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Title A - Z
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History
Year:
1932-1933
¬Der¬ deutsche Raum in den Alpen und seine Geschichte
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Page 70 of 76
Author: Stolz, Otto / von Otto Stolz
Place: Innsbruck
Language: Deutsch
Notations: In Fraktur. - Aus: Zeitschrift des Deutschen und Österreichischen Alpen-Vereins ; 1932, S. 1- 36. 1933, S. [240] - 276
Subject heading: g.Ostalpen ; z.Geschichte
Location mark: III 102.622
Intern ID: 154393
worden, so auch für den Vau von Elektrizitäts werken im Gebiet von Bozen—Meran, solange dieses zu Österreich gehört hat. Geistige Kultur In den Alpen liegt die Scheide zwischen dem Verbreitungsgebiet der deutschen einer- und der romanischen, insbesondere italienischen geistigen Kultur andrerseits, die bei allen Besonderheiten eine gemeinsame Grundlage haben, das klassische Altertum und das Christentum. Man könnte nun, wenn man nur die örtliche Lage berücksichtigt, annehmen, daß das deutsche

Westen bezogen. Aus dem Frankenreich der Merowinger und Karolinger sind über das Rheingebiet zu den Alemannen und Baju- varen jene letzteren Bildungselemente und erst von den ebenen Gebieten dieser bei den deutschen Stämme dann in ihr alpines Siedlungsgebiet gebracht worden. So wei sen die ältesten Wandmalereien in den Kirchen der Gegend von Meran auf Vorbilder der irischen Kunst des 8. Jahrhunderts. Der Träger dieser fränkisch-christlichen Kultur war dieKirche, insbesondere deren Bischofsstühle

und Klöster, Hochstifter und Stifter. An diesen bestanden die Dom- und Stiftschulen, welche die geistliche und geistige Bildung jener Zeit pflegten und verbrei- töten. Hier sind jene schriftlichen Aufzeichnungen entstanden, denen wir fast allein die Kenntnis der Geschichte der deutschen Alpengegenden seit dem 8. Jahrhundert, neben vorwiegendem Gebrauchs der lateinischen Schriftsprache auch die ältesten Denkmäler der deutschen Sprache verdanken. Das deutsche Alpengebiet gehörte zum allergrößten Teile

) und damit dem Erzbistum der romanischen Taran- taise. Die Bischofstühle Chur und Brixen, bzw. dessen älterer Sitz, Säben, haben be- reits in der Römerzeit bestanden und über die Völkerwanderung hinaus den Zusam menhang mit der italischen Kirche, den Erzbistümern Mailand und Aquileia, sowie demgemäß manche romanische Wesenszüge bewahrt, seit 800 aber dann beides abge- streift. Chur und Brixen sind jene beiden deutschen Bistümer, deren Sitze im Innern der Alpen liegen und die sich nur über dieses erstrecken

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Category:
History
Year:
1932-1933
¬Der¬ deutsche Raum in den Alpen und seine Geschichte
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Page 19 of 76
Author: Stolz, Otto / von Otto Stolz
Place: Innsbruck
Language: Deutsch
Notations: In Fraktur. - Aus: Zeitschrift des Deutschen und Österreichischen Alpen-Vereins ; 1932, S. 1- 36. 1933, S. [240] - 276
Subject heading: g.Ostalpen ; z.Geschichte
Location mark: III 102.622
Intern ID: 154393
18 Otto Stolz lis eine neue Verfassung erhielt, geriet in dieser das deutsche Oberwallis seiner ge ringeren Bevölkerungszahl gemäß auch politisch in die Minderheit, und seither wich das deutsche Clement bis gegen Leuk wieder zurück. Insbesondere wirkte die schwei zerische Bundesbahn, die für das Wallis von Genf aus geleitet wird, französierend-'^). Heute beträgt die Bevölkerungszahl des geschlossenen deutschen Oberwallis bei 36 000, sie hat Schule und Verwaltung in deutscher Sprache

