II 9.954
Intern ID: 214081
zu Friedrich war auch äußerlich ganz eorrect, indem der durch eine solche Stimmenzahl gewählte Kaiser, wie es Friedrich am Frankfurter Hvftage war, als der aller Form und Rechtens er wählte rechtmäßige Herrscher Deutschlands gelten konnte. Wollte nun Walther Friedrichs Güte in Anspruch nehmen, so bedurfte es zuvor noch einer förmlichen Entschuldigung, da er doch unmittelbar zuvor dem Gegner des neuen Herren gedient. Der Dichter hilft sich da in recht launiger Welse aus der Schlinge

mit einem Gleichnisse. Herr Otto gab sein Wort, mich reichlich zu beschenken; was nahm er aber meinen Dienst mit solchen Ränken? Doch hätte König Friedrich Grund, statt seiner mein zu denken? Au fordern Hab' ich wohl an ihn nicht eine Bohne: er gebe nur, dass ich der alten Lehre werde froh. Es lehrte weiland seinen Sohn ein Vater so: „Dem ärgsten Manne diene, dass der beste Mann dir lohne'. Otto, ich bin der Sohn, ihr seid der ärgste Mann, denn einen ärgern Herren traf ich niemals an: der König mag der beste

sein, nun er das Reich gewann, 10 ) tz. 86, 23. Pf. 147. Walther versah sich am Hofe des Stausers der besten Auf nahme. Es war ein hervorragender Charakterzug dieses Geschlechtes, nie der Milde gegen die Sänger zu vergessen, um so weniger wird es jetzt der junge Friedrich an Gunstbezeugungen gegen einen Dichter haben fehlen lassen, von dem er große Dienste erwartete. Walther blieb den Dank für so freundlichen Empfang nicht schuldig; er trägt denselben ab in einer Parallele, die er zwischen Ottos und Friedrichs Milde

2
Books
Category:
Literature
Year:
1872
Dichter, Kaiser und Papst : Walther von der Vogelweide als politischer Dichter
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/214081/214081_64_object_5193941.png
Page 64 of 87
Author: Thurnwald, Andreas / A. Thurnwald
Place: Wien
Publisher: Braumüller
Physical description: 80 S.
Language: Deutsch
Subject heading: p.Walther <von der Vogelweide> ; s.Politische Literatur
Location mark: II 9.954
Intern ID: 214081
Da kam es dem Dichter gewiss nicht ungelegen, dass er von seinem Lehnsherren heimgerufen wurde. Dieser bedurfte sein. Der einundzwanzigjährige Friedrich hatte, nachdem er Ottos Macht bei Bouvines ganz gebrochen, nunmehr über jedes Hinder- niss fast wunderbar gesiegt und in allen seinen Reichen war keine erhebliche Gefahr mehr zu besorgen. Deshalb gedachte er der be drängten Christen im Morgenlande; und aus eigener Begeisterung wie auf dringende Vorstellungen anderer nahm er am Tage

seiner Krönung mit vielen Fürsten und Prälaten das Kreuz. Aber die sofortige Ausführung seines Gelübdes war doch unmöglich, indem die Angelegenheiten Deutschlands seine Gegenwart erheischten. Obgleich er in dem größten Theile des Reiches ungehindert als König auftrat, fehlte es doch nicht hie und da an Ungehorsam und Widersetzlichkeiten. Otto .war allerdings besiegt, hatte aber von seinem Rechte als Kaiser, dem König Friedrich gegenüber, noch nicht gelassen. Von päpstlicher Seite verkannte man die schwierige

Lage Friedrichs nicht. Der „wahrhafte Augustus des Papstthums' war seit dem Jahre 1216 tobt, jener schlau denkende und energische Jnnocenz, und an dessen Stelle war der ruhige, gute Honorins III. getreten, der die von Friedrich vorgeschützten Gründe, die seine Anwesenheit in Deutschland erheischten, in gutem Glauben hinnahm. Es steht über jeden Zweifel fest, dass Friedrich den Kreuz zug ernstlich wollte, keineswegs aber mit Zurücksetzung der Pläne für die Erhaltung der Kaiserkrone

