53 items found
Sort by:
Relevance
Relevance
Publication year ascending
Publication year descending
Title A - Z
Title Z - A
Books
Category:
History
Year:
1932-1933
¬Der¬ deutsche Raum in den Alpen und seine Geschichte
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/RAG/RAG_32_object_3895613.png
Page 32 of 76
Author: Stolz, Otto / von Otto Stolz
Place: Innsbruck
Language: Deutsch
Notations: In Fraktur. - Aus: Zeitschrift des Deutschen und Österreichischen Alpen-Vereins ; 1932, S. 1- 36. 1933, S. [240] - 276
Subject heading: g.Ostalpen ; z.Geschichte
Location mark: III 102.622
Intern ID: 154393
verwendet, der Bergname „Venediger' dürfte eben falls mit dem Volksnamen der alten Veneter, der später vielfach mit den Wenden verwechselt wurde, zusammenhängen^). Nur in Unterkärnten hat sich das windische Volkstum und dessen Sprache in größerer Ausdehnung erhalten, nämlich östlich von Villach und südlich von Klagenfurt im Draubecken bis auf die Höhen der Karawanken, über die die Landesgrenze zieht. Strichweise ist in diesem Gebiet das Windische gegenüber dem Deutschen in der Mehr heit oder allein

von 70 auf 79 v. H. gestiegen, im Jahre 191V waren es 302 000 gegenüber 80 000 Slowenen. Freilich ist gerade in 5lnterkärnten Umgangsprache und Rationali tät nicht durchwegs übereinstimmend^'). 1919 forderten die Südslawen die Zuteilung der Nordseite der Karawanken und des ganzen Klagensurter Beckens zu ihrem Staate, das konnte dank des Widerstandes der deutschen und vieler windischer Kärnt ner vereitelt werden. Es wird immer ein Ehrentitel für Kärnten fein, daß seine Be völkerung und feine leitenden Kreise in jener Zeit

der Verwirrung und der Rat- und Tatlosigkeit in anderen deutschen Ländern die Abwehr gegen die ins Land eindringen den südslawischen Banden ins Werk gesetzt, dadurch das Recht der Abstimmung erwirkt und bei dieser selbst schon in der stark von Slowenen bevölkerten südlichen Zone eine Mehrheit für das Verbleiben bei Kärnten und Osterreich erzielt haben. Nur die Südost- ecke des Landes, das Misstal und Unterdrauburg (mit 12000 windischen und 3000 deut- schen Einwohnern) mußte ohne Abstimmungsrecht

den Südslawen geopfert werden. Durch keckes, von den Großmächten geduldetes Zugreifen gewann der südslawische Staat in der südlichen Mittel-Steiermark auch den äußersten Rand des ge schlossenen deutschen Volksbodens an der unteren Mur bei Abstall und Radkersburg und das Draubecken von Marburg und Pettau, in dem die Deutschen mit 40 000 Ein- wohnern mindestens die Hälfte der Bevölkerung bildeten und wie in Unterkonten auch zahlreiche Windische für ein Verbleiben bei Steiermark bzw. Österreich gestimmt hätten

. Der österreichische Staat hatte hier seine Südgrenze über das Bacherngebirge, eine Wasser- und Verkehrsscheide (bis zu 1500 m Höhe) südlich der Drau, beansprucht. Der südslawische Staat, der hier die Herrschaft antrat, hat die Deutschen, die bisher in jenen Städten wie im weiter südlich gelegenen CM die Mehrheit gebildet haben, aller nationalen Rechte beraubt, und infolge Abwanderung und wohl auch Änderung des nationalen Bekenntnisses ist hier seither die deutsche Mehrheitsstellung verloren gegangen. Doch gehört

1
Books
Category:
History
Year:
1932-1933
¬Der¬ deutsche Raum in den Alpen und seine Geschichte
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/RAG/RAG_40_object_3895629.png
Page 40 of 76
Author: Stolz, Otto / von Otto Stolz
Place: Innsbruck
Language: Deutsch
Notations: In Fraktur. - Aus: Zeitschrift des Deutschen und Österreichischen Alpen-Vereins ; 1932, S. 1- 36. 1933, S. [240] - 276
Subject heading: g.Ostalpen ; z.Geschichte
Location mark: III 102.622
Intern ID: 154393
Der deutsche Raum in den Alpen und seine Geschichte 241 waren es auch. Die vielen Züge ritterlichen Ausgebotes, welche die Kaiser aus Deutschland nach Italien und wieder zurück geführt haben, zeigten den Alpenbewoh nern die lebendige Macht und den Glanz des Reiches. Aber auch ihre eigenen Reisigen sind damals im Heerbanne des Kaisers oft nach Italien gezogen. Diese politische Ein heit der Alpen unter der römisch-deutschen Kaisermacht war jedoch nicht so straff wie zur Zeit des altrömischen

Reiches und seiner Provinzen, die deutschen Stammesher- zogtümer hatten eine bedeutende Selbständigkeit und die Kronen von Italien und Burgund waren eigentlich nur im Verhältnisse der Personalunion mit dem engeren deutschen Reiche verbunden. Die volkliche Sonderart dieser Hauptgebiete zeichnet sich nun in einer für die Folgezeit richtunggebenden Weise ab. Aber auch die deutschen Stammesherzogtümer haben von dem Süddrang der Kaiserpolitik und deren Streben, auch die Südrampen der Alpenpässe

bekam durch kaiserliche Schenkung die Täler Vergell auf der Südseite des Maloja und Puschlav (Poschiavo) auf jener des Bernina^ Den Herzogen von Vaiern und dann jenen von Kärnten waren von 952—Ì120 die Marken Ve rona und Friaul übertragen. Andererseits haben die deutschen Kaiser seit dem 11. Jahrhundert wie anderwärts auch in den Alpen die Macht der Stammesherzoge durch Übertragung von Graf schaftsrechten an Bischöfe zu durchbrechen getrachtet. Gerade weil in den Alpen die Straßen

