53 items found
Sort by:
Relevance
Relevance
Publication year ascending
Publication year descending
Title A - Z
Title Z - A
Books
Category:
Religion, Theology
Year:
1872
April bis Juni.- (Legende oder der christliche Sternhimmel ; Bd. 2)
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/218052/218052_155_object_4421910.png
Page 155 of 496
Author: Stolz, Alban / von Alban Stolz
Place: Freiburg im Breisgau
Publisher: Herder
Physical description: VIII, 476 S. : Ill.. - 5. Aufl.
Language: Deutsch
Notations: In Fraktur
Subject heading: s.Heiliger ; f.Biographie
Location mark: II 61.917/2
Intern ID: 218052
30. April. Die hl. Katharina von Siena. 141 Titel: Leben der hl. Katharina von Siena, bearbeitet von vr, Pösl. Passau 1841. - Es ist wohl Werth, gelesen zu werden; denn ì>>e hl. Katharina hat eine solche Vollkommenheit erreicht, daß sie letzte Mehl einem himmlischen Keist ähnlich Witt, als einem en là, und ihr Leben kommt einem so wundervoll vor, als sähe in eine andere neue Welt. Die hl. Katharina von Siena lebte vor fünfhundert Jahren, i»r nämlichen Zeit wie die hl. Katharina von Schweden

, deren kben am 24. März erzählt wurde. Schon als Kind zeigte sie neben eine« ungewöhnlich festen Charakter große Geduld bei übler ^e- Segnung. So wurde sie einmal von ihrer Mutter in die Pfarr- «-che geschickt, um eine hl. Messe zu Ehren des hl. Antonius lesen SU lassen. Das Kind ging mit Freuden in d.e Sakristei zu dem Pfarrer, richtete den Auftrag der Mutter aus und überbrachte das übliche Opfergeld. Weil aber die hl. Messe alsbald gelesen wurde, s° blieb Katharina darin und verrichtete

ihre Andacht. a sie nun b°ßhalb etwas länger, als die Mutter erwartet hatte, -.ach Haus kam, so wurde diese zornig und ließ sich vom Zorn zu Auch fortreißen. Katharina, obfchon damals noch ke.ne Z°h b »lt, schwieg zuerst zu diesem unvernünftigen und ung°-ech ' 'ehinen der Mutter; dann zog sie die Mutter auf d» ^ . sprach zu ihr: „Mutter, wenn ich gefehl! habe, so schlag wie e/Euch gut Mnt; aber ich Me Euch, flucht doch '.emal wegen meiner Fehler, denn dieß geziemt sich nicht fü> emeA von Cuern Jahren

, und verursacht meinem Herzen 3^^ Katharina war erst zwölf Jahre °«, da ihre Mutter g^ wohnlichem Weltgeist schon darauf dachte, wie ^ hübsch ^ einmal eine glänzende Versorgung im Ehestand ^ , sollte deßhalb durch allerlei Putz ihre Schönheit 'hohe > »ber heimlich Gott schon gelobt stets Sungft-u Z» blu weigerte sich deßhalb Kleiderhoffart zu treiben, ^a, A»he lasse mit den Zumuthungen sich zu verehelichen, s schnitt s ^ die Haare ab. Jetzt aber ging d/- P'-S-^ wurde nun von ihren Hausgenossen mit Wort

1
Books
Category:
Religion, Theology
Year:
1872
April bis Juni.- (Legende oder der christliche Sternhimmel ; Bd. 2)
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/218052/218052_158_object_4421920.png
Page 158 of 496
Author: Stolz, Alban / von Alban Stolz
Place: Freiburg im Breisgau
Publisher: Herder
Physical description: VIII, 476 S. : Ill.. - 5. Aufl.
Language: Deutsch
Notations: In Fraktur
Subject heading: s.Heiliger ; f.Biographie
Location mark: II 61.917/2
Intern ID: 218052
144 30. April. Die hl. Katharina von Siena. mäßig, und insbesondere auch hier bei der hl. Katharina. Der Teufel bewirkte bei ihr einen solchen Ekel, als sie den Verband los- ì löste, während sie doch schon lange daran gewöhnt war, daß D sich erbrechen mußtet Die hl. Jungfrau hielt diese Schwäche für so sündhaft, daß sie alsbald ihre eigene Sinnlichkeit dafür strafte. Sie neigte ihr Angesicht zu dem Geschwür, und hielt Nase und Mund ganz nahe darüber hin bis aller Ekel ganz ausgetilgt

