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Title A - Z
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Category:
History
Year:
1937
Tirol in der Geschichte des Donauraumes
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Page 153 of 295
Author: Strachwitz, Kurt ¬von¬ / Kurt Graf von Strachwitz
Place: Innsbruck
Publisher: Mar. Vereinsbuchhandl.
Physical description: VIII, 284 S.
Language: Deutsch
Subject heading: g.Tirol;z.Geschichte
Location mark: II 93.247
Intern ID: 217186
ständischen Prinzip wird der moderne Rechtsstaat mit absolutistischer Ein stellung. Handel und Industrie sind im Aufstieg begriffen. Politisch ist Frankreich an der Macht, -als eigentlicher Sieger des Dreißigjährigen Krieges, und auch deshalb, weil die Regierung Ludwig XIV., seines größten Königs, einem Zeitalter geradezu Namen und Prägung gibt. Diesem Cr- oberer, der alles besitzt, was Erfolg erringen kann: Schönheit, Ehrgeiz, Aus- dauer, ein reiches, Zu allen Opfern für das Vaterland bereites

Volk und noch dazu eine große Zahl von genialen Männern auf allen Gebieten, steht auf -des Reiches Seite Leopold I. gegenüber. Der Kaiser scheint bei dieser Gegenüberstellung sehr benachteiligt. Unansehnlich von Gestalt, schüchtern in semer Rode, bedächtig, ja oft unentschlossen, ist er der Herrscher eines Reiches, dessen Kern, die österreichischen Erblande, durch den schreck lichsten aller bisherigen Kriege ganz verarmt und teilweise verwüstet ist. Vor der Wahl hat er eine demütigende Kapitulation

des Römischen Reiches nicht erloschen sei. Ausgezeichnete Geistesgaben, Schärfe der Auffassung, meistens Klar- heit des Urteils, Gerechtigkeitsliebe, gepaart mit reichen Kenntnissen auf allen Gebieten, und eine große Geläufigkeit, sich in fremden Sprachen auszu drücken, befähigten 'den Kaiser, sich trotz der erwähnten Mängel auch in der damals so verwickelten politischen Lage Zurecht Zu finden. Was er manch- mal durch Unentschlossenheit, Unsicherheit und durch zu große Nachgiebigkeit gegen seine Minister

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Category:
History
Year:
1937
Tirol in der Geschichte des Donauraumes
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Page 70 of 295
Author: Strachwitz, Kurt ¬von¬ / Kurt Graf von Strachwitz
Place: Innsbruck
Publisher: Mar. Vereinsbuchhandl.
Physical description: VIII, 284 S.
Language: Deutsch
Subject heading: g.Tirol;z.Geschichte
Location mark: II 93.247
Intern ID: 217186
wieder h^, die Bürger und Bauern, Kaufleute und Reisende schon so lange entbehrt hatten. Damit war die Grundlage auch für die kulturelle Hebung des deutschen Volkes ge- schaffen. Namentlich bemühte sich Rudolf sehr um die Förderung der deutschen Sprache und ordnete an, daß alle Rechtsurkunden, die bis nun in lateinischer Sprache geschrieben wurden, künftig deutsch abzufassen seien. Unter den Großen des Reiches, die sich von Anfang an rückhaltlos hinter den König stellten, ist der Graf von Görz-Tirol in erster

im Reiche, wenn nötig auch mit rück- sichtslosem Einsatz aller Machtmittel, wieder herZustellen und seinem Volke die Ruhe Zu geben, deren es so dringend bedurfte. Durch diese Grundzüge seiner Persönlichkeit, die ihn als Menschen wie als Herrscher seltener Größe erscheinen lassen, gewann Rudolf eine Hm treu ergebene Gefolgschaft und damit èie Voraussetzung für Ne Erfüllung der Aufgabe, die er sich gestellt. Im Gegensatz zu vielen früheren Trägern der deutschen Krone erblickte er den Schwerpunkt

des Reiches in Deutschland und aus diesem Grunde ver- mied er es auch, nach Italien Zu Ziehen, wo so manche seiner Vorgänger das Grab ihrer Hoffnungen gefunden hatten. Kaum zur Regierung gelangt, ging Rudolf mit aller Energie gegen das Faustrecht und Raubrittertum, welches so lange schon straflos sein Unwesen getrieben hatte, vor, brach den Widerstand auch jener mächtigen Herren, die auf Grund ihres Namens oder Standes geglaubt hatten, das Gesetz miß- achten zu können, und stellte die Rechtssicherheit