Landeshoheit und schränkten die Macht der Bischöfe auf deren Residen- zen und die nähere Umgebung derselben ein. So sind die G r a f f ch a f t e n Tirol und Görz zu eigenen Ländern des deutschen Reiches geworden. Die deutschen Kaiser haben aber auch sonst im 12. und 13. Jahrhundert gerade in den Alpen den Aufstieg einzelner Grafsnhäuser in den herzoglichen Rang veranlaßt und gefördert, so für die Herzoge von Zähringen und die Grafen von Habsburg im Ge- biete der späteren Schweiz, die Herzoge von Andechs

in Tirol, die Herzoge der S t e i e r ma r k, die bisherigen Grasen des Traungaues und der Kärntner Mark. All dies haben die deutschen Kaiser letzten Endes getan, um aus Deutschland die Kräfte zur Beherrschung Italiens zu gewinnen. Aber dieses Streben scheiterte am Erwachen des Selbständigkeitsgefühles der Lombardei, deren Bevölkerung gerade durch die Zufuhr germanischen Blutes gestärkt worden war. Seit dem Ende der Hohenstaufen war das Kaisertum in Italien nur mehr ein Zeitschrift

2
Books
Category:
History
Year:
1942
Land und Landesfürst in Bayern und Tirol : ein Beitrag zur Geschichte dieser Bezeichnungen und Begriffe in Deutschland
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/LLBT/LLBT_11_object_3846511.png
Page 11 of 96
Author: Stolz, Otto / von Otto Stolz
Place: München
Publisher: Beck
Physical description: S. 161 - 252
Language: Deutsch
Notations: Aus: Zeitschrift für bayerische Landesgeschichte ; 13. 1941/42 ; In Fraktur
Subject heading: s.Land ; s.Begriff ; z.Geschichte ; g.Bayern ; <br />s.Landesherr ; s.Begriff ; z.Geschichte ; g.Tirol ; <br />s.Land ; s.Begriff ; z.Geschichte ; g.Tirol ; <br />s.Landesherr ; s.Begriff ; z.Geschichte ; g.Bayern
Location mark: II 268.079
Intern ID: 495618
^ ^g42) Stolz, Land und Landesfürst in Bayern und Tirol 169 Weiters kann man auch nicht behaupten, daß die deutsche Ge schichte erst mit dem Jahre 911. dem Aussterben der Karolinger in Deutschland, beginne. Sie beginnt vielmehr mit der Geschichte der einzelnen deutschen Stämme, deren -Zusammenwachsen zu einem ge meinsamen deutschen Reiche und Volke doch schon in den langen Epochen des fränkischen Reiches unter den Merowmgern und Karo lingern sich angebahnt und vollzogen hat und mit dem Icchr

et iuàx provi nei se'. Fürst und oberster Richter des Landes Baiern bezeichnet wird (Spindler S. 177), so dürste sich hierin schon der neue Sprachgebrauch, wie er von da ab in Geltung blieb, ankündigen, daß nämlich nur die vom deutschen König mit Fahne oder Szepter direkt belehnten Herzoge und Bischöfe, sowie Mark- und Landgrafen als Fürsten galten, und zwar als Reichsfürsten in ihrer Stellung gegenüber dem Reiche, und als Landesfürsten gegenüber dem Lande und dessen Insassen. S eit 1137

war die HerzogSgewatt in Baiern und Sachsen im Hause der Weifen durch Heinrich den Stolzen und seinen Sohn Heinrich den Lö wen in einer Hand vereinigt. Das lief zugleich dem Sinne des deutschen Stammesherzvgtums wie des deutschen Reiches zuwider, denn jenes ver langte für jeden Stamm einen eigenen Herzog und für dieses wuà durch die dynastische Bereinigung zweier Herzogtümer ein ständiges Gegen königtum geschaffen. Es wurde auch schon damals eine solche Bereinigung als widerrechtlich beurteilt

. Aus dieser unhaltbaren Lage heraus hat Kaiser Friedrich I. mit dem Sturze Heinrichs des Löwen im Jahre UM auch den vernichtenden Schlag gegen die beiden Stammesherzogtümer. die damals in Deutschland noch bestanden, nämlich Baiern und Sachsen geführt. (Denn das Herzogtum Franken war bereits seit 938 zu Gunsten der Königsgewalt aufgehoben, Schwaben im Hausbesitz Johannes Haller Hai in seinem Buche ..Die Epochen der deutschen Geschichte', das dank seine? lebendigen Darstellung eine sehr starke Ver breitung gefunden

hat (neue Ausgabe 1939). jene Verkürzung der deutschen Geschichte nach vorne mit dem Jahre 911 in sehr bestimmter Weise ver treten. Mese Auffassung ist aber sicherlich abzulehnen, es sind ihr wohl auch kaum irgendwelche Lehrbücher der deutschen Geschichte gefolgt.

3
Books
Category:
History
Year:
1932-1933
¬Der¬ deutsche Raum in den Alpen und seine Geschichte
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/RAG/RAG_73_object_3895697.png
Page 73 of 76
Author: Stolz, Otto / von Otto Stolz
Place: Innsbruck
Language: Deutsch
Notations: In Fraktur. - Aus: Zeitschrift des Deutschen und Österreichischen Alpen-Vereins ; 1932, S. 1- 36. 1933, S. [240] - 276
Subject heading: g.Ostalpen ; z.Geschichte
Location mark: III 102.622
Intern ID: 154393
ist, war jedenfalls ausschlag gebend für die Wahrung des engen Zusammenhanges zwischen der deutschen Schweiz und dem gesamtdeutschen Geistesgebiet. So haben das literarische Zürich und Bern an der Neublüte der deutschen Dichtung des 18. Jahrhunderts einen größeren Anteil der Förderung als die Hauptstädte Bayerns und Österreichs. Im 19. Jahrhundert erstan den dann aus den verschiedensten Landschaften der Alpen der deutschen Dichtung Schöp fer und Werke von ebenso allgemeiner Bedeutung wie besonderer Eigenart