war. Auf diese Weise besiegt, suchte der Teufel auf einem andern Weg die himmlische Geduld der hl. Katharina anzufechten. Er machte sich an die Kranke, welche weniger seinen Versuchungen widerstand, so daß sie ohne allen wissentlichen Grund allmählig Widerwillen gegen ihre Wohlthäterin fühlte. Dieser wuchs mehr und mehr Zum Haß und zum schändlichsten' Argwohn. Wenn die hl. Katharina nicht den ganzen Tag bei der Krankm saß, so dachte diese, sie müsse ^ einen schlechten Umgang haben; ja die Kranke ließ sich zuletzt

so ! vom Teufel beherrschen, daß sie über Katharina die schändlichsten Dinge log. — Als die übrigen Ordensschwestern davon hörten, und Andrea auch vor diesen solche Verleumdungen, welche für eine reine Jungfrau die unerträglichsten sind, gegen Katharina vorbrachte: so fingen jene-zu schmähen an, daß Katharina so schlecht geworden sei. Diese antwortete in aller Gelassenheit: „Wahrhaftig, ihr Schwestern, ich bin durch die. Gnade Jesu Christi eine Jungfrau.' Gegen die Kranke sagte sie kein böses Wort

und Diamanten geschmückt, in seiner Linken eine Dornenkrone, und sprach zu ihr: „Liebe Tochter, du mußt mit jeher dieser beiden Kronen gekrönt werden; wähle nun selbst, welche du in diesem Leben tragen willst, die andere bleibt dir dann für die Zeit nach deinem Hinscheiden aufbewahrt.' — Katharina antwortete: „Herr, ich habe dir ja schon lange meinen eigenen Willen aufgeopfert; aber weil du willst, daß ich wähle, so

2
Books
Category:
Religion, Theology
Year:
1872
April bis Juni.- (Legende oder der christliche Sternhimmel ; Bd. 2)
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/218052/218052_157_object_4421917.png
Page 157 of 496
Author: Stolz, Alban / von Alban Stolz
Place: Freiburg im Breisgau
Publisher: Herder
Physical description: VIII, 476 S. : Ill.. - 5. Aufl.
Language: Deutsch
Notations: In Fraktur
Subject heading: s.Heiliger ; f.Biographie
Location mark: II 61.917/2
Intern ID: 218052
30. April. Die hl. Kathanna von Siena. 143 hl. Dominikus aufnehmen lassen, wo man zu bestimmten religiösen Uebungen sich verbindlich macht ohne in ein Kloster einzutreten. Dazu gehörte nun auch eine Person, Namens Palmerina, welche eine Betschwester im schlimmen Sinn des Wortes war, d. h. sie betete sehr viel und opferte selbst ihr Vermögen zu frommen Zwecken, war aber voll Hochmuth und Bösartigkeit. Diese faßte einen solchen Neid und Haß gegen die hl. Katharina, daß sie schon bei dem An blick

derselben oder wenn ihr Name genannt wurde, in heftige Auf regung gerieth; ja sie stieß fortwährend Schmähungen und Ver leumdungen gegen Katharina aus; vergeblich bemühte sich diese durch sanfte freundliche Begegnung, die böse Person anders zu stimmen. Als Palmerina endlich krank wurde und Katharina ihr liebreich anbot sie zu pflegen, sagte jene in wüthendem Zorn, man solle die Jungfrau zum Haus hinauswerfen. Endlich kam die Zeit des Abscheidens; ohne mit den hl. Sakramenten versehen zu sein, lag Palmerina drei Tage