3
Books
Category:
Literature
Year:
1872
Dichter, Kaiser und Papst : Walther von der Vogelweide als politischer Dichter
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/214081/214081_70_object_5193947.png
Page 70 of 87
Author: Thurnwald, Andreas / A. Thurnwald
Place: Wien
Publisher: Braumüller
Physical description: 80 S.
Language: Deutsch
Subject heading: p.Walther <von der Vogelweide> ; s.Politische Literatur
Location mark: II 9.954
Intern ID: 214081
Den ich im Leben pries, des Tod muss ich. beklagen: drum weh ihm, der dm edeln Fürsten hat erschlagen von Köln! O weh uns, dass den Mörder mag die Erde tragen! Ich kann ihm seiner Schuld gemäss noch keine Marter stndent ihm wäre Zu gelind ein eichner Strang um feinen Kragen, ich will ihn auch nicht brennen, vierteln oder schinden, noch mit dem Rad Zermalmen, noch darüber binden: ich hoff, er werde lebend noch den Weg zur Holle finden. L. 85, g. Pf. 162. Friedrich hatte Deutschland im September

misslungen! Thor, der Nacht und Tag durchspäht die Dämmerungen! Will er wissen, was nie ward gepredigt noch gesungen? 8. 10, 1. Pf. 158. Friedrich hatte bei der Krönung neuerdings das Kreuz ge nommen und versprochen, im August 1221 wirklich abzufahren; auch diejenigen, welche schon früher das Kreuz genommen und ihr Gelübde bis dahin noch nicht eingelöst hatten, hatten dasselbe bei dieser Gelegenheil erneuert: int Ganzen 400 Große. Doch stellten sich dem Kaiser immer neue Schwierigkeiten

in den Weg; er erkannte die Fortdauer seines Gelübdes an, be schwor aber und aber sein Versprechen und suchte Fristverlängerung zu gewinnen. — Er gewann eine neue Frist bis zum Jahre 1225. Man gieng von römischer Seile auf diese Hinausschiebung des Kreuzzuges um so leichter ein, als man sich eines neuen Mittels versah, das dem Kaiser mehr Interesse am heiligen Lande errege« sollte, als Versprechungm und Schwüre es konnten. Friedrich war am 23. Juni 1222 Witwer geworden; seine erste Ehelichung mit Constanze

5
Books
Category:
Literature
Year:
1872
Dichter, Kaiser und Papst : Walther von der Vogelweide als politischer Dichter
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/214081/214081_74_object_5193951.png
Page 74 of 87
Author: Thurnwald, Andreas / A. Thurnwald
Place: Wien
Publisher: Braumüller
Physical description: 80 S.
Language: Deutsch
Subject heading: p.Walther <von der Vogelweide> ; s.Politische Literatur
Location mark: II 9.954
Intern ID: 214081
Freiheit der Kirche vertilgen, der Wahnsinn der Ketzer sucht Christi untheilbaren Mantel zu zerreißen, die arglistige Verderbtheit falscher Brüder trifft und verwundet das Herz der Gläubigen, und während die Kirche meint, an ihrem Busen Söhne zu Pflegen, nährt sie oft nur Feuer, Schlangen, oder König! ein, welche durch giftigen Hauch, Biß und Brand alles zu verwüsten suchen. Um nun Ungeheuer dieser Art zu tödten, hat die römische Kirche in diesen Zeiten den Kaiser Friedrich auserkoren

; sie hat ihn gleich sam aus dem Schoße seiner Mutter übernommen, an ihren Brüsten gesäugt, auf ihren Armen getragen, aus den Händen derer gerettet, welche nach seiner Seele trachteten, mit vielen Anstrengungen und Aufopferungen znm Manne erzogen, zur königlichen Würde und endlich zum Gipfel kaiserlicher Hoheit erhoben: — alles in der Hoffnung, an ihm einen Stab der Ver teidigung und eine Stütze des Alters zu finden—*). Friedrich II. war bestrebt, die Lösung von dem Banne sich zu erkämpfen — nicht mit dem Schwerte

, anerkannte und genehmigte. Die stete Wiederholung meines Versprechens und mein jetziges Wort beweist die Einheit und Festigkeit meiner Gesinnung; bald wird auch die That hinzutreten, jeden Zweifel widerlegen und offenbar machen: ob denn den Päpsten das Wohl des heiligen Landes so allein und über Alles am Herzen liegt, oder ob sie vielmehr mein Ber derben bezwecken. *) Der ganze Brief ist mit Rücksicht auf die päpstlichen Intrignen gegen Philipp, Otto und Friedrich eitel Lug und Trug.

7