, die der Arwüchsigkeit des alpenländischen Volkstums und der Gewalt der alpinen Landschaft ihren besten Teil verdanken. Die Geschichte der bildenden Künste zeigt den deutschen Alpenraum durchaus im Rahmen des südlichen Deutschland, aber in scharfer Ausprägung innerhalb einzel ner Landschaften. So gelangte etwa die Gotik in Deutsch-Südtirol zu besonders reicher eigenständiger Entfaltung, auch Graubünden und die Innerschweiz, Salzburg und Steiermark zeigen damals ein kräftiges Schassen, für das die enge Verbindung

Landschaften des alemannischen und bajuvarischsn Alpengebietes beherrschenden Bauernhäuser bilden einen ganz besonderen Schmuck ihrer Gegenden und ein treffen des Kennzeichen der stammlichen Svnderart ihrer Besiedlung. Dies gilt auch von den anderen Äußerungen und Ausstattungen des bäuerlichen Lebens in den deutschen Alpen, vom Hausbau bis zu den Einzelheiten von Hausrat, Tracht, Brauchtum, Mundart, Gesang, Musik und Tanz. Zwischen den einzelnen deutschen Alpenlandschaf - ten gibt es in dieser Hinsicht

das Anheimelnde und Anmutige in den alpinen Landschaften und noch ausführlicher haben dies die erwähnten Schweizer und Tiroler Landesschilderer des 16. Jahrhunderts durch ihre Bücher bekannt gemacht. Das Zeitalter des Barock brachte hierin einen merkbaren Rückschritt und erst die deutsche Klassik seit Albrecht Haller (aus Bern) und Goethe haben in der deutschen Kulturgemeinschaft das Empfinden für die Schönheit und Erhabenheit der Alpenwelt endgültig ausgeschlossen. Die Alpen wurden seither ein bevorzugtes

4
Books
Category:
History
Year:
1932-1933
¬Der¬ deutsche Raum in den Alpen und seine Geschichte
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/RAG/RAG_65_object_3895681.png
Page 65 of 76
Author: Stolz, Otto / von Otto Stolz
Place: Innsbruck
Language: Deutsch
Notations: In Fraktur. - Aus: Zeitschrift des Deutschen und Österreichischen Alpen-Vereins ; 1932, S. 1- 36. 1933, S. [240] - 276
Subject heading: g.Ostalpen ; z.Geschichte
Location mark: III 102.622
Intern ID: 154393
266 Otto Stolz Ist hiebei die deutsche Schweiz besonders beispielgebend gewesen, so sind auch die bayrischen und österreichischen Alpengebiete nicht zurückgeblieben. Cs ist sogar in manchen dieser Fragen ein Zusammenarbeiten über die politischen Grenzen hinweg im gesamten deutschen Alpengebiet festzustellen, so steht der seit 1923 gegründete bayrisch österreichische Almwirtschaftsverein in Fühlung mit dem viel älteren schweizerischen Verein gleichen Namens. Bei der unermüdlichen Rodearbeit

, welche im Laufe der Jahrhunderte die deutschen Bauern in den Alpen geleistet haben, ist dennoch am Rande der Siedlungen viel Wald stehen geblieben, besonders ausgedehnte geschlossene Waldgebiete erhielten sich in den siedlungsarmen Nördlichen Kalkalpen. Der Schmuck des Waldes ist ein Hauptunterfchied zwischen den deutschen und italienischen Alpen und dies ist wohl nicht allein aus klimatische Gründe, die größere Trockenheit jener, zurückzuführen, sondern auf eine im ganzen doch schonungsvollere Behandlung

des Waldes durch die Deutschen. Die Venetianer haben ja auch die Entwaldung und Verödung des Karstes durch rücksichtslose Ausbeutung verschuldet. Im srüheren Mittelalter stehen die großen Forst e in den Alpen in der Verfügung der deutschen Könige und Kaiser, diese haben die Hoheit darüber den geistlichen und weltlichen Fürsten verliehen. Den bäuerlichen Gemeinden war meist nur ein Teil des Waldes zur Nutzung überwiesen, sie haben auch schon frühe dieselbe durch Gewohnheitsrecht und Satzung geregelt

5
Books
Category:
History
Year:
1932-1933
¬Der¬ deutsche Raum in den Alpen und seine Geschichte
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/RAG/RAG_49_object_3895648.png
Page 49 of 76
Author: Stolz, Otto / von Otto Stolz
Place: Innsbruck
Language: Deutsch
Notations: In Fraktur. - Aus: Zeitschrift des Deutschen und Österreichischen Alpen-Vereins ; 1932, S. 1- 36. 1933, S. [240] - 276
Subject heading: g.Ostalpen ; z.Geschichte
Location mark: III 102.622
Intern ID: 154393
25!) Otto Stolz Vie Regung eines Alpenlandes, aus eigener Kraft sein Schicksal zu gestalten, wirkte auch anfeuernd aus den nationalen Geist im weiteren Deutschland. Hatten auch die Tiroler Kämpfer von 18W vor allem den Bestand des eigenen Lan des und dessen besondere Verfassung, die Zugehörigkeit zum Kaisertum Österreich als Gewährleistsr beider im Auge, so waren sie sich doch auch bewußt, daß sie gegen „den Erbfeind der deutschen Nation' streiten und daß die Untertanen der damals mit Na poleon

verbündeten deutschen Staaten ihre „deutschen Brüder' seien, welche vom rechten Weg abgeirrt wären. Daß der jugendliche Feldschreiber Andreas Hosers, Joses Ennemoser aus Passeier, im Jahre 1813 in der Li'chower Freischar eine Abteilung von Tirolern befehligte, als Freund Theodor Körners ihm die Augen zugedrückt und für feine Wafsentaten das Eiserne Kreuz erhalten hat, ist ein besonders eindrucksvolles Merkzeichen für den Zusammenhang der Erhebungen von 18V9 und 1813. Einige führende Köpfe des Tiroler

und damit der im italienischen Sprachgeiste geführten Verwaltung unangetastet. Seit dem 16. Jahrhundert wandelte sich auch sehr wesentlich das politische Verhält nis der beiden Alpenstaaten Zum Römisch-Deutschen Reich. Dieses war zwar ganz allgemein immer mehr ein lockerer Bund von Territorialstaaten geworden, allein bei der Schweiz und Österreich erreichte diese Lockerung einen besonderen, wenn auch keineswegs gleichartigen Grad. Die geographische Betrachtung der Geschichte führt dies wohl aus die besondere Lage