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Category:
History
Year:
1937
Tirol in der Geschichte des Donauraumes
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Page 48 of 295
Author: Strachwitz, Kurt ¬von¬ / Kurt Graf von Strachwitz
Place: Innsbruck
Publisher: Mar. Vereinsbuchhandl.
Physical description: VIII, 284 S.
Language: Deutsch
Subject heading: g.Tirol;z.Geschichte
Location mark: II 93.247
Intern ID: 217186
Stämme und der Wiederherstellung des Reiches, um keinen Schritt näher gekommen war, trotz redlichsten Bemühens. Glücklicher war der Sachsenherzog Heinrich, >der nach dem letzten Wunsche Konrads und mit Zustimmung des fränkischen und sächsischen Adels im Jahre 918 das Königsamt übernahm. Durch Umsicht, Klugheit und Tapferkeit vermochte Heinrich, als König der erste seines Namens, Schwaben, Bayern und Lothringen wieder mit dem Reiche zu vereinigen und das unter den letzten Karolingern

geschwundene Ansehen Deutschlands mächtig Zu heben. Hatte Konrad gegen viele Feinde Zugleich gestritten, so bekämpfte und besiegte Heinrich, der in weiser Selbstbeschränkung aus die Wiederherstellung der Zentralgewalt Karls des Großen verzichtete, einen Gegner nach dem anderen. Deutschland wurde ein Staatenbund unter -der Oberhoheit der Sachsen. Die Sicherung des Reiches gegen die Einfälle, namentlich der Ungarn, war König Heinrichs besondere Sorge. Er ließ Zahlreiche Siedlungen mit festen Mauern umgeben

/ -was in Deutschland bis dahin nicht üblich war, und errichtete vor allem in den Grenzgebieten neue, befestigte Niederlassungen. Heinrich I. wird daher mit Recht ,/der Städtegründer' genannt. Mit der Gewöhnung seiner Krieger an den Kampf zu Pferde schuf der König die Voraussetzung für militärische Erfolge gegen die flinken ungarischen Reiter- scharen, die noch immer den Schrecken der deutschen Lande bildeten. Mit dem Reiterheere Heinrichs I. trat das mittelalterliche Rittertum ins Leben, der niedere Adel

, auf dem fortab die Hauptkraft der bewaffneten Macht beruhen sollte/ wenn auch dieser Kern naturgemäß der Zahl nach beschränkt sein mußte) denn nicht jeder konnte die Kosten des Dienstpferdes und der Aus- rüstung tragen und zudem über die Zeit verfügen, die für die kriegsmäßige Ausbildung des Ritters nötig war. Die Rüstungen Heinrichs bewährten sich aufs beste. Nachdem er die noch heidnischen Slaven in Brandenburg und in der Lausitz unterworfen und den Böhmenherzog Zur Anerkennung der deutschen Oberhoheit

gezwungen hatte, wandte sich der König gegen die Ungarn (oder Magharen), die neue Tributforderungen gestellt hatten, und schlug sie 933 in der Schlacht an der Unstru t. Heinrichs würdiger Sohn und Nachfolger, der große Otto I., der 936 den deutschen Thron bestieg, führte das Werk seines Vaters mit Glück fort. Zunächst freilich erschütterten blutige Aufstände deutscher und slavischer

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Category:
History
Year:
1937
Tirol in der Geschichte des Donauraumes
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Page 267 of 295
Author: Strachwitz, Kurt ¬von¬ / Kurt Graf von Strachwitz
Place: Innsbruck
Publisher: Mar. Vereinsbuchhandl.
Physical description: VIII, 284 S.
Language: Deutsch
Subject heading: g.Tirol;z.Geschichte
Location mark: II 93.247
Intern ID: 217186
Deutsche gewesen- sind, dlie sich durch die Verbreitung der unglaublichsten, in der Folge von der Propaganda der Feindistaaten gierig aufgegriffenen Greuel- märchen M feMstmö^derischer Verblendung b'emülhbeN/ das Ansehen und die Autorität des österreichischen Herrscherpaares zu untergraben und damit das stäMe Fundament der österr eichisch-iungarischen Monarchie zu Zer trümmern. Veramtwortliich hiesür waren unbegreifki che rw eise gerade auch manche offizielle St.ellendes Deutschen Reiches

