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Title A - Z
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History
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1932-1933
¬Der¬ deutsche Raum in den Alpen und seine Geschichte
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Page 7 of 76
Author: Stolz, Otto / von Otto Stolz
Place: Innsbruck
Language: Deutsch
Notations: In Fraktur. - Aus: Zeitschrift des Deutschen und Österreichischen Alpen-Vereins ; 1932, S. 1- 36. 1933, S. [240] - 276
Subject heading: g.Ostalpen ; z.Geschichte
Location mark: III 102.622
Intern ID: 154393
6 Otto Stolz besten in Gleichberechtigung mit anderen Nationen und mit einem entsprechenden Verhältnis der Bevölkerungszahl. Zwar sind diese drei Staaten rein staatsrechtlich gesehen gegeneinander Ausland. Vom volklichen Standpunkt aus bezeichnet man aber als Auslandsdeutsche nur solche Angehörige des deutschen Volkstums, die staatlich einer nichtdeutschen, sremdvolklichen Staatsgewalt unterstehen. Weiters faßt man den geschlossenen Volks- und Kulturboden als eine von jeder staatlichen Grenze

absehende Einheit und unterscheidet hier einen Innen- und Binnenraum, das Vinnendeutsch tum, von seinen Rand- oder Grenzländern, dem Grenzdeutschtum. Beispiele hiefür aus den Alpen sind: Deutschsüdtirol, das Tal von Tarvis, die deutschen Gemeinden am Südfuße des Monte Rosa, zählt man zum Grenz- und Aus landdeutschtum. Die Gebirgskantone der deutschen Schweiz, Tirol (Nord- und Süd tirol mit Rücksicht auf die geschichtliche und volkliche Einheit des Landes Tirol), Kärn ten und Steiermark betrachtet

man als Gebiete des Grenzdeutschtums. Das Schwei zer Mittelland, Vorarlberg, Salzburg und Oberösterreich zählt man aber bereits zum binnendeutschen Raum. Dennoch sind die Alpen als Ganzes als der Südrand des deutschen Volksgebietes aufzufassen. Mit dem Ausdruck „Deutsche Alpen', der seit etwa 1840 aufgekommen ist, belegte man aber nur jenen Teil der Alpen, der staatsrechtlich damals zum Deutschen Bunde, also zu den Staaten Ästerreich und Bayern gehört hat, so Schaubach in seinem klassischen Werke

„Die Deutschen Alpen' (1844). Die Alpen der Schweiz, obwohl sie großenteils volksmäßig von Deutschen be siedelt sind, hat man eben wegen der staatlichen Sonderstellung der Schweiz in jene Bezeichnung nicht miteinbezogen. Diese war eben nicht streng volksmäßig (national), sondern staatlich (politisch) gemeint. Schließlich hat aus ähnlichen Rücksichten der im Jahre 1869 begründete „Deutsche Alpenverein', der vom Ansänge an über alle Län der des bis 1866 bestandenen Deutschen Bundes seine Tätigkeit erstrecken

sollte, seit 1873 die Bezeichnung „Deutscher und österreichischer Alpenverein' angenommen und bis heute beibehalten. Ein im Jahre 1919 gestellter Antrag, den ursprünglichen Na men „Deutscher Alpenverein' wieder anzunehmen, fand nicht die nötige Zustimmung. Geographischer Überblick über den deutschen Alpenraum und dessen Südgrenze Einige Zahlen sollen uns einen Begriff von den Menschenmengen geben, um die es sich bei unserer Betrachtung handelt. Doch beruhen jene Zahlen nur aus Schätzungen

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History
Year:
1932-1933
¬Der¬ deutsche Raum in den Alpen und seine Geschichte
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Page 59 of 76
Author: Stolz, Otto / von Otto Stolz
Place: Innsbruck
Language: Deutsch
Notations: In Fraktur. - Aus: Zeitschrift des Deutschen und Österreichischen Alpen-Vereins ; 1932, S. 1- 36. 1933, S. [240] - 276
Subject heading: g.Ostalpen ; z.Geschichte
Location mark: III 102.622
Intern ID: 154393
260 Otto Stolz Namenssormen für einzelne größere Orte und Täler des romanischen Gebietes in größerem Umfange beibehalten worden als in Tirol. Man findet dort auch nichts an dem Gebrauche des Wortes „welsch', während in Tirol dasselbe wohl im Volke allge mein üblich ist, amtlich durfte aber hier nur „Italienisch-Tirol' gesagt werden, weil die Italiener im Worte „welsch' — allerdings gegen seinen ursprünglichen Sinn — eine Art Herabsetzung ihrer Nation sich einbildeten. Die deutschen