, die Verbindung mit den romanischen Gebieten ist biefür wohl weniger wirksam gewesen. So hat die Schweiz nach neuem Krieg und Sieg tatsächlich durch den Basler Frieden von 15VV, formell durch den Westfälischen Frieden 1648 sich vom Deutschen Reiche losgesagt und ihre Unabhängigkeit zwischen den Großmächten durch eine Po litik strenger Neutralität zu erhalten gesucht. Der Einbeziehung in das Staatensystem der französischen Republik haben zwar die konservativen Kräfte der Schweiz seit 1790 bewaffnete Gegenwehr

6
Books
Category:
History
Year:
1932-1933
¬Der¬ deutsche Raum in den Alpen und seine Geschichte
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/RAG/RAG_66_object_3895683.png
Page 66 of 76
Author: Stolz, Otto / von Otto Stolz
Place: Innsbruck
Language: Deutsch
Notations: In Fraktur. - Aus: Zeitschrift des Deutschen und Österreichischen Alpen-Vereins ; 1932, S. 1- 36. 1933, S. [240] - 276
Subject heading: g.Ostalpen ; z.Geschichte
Location mark: III 102.622
Intern ID: 154393
im alpenländischen Volksgesang. Die Ostalpen sind reich anCrzen und Salz und ihre Gewinnung wird schon für die vorgeschichtliche Zeit bezeugt. Die Deutschen, schon länger in der Verwertung die ser Bodenschätze erfahren, haben auch in den Alpen gerne danach gegriffen. Ja sie sind auf der Suche nach neuen Bergwerken auch in weiter südliche Alpengebiete ge kommen als ihre landwirtschaftliche Siedlung gereicht hat. So hat die älteste Bergord nung, die in den Alpen aufgeschrieben worden ist, um das Jahr 120V

ein Bischof von Trient für die Silberbaue in der Umgebung seiner Stadt erlassen und sie enthält im lateinischen Texte die bergmännischen Fachausdrücke in deutscher Sprache. In allen deutschen Alpenländern waren seit damals Bergwerke auf Kupfer und Silber, Gold, Eisen und Salz im Betrieb, wozu das landesfürstliche Bergregal auch hier die recht liche Grundlage geliefert hat; zwischen diesen alpinen Bergwerken, aber auch mit jenen in Sachsen und Deutschböhmen herrschte lebhafter gegenseitiger Austausch

der Arbeits kräfte, der technischen Erfahrungen und Arbeitsweisen und der Grundsätze des Berg- rechtes. Der Bergbrief von Schladming in Obersteiermark vom Jahre 1498 wurde auch in Tirol als Grundlage des späteren Bergrechtes anerkannt. Hier sind seither in der Gegend von Schwaz, Kitzbühel und Sterzing besonders reiche Lager an Kupfer und Silber gefunden worden und haben eine so gewaltige Steigerung der Betriebe herbei geführt, daß Tirol um 15lw als eines der ertragreichsten Länder des deutschen Reiches

gebaut, so über den Simplon zur oberen Rhone, über den Splügen und Iulier zum Rhein, über den Brenner zum Inn und durch die Scharnitz zum Lech, über den Plöcken und über Tarvis zur Drau und von da über den Radstätter und Rottenmanner Tauern zur Salzach und zur Enns. Die Deutschen haben dann nach Besitzergreifung.der Alpen diese römischen Straßen- züge in ihre Benützung übernommen. Als aber seit dem Anfang des 13. Jahrhunderts der Güteraustausch zwischen Deutschland und Italien

, zwischen dem nördlichen Europa und dem Orient einen neuen Aufschwung nahm, haben die Regierungen und die wirt schaftlichen Kräfte in den deutschen Alpenländern dies verständnisvoll ersaßt und die Alpen st raßen verbessert und ganz neue geschaffen. So hatte der Bozner Bürger Heinrich Kunter um 1ZW auf Grund eines landesfürstlichen Privilegs durch die Eisackschlucht zwischen Bozen und Klausen einen Saumweg statt des bisherigen Um-

7
Books
Category:
History
Year:
1932-1933
¬Der¬ deutsche Raum in den Alpen und seine Geschichte
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/RAG/RAG_33_object_3895616.png
Page 33 of 76
Author: Stolz, Otto / von Otto Stolz
Place: Innsbruck
Language: Deutsch
Notations: In Fraktur. - Aus: Zeitschrift des Deutschen und Österreichischen Alpen-Vereins ; 1932, S. 1- 36. 1933, S. [240] - 276
Subject heading: g.Ostalpen ; z.Geschichte
Location mark: III 102.622
Intern ID: 154393
32 Otto Stolz March und Leitha gegeben. So wurden hier wis in der östlichen Steiermark alle, auch die äußersten Ausläufer der Ostalpen (Wiener Wald, Wechsel- und Leithagebirge), sowie die Ebenen zwischen ihnen der deutschen Siedlung zugeführt, ein erhebliches Stück über die alte römische Provinz Noricum hinaus und in das Gebiet der Nachbar provinz Pannonien hinein. Die siedlerische Raumgewinnung ist auf deutscher Seite hier der staatlichen sogar bedeutend vorausgeeilt, indem im Westen