Mieder herstellen. Und in» «der Tat, erfüllt von- heißer Liebe M den schwer geprüften Völkern des Reiches/ war es vom ersten Tage semer Negierung an des jungen Monarchen eifr-Wes Bestreben, den Frieden Zu erringen. Lm Frühjahr 1917 gelang es ihm, durch die BerMtluntz der Prinzen Sixtus und T a vi-e r vov Vourbon-Parma, Meier Brüder der Kaiserin Zito, ersoligverifprechende Untechandlungen Mit den führenden Staats- män'nern Frankreichs und Gng-lan!dö anzubahnen. Den Westmachten kam es damals

noch durchaus nicht auf dà Zerstörung O est err e i ch-Ung'a rns, sondern lediglich auf 'einen entscheidenden Sieg über das Deutsche Neich an und so warm sie zu jenem Zeitp>unbte Herne berÄt, mit der Donaumonarchie àen Frieden M schließen!/ der diese fast unversehrt igelafsen hätte/ unter der àen Voraussetzung Qllerdings, daß Oesterreich-Ungarn den deutschen Bundes genossen feinem Schicksal überließ. Aus Rese BedinMng aber wollte Kaiser Karl unter keinen Umständen eingehen, so klar er erkannte, d'aß

, vor -allem di>e Heeresleitung, deren Gmsluß auch in rein stM-tspoKtischen Fragen den- der Negierung! und selbst des Kaisers Wilhelm weit überragte. An der Spitze der deutschen Heeresleitung stand seit August 1916 der Me Feldmarschall von H i n!d >e n- b u r.g, ihr Men-Mcher Kopf aber war General L.udend o r sf, em Mann von MßerordorMch großer Energie und hervorragend als Taktiker und Organisator, dem jedoch der Ueberblick über die gegebenen Krästeverhalt- nisse und damA eine der wichtigsten Feldherrngaben fehà àdenborff

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Category:
History
Year:
1937
Tirol in der Geschichte des Donauraumes
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Page 50 of 295
Author: Strachwitz, Kurt ¬von¬ / Kurt Graf von Strachwitz
Place: Innsbruck
Publisher: Mar. Vereinsbuchhandl.
Physical description: VIII, 284 S.
Language: Deutsch
Subject heading: g.Tirol;z.Geschichte
Location mark: II 93.247
Intern ID: 217186
Auch Ottos des Großen Sohn, Kaiser OttoII., hatte schwere Kämpfe gegen innere und äußere Feinde, im deutschen wie im italienischen Teil feines Reiches, Zu bestehen. Vom bayerischen Herzog Heinrich dem Zänker bedrängt, rief er den bambergischen Grafen Luitpold (Leopold) Zu Hilfe. Dieser leistete dem Kaiser treueste Dienste und wurde hiefür Zum Markgrafen erhoben und 97« mit der Ostmark belehnt (97k). Mit diesem Markgrafen Leopold!., dem Erlauchten, tritt also das Geschlecht der Babenberger

ausgestattet, wie sie kein anderes Land innerhalb des Reichsverbandes, nicht einmal Has Königreich Böhmen, besaß. Oesterreich war eben, damals schon, des Reiches Vormauer, „die vornehmste Perule in der Krone 'des Hei lig e n r ö m is ch - 'd e u t f ch e n Ne i ch e s.' Unter Otto II. wurde auch die alte Mark Kärnten von Bayern abge- trennt, um Istrien, fast ganz Friaul, Verona und Trient vergrößert und als eigenes HerZogtum erklärt. Ottos II. Sohn und Nachfolger, Otto III., beim Tode seines Vaters erst

oder Salier, die bis 1125 in Deutschland herrschten. Diese hundert Jahre sind von schweren Kämpfen Mischen der kaiserlichen und der päpstlichen Gewalt erfüllt. Der verderbliche Zwist, der vorwiegend darauf Zurückzuführen war, daß einerseits die Bischöfe und geistlichen Herren, in deren Händen sich mehr als ein Drittel des Reiches befand, gleich den weltlichen Fürsten einen gewichtigen politischen Faktor darstellten, anderseits die Kaiser durch die oft willkürliche Ernennung oder auch Absetzung

