Page 267 of 433
Author:
Streiter, Joseph / von J. Streiter
Place:
Leipzig
Publisher:
Veit
Physical description:
VIII, 423 S.
Language:
Deutsch
Notations:
In Fraktur. - Abt. 1-2 zsgeb. in einem Bd.
Subject heading:
g.Tirol ; z.Geschichte 1848-1861
Location mark:
II 102.235 ; II 65.509
Intern ID:
150582
Ministers Latour Amnestie beantragte', nun und nimmer Antheil genommen hätte, der größte Theil seiner Wähler, mit denen er Rücksprache gepflogen, wollten die wahre Volks freiheit, „aber keine Herrschaft wühlerischer, anarchischer, die Zertrümmerung Oesterreichs und im Hintergründe die rothe Republik anstrebender Clubs und Vereine'. Die Furcht vor der Schreckensherrschaft in Wien hatte aber nicht blos die Deutschtiroler, sie hatte auch die Czechen ergriffen, und diesen nebstbei erwünschten Anlaß
geboten, den Aufstand in Wien für ihre slavischen Pläne auszunützen. Sie berie fen ihre Meinungsgenosseit zu einer gemeinsamen Berathuug nach Brünn, um dort jenes Föderativsystem aufzurichten, das auch dem Vieepräsideuten des tiroler Landtags als das einzige Heilmittel vorschwebte. Als der Plan mit Brünn fehlgeschlagen, brachte Palacky das hanakische Städtlein Kremsier als Sitz des Reichstags in Antrag, anstatt aber auf die zersetzenden Pläne der Föderalisten einzugehen, die den Gesammtstaat noch mehr
sollte er vom weiteren Vorrücken gegen Wien abhalten, allein obschon freundlich empfangen ward ihm doch eine wenig befriedigende Antwort: „Als Staatsbürger', sprach der Ban, „bin ich verpflichtet, der Anarchie zu steuern, als Soldat gibt der Donner der Kanonen meinem Marsche die Richtung.' Die
