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Geography, Travel guides
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1935/1937
Geschichtskunde des Karwendelgebietes : [1., 2., 3. Teil]
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Page 36 of 86
Author: Stolz, Otto / von Otto Stolz
Place: Stuttgart
Publisher: Dt. und Österr. Alpenverein
Physical description: S. [39] - 71, [15] - 47, [90] - 101
Language: Deutsch
Notations: Aus: Zeitschrift des Deutschen und Österreichischen Alpenvereins ; 1935/37 ; In Fraktur
Subject heading: g.Karwendelgebirge ; s.Landeskunde
Location mark: III 266.654
Intern ID: 492490
Grenzraum, einen Grenzgürtel einschlosien, zum Unterschiede von der spateren, beid seitig anerkannten linearen Grenze*). Im östlichen Teile des Karwendels, vomAchentalbiszurRitz ist die Lan des grenze zwischen Tirol und Bayern durch einen Vertrag vom Jahre 1493 auf den Stand gebracht worden, den sie seither nicht mehr wesentlich verändert hat. Bis damals haben aber die tirolischen Landgerichte Rottenburg und Freundsberg laut ihrer im 14. Jahrhundert niedergeschriebenen Weisungen

und der Landesfürst von Tirol laut seines Wildbannes als Marken beansprucht einen Hof genannt Schöttlein am Fall im Isartal, die Dürach ziemlich nahe vor ihrer Mündung in die Isar und die Moosalm nördlich vom Scharfreiter, endlich westlich von der Riß den Fermannsbach. Die Bayern hingegen benannten als ihr Mark den Grabenbach am Iuifen, diesen Berg selbst, den Leckbach, der westlich davon in die Dürach rinnt, die Baumgartenalm südlich des Scharfreiter, den Lekbach knapp nördlich der Hinterriß, den Vordersberg

, von der ich einen kleinen Ausschnitt im Bande 1927 der Alpenvereinszeitschrift, S-19, mitgeteilt habe. Roch größer waren die Gegensähe der Grenzansprüche auf der Westseite des Kar wendels zwischen Werdenfels und Tirol längs der Scharnihsenke. Werden- sels hat um 1360 und später als seine südlichen Marken angegeben'. Laliders, Ger- bintla (Karwendeltal), Kristen (im Gleirschtal), Sevelt (Seefeld), die Altenkirche in der Oberleutasch. Die Tiroler Landesfürsten beanspruchten hingegen für ihren Wild bann

behauptet, daß die Marken des Tiroler Landesfürsten vom Kreuzeck über die Partnach bis zum Forchensee bei Mit tenwald und jenseits in den Seinsbach, der von der Vereinalm in die Isar heraus rinnt, und von dort in die Riß laufen. Hier war der strittige Grenzgürtel etwa 16 km breit. Die Ortschaft aus dem Seefeld gehörte auch damals im 13. bis 15. Jahrhundert unbe stritten zu Tirol, ebenso die am Rordende desselben stehende Feste Schloßberg, die 1305 in einer Kaiserurkunde ausdrücklich als ein Markpunkt

der Herrschaft der Grasen von Tirol bezeichnet wird. Der Pfleger von Schloßberg war mit der Sicherung der Landesgrenze beauftragt, er und der Forstmeister von Tirol haben damals die Mit- tenwalder, die südlich der Scharnitzenge bis gegen Seefeld hinauf und im Hinterautal Holz und Weide nutzen wollten, in die Schranken gewiesen. Recht sprachkrästig lauten die amtlichen Berichte, die über solche Streitigkeiten um das Jahr 1430 geschrieben wurden, wie etwa: „Der Resch von Mittenwald hat Holz geschlagen herauf

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Year:
1935/1937
Geschichtskunde des Karwendelgebietes : [1., 2., 3. Teil]
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Page 66 of 86
Author: Stolz, Otto / von Otto Stolz
Place: Stuttgart
Publisher: Dt. und Österr. Alpenverein
Physical description: S. [39] - 71, [15] - 47, [90] - 101
Language: Deutsch
Notations: Aus: Zeitschrift des Deutschen und Österreichischen Alpenvereins ; 1935/37 ; In Fraktur
Subject heading: g.Karwendelgebirge ; s.Landeskunde
Location mark: III 266.654
Intern ID: 492490
Bäche oder Gräben, welche beide Worte früher gleichsinnig gebraucht wurden. Die Ache kommt aus dem Achensee, „zu Ahen" heißt seit dem 14. Jahrhundert das ganze Tal mit dem See, Ahental erstmals im Fischereibuch des Kaisers Max, der aus dem See zur Isar abfließende Vach „die Achen, auch die Walach, Walchen und Walchenbach". Obwohl die Isar im Vergleich zu den Argebirgsflüsten nicht sehr wasterreich ist, treibt sie heute doch die größtenKraftwerke von Bayern und Tirol, mußte