, so daß uns heute im ganzen jene Gebirgszüge als eine einfache geogra phische Südgrenze des deutschen Raumes erscheinen. Aber das war nicht immer so scharf ausgeprägt wie heute, in einem kleinen Abschnitte ist aber auch heute noch jene Grenze freilich in nur geringer Tiefe unterbrochen. Vom Ursprung der Rienz an den Dreizinnen bis zur Senke von Tarvis war der Kamm der Karnischen Alpen seit jeher die Scheide zwischen Noricum und Karantanien (Kärnten) einerseits und Italien und dessen Marlgrafschaft Friaul

andrerseits. Hier sind wegen der Grenzlage nach Osten langobardische Heermannen vielleicht in größerer Zahl angesiedelt worden, seit 952 haben die deutschen Kaiser die Mark Friaul den Herzogen von Vaiern und seit g76 jenen von Kärnten unterstellt, die höheren und niederen Adel deutscher Abkunft als Vasallen und Grundherren ins Land gebracht haben. Auch das Patriarchat Aqui- leia, das 1077 die Grasschastsgewalt erhielt, war noch lange meist mit Würdenträ gern deutscher Herkunft besetzt. Die Grafen von Görz

), von St. Lorenzen im Gailtal über das Bladenjoch erreichbar, und die Gemeinde Tischlwang (Timau) am Südfuße des Plöckenpasses. Ferner die viel weiter süd lich gelegene Gemeinde Deutsch-Ruth bei Tolmein im Isonzotal^). Viel bedeutsamer war die Einbeziehung des Kanaltales in den deutschen Raum. Dieses doppelseitige Paßtal, das sich West- bzw. südwärts mit der Fellach zur Adria, ost- bzw. nordwärts mit der Gailitz zur Drau entwässert und die Haupt orte Pontafel, in der Mitte Tarvis und dahinter im Gebirge Raibl

8
Books
Category:
Law, Politics
Year:
1937
Allgemeines und Viertel Vintschgau und Burggrafenamt.- (Politisch-historische Landesbeschreibung von Südtirol ; 1)
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/LBS_1/LBS_1_31_object_3845025.png
Page 31 of 180
Author: Stolz, Otto / von Otto Stolz
Place: Innsbruck
Publisher: Wagner
Physical description: XII, 172 S.
Language: Deutsch
Notations: Schlern-Schriften ; 40
Subject heading: g.Tirol ; s.Gerichtsverfassung ; z.Geschichte Anfänge-1900<br />g.Südtirol ; s.Gerichtsbezirk ; z.Geschichte
Location mark: II Z 92/40,1
Intern ID: 105174
Allgemeines über das Land Tirol war, habe ich ein neues wichtiges Zeugnis für seine an sich selbstverständliche Zurechnung zu Deutschland auch im volklichen Sinne gefunden. Der Bischof Christof von Brixen hat nämlich in einem Schreiben an den Kanzler des Kaiser Maximilians vom 10. Nov. 1512 erklärt: Das Stift oder Fürstentum und Bistum Brixen, das kirchlich unter das Erzbistum Salzburg und zu den deutschen Provinzen des Reiches gehöre, sei bisher bei den Reichshandlungen

mit jenen und nicht mit dem Stift Trient, das kirchlich unter das Patriarchat Aquileia und unter die welschen Provinzen des Reiches gehöre, zusammen gereiht -worden. Der Bischof von Brixen bitte diese Ordnung auch künftighin einzuhalten. Diese Erklärung wurde dadurch veranlaßt, daß die Reichskanzlei einen Akt wegen des Bischofs von Bamberg an die Bischöfe von Brixen und von Trient zur gemeinsamen Erledigung geschickt hatte, dagegen verwahrte sich nun der Bischof von Brixen, weil er eben nur zu den deutschen

auch benuegen mußten lassen. So ist unser flaißig besonders Begeren zu euch, ir wellet solliche Ordnung an uns und unsern Stift auch nicht prechen, sondern ir wellet uns sollichen Raichsgeprauch auch beleihen lassen'. (IStA. Autogramme B. I). Mr das öffentliche Leben bedeutungsvoller und wirksamer als diese Zugehörig keit Tirols zum deutschen Reich war jene zur österreichischen Haus macht. Im Jahre 1363 für diese erworben, war Tirol dann das Hauptland der sogenannten oberösterreichischen Ländergruppe

der k. k. österreichischen Erb Staaten die geforstete Grafschaft Tirol zu einer Provinz derselben unter einem Gübernium als oberste Verwal tungsstelle gemacht, seit 1849 heißen dieselben Begriffe Kronland und Statthalterei, Die Bischöfe von Brixen und von Trient waren zwar in ihrem seit dem Ende des 13. Jh. endgültig verkleinerten und seither wenig veränderten Gebiete selbständige Landesherren mit einer eigenen Regierung und ebenso un mittelbare Reichsfürsten des römisch-deutschen Reiches. Dessen ungeachtet