in dem von ihr im Jahre 1919 besetzten deutschen und slawischen Alpengebieten der bisher zu Österreich gehörigen Länder Tirol, Kärnten, Görz und Krain eingeführt hat. Die italienischeStaatsver- waltungist schon früher gegenüber den deutschen Gemeinden, die ihr in Piemont im obersten Aostatal und in Venetien (Sieben und Dreizehn Gemeinden) unterstellt waren, alles eher als rücksichtsvoll verfahren, aber hier handelte es sich um vorgescho bene Außenposten, die vom geschlossenen deutschen Siedlungsgebiet, durch hohe

und breite Gebirge oder durch italienisch bevölkerte Talgsbiete abgetrennt sind. Deutsch, südtirolist aber ein einheitliches Randgebiet des großen deutschen Siedlungsblok- kes und hat politisch und kulturell stets zu Deutschland bzw. Osterreich gehört. Fast alle Gemeinden desselben wie die der benachbarten ladinischsn Täler hatten gleich nach dem Ende des Weltkrieges gemeinschaftliche Ansuchen an die Friedenskonferenz und an die Vertreter der hiebei führenden Macht, Nordamerika, gerichtet

, je schlechter also das Gewissen bei diesem Landgewinn war, mit um so größerer Ge walttätigkeit sucht nun dort die italienische Staatsgewalt das deutsche Volksbewußt sein zu ersticken. Sie hat durch ihre Verordnungen die deutsche Mutter- und Vildungs- spräche der einheimischen Bevölkerung für den gesamten öffentlichen, ja auch für den häuslichen Schulunterricht verboten und hiefür allein die Anwendung der italienischen Sprache anbesohlen. Der Nachwuchs der deutschen Bevölkerung soll von dem Bil dungsgute

des Muttervolkes planmäßig abgeschnitten und ausschließlich im italieni schen Geiste erzogen werden. Sicherlich ist dadurch die Lebensfrage des deutschen Volksbewußtseins in dem südlichen deutschen Alpenlande, einem der schönsten und sei ner Volksart treuesten Randgebiete des geschlossenen deutschen Volksbodens aufge worfen worden. Die alten Landesgenossen und die vielen Freunde von Deutschsüdtirol wollen es nicht hoffen, daß das deutsche Gesamtvolk einem solchen Anschlage gegenüber sich teilnahmslos verhalten

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Category:
History
Year:
1932-1933
¬Der¬ deutsche Raum in den Alpen und seine Geschichte
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Page 29 of 76
Author: Stolz, Otto / von Otto Stolz
Place: Innsbruck
Language: Deutsch
Notations: In Fraktur. - Aus: Zeitschrift des Deutschen und Österreichischen Alpen-Vereins ; 1932, S. 1- 36. 1933, S. [240] - 276
Subject heading: g.Ostalpen ; z.Geschichte
Location mark: III 102.622
Intern ID: 154393
28 Otto Stolz erteilt werde, daß er nicht absichtlich zur Erhaltung der italienischen Nationalität der neuen Zuwanderer führe, sondern zu deren Ungleichung an die deutsche Grundbevöl kerung. Die deutschen Schuhvereine haben seit etwa 189» diese Einwirkungen ersolg- reich verstärkt. Im Jahre 1910 wurden nur in einigen wenigen Geineinden in der Etschtalniederung mehr als 20 v. H. Einwohner mit italienischer llmgangsprache an gegeben, in der Stadt Bozen betrug damals dieser Anteil etwa

ergriffen, um das Deutschtum in Südtirol in ähnlicher Weise zu erdrosseln, wie dies in den kleinen deutschen Inselgemeinden im weiteren Süden der Alpen geschehen ist. Die deutschen Einwohner, die nicht in Südtirol selbst geboren waren, wurden von der Staats gewalt ausgewiesen, die dort geborenen geistigen Arbeiter, die im Staatsdienst be schäftigt waren, ins italienische Sprachgebiet versetzt, möglichst viele italienische Be amte, Angestellte und Truppen ins Land gebracht. Für das öffentliche Leben

wurde der alleinige Gebrauch der italienischen Sprache vorgeschrieben, ebenso für den Unter richt der Jugend, wodurch deren deutsche Muttersprache auf eine bloße Haussprache ohne höheren geistigen Vermittlungswert herabgedrückt und dem deutschen Nachwuchs italienisches Kulturbewußtsein eingeimpft werden soll. Bei der letzten Volkszählung, die zu Ende 1931 die italienische Negierung in Deutschsüdtirol veranstaltete, ergaben sich trotz verschiedener Willkürlichkeiten rund 200 OVO Bekenntnisse