von diesen hat das Salzbergwerk, das im Halltal bei 1600 m liegt, mehr als 1000 m über der Saline in der Stadt Hall am Inn. In den Ar- künden bayerischer Klöster vom 9. bis 12. Jahrhundert wird die Verleihung von Salz- gülten aus einem „Hal" öfters erwähnt, doch dürfte sich dieses nicht auf Hall in Tirol, sondern auf Reichenhall beziehen. Hingegen wird in Urkunden von 1230 bis 1263 öfters von einer „salina in Toure“, das ist Thaur, eine halbe Stunde westlich von Hall im Inntal, in dem Sinne gesprochen, daß sie dem Grafen

von Tirol gehöre. Seit 1270 ist aber nur mehr von einem „Hal ze Halle" die Rede, und ein etwa hundert Jahre später niedergeschriebener Bericht besagt, daß damals Graf Meinhard von Tirol den Nikolaus von Rohrbach, einen auch sonst bekannten Salzfachmann aus Hallstatt, berufen und die ser das Pfannhaus am Inn und dorthin eine Solenleitung vom Salzberg im Halltal gebaut habe. Dies und die Verkehrslage am Inn hat dann die Entstehung der Stadt Hall veranlaßt. Für die Zeit von 1290—1360 sind genaue

um das Jahr 1300 rund 10 000 Meterzentner Salz, und steigerte sich in den folgenden Zeiten stetig, um das Jahr 1500 bis zu 80 000, um das Jahr 1920 bis zu 160 000 Zentners. Vis gegen T Näheres darüber bei Stolz, Die Anfänge des Bergbaues in Tirol in der Zeitschrift für Rechtsgeschichte, german. Abt., 48. Band (1928), S. 217—228.

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1935/1937
Geschichtskunde des Karwendelgebietes : [1., 2., 3. Teil]
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Page 30 of 86
Author: Stolz, Otto / von Otto Stolz
Place: Stuttgart
Publisher: Dt. und Österr. Alpenverein
Physical description: S. [39] - 71, [15] - 47, [90] - 101
Language: Deutsch
Notations: Aus: Zeitschrift des Deutschen und Österreichischen Alpenvereins ; 1935/37 ; In Fraktur
Subject heading: g.Karwendelgebirge ; s.Landeskunde
Location mark: III 266.654
Intern ID: 492490
sich dann nach diesen Burgen benannt. Die starke Landesgewalt, die die Grafen von Tirol schon seit 1250 ausgebildet, hielt diese adeligen Vurgenbesitzer in straffer Ab hängigkeit und verhinderte — von kurzen Zeiten der Schwäche des Landesfürstentums abgesehen — daß in Tirol die Burgen zu dauernden Stützpunkten des adeligen Faust- rechtes oder gar des Raubrittertums geworden sind wie in anderen Gegenden, wo eine überragende Landesgewalt gefehlt hat. Auf der Südseite des Karwendels

, an seinen untersten Abstürzen gegen das Inntal, etwa 200 m über der Talsohle, lagen mehrere solche Burgen, deren Bestand unter der Landeshoheit der Grasen von Andechs und dann jener von Tirol seit dem 12. und 13. Jahrhundert urkundlich nachzuweisen ist. Sie sind selbst sehr malerisch anzusehen und bieten von sich aus einen noch schöneren Rundblick. So das Schloß T h a u r, am vorder» Rande einer Hangleiste, Sitz eines Landgerichtes und einst ein landesfürst liches Hauptschloß, jetzt die Mauerreste

