thaler aus den Steuerbüchern der Stadt herausgefunden hat, war die Handwerkerszene damals relativ vielfältig. Es gab in der Stadt je einen Bildhauer, Maler, Zinngießer, Kürschner, Uhrmacher, Säckler, Glaser, Buchbinder und Büchsenmacher, dann je zwei Sattler, Drechsler, Kessler, Binder, Färber, Kupfer schmiede und Räder. Von den drei Barbieren war einer ein Baronqueur (Bader), der sich auf den Aderlass und das Schröpfen spezialisiert hatte und daher zumindest als halber Arzt galt
. Nur einer hatte seine Werkstatt im ersten Viertel und verrich tete nebenbei den Mesnerdienst in der Rainkirche. Ebenso zahlreich wie die Schneider waren die Tischler, während die Schuhmacher gar zu sechst waren. Am zahlreichsten waren die Zimmerer unter den Handwerkern vertreten (8), woran man erkennen kann, dass das Holz als Baumaterial auch im 18. Jahrhundert noch den Vorrang vor Stein und Mörtel hatte. So wie es einen Stadtmaurermeister gab, gab es auch einen Stadtzimmermeister. Sein Haus lag im dritten Viertel der Stadt
. Der Stadtmetzger, der die Fleischbank der Stadt zu führen hatte, wurde schon erwähnt. Es scheint zeitweise mindestens zwei weitere Metzger in der Stadt gegeben zu haben; in welchem Verhältnis sie zum Stadtmetzger standen, ist nicht bekannt. Dass in den Steuerlisten aus der Mitte des 18. Jahr hunderts nur vier Wirte genannt sind, ist nicht so ohne wei teres zu erklären. Es müssten mehr gewesen sein. Die Brauerei des Johann Kirchberger ist hingegen genannt, ebenso eine Apotheke. Dass die Stadt
auch über einen Wegmacher, einen Kraxentrager, einen Ordinaribriefträger und einen Rainturm wächter verfügte, zeigt, dass es auch früher schon öffentliche Dienste gab, an deren Funktionieren die Stadt interessiert war.