. Damit ist also der deutsche Volksboden und zwar in geschlossener Landverbindung mit dessen Hauptgebiet auf der Nordseite der Alpen auf deren Südwestabdachung vorgeschoben worden. Teile der Alpen, die landschaftlich heute zu den großartigsten derselben gerechnet werden, die Südseite der Verner Alpen und die Walliser Alpen, in deren Mitte das berühmte Zermatt liegt, sind aus diese Weise deutsches Heimatgebiet geworden. Der höchste Gipfel desselben, der Monte Rosa, hat zwar auch im deutschen Schrifttum

nur diesen von der italienischen Seite stammenden Namen, bei den eingesessenen deutschen Be wohnern heißt er Gornsrhorn, während für sein Gegenstück, das Matterhorn, dem M. Cervin der Romanen, der erstere deutsche Name sich allgemein eingebürgert hat- Diefe deutsche Bevölkerung der obersten Walliser Täler, daher Walser ge nannt, hat in der Besiedlung und der Bewirtschaftung hochgelegener Alpentäler, in Viehzucht und Milchwirtschaft also, eins besondere Erfahrung und Übung sich ange eignet und ist seit dem 12. Jahrhundert

aus ihrer Heimat in verschiedene andere Alpentäler, die bisher nur als Weidegebiete genutzt wurden, zur Anlage ständiger Siedlungen, von den Grundherren und Landesherren jener herbeigerufen worden. Auf diese Weise haben sich die deutschen Walser, die in den Urkunden entweder kurzweg „Teutonici' oder Walser genannt werden, in bemerkenswerter Weise nach Osten und Süden zu ausgedehnt und insbesondere zur Bevölkerung der alpinen Hochlagen bei getragen^). Aus der Südseite der Walliser Alpen, mit der Nordseite

durch Hochpässe verbunden, entstanden auf diese Weise im Lystal, einem Seitenaste des Val Aosta, die deutschen Walsergemeinden Gressoney, Kirchen (St. Jean) und Jssime, im Tal der Sesia die Gemàden Alagna und Makuna (Macugnaga), im obersten Tal der Tosa die Gemeinden Pommat, Wald und Gurin (Bosco), noch weiter südwärts schon gegen den Langensee zu die Gemeinden Rimella und Ornavassero; diese Gemein den unterstanden seit alters der Staatsgewalt von Piemont und Mailand, haben dennoch die deutsche Muttersprache

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Category:
History
Year:
1932-1933
¬Der¬ deutsche Raum in den Alpen und seine Geschichte
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Page 20 of 76
Author: Stolz, Otto / von Otto Stolz
Place: Innsbruck
Language: Deutsch
Notations: In Fraktur. - Aus: Zeitschrift des Deutschen und Österreichischen Alpen-Vereins ; 1932, S. 1- 36. 1933, S. [240] - 276
Subject heading: g.Ostalpen ; z.Geschichte
Location mark: III 102.622
Intern ID: 154393
» und Oberrätien (die Scheide war bei der Landquart) den Herzogen von Schwaben unterstellt und von diesen selbst oder anderen schwäbischen Grafen verwaltet. Auch kirchlich ist feit 847 das Bistum Chur, das bisher zum Cvzbistum Mailand gehört hatte, dem deutschen Erzbistum Mainz zugeteilt worden, auch ein Zeichen der Loslösung dieses Gebietes von seiner früheren Richtweisung nach Süden. Mit und feit jenen Änderungen drang das alemannische Clement durch Verwal tung, Grundherrschaft und Siedlung

vermischt hier gehaust haben, aufstellen kann-'). Auch an der heutigen Ortsnamengebung kann man das längere Fortleben des Rätoromanentums und seine Aufsaugung durch die schwäbische Siedlung im heute deutschen Rheintale oberhalb Feldkirch feststellen, ebenso im schon erwähnten Walgau. Im innersten Teil desselben, im Montavon ist die romanische Volkssprache erst nach dem 16. Jahrhundert zur Gänze erloschen-^). In das Haupttal des Rhein sind diese Alemannen meist vom Norden her eingewan dert

abwechselnd aus den welschen und deutschen Bewohnern des selben genommen werde^). Heute wird dieses Gebiet als ausschließlich deutsch angegeben.

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