Zeit in eine klösterliche Lehranstalt umgewandelt. Trahberg oberhalb Ienbach, auch später als Besitz der Grafen von Tannenberg und von Cnzenberg in gutem Bau zustande erhalten, ist ebenso prächtig von außen anzusehen wie im Innern reich an eigenartigen Kunstwerken ausgestattet. Schloßberg bei Seeseld, die Grenz feste des Landes Tirol im Norden vom 13. bis 15. Jahrhundert, ist heute dem Erd boden gleiche). Das sind die alten Burgen unserer Gegend. Den Ansitz S i g m u n d s l u st bei Vomp

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1935/1937
Geschichtskunde des Karwendelgebietes : [1., 2., 3. Teil]
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Page 44 of 86
Author: Stolz, Otto / von Otto Stolz
Place: Stuttgart
Publisher: Dt. und Österr. Alpenverein
Physical description: S. [39] - 71, [15] - 47, [90] - 101
Language: Deutsch
Notations: Aus: Zeitschrift des Deutschen und Österreichischen Alpenvereins ; 1935/37 ; In Fraktur
Subject heading: g.Karwendelgebirge ; s.Landeskunde
Location mark: III 266.654
Intern ID: 492490
und Holzkohlen auf Schiffen über den See geführt, wie um 1550 ausdrücklich vermerkt wird, die übrige Strecke mit Fuhrwerk. Auch von der Scharnitz konnte die Landstraße nach Zirl und Innsbruck benützt werden. Die Lieferung von Holz aus dem Riß- und Bächental mit Fuhrwerk ins Inntal ren- tierte sich aber nicht. Daher haben wohl schon früher, nachweisbar im Jahre 1610 und später öfters bis 1775, die Landesfürsten von Tirol und Bayern sogenannte Waldwech sel vereinbart, mit denen sie sich gegenseitig

die Abstockung der Wälder in jenen Tal- 'gründen bewilligten, von welchen die Trift in den Inn bzw. in die Isar erfolgen kann. So gab der Tiroler Landesfürst jenem von Bayern den Holzschlag in den zu Tirol ge hörigen Wäldern an der Dürrach oder im Bächental und in der Riß, die zur Isar ab- sließen, und erhielt dafür dasselbe Recht in den bayerischen Wäldern an den Quell- bachen der Brandenberger Ache hinter der Kaiserklause, von der das Holz nach Brixlegg, zum Bedarf der dortigen Schmelzwerks, getriftet

werden konnte. Außer im Karwendel wurden solche „W a l d w e ch s e l" zwischen Tirol und Bayern auch für die Gegend von Kosten und Reith im Winkel einerseits und für Waidring und Reichenhall andererseits vereinbart?). - - - *) Archivberichte aus Tirol 1, Nr. 479; Staatsarchiv Innsbruck, Kod. 107, Fol. 10. , 2 ) Vgl. Gr ab Herr in den Mitteilungen des D. u. ö. Mpenvereins 1930, S. 119 ff. 3 ) Staatsarchiv Innsbruck, Kod.3684, Fol. 144. Stolz, Geschichtsk.d.GewässerTirols,S.343s.

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1935/1937
Geschichtskunde des Karwendelgebietes : [1., 2., 3. Teil]
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Page 35 of 86
Author: Stolz, Otto / von Otto Stolz
Place: Stuttgart
Publisher: Dt. und Österr. Alpenverein
Physical description: S. [39] - 71, [15] - 47, [90] - 101
Language: Deutsch
Notations: Aus: Zeitschrift des Deutschen und Österreichischen Alpenvereins ; 1935/37 ; In Fraktur
Subject heading: g.Karwendelgebirge ; s.Landeskunde
Location mark: III 266.654
Intern ID: 492490
Um 1250 haben sich die vor angedeuteten dynastischen Verhältnisse gründlich ge ändert. Die Andechser starben aus, ihr Land im Inntal und damit auch das zugehö rige südliche Karwendel fiel an die GrafenvonTirol, jenes nördlich davon an die Herzoge von Bayern. Die Grafen von Cfchenlohe verkauften ihren Land besitz im Inntale um 1290 an die Grafen von Tirol, und fast gleichzeitig die Grafschaft Werdenfels an das Hoch stift Freising. Daß sich der letzte Graf hierbei einen lebenslänglichen Bezug