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Category:
History
Year:
1932-1933
¬Der¬ deutsche Raum in den Alpen und seine Geschichte
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Page 5 of 76
Author: Stolz, Otto / von Otto Stolz
Place: Innsbruck
Language: Deutsch
Notations: In Fraktur. - Aus: Zeitschrift des Deutschen und Österreichischen Alpen-Vereins ; 1932, S. 1- 36. 1933, S. [240] - 276
Subject heading: g.Ostalpen ; z.Geschichte
Location mark: III 102.622
Intern ID: 154393
ist, das Volksgebiet vielmehr staatlich irgendwie zerteilt ist, so ist es für die Wahrung des Volkstums noch immer erträglich, wenn wenigstens in den einzelnen Teilen die Staatsgewalt von Angehörigen des eigenen Volkstums ausgeübt wird, wie z. V. in Österreich und in der Schweiz im Verhältnis zum Deutschen Reich. Unerträglich und von dauernder Gefahr für das Volkstum ist es aber, wenn Randgebiete des Haupt blockes eines Volksgebietes staatlich von sremden benachbarten Völkern beherrscht

wir aus der Betrach tung der Geschichte und des heutigen Standes der Ausbreitung der Völker, für uns insbesondere des deutschen Volkes. Eine nähere Erörterung der Ausbreitung des selben nach den vier Hauptrichtungen und vier Haupträndern des deutschen Volksgebietss ist im Rahmen dieser Abhandlung nicht geplant, es genüge für diese, wenn wir etwa das Jahr 300 zum Ausgang nehmen, folgende Feststellung. Nach Westen erfolgte zwar keine nennenswerte Änderung des Volksbodens, wohl aber eins sehr bedeutende

des Staatenraumes. Die deutschen Volks- und Kulturböden von Elsaß und Lothringen kamen unter die Herrschast Frankreichs; Luxemburg hielt sich als kleiner Pusferstaat. Holland und Flandern, germanisch-fränkisch nach Volksart und Sprache, schufen sich eine eigene niederdeutsche Schriftsprache und damit gegen über dem stammlich nahverwandten Deutschland einen selbständigen Vildungskreis; Holland ward staatlich selbständig und konnte seine volkliche Eigenart voll entwickeln.

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Category:
History
Year:
1932-1933
¬Der¬ deutsche Raum in den Alpen und seine Geschichte
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Page 53 of 76
Author: Stolz, Otto / von Otto Stolz
Place: Innsbruck
Language: Deutsch
Notations: In Fraktur. - Aus: Zeitschrift des Deutschen und Österreichischen Alpen-Vereins ; 1932, S. 1- 36. 1933, S. [240] - 276
Subject heading: g.Ostalpen ; z.Geschichte
Location mark: III 102.622
Intern ID: 154393
uns — besonders auch hinsichtlich des Schicksales von Deutschsüdtirol — die Hoffnung, daß die Wiedergutmachung dieses Anrechtes Wider den wahren Geist der Geschichte noch im Schöße der Zukunft schlummere, daß die Geschichte von Morgen die Geschichte von Gestern wieder berichtigen werde. Nach der heutigen staatlichen Gliederung verteilen sich im deutschen Alpen raum — Innen- und Voralpengsbiet — die Staaten in annähernden Zahlen, die sich auf die Berechnungen von Krebs, Ostalpen Bd. !, S. 296 und 298

, und von Früh, Geographie der Schweiz, S. 530 f., stützen, folgendermaßen: !lm die Bedeutung der Anteils am deutschen Alpengebiet für die betreffenden Staaten annähernd zu erfassen, seien die Zahlen ihrer Gesamtgobiete hier angegeben: Der gesamte deutsche, d. h. deutsch bevölkerte Alpsnraum — Innen- und Voralpen gebiet — hat eine Flächenausdehnung von beiläufig 8V OVO à° und eine Bevölkerung von 3,6 Millionen, das gesamte geschlossene deutsche Volksgebiet wird (von Arnold Winkler) auf 7W WO mit 78 Millionen

Einwohner geschätzt. Also beträgt der deutsche Alpenraum als Südrand des deutschen Volksgebietes gegenüber diesem etwas mehr als ein Zehntel, seine Bevölkerung etwas weniger als ein Zwanzigstel. Dieses Zahlenverhältnis deutet die geringere Siedlungsdichte des Alpenraumes an, die eine Folge der Anwirtlichkeit der Hochalpengebiete ist. (Näheres darüber im vorigen Band S. 7, hier S. 36, auch eine Kartenskizze über die Ausdehnung und Grenzen der Volks und Staatsgebiete in den Alpen.) Nach der engeren

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