10
Books
Category:
History
Year:
1932-1933
¬Der¬ deutsche Raum in den Alpen und seine Geschichte
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/RAG/RAG_47_object_3895644.png
Page 47 of 76
Author: Stolz, Otto / von Otto Stolz
Place: Innsbruck
Language: Deutsch
Notations: In Fraktur. - Aus: Zeitschrift des Deutschen und Österreichischen Alpen-Vereins ; 1932, S. 1- 36. 1933, S. [240] - 276
Subject heading: g.Ostalpen ; z.Geschichte
Location mark: III 102.622
Intern ID: 154393
der Schweiz aus dem deutschen Reichs zur Folge hatte. Max I. wollte auch die Ansprüche des Rei ches und des Hauses Österreich auf den italienischen Südrand der Alpen durchsehen und Venedig auf seine Küstenstellung beschränken. Auch das mißlang infolge des Ein- greisens Frankreichs. Aber wenigstens konnte Wax einige sehr wichtige Klausenstel lungen, die das Fürstentum Trient und damit die Grafschaft Tirol sechzig Jahre vor her an Venedig verloren hatte, nämlich jene von Rovereto und Riva zurückgewinnen

sich zwischen Himmel und Erde schiebe. TLandlungen der Staatsmacht in den Alpen in der Neuzeit Nach Kaiser Maximilian I. erfährt auf fast drei Jahrhunderte (bis gegen 1800) die staatliche Raumverteilung in den deutschen Alpen selbst fast keine Veränderung mehr. Nur deren politische und staatliche Beziehungen nach außen gewannen eine völlig neue Gestalt. Die sog. deutschen Erblande, das alte Österreich an der Donau und in den Alpen trat nämlich in dauernde dynastische Verbindung mit den Königreichen Böh- men

und Ungarn, der Alpen- mit dem Sudeten- und Karpathenraum also und, wo deren innere Ebenen zusammenstoßen, erwuchs aus der Hauptstadt der alten Ostmark, Wien, dank ihrer unvergleichlich günstigen geographischen Lage der Mittelpunkt des neuen Grotzst a atss Österreich. Dieser breitete sich über den Südosten des alten deutschen Reiches aus, wuchs aber über dasselbe hinaus und übernahm, so die Ausgabe der alten Ostmark vergrößernd, den Schutz Europas gegen die Außensront des Asiatismus. Das deutsche Reich

11
Books
Category:
History
Year:
1932-1933
¬Der¬ deutsche Raum in den Alpen und seine Geschichte
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/RAG/RAG_72_object_3895695.png
Page 72 of 76
Author: Stolz, Otto / von Otto Stolz
Place: Innsbruck
Language: Deutsch
Notations: In Fraktur. - Aus: Zeitschrift des Deutschen und Österreichischen Alpen-Vereins ; 1932, S. 1- 36. 1933, S. [240] - 276
Subject heading: g.Ostalpen ; z.Geschichte
Location mark: III 102.622
Intern ID: 154393
der Alpen bezeichnen. Cs sei hier nur an Ramen wie Buch, Heim, PenÄ, Brückner, Richter, Kerner, Wettstein u. a. erinnert. Auch die Anthropologie, Volkskunde und Geschichte der Alpenländer erfreut sich auf Seite der deutschen Wis senschaft einer um so eifrigeren Pflege, als die Alpen auch in dieser Hinsicht einen be sonders reichen und anregenden Stoff liefern^). An den kirchenpolitischen Auseinandersetzungen zwischen Kaiser und Papst im Mittelalter waren die deutschen Alpengebiete stark beteiligt

Stiftern oder zwischen den Grafen von Tirol und den Bischöfen von Vrixen und Trient wegen politischer Angelegenheiten zum Streite kam, so hat die Bevölkerung trotz Kirchenbann stets auf Seite ihrer angestammten Obrigkeiten ge standen. Die Reformation ist in zahlreichen deutschen und romanischen Gemein den Graubündens durchgedrungen, in anderen wurde sie abgelehnt, die Rationalität war hiebei nicht entscheidend. Die schweizerischen Arkantone haben sich vom Anfang au gegen die neue Lehre und Kirche

konservativen Landtagsmehrheit in Tirol gegen manche Bestimmungen der österreichischen Staatsverfassung tragen sehr verwandte Züge der inneren kirchlichen Anschauung und deren politischer Ausprägung. Die deutsche Dichtun gchat von ihrem Ansang an in den Alpen, trotzdem diese den Rand des deutschen Volksgebietes bilden, eifrige Pflege gefunden, so manche erst rangige Bereicherung aus ihnen erhalten. Das gilt für alle Länder von der Schweiz über Tirol bis Steiermark und Kärnten, die Gestaltung

12
Books
Category:
Law, Politics
Year:
1937
Allgemeines und Viertel Vintschgau und Burggrafenamt.- (Politisch-historische Landesbeschreibung von Südtirol ; 1)
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/LBS_1/LBS_1_29_object_3845021.png
Page 29 of 180
Author: Stolz, Otto / von Otto Stolz
Place: Innsbruck
Publisher: Wagner
Physical description: XII, 172 S.
Language: Deutsch
Notations: Schlern-Schriften ; 40
Subject heading: g.Tirol ; s.Gerichtsverfassung ; z.Geschichte Anfänge-1900<br />g.Südtirol ; s.Gerichtsbezirk ; z.Geschichte
Location mark: II Z 92/40,1
Intern ID: 105174
für jenes wie zur Zeit seines ersten Begründers 2 ). Die alten Gaugrafschatten, aus welchen sich die Grafschaft Tirol zusammen gefunden hat, waren vom deutschen Könige an die Bischöfe von Brixen und Trient zwar zu Eigen, aber mit gewissen Leistungspflichten für das Reich übertragen und von den Bischöfen an die oben erwähnten Grafen wieder zu Lehen gegeben worden. Die Grafen von Tirol galten aber — so laut einer Kundschaft des Bischofs von Chur von 1282 — schon damals nicht mehr als den Herzogen von Baiern

oder Schwaben untergeben, sondern nur unmittelbar dem deutschen Könige und Kaisex ebenso wie die Bischöfe von Trient und Brixen, ihre Lehensherren. Der Machtauf stieg des Grafen Meinhard II. von Tirol über diese seine Lehensherren und seine Erhebung zum Herzog von Kärnten im Jahre 1286 hoben ihn und seine Nachfolger in den Rang nicht nur von Landesfürsten, wie wir erwähnten, sondern auch von Reichsfürsten. Das Zoll- und. Straßenregal erhielten sie 1305 bereits durch unmittelbare Belehnung (titulo feodali