von Ctschländer Wein ausbedang, gibt dieser Staatsaktion einen feucht-fröhlichen Anstrich. Seitdem teilen sich in das Karwendelgebiet drei verschiedene Landesfürstentümer, die zwar alle dem alten deutschen Reiche angehört haben, dennoch aber eigene Staats wesen darstellten, nämlich das Herzogtum Bayern, das Hochstift oder Fürstbistum Freising und die Grafschaft Tirol. Die letztere kam 1363 in dynastische Verbindung mit Österreich, allerdings noch lange unter einem eigenen Zweige des Hauses Habsburg, erst seit

neubegründeten Deutschen Reiches. Demgemäß ziehen durch das Kar wendel zuerst drei verschiedene Landes- bzw. Staatsgrenzen, seit 1815 aber nur mehr eine Staats- oder Reichsgrenze. Die Landesgrenze des Hochstiftes Freising bzw. seiner Grafschaft Werden- s e l s ist in einseitigen Auszeichnungen aus dem 14. und 15. Jahrhundert beschrieben. Diese greifen aber nicht nur gegen Tirol, sondern auch gegen das Herzogtum Bayern viel weiter aus als später die Grenze tatsächlich gegangen ist, indem sie das ganze Isartal

ausgeübt. Damals wurde zwischen Bayern und F r e i s i n g wegen der Grenze der Landeshoheit im Isartal noch verhandelt, doch ist der abschließende Vertrag hierüber mir nicht bekannt, er dürfte auch die heu tige Grenze zwischen den Bezirksämtern T ö l z und G a r m i s ch, bzw. den Gemein den Lenggries und Mittenwald vorgebildet haben. Die Landesgrenze zwischen Tirol einer- und B a y e r n und F r e i s i n g - Wer denfels andrerseits hat in einzelnen Abschnitten allerdings auch lange gebraucht

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Year:
1935/1937
Geschichtskunde des Karwendelgebietes : [1., 2., 3. Teil]
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Page 48 of 86
Author: Stolz, Otto / von Otto Stolz
Place: Stuttgart
Publisher: Dt. und Österr. Alpenverein
Physical description: S. [39] - 71, [15] - 47, [90] - 101
Language: Deutsch
Notations: Aus: Zeitschrift des Deutschen und Österreichischen Alpenvereins ; 1935/37 ; In Fraktur
Subject heading: g.Karwendelgebirge ; s.Landeskunde
Location mark: III 266.654
Intern ID: 492490
. Ebenso be- saßen die Herren von Vellenberg um das Jahr 1400 das Gemsgejaid in dem Landge- richte im Inntal, zu dem vom Karwendel das Gebiet der Gemeinde Hötting gehört hat^). Herzog Friedrich erließ im Jahre 1411 die älteste bekannte Iagdordnung für Tirol, diese fetzte ein unbedingtes Iagdregal des Landesfürsten fest und erkannte daneben nur noch örtlich begrenzte Iagdrechte des Adels und der Stifter an, untersagte den bäuerlichen Untertanen den Wildsang gänzlich. Die Versuche des Tiroler Bauern

- standes im Jahre 1525, das Iagdrecht wieder zurückzugewinnen, schlugen fehl, vielmehr bestimmte die Landesordnung von 1532 und 1573, daß das Rotwild und das Schwarzwild — worunter man in Tirol die Hirsche und Rehe und die Gemsen verstand — sowie auch das R e i s g e j a i d , die niedere Jagd, dem Landesfürsten und den Adeligen, denen dieser ein solches Recht verliehen habe, allein Vorbehalten sei. Auch der Gemeinde Mittenwald hat damals der Bischof von Freising als Herr von Werden fels ihr früheres

mußten. Das Karwendel lag ja der seit 1420 neu gewählten Resi denz der Tiroler Landesfürsten zu Innsbruck besonders nahe und kam daher für deren persönliche Iagdlust in erster Linie in Betracht. Waren schon Herzog Friedrich und Herzog Sigmund eifrige Jäger, so übertraf sie hierin ihr Nachfolger als Landesfürst von Tirol, Kaiser Maximilian (1490 bis 1519), der schon von seinen Zeitgenossen „der groß Waidmann" genannt wurde. Cr hat *) Stolz, Landesbeschreibung, S. 118, 198, 200, 235 und 798

. *) Staatsarchiv Innsbruck, Kod. 599, Fol. 65. Schwitzer Urbare in Tir. Geschichtsquellen, Vd. 3 S. 316. Wopsner, Das Almendregal der Tir. Landesfürsten (1906), S.48, 76 und 114ff.; Stolz, Landesbeschreibung, S. 522; Baader, Chronik von Mittenwald, S. 41 f. Nähere Angaben über das Reisgejaid s. Wopfner a. a. O., S. 57, und über das Schwarzwild s. M.Mayr, Jagd- buch des K. Max, Einleitung S. 26. Darnach verstand man in Tirol unter Schwarzwild aus- drücklich Gemsen, während sonst damit Wildschweine gemeint sind.

