Geschichtskunde des Karwendelgebietes : [1., 2., 3. Teil]
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Author:
Stolz, Otto / von Otto Stolz
Place:
Stuttgart
Publisher:
Dt. und Österr. Alpenverein
Physical description:
S. [39] - 71, [15] - 47, [90] - 101
Language:
Deutsch
Notations:
Aus: Zeitschrift des Deutschen und Österreichischen Alpenvereins ; 1935/37 ; In Fraktur
Subject heading:
g.Karwendelgebirge ; s.Landeskunde
Location mark:
III 266.654
Intern ID:
492490
deutschen Sprache entspricht und daher ihre Übernahme durch eine deutschsprachige Be völkerung andeutet. Da die bajuwarische deutschsprachige Bevölkerung aus ihrem Hauptgebiet nördlich der Alpen immer wieder neuen Nachschub erhielt, die herrschende Schichte, die Krieger und Grundherren, der Adel ihr angehörte, hat die deutsche Sprache die rätoromanische bald ganz verdrängt, zwischen den beiden Volksgruppen trat eine blutmäßige Verschmelzung ein, in der das Deutsche die bestimmende Oberhand erhielt
das Überwiegen der deutschen Sprache in dem ganzen Gebiete angedeutet. Als Beispiel seien hier die Zeugen einer Urkunde angeführt, die als älteste in den Vrixner Schenkungsbüchern für die Zeit um 900 ein getragen und ausdrücklich in Milten (damals Wiltina) ausgestellt worden ist. Sitz heißen nämlich: Hunold, Lanzo, Ruodpret, Cngildeo, Reginheri, Notart, Heinrich, Graman, Gerho, Niger, Sigilant. Für die Orte auf der nördlichen Seite des Inn sind aus dieser frühen Zeit weniger Schenkungsurkunden überliefert
einen lateinischen und der Sohn einen deutschen Rufnamen hatte, geben zu bedenken, daß die Namen nicht unbe dingt die Muttersprache ihrer Träger anzeigend). Ich führe nun die ältesten urkundlichen Erwähnungen der Dorf- *) Näheres bei Stolz, Die Ausbreitung des Deutschtums in Südtirol, Bd. 4, S. 154—156. 2 ) Diese Urkunden bei Redlich, Ada Tirol. 1, S. 1 und S. 19 und Mon. Boica Bd. 10, S. 33.