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Category:
History
Year:
1937
Tirol in der Geschichte des Donauraumes
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Page 46 of 295
Author: Strachwitz, Kurt ¬von¬ / Kurt Graf von Strachwitz
Place: Innsbruck
Publisher: Mar. Vereinsbuchhandl.
Physical description: VIII, 284 S.
Language: Deutsch
Subject heading: g.Tirol;z.Geschichte
Location mark: II 93.247
Intern ID: 217186
Aufgabe nicht gewachsen. Er war Zwar als kaiserlicher Feldherr und Statt- Halter zu Lebzeiten seines Vaters sehr erfolgreich tatig gewesen, aber jetzt, da es sich nicht mehr um -die Verwaltung einer Proving, sondern um die Regierung des ganzen Reiches/ um die Aufrechterhaltung der kaiserlichen Autorität «den widerstrebenden Fürsten und Stämmen gegenüber handelte, jetzt versagte er. Schon im vierten Jahre, nachdem er sein Erbe angetreten hatte, ließ er durch die Reichsversammlung in Aachen

die Dreiteilung des Reiches Zugunsten seiner Sohne Lothar, Pippin und Ludwig be schließen. Letzterer sollte Bayern, Böhmen, Kärnten und die slavischen Provinzen besitzen, Pippin die Herrschaft in 'Spanien und Frankreich an- treten) der übrige, weit größere Teil des Reiches Zugleich mit dem Kaiser- titel sollte dem Aeltesten, Lothar, Zufallen. Aufstände, Zank und Hader, schließlich offene Empörung der drei Brüder, die auch untereinander Krieg führten, gegen ihren kaiserlichen Vater waren die Folgen

, die Deutschen, die Italiener, waren an seine Stelle getreten. Auf den mißratenen Enkeln Karls des Großen, die ihre Kindespflichten so frevelhaft verletzt hatten, wie auf ihren Nachkommen ruhte kein Segen. Im Jahre 875 schon starb die Nachkommenschaft Lothars aus, worauf der Besitz dieser Linie teils an Deutschland, teils an Frankreich kam. In Deutschland erloschen die Karolinger (mit Ludwig dem Kinde) 911, in Frankreich im Jahre 987. M

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Category:
History
Year:
1937
Tirol in der Geschichte des Donauraumes
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Page 47 of 295
Author: Strachwitz, Kurt ¬von¬ / Kurt Graf von Strachwitz
Place: Innsbruck
Publisher: Mar. Vereinsbuchhandl.
Physical description: VIII, 284 S.
Language: Deutsch
Subject heading: g.Tirol;z.Geschichte
Location mark: II 93.247
Intern ID: 217186
und Umsicht, vereint mit Frömmigkeit und Güte, die beste Gewähr für eine glück- liche Negierung des Reiches Zu geben versprachen. Allein, die auf Konrad gesetzten großen Hoffnungen erfüllten sich nicht. Als der König nach einer kaum siebenjährigen, an Kämpfen reichen RegierungsZeit auf dem Sterbebette lag, mußte er sich sagen, daß er seinem Ziele, der Einigung der deutschen Z?

mit Schwaben vereinigt wurde. Die Folgen dieser Teilungen und Aufspaltungen konnten nicht aus- bleiben. Innere Wirren und die fortschreitende Untergrabung der könig- lichen Autorität verurteilten das Reich auch nach außenhin zur fast völligen Ohnmacht. Ein kriegerischer und unternehmungslustiger Nachbar, das Volk der Ungarn, machte sich diese Schwäche Zunutze und brandschatzte Vahr für Jahr in Sachsen oder Bayern, auch in Tirol. Als die Deutschen endlich Zu einem energischen Gegenangriff ansetzten

, erlitten sie bei Preßburg (907) eine furchtbare Niederlage. Weite Gebiete Deutschlands waren nun den Verheerungen durch die Ungarn schutzlos preisgegeben. Unter dem Druck dieser Ereignisse entschlossen sich die deutschen Fürsten, ihre Sonderinterefsen, für den Augenblick wenigstens, dem Neichsgedanken unterzuordnen. Mit Herzog Konrad von Franken, der nach dem Ableben des letzten Karolingers Zum Könige gewählt wurde, bestieg ein Mann den deutschen Thron, dessen jugendliche Kraft, bessen Tapferkeit