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Geography, Travel guides
Year:
1935/1937
Geschichtskunde des Karwendelgebietes : [1., 2., 3. Teil]
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Page 19 of 86
Author: Stolz, Otto / von Otto Stolz
Place: Stuttgart
Publisher: Dt. und Österr. Alpenverein
Physical description: S. [39] - 71, [15] - 47, [90] - 101
Language: Deutsch
Notations: Aus: Zeitschrift des Deutschen und Österreichischen Alpenvereins ; 1935/37 ; In Fraktur
Subject heading: g.Karwendelgebirge ; s.Landeskunde
Location mark: III 266.654
Intern ID: 492490
die Vreonen als eigener Volksstamm ange- führt. Spuren an Bauten und Geräten aus der Römerzeit fanden sich besonders in Wilten (Veldidena damals genannt) und beim Schlöffe Martinsbichl bei Zirl; den Namen Teriolis, in welchem Orte im 3. Jahrhundert eine römische Besatzung stand, bezogen die Gelehrten früher aus das Dorf Tirol bei Meran, jetzt aber deuten sie ihn meist auf Zirl und nehmen an, daß dort zur Römerzeit die Reichsstraße den Inn über- quert habe. Die Beweise für diese letztere Annahme

sind allerdings nicht zwingend, andererseits ist aber auch der Bestand der Innbrücke zu Innsbruck vor dem 12. Jahr hundert nicht bestimmt zu erweisen. Gegen Ende des 6. Jahrhunderts drang der germanische Stamm der Vaiwaren oder alten Baiern unter der Führung seiner Herzöge in das Inntal ein und eroberte dieses und auch das Cisacktal und das Ctschtal bis Bozen. Die rätoromanische Be- völkerung, von den Baiern als Walchen bezeichnet (siehe oben S. 42), unterwarf sich ') Menghin, Steinzeit in Tirol, Iahrb. sür

Altertumskunde, Wien 1912; Die prähistor. Perioden im Inntal in Forsch, zur Gesch. von Tirol, Bd. 18 (1920), S. 9ff. — Srbik in Tir. Heimatbl. 1933, S. 262f. , mm 5 ) über die Räter, ihre Abkunft und Sprache und ihre Romanisierung, sowie über die Rieder- laffung der Vaiwaren und damit der Deutschen in den Alpen im allgemeinen verweise ich auf meine Abhandlung „Der Deutsche Raum in den Alpen und seine Geschichte" in der Zeitschrift des D. u. O. Alpenvereins, Iahrg. 1932, S. 11—28.

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Geography, Travel guides
Year:
1935/1937
Geschichtskunde des Karwendelgebietes : [1., 2., 3. Teil]
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Page 22 of 86
Author: Stolz, Otto / von Otto Stolz
Place: Stuttgart
Publisher: Dt. und Österr. Alpenverein
Physical description: S. [39] - 71, [15] - 47, [90] - 101
Language: Deutsch
Notations: Aus: Zeitschrift des Deutschen und Österreichischen Alpenvereins ; 1935/37 ; In Fraktur
Subject heading: g.Karwendelgebirge ; s.Landeskunde
Location mark: III 266.654
Intern ID: 492490
ein sehr großes Verdienst an dieser Kulturarbeit zuzu schreiben. In den erwähnten Ortschaften auf der linken Seite des Inntales waren nach Angabe der älteren Traditionsbücher und der Urbare oder Güterverzeichnisse des 13. und 14. Jahrhunderts die bedeutendsten weltlichen Grundherren die hier ge bietenden Gaugrafen, die Grafen von Andechs, und deren Rechtsnachfolger, die Grasen und Landesfürsten von Tirol, ferner deren adelige Dienstmannen, wie die Herren von Rottenburg, Freundsberg, Thaur u. a. An kirchlichen

nach oem 14. Jahrhundert in den zugehörigen Gemeinden grund herrliche Rechte in großem Umfang erworben. Wie schon diese Aufzählung zeigt, war dieser Besitz der einzelnen Grundherren in den Ortsgemeinden nicht geschloffen, son dern durcheinandergemischt oder in S t r e u l a g e 1 ). Es hat auch die Grundherrschaft die einheitliche Unterordnung dieser Gemeinden unter die Gewalt der Grafen und dann der Landesfürsten von Tirol und unter deren Landgerichte nicht geschmälert. Die Besitzeinheit

