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Books
Category:
History
Year:
1932-1933
¬Der¬ deutsche Raum in den Alpen und seine Geschichte
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Page 9 of 76
Author: Stolz, Otto / von Otto Stolz
Place: Innsbruck
Language: Deutsch
Notations: In Fraktur. - Aus: Zeitschrift des Deutschen und Österreichischen Alpen-Vereins ; 1932, S. 1- 36. 1933, S. [240] - 276
Subject heading: g.Ostalpen ; z.Geschichte
Location mark: III 102.622
Intern ID: 154393
sächlich auf deren nördlicher Abdachung und nur in zwei Abschnitten, nämlich mit dem Wallis (oberstes Rhonetal) und mit Südtirol (Ctschtal) greift er bedeutender auf die Südwest- und Südabdachung der Alpen über. Die südliche Spitze des ersteren Ab schnittes liegt mit den deutschen Gemeinden auf der Südseite des Monte Rosa in einer Breite von 45° 40', jene des letzteren Abschnittes mit Salurn auf einer Breite von 46° 10'. Der erstere Abschnitt umfaßt aber ein im ganzen dünn besiedeltes Hoch alpengebiet

(mit etwa 40 000 deutschen Einwohnern), der letztere zwischen Gebirge tief eingesenkte Haupttäler mit in deren Sohle südlichem Pflanzsnwuchs und verhält nismäßig dichter Besiedlung (etwa 230 000 deutsche Einwohner). Die Punkte, an denen die Grenze des deutschen Siedlungsraumes in den Alpen am weitesten nord wärts zurückgeschoben sind, liegen im Rheintal knapp südlich von Chur bei 46°45' nördlicher Breite, im Inntal bei MartinsbruÄ am Nordends des àterengadin etwa 5' weiter nördlich und am Kronplatz

bei Bruneck im Pustertal etwa 5' weiter südlich. Im Mittel bewegt sich also die Südgrenze des geschlossenen deutschen Siedlungsrau- mes in der nördlichen Breite von 46° 30'. Die Länge der größten Vorsprünge dieses Grenzverlaufes nach Süden beträgt — im Meridian, gerade in der Nord-Süd-Rich- tung also gemessen — im Rhone-Rhein-Abschnitt vom Wildstrubel bis Gresfoney am Südfuße des Monte Rosa bei 90 à, vom Gotthard bis ebendorthin bei 115 à; im Ctsch-Abfchnitt vom Kronplatz südlich Vruneck bis Salurn

bei 75 à und im Drau- Abschnitt von der Karnischen Kette bis zum Predil bei 15 à. Da der ganze Verlauf jener Grenze des deutschen Siedlungsraumes in den Alpen eine Länge von 700 à Luftlinie hat, sind auch die beiden größten dieser Vorfprünge in der Querrichtung im Verhältnis zur Längsrichtung ziemlich unbedeutend, betragen weniger als ein Zehntel der letzteren. Der romanische Raum umfaßt einerseits den gesamten südlichen Teil der Alpen, der, wie vorerwähnt, vom Matterhorn südwärts bis zum Ligurischen Meer reicht

. Franzosen und Italiener bewohnen diesen Teil, aber die Wasser- fcheide zwischen den beiderseitigen Staaten bildet für die Sprachenverteilung nicht durchaus die Grenze, sondern die Bevölkerung des oberen Aostatales, das sich ost wärts zur Posbene öffnet, ist wie jene des westlich angrenzenden Savoyen nach Spra che und Abstammung galloromanisch oder französisch. Im anderen Hauptteil der Alpen, vom Matterhorn und Oldenhorn ostwärts, siedeln die Romanen als südliche Anrainer der Deutschen hauptsächlich

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