¬Die¬ Schwaighöfe in Tirol : ein Beitrag zur Siedlungs- und Wirtschaftsgeschichte der Hochalpentäler.- (Wissenschaftliche Veröffentlichungen des D. u. Oe. Alpenvereins ; 5)
168 Kap. 5. Die Umwandlung hochgelegener Schwaighöfe in Zugiiter und Almen. Der Weiler Afens liegt im äußeren Pfitschtal, und darauf bezieht sich diese Urkunde, allein nach der unzweideutigen Ausdrucksweise der Urkunde von 1504 muß auch jenseits des Pfitscherjoches im Zamser Grund, etwa auf dem Platz der Zamser Alm (Dominikushütte), ein Hof gelegen haben, der besitzrechtlich mit jenem Afenshof im Pfitsch zusammengehörte. Der Ausdruck „Hof' sagt uns hinwiederum, daß dort ehemals eine ständig
, die Bezeich nung „gepirg' aber auf eine almmäßige Bewirtschaftung und auf eine Lage über der sonstigen Hochsiedlung, mithin sehr wahrscheinlich auf das Gebiet der heutigen Alpe Kro venz. Im ldf. Gesamturbar von 1406 kommt im Abschnitt Rettenberg-Weerberg (Fol. 239') der „Rot von Garwenner Hof in dem Ryed' vor mit genau denselben Zinsverpflichtungen, wie eben angeführt, und dem Vermerk: „das gut hat von aller, gezinst 16 lib. und darzu solt man im gestelt haben IV schwaigchue (Kühe), dez man nit getan
hat.' Dieser letztere Hof ist aber gewiß nicht in der Almgegend Krovenz zu suchen, denn er wird im Kataster der Gemeinde Weerberg von 1795 (Nr. 253) und im Adelssteuerkataster des Gerichtes Freunds berg von 1775 (Fol. 266) unter dem Namen Rothen- oder Grafengut, gelegen bei Innerst im Weerberg und zum Amte Rettenberg grundzinspflichtig, angeführt; hingegen die Grasrechte auf der „Albm Grafens im Kolsaßtal' (heute Krovenz) im Kataster der Gemeinde Kolsaßberg vom Jahre 1775 (ab Nr. 184) als Zubehör verschiedener
talwärts gelegener Bauerngüter. Wattental, Alpe M ö 1 s Niederleger, 1650 m, und W a 1 c h e n, 1500 m. Laut des Urbars von 1288 S. 50 und 56 waren „due curie swaigales in Mels, Heinrichs des Vogels und Cristanes hof datz Melles' vom Landesfürsten aus dem Besitz des Adelsgeschlechtes der Aufensteiner von Matrei angekauft, sie sind also nicht talwärts, sondern über das Joch von Süden her zuerst in Nutzung genommen und besiedelt worden, was ja auch bei der betagte barten großen Alpe Lizum im hintersten