, welche die Grundherren den Bauern verliehen, hießen in dieser Ge- ff Belege hicfür: Für den Grundbesitz der Grasen vonAndechs s. deren Geschichte von Oefele (1877), S. 61 ff.; für jene der Grafen von Tirol deren Urbar von 1288, 6ont. ker. Austr.45, S. 35—56; für das Kloster Hohenwart ebenda, S.51 und Urbar von Thaur von 1555; für das Hochstift Augsburg deffen Urbar von 1310, Ilion. Boica, Bd. 34, S. 349 und Tir. Weistümer, Bd. 1, S. 1f.; für Frauenchiemsee dessen ungedrucktes Urbar von 1400 (StA. München) und Tusch

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Year:
1935/1937
Geschichtskunde des Karwendelgebietes : [1., 2., 3. Teil]
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Page 63 of 86
Author: Stolz, Otto / von Otto Stolz
Place: Stuttgart
Publisher: Dt. und Österr. Alpenverein
Physical description: S. [39] - 71, [15] - 47, [90] - 101
Language: Deutsch
Notations: Aus: Zeitschrift des Deutschen und Österreichischen Alpenvereins ; 1935/37 ; In Fraktur
Subject heading: g.Karwendelgebirge ; s.Landeskunde
Location mark: III 266.654
Intern ID: 492490
liege, erwähnt. Seit dem 15. Jahrhundert treten aber über die nähere Bestimmung dieses Ursprunges zwei verschiedene Auffaffungen hervor. Rach der einen sind nämlich der Ursprung der Isar, früher stets „Iser" oder „Mer" gesprochen und geschrieben, jene starken Wasterquellen, die am Fuße des Virkkar im Voden des Hinterautales vor der Kastenalm entspringen und „die Flüß" genannt werden. Diese Auffassung bekundet Matthias Burglechner in seiner Landesbeschreibung von Tirol um 1600 und die Karte von Tirol

von 1550 und in den Werken von Staffier über Tirol und von Schaubach über die Deutschen Alpen um 1840. Sie entspricht ja auch der allgemeinen Übung, den Namen eines Flusses, soweit als möglich entlang des Wafferlaufes in der Talfurche, aus der er austritt, zu verfolgen, bis man eben aus die am weitesten zurückgelegene Quelle trifft. In dem vorliegenden Falle wird allerdings beim Kasten die bisher ebene Talfurche der Hinterau gegen das Lafatschtal durch einen Steilabsturz abgeschlossen

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Year:
1935/1937
Geschichtskunde des Karwendelgebietes : [1., 2., 3. Teil]
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Page 70 of 86
Author: Stolz, Otto / von Otto Stolz
Place: Stuttgart
Publisher: Dt. und Österr. Alpenverein
Physical description: S. [39] - 71, [15] - 47, [90] - 101
Language: Deutsch
Notations: Aus: Zeitschrift des Deutschen und Österreichischen Alpenvereins ; 1935/37 ; In Fraktur
Subject heading: g.Karwendelgebirge ; s.Landeskunde
Location mark: III 266.654
Intern ID: 492490
zur Diefser oder Gießenbachbrücke vor Scharnitz betreut^). Das Geleitsrecht auf dieser Straße, d. i. die Sorge für die Sicherheit der sie benützenden Reisenden und Frachten, hatten noch im 15. Jahrhundert die Herzoge von Bayern von Norden her bis zur Feste Schloßberg, knapp an der Ortschaft Seefeld, beansprucht, erst im Jahre 1609 in einem. Vertrage dem Landesfürsten von Tirol bis zur Isarbrücke in der Scharnitz zugestanden, wo damals auch die Landesgrenze zwischen Tirol und Werdenfels

weil dieser Weg länger über tirolisches Gebiet führt als jener über die Schar- nitz. Doch ist später diese Verfügung nicht mehr eingehalten worden, da sie wahrscheinliche mit dem damaligen Krieg zwischen Tirol und Venedig zusammenhing. Daß aber wegen, dieses Krieges die Bozner Märkte dauernd nach Mittenwald verlegt worden seien, wie Baader in seiner Chronik, S. 182 f., behauptet, findet sich sonst nicht bestätigt^). Sicherlich war aber damals Mittenwald infolge des Durchgangsverkehrs ein sehr be-. lebter Ort