9
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Category:
History
Year:
1937
Tirol in der Geschichte des Donauraumes
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Page 287 of 295
Author: Strachwitz, Kurt ¬von¬ / Kurt Graf von Strachwitz
Place: Innsbruck
Publisher: Mar. Vereinsbuchhandl.
Physical description: VIII, 284 S.
Language: Deutsch
Subject heading: g.Tirol;z.Geschichte
Location mark: II 93.247
Intern ID: 217186
Hitler, als die einzige und ausschließliche Retterin aus der Not. Taufende, Hundert tausende und dann Millionen strömten einer Partei H-u, die des deutschen VMes herbsten Schmerz die Verletzung seines militärischen Selbstgefühls, zu Andern verstand, indem sie die gesamte Verantwortung für den Zu- svmmenbvuch und dessen furchtbare Folgen der Sozialdemokratie, die einen „Dolchstoß' in den Nucken des kämpfenden Heeres geführt habe, und dem demokratischen System des Parlamentarismus überhaupt Zuschob

. Und immer stärker wurde der Anhang einer Bewegung, die den mythischen Be- griff von ,/Vlut und Boden' auf den Altar eOob, die nationalistische Un- du'ldsamlkeit bis in die -letzten Konsequenzen verfocht, und bedingungslose Unterwerfung unter den Willen ihres Parteiführers forderte, der vom All- mächtigen dazu berufen sei, alle Menschen deutschen Stammes, ohne Rück- ficht auf die derzeitigen staatlichen Grenzen, souverän und total, das heißt in jeder Sphäre ihrer physischen und geistigen Betätigung

, M beherrschen. Dieser Totalitätsanspruch wurde vom Augenblick an/ da der preise Präsident der deutschen NepubTk, Feldmarschall Von Hindenburg,, den Führer der nationalsozialistischen Partei zum Reichskanzler ernannt hatte Dänner 1933), mit der äußersten Schärfe Zur Geltung gebracht,' nicht allein 1983 in Deutschland, wo die nun zur Macht gelangte Hitber-Vewegung unVier- Mglich -ihre schrankenlose Diktatur errichtete, sondern -auch in allen anderen, wenigstens teAweise deutschsprachigen Ländern

. Vor allem aber war es Oesterreichs wohin alsbald Agenten, Geld, Propagandamaterial aller Art und — Waffen und Sprengstoffe geliefert wurden, um die österreichischen Anhänger Hitlers zu .unterstützen And die „Gleichschaltung', das heißt die geistige und dann die politische Unterwerfung Oesterreichs und seinen ,/Anschluß' als eine Provinz des nationaifoZiÄistischen deutschen Einheits staates vorzuberei te n. Angesichts des nun einsetzenden nationalsozialistischen Terrors — den aus Deutschland ergangenen Weisungen folgend verübten

13
Books
Category:
History
Year:
1937
Tirol in der Geschichte des Donauraumes
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Page 234 of 295
Author: Strachwitz, Kurt ¬von¬ / Kurt Graf von Strachwitz
Place: Innsbruck
Publisher: Mar. Vereinsbuchhandl.
Physical description: VIII, 284 S.
Language: Deutsch
Subject heading: g.Tirol;z.Geschichte
Location mark: II 93.247
Intern ID: 217186
auch formal wieder hergestellt war. Erfolgreicher war Oesterreich, wenn auch nur vorübergehend, in -der Behandlung der deutschen Frage. Die revolutionäre Welle des Jahres 1848 hatte auf staatspolitischem Gebiete Zwei sich heftig widerstreitende Strömungen, deren Ursprung in dem alten Gegensatz Zwischen Preußen und Oesterreich lag, zu bedrohlicher Stärke anschwellen lassen. Die eine, welche man die ,/großdeutsch e' nannte, verfolgte das Ziel, Oesterreich, als die historische Vormacht im deutschen Räume

, auch weiterhin an der Spitze Deutschlands Zu halten; die andere, als die ,/k l e^i nd e u ts ch e' bezeichnet, mit Zumeist protestantischen Ange- hörigen, wollte das Ausscheiden Oesterreichs aus dem Verbände der deutschen Staaten und den Zusammenschluß des „kleineren' Deutschland unter Wh- rung Preußens, welches durch den Wiener Kongreß einen gewaltigen Macht- Zuwachs erfahren hatte und immer weniger gewillt war, den traditionellen Vorrang der Donaumonarchie -anzuerkennen. Nach der ergebnislosen

aber mit überschwanglichen Hoffnungen begrüßten deutschen Nationalversammlung von 1848 (Frankfurt a. M.) schien es im Jahre 1859, als wenn der offene Kampf um die Vorherrschaft m Deutschland ausbrechen sollte) im letzten Augenblick aber entschloß sich Preußen -angesichts der militärischen Ueber- legenheit Oesterreichs und der Haltung Rußlands -noch einem friedlichen 1830 Ausgleich ZuZustimmen und im Vertrag von O i m ü tz (29. November 1830) die von Schwarzenberg formulierten und übrigens sehr entgegenkommenden