) vom deutschen Könige Albrecht I. Kaiser Ludwig hat 1335 und 1342 die Grafschaft Tirol als Ganzes als Reichslehen behandelt und vergeben und dasselbe tat Kaiser Karl IV. 1350 und 1360. Herzog Rudolf von Österreich hat jedoch im J. 1363, nachdem er von der Erbin des Tiroler M Vgl. dazu auch meine Ausführungen „Zur Geschichte der Landeshoheit im Unterengadin und in Tirol' in der Zt. f. Rechtsgesch. German. Abt. Bd. 49 (1929) S. 439 ff. — Über das Verhältnis zwischen dem landesfürstlichen Urbar

14
Books
Category:
Law, Politics
Year:
1937
Allgemeines und Viertel Vintschgau und Burggrafenamt.- (Politisch-historische Landesbeschreibung von Südtirol ; 1)
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/LBS_1/LBS_1_16_object_3844995.png
Page 16 of 180
Author: Stolz, Otto / von Otto Stolz
Place: Innsbruck
Publisher: Wagner
Physical description: XII, 172 S.
Language: Deutsch
Notations: Schlern-Schriften ; 40
Subject heading: g.Tirol ; s.Gerichtsverfassung ; z.Geschichte Anfänge-1900<br />g.Südtirol ; s.Gerichtsbezirk ; z.Geschichte
Location mark: II Z 92/40,1
Intern ID: 105174
südwärts über die Talgebiete der Etsch und des Eisack bis zur Salurner Klause und über jenes der Drau bis zur Lengberger Klause östlich von Lienz sich erstreckt. Verwaltungsgeschichtlich ist dies das Gebiet der Landesviertel und Kreise im Vintschgau, an der Etsch, am Eisack und im Pustertal und später des Kreis gerichtes Bozen und der diesem angepaßten Organisationen, des deutschen Südtirol im politischen Sinne des Wortes 1 ). Die seit 1900 begonnene Arbeit am histor, Atlas der österr. Alpenländer

hat sich eben auch an diese Raumteilung gehalten, wie ich bereits oben im Vorworte andeutete. Seit 1919 ist bekanntlich dieses Gebiet zum größten Teil — das Etsch- und Eisackgebiet — von Italien in Besitz genommen worden, und mir das Gebiet der Drau beim Staate Österreich geblieben. Für dieses Buch ist der geschichtliche Begriff des deutschen Südtirol — im Sinne der deutschen Volkszugehörigkeit seiner seit mehr als einem Jahrtausend alt-einheimischen und bodenständigen Bewohner — maßgebend. Um es nochmals

17
Books
Category:
History
Year:
1942
Land und Landesfürst in Bayern und Tirol : ein Beitrag zur Geschichte dieser Bezeichnungen und Begriffe in Deutschland
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/LLBT/LLBT_82_object_3846652.png
Page 82 of 96
Author: Stolz, Otto / von Otto Stolz
Place: München
Publisher: Beck
Physical description: S. 161 - 252
Language: Deutsch
Notations: Aus: Zeitschrift für bayerische Landesgeschichte ; 13. 1941/42 ; In Fraktur
Subject heading: s.Land ; s.Begriff ; z.Geschichte ; g.Bayern ; <br />s.Landesherr ; s.Begriff ; z.Geschichte ; g.Tirol ; <br />s.Land ; s.Begriff ; z.Geschichte ; g.Tirol ; <br />s.Landesherr ; s.Begriff ; z.Geschichte ; g.Bayern
Location mark: II 268.079
Intern ID: 495618
vom Jahre 1460 anzunehmen, denn der damalige Berater und Wort führer des Landessürsten Gregor von Heimburg, gehörte ja zu den hervorragendsten deutschen Publizisten semer Zeit. Bereits im 13. und 14. Jh. haben in Italien und Deutschland Philosophen (wie Thomas von Aquin) und Juristen (wie Bartàs) das Wesen des Staa tes und der Herrschergewalt, für welche sie im Anschluß an römische Autoren ^Uespudlica' und „Imperium' sagten, als oberste irdische Macht und Gemeinschaft erkannt und dann auch in eigenen

Schriften darüber gehandelt, so besonders Iordan von Osnabrück und Walter von Bebenberg bei Würzburg. Diese hatten hiebei das da malige römisch-deutsche Reich (Imperium) und seine Kaiser im Auge, die Fürsten desselben (prineipes) und Länder (provmàe oder terrae) betrachteten sie als Beauftragte und Teile des Meiches''. Einige an^ dere, besonders Philipp von Lehden und Engelbert von Admont, der also dem deutschen Südostraume selbst angehört, schrieben aber bereits den Landesfürsten in ihren Gebieten

. Nonuments Qei-maàe 193S). Allerdings gibt auch dieses Buch, so aus-, sührlich es sonst ist, keine nähere Erörterung darüber, wie weit in allen diesen Schriften unter dem ..pàeps' der deutsche Kaiser, die Könige von Frankreich und England, aber auch die einzelnen deutschen Landessürsten M- meint sind. Da das ..Speculum virtutum' des Engelbert von Admont den

18
Books
Category:
History
Year:
1942
Land und Landesfürst in Bayern und Tirol : ein Beitrag zur Geschichte dieser Bezeichnungen und Begriffe in Deutschland
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/LLBT/LLBT_9_object_3846507.png
Page 9 of 96
Author: Stolz, Otto / von Otto Stolz
Place: München
Publisher: Beck
Physical description: S. 161 - 252
Language: Deutsch
Notations: Aus: Zeitschrift für bayerische Landesgeschichte ; 13. 1941/42 ; In Fraktur
Subject heading: s.Land ; s.Begriff ; z.Geschichte ; g.Bayern ; <br />s.Landesherr ; s.Begriff ; z.Geschichte ; g.Tirol ; <br />s.Land ; s.Begriff ; z.Geschichte ; g.Tirol ; <br />s.Landesherr ; s.Begriff ; z.Geschichte ; g.Bayern
Location mark: II 268.079
Intern ID: 495618
der fränkischen Könige war unter dem alten HerzogSgeschlechte der Agilolfinger bis zum Sturze Tassilos (738) nur lose, dann regierte Kaiser Karl das Land unmittelbar mit Beamten, für welche nur der lateinische Titel pmeiectus bekannt ist. seine Nach kommen seit Ludwig dem Deutschen (84V) haben für ihr ostfränkisches Reich Baiern zum Hauptlande gemacht und sich daher auch Könige der Baiern genannt, mitunter das Land Baiern selbst als reZnum, Königreich, bezeichnet. Aach dem Aussterben der Karolinger blühte