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Year:
1935/1937
Geschichtskunde des Karwendelgebietes : [1., 2., 3. Teil]
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Page 57 of 86
Author: Stolz, Otto / von Otto Stolz
Place: Stuttgart
Publisher: Dt. und Österr. Alpenverein
Physical description: S. [39] - 71, [15] - 47, [90] - 101
Language: Deutsch
Notations: Aus: Zeitschrift des Deutschen und Österreichischen Alpenvereins ; 1935/37 ; In Fraktur
Subject heading: g.Karwendelgebirge ; s.Landeskunde
Location mark: III 266.654
Intern ID: 492490
zur Welt bringt, grenzt schon an das Romanhafte. Sieger ver sichert, er habe die Jäger wohl oft genarrt, aber nie die Waffe gegen sie erhoben und deshalb ge- riet er schließlich auch in Gefangenschast. Im Zuchthause in Innsbruck entdeckt er seine Begabung zum Schnitzen, nach Verbüßung der Strafe wendet er sich diesem Gewerbe zu, kommt sogar in die Werkstatt von Schwantaler in München, kehrte aber nach Tirol zurück, und hat dann im Auftrag des Graien Cnzenberg mehrere Iagdgruppen im Schloß Tratzberg

von Preußen und so hielten sich Tiroler wie Bayern berechtigt, in seinen Revieren in der Riß und im Bächen- tal in ganzen Gesellschaften auf Beute zu ziehen. Aber auch damit wurde Rießer fertig. So ist sein Lebensbild aus der Feder Pfrehschners zugleich eine Geschichte der Iagdverhältnisse im Kar- Wendel zu jener Zeit, zugleich ausgestattet mit packenden Schilderungen von Landschaften und Menschentypen aus diesenuGebiete. Eine große Änderung führte in den Iagdrechtsverhältnissen von Tirol das neue

ist, auch die Almen vielfach nur Weidenuhungen im ärarischen Forstgebiete darstellen, das Kahlgebirge oder Ödland in Tirol gemäß eines Landesgesetzes vom Jahre 1839 überhaupt als Staats eigentum gelten, so blieb hier das Ärar wie früher meistenteils Eigentümer der Jagden. Rur in der Nähe der größeren Ortsgemeinden, vor allem im Inntal, kam die Gemeinds jagd auch hier zur Geltung. Die Freiherren von Sternbach verloren jetzt 1849 das Iagdrecht, das sie bisher als Lehen im ganzen Landgerichte Thaur besessen

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Year:
1935/1937
Geschichtskunde des Karwendelgebietes : [1., 2., 3. Teil]
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Page 12 of 86
Author: Stolz, Otto / von Otto Stolz
Place: Stuttgart
Publisher: Dt. und Österr. Alpenverein
Physical description: S. [39] - 71, [15] - 47, [90] - 101
Language: Deutsch
Notations: Aus: Zeitschrift des Deutschen und Österreichischen Alpenvereins ; 1935/37 ; In Fraktur
Subject heading: g.Karwendelgebirge ; s.Landeskunde
Location mark: III 266.654
Intern ID: 492490
mit vorwiegender Haltung von Rindvieh, angeführt, dar unter auch der Hof „dah dem V a l l e", eben jenes F a l l, das als die letzte bäuerliche Siedlung im Isartal heute noch so heißt und von dem benachbarten Wasserfall der Isar seinen Namen hat. Im 15. Jahrhundert hat der Landesfürst von Tirol den Hof „zum Schöttlein am Val" für sich beansprucht, weil feine Besitzer jedes Jahr in die Schranne von Wiesing, Landgericht Rottenburg im Inntal, auf das Maientaiding, die allgemeine Gerichtsversammlung, gegangen

seien. Im Vertrage mit den Herzögen von Bayern von 1493 wurde aber dieser Anspruch aufgegeben und das Achental nur bis zum Püttenbach bei Tirol belassen^). Im Isartal zwischen Fall und Walgau ist keine bäuerliche Siedlung, sondern nur in der V o r d e r r i ß ein Forsthaus, das als Besitz der Herzöge von Bayern erstmals um 1500 erwähnt wird und ebenso wie jenes in Fall einem herzoglichen Forstknecht, *) Wilhelm Schmidt, Tölz in alter und neuer Zeit, geschichtliche Beilage zum Tölzer Kurier