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Category:
History
Year:
1937
Tirol in der Geschichte des Donauraumes
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Page 236 of 295
Author: Strachwitz, Kurt ¬von¬ / Kurt Graf von Strachwitz
Place: Innsbruck
Publisher: Mar. Vereinsbuchhandl.
Physical description: VIII, 284 S.
Language: Deutsch
Subject heading: g.Tirol;z.Geschichte
Location mark: II 93.247
Intern ID: 217186
langen RegierungsZeit kam Franz Josef sehr oft ins Tiroler Land und immer wieder bewies er seine herzliche Anteilnahme an den Geschicken unserer Heimat. Die im Jahre 1864 durchgeführte Reorganisation des Tiroler Landes- Verteidigungswesens sollte rasche?/ als man es damals ahnte, zur praktischen Erprobung gelangen. An dem FeldZug Oesterreichs und Preußens gegen Dänemark (Jänner bis Juni 1864), der die Wiedervereinigung Schleswigs und Holsteins mit dem Deutschen Bunde Zum Ziele hatte, war Tirol

nicht unmittelbar beteiligt) wohl aber an dem blutigen Ringen des Jahres 1866. Die wesentliche Ursache dieses Krieges lag in dem seit Ende des 17. Jahrhunderts konsequent verfolgten Bestreben Preußens, die Stellung Oesterreichs als der führenden Macht in Deutschland immer mehr Zu schwächen und der ihabsburgischen Dynastie den ersten Rang unter den deutschen Fürstengeschlechtern streitig zu machen. Hohenzollern an Stelle HabsbuMs — das war das Endziel des Kampfes, den Brandenburg- Preußen seit den Tagen

der preußischen Ansprüche auch unlösbare Frage der Reform des Deutschen Bundes zu neuen diplomatischen Zusammen- stoßen, denen unmittelbar die militärischen folgten. Während Oesterreich sich darauf beschränkt hatte, die Königreiche Sachsen, Bayern, Hannover und eine Anzahl kleinerer deutscher Staaten zur Unter- stützung seiner Sache zu gewinnen, war Preußen, unbeschwert durch natio- MS

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Category:
History
Year:
1937
Tirol in der Geschichte des Donauraumes
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Page 247 of 295
Author: Strachwitz, Kurt ¬von¬ / Kurt Graf von Strachwitz
Place: Innsbruck
Publisher: Mar. Vereinsbuchhandl.
Physical description: VIII, 284 S.
Language: Deutsch
Subject heading: g.Tirol;z.Geschichte
Location mark: II 93.247
Intern ID: 217186
vor allem in den Generalstaben und in.den Außenämtern der Großmächte beitrug. Noch verhängnisvoller wirkte sich das österreichisch-deutsche Bündnis in einer anderen Hinsicht aus: es brachte unser Vaterland Frankreich und Eng land gegenüber in eine Stellung, die den österreichischen Interessen in -keiner Weise entsprach And lediglich bedingt war durch den wachsenden Gegensatz Zwischen dem Deutschen Reich und den Westmächten. War ber deutsch- französische Antagonismus -vorwiegend politischer Natur, -das heißt sranzö

- sischerseits in dem Verlangen begründet, Revanche für >die Niederlage von 1870/71 und für den Verlust von Elsaß-Lothringen Zu nehmen — einem Verlangen, dem seitens der Deutschen die Furcht vor den französischen Revanchegelüsten gegenüber stand —, so lag der Grund der deutsch-britischen Differenzen mehr auf dem wirtschaftlichen Gebiete. Deutschland hatte seit der Begründung des wilhelminischen Kaiserreiches (Versailles 1871) in allen Zweigen der Volkswirtschaft einen ganz außerordentlichen Aufschwung

genommen >und namentlich auch seinen Seehandel in einem Maße entwickelt, welches selbst den bisher unbestrittenen Beherrschern des Weltmarktes, den Engländern, Sorgen verursachen mußte. Was aber noch mehr ins Gewicht fiel, war der Ausbau der deutschen Flotte, der von Beginn dieses Vahr- Hunderts an in geradezu stürmischer Eile erfolgte) hier sahen die Engländer eine Gefahr, die die -Lebensinteressen des britischen Imperiums unmittelbar bedrohte, und dies umso mehr, als Kaiser Wilhelm II. (1888 bis 1918

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