das Stammesherzogtum wieder aus, zuerst unter dem einheimischen Markgrasengeschlechte der Luipoldinger und dann unter Mitgliedern der sächsischen und fränkischen Kaiserdhnastis, ja vielfach in Personalunion mit der Kaiserwürds selbst, seit 1970 kommt das Haus der Weifen, das im westlichen Baiern selbst Grafschaften innehatte, auf den baierischen Herzogsstuhl und behauptete ihn bis 1130. Alle diese Herzoge hatten eine ähnliche Machtstellung wie die Agilolfinger vor 778, nur daß sie den deutschen Königen und Kaisern

Lehenseid und Heeresfolge leisten muhten und dieser, wenn er wollte, gewisse Angelegenheiten von sich aus ordnen konnte, so be sonders die Stellung der Bischöfe als Fürsten des Reiches. Wenn die bairische Herzogs- mit der deutschen Königswürde vereinigt war. kann man natürlich nicht unterscheiden, auf welcher die einzelnen Verfügungen der Herrscher beruht haben. Dies alles ist ja durch die klassische Geschichte BaiernS von Sieg mund Riezler (Band 1. Z. Aufl., 1S27) und der mehr lehrbuchartigen

19
Books
Category:
History
Year:
1942
Land und Landesfürst in Bayern und Tirol : ein Beitrag zur Geschichte dieser Bezeichnungen und Begriffe in Deutschland
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/LLBT/LLBT_54_object_3846596.png
Page 54 of 96
Author: Stolz, Otto / von Otto Stolz
Place: München
Publisher: Beck
Physical description: S. 161 - 252
Language: Deutsch
Notations: Aus: Zeitschrift für bayerische Landesgeschichte ; 13. 1941/42 ; In Fraktur
Subject heading: s.Land ; s.Begriff ; z.Geschichte ; g.Bayern ; <br />s.Landesherr ; s.Begriff ; z.Geschichte ; g.Tirol ; <br />s.Land ; s.Begriff ; z.Geschichte ; g.Tirol ; <br />s.Landesherr ; s.Begriff ; z.Geschichte ; g.Bayern
Location mark: II 268.079
Intern ID: 495618
212 Stvlz, Land und Landesfürst in Bayern und Tirol ZBLG. des 1?. bis 19. Jahrhunderts sich von jeder Rücksicht auf das Recht losgelöst betrachtet haben. Vielmehr Zeigen die angeführten im 14. Jh. selbst niedergeschriebenen Sätze, daß die österreichischen Landesfürsten sich damals bereits eine Herrschergewalt beigelegt haben, die in ihren Ländern mit der des deutschen Königs gleich gewesen ist. Zie Zuge hörigkeit Zum Deutschen Reiche und die Unterordnung unter dessen Oberhaupt war nur mehr

des Niedern Adels verbunden war, wird seit der Mitte des 14. Ih. mittelst Urkunden vom deutschen König und Kaiser vvrg^ nommen. Es galt als ein besonderes Ehrenvorrecht, das erst all mählich von den Fürsten und so auch von den Herzogen von Öster reich in Anspruch genommen wurde. Herzog Sigmund hat während seiner Auseinandersetzungen mit dem Bischof Nikolaus Kusanus vDir Brixen um 1460 auch öfters betont, daß er seine Gewalt über das Ivo) Stolz, Die UàndenfAschungen des U. Kahler in den Berösfents d. Mus

20
Books
Category:
Sports, Games
Year:
1928
Anschauung und Kenntnis der Hochgebirge Tirols vor dem Erwachen des Alpinismus
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/AKA/AKA_44_object_3828504.png
Page 44 of 87
Author: Stolz, Otto / von Otto Stolz
Place: München
Publisher: Dt. und Österr. Alpenverein
Physical description: S. [8] - 36, [14] - 66
Language: Deutsch
Notations: Aus: Zeitschrift des Deutschen und Österreichischen Alpenvereins ; 58 (1927) u. 59 (1928). - In Fraktur
Subject heading: g.Tirol ; s.Hochgebirge ; s.Bergsteigen ; s.Vorgeschichte
Location mark: III 100.642
Intern ID: 169200
schlagsmenge und der dünnen Besiedlung während des Winters eine Unter brechung der VerkehrsmöglichZeit. Das wird ja in den alten Urkunden, welche die Gründung von Seelsorgen beinhalten, öfters betont-). In einem politischen Schreiben einiger Tiroler Adeliger an den deutschen Kaiser Sigmund vom Jahre 1407 wird diesem geraten, seinen Zug nach Tirol nicht zu verzögern, bis daß „daz Pirg ver- sneybt sein wird''). Leonardo Bruni, der berühmte Verfasser der florentinischen Ge schichte, hat im Jahre 1414

) zogen wir zwei Tage lang durch tiese Täler (das Oberinntal). So kamen wir wieder an ein anderes Joch, das die Barbaren (d. h. die Deutschen) den Adlerberg (Arlberg) nennen. Der Über gang über diesen Berg war noch weit schwieriger und härter (als jener über den Neschen). Denn abgesehen von dem stets steilen Anstieg, bedeckten damals die ganze Gegend Schnee massen, deren Höhe an manchen Stellen mehr als zwanzig (!) Fuß betrug. Mitten durch den Schnee führt ein durch die Wanderer ausgetretener Pfad

21