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Year:
1935/1937
Geschichtskunde des Karwendelgebietes : [1., 2., 3. Teil]
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Page 23 of 86
Author: Stolz, Otto / von Otto Stolz
Place: Stuttgart
Publisher: Dt. und Österr. Alpenverein
Physical description: S. [39] - 71, [15] - 47, [90] - 101
Language: Deutsch
Notations: Aus: Zeitschrift des Deutschen und Österreichischen Alpenvereins ; 1935/37 ; In Fraktur
Subject heading: g.Karwendelgebirge ; s.Landeskunde
Location mark: III 266.654
Intern ID: 492490
vermittelt uns ein Verzeichnis der steuerpflich tigen Bewohner, das für alle diese Ortschaften im Jahre 1313 im Aufträge des Lan desfürsten von Tirol ohne Rücksicht auf die grundherrliche Zugehörigkeit angelegt worden ist. Im allgemeinen sehen wir daraus, daß damals, um das Jahr 1300, die Zahl der bäuerlichen Besitzeinheiten, also der Häuser, in diesen Orten nur etwa ein Drittel oder etwas mehr ausmacht als zu Anfang des 19. Jahrhunderts^). Wenn man auch annimmt, daß die bäuerlichen Besitzeinheiten

dort überall hin- ziehenH. Seit dem 17. Jahrhundert werden aber diese Rebengärten am Fuß des Kar- 0 Dieses Steuerverzeichnis ist enthalten im Cod. 107, StA. Innsbr., die Namen der Orte in denselben siehe auch Stolz, Landesbeschreibung, S. 188, 233 und 250. ?) Staatsarchiv Innsbruck, Karlen Nr. 153 und 453; Oberjägermeistcramt, Mischlinqsbuch S. 150s., 20—70; Archivberichte 3, Nr. 479. s ) Stolz, Gesch. d. Landwirtschaft in Tirol, in Tir. Heimat, N.F.,Bd.3(1930),S.115s.u. 132s.

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Books
Category:
Geography, Travel guides
Year:
1935/1937
Geschichtskunde des Karwendelgebietes : [1., 2., 3. Teil]
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Author: Stolz, Otto / von Otto Stolz
Place: Stuttgart
Publisher: Dt. und Österr. Alpenverein
Physical description: S. [39] - 71, [15] - 47, [90] - 101
Language: Deutsch
Notations: Aus: Zeitschrift des Deutschen und Österreichischen Alpenvereins ; 1935/37 ; In Fraktur
Subject heading: g.Karwendelgebirge ; s.Landeskunde
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bald freigeben. Von Aufforstung ist in diesen Waldordnungen des 16. Jahrhunderts aber noch nicht die Rede, das wurde für unser Gebiet wohl erst seit dem 19. Jahrhundert verfügt^). Im Grenzgebiete verquickten sich mit der Waldnutzung im rein wirtschaftlichen Sinne Folgerungen für die Landeszugehörigkeit des Gebietes, in der jene ausgeübt wurde. Bevor die Landesgrenze in der Scharnitz zwischen Tirol und Freising eindeutig fest gelegt war, d. i. vor dem Vertrags um 1500, gab es fortgesetzte Anstände

hat der Herzog Sigmund von Tirol im Jahre 1482 der Gemeinde Mittenwald dennoch bewilligt, tausend grüne Stämme in der Hintern Au zum Wiederaufbau ihrer abgebrannten Pfarrkirche sich zu holen, ein andermal „lerchein Holz zu Schindelndach". Die Holznutzung im Karwendeltal ist dem Hochstifte Freising und der Gemeinde Mit tenwald auch nach dem Vertrage um 1500 gewahrt geblieben. Ebenso hören wir von Anständen zwischen dem Tiroler Forstmeister und den Leuten aus dem Isarwinkel, d. i. von Lenggries und Tölz, wegen

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