und drei Nächte im Todeskampf; während dieser Zeit kämpfte aber auch Katharina in angestrengtestem Gebet, daß der Herr dieser Seele verzeihen und gnädig sein möge. Gott erhörte das Gebet seiner treuen Dienerin; er ließ die Sterbende noch einmal zur Besinnung kommen, schenkte ihr Erkenntniß und Reue über ihre Schuld, und sie starb dann erst, als sie in herzlicher Bekehrung die hl. Sakramente empfangen hatte. Gott sendete aber der Katharina noch stärkere Geduldsproben, so daß sie altmählig

wie auf einer Leiter zum Höchsten emporstieg, wozu ein Mensch gelangen kann. Eine gewisse Andrea, die gleich falls Schwester des dritten Ordens war, bekam den Krebs an der Brust. Dieses Ueb?l ist nicht nur abscheulich anzusehen, sondern verbreitet zugleich einen unausstehlichen Gestank; deßhalb wollte fast Niemand sie besuchen. Als Katharina dieses erfuhr, trug sie sich der Kranken an sie abzuwarten, was mit Freude angenommen wurde. Eine Krebskrankheit ist aber sehr langwierig; Katharina jedoch er müdete

3
Books
Category:
Religion, Theology
Year:
1872
Juli bis September.- (Legende oder der christliche Sternhimmel ; Bd. 3)
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/218053/218053_199_object_4423530.png
Page 199 of 544
Author: Stolz, Alban / von Alban Stolz
Place: Freiburg im Breisgau
Publisher: Herder
Physical description: VIII, 524 S. : Ill.. - 5. Aufl.
Language: Deutsch
Notations: In Fraktur
Subject heading: s.Heiliger ; f.Biographie
Location mark: II 61.917/3
Intern ID: 218053
3. August. Die sel. Katharina Thomas. 3. A ugu st. Re selige Katharina Thomas. ^574. (Betschwesterei.) Am Zeit, da eine der berühmtesten Heiligen, die hl. Theresia, in Spanien lebte, war auch eine Insel des spanischen Gebietes, Majorka, mit einer heiligmäßigen Jungfrau gesegnet. Es wohnte daselbst ein Ehepaar von adeliger Abstammung Namens Thomas, ihre kleine Tochter hieß Katharina. Neben ungewöhnlicher Schönheit zeigte Katharina in frühester Jugend schon einen großen Lebens ernst

; sie hatte keine Freude an den jugendlichen Spielen und götzlichkeiten, insbesondere wollte sie niemals vom Tanz etwas wissen» Wenn sie besorgte, daß man sie zu solchen weltlichen Vergnügungen nöthigen wollte, verbarg sie sich zuweilen. Dafür Zeigte sie schon in her Kindheit den Geist des Gebetes und der Abtödtung, betete reg^ mäßig den Rosenkranz und suchte jede Gelegenheit aus, das Ä^rt Gottes zu hören. Da Katharina schon mit ihrem, siebenten Jahre beide Eltern ver- loren hatte, nahm ihrer Mutter Bruder die Waise

zu sich, betrieb die Landwirthschast und war ein herrischer strenger Maun der keinen Widerspruch oder Abweichung von seinen Anordnungen duldete. Das fromme Mädchen konnte hier nicht, wie sie einst ?' Haus gewöhnt war, nach ihrer Neigung viele Zeit zum Gebet ver wenden und oft in die Kirche gehen; selbst an Festtagen war ^ manchmal schwierig für sie, in den Gottesdienst zu kommen. ^ Katharina diese mißlichen Verhältnisse nicht ändern konnte, so ver schaffte sie sich dadurch einigen Ersatz

, daß sie während der Arbeit in> Geist viel betete und religiöse Wahrheiten betrachtete. In gleicher Seise verwendete sie ihre Ruhestunden und einen Theil der Nacht zum 6^' bet, indem sie sich vom Schlaf Abbruch that. Katharina wurde manchmal von ihrem Oheim und dessen Fra'/ sowie auch von den Dienstboten der Heuchelei beschuldigt und eine Betschwester gescholten. Auch heutigen Tages werden oft Personen, die mit einem christlichen Leben wahrhaft Ernst machen, Betschwestern genannt; hingegen gibt es auch eine Art

4
Books
Category:
Religion, Theology
Year:
1872
Januar bis März.- (Legende oder der christliche Sternhimmel ; Bd. 1)
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/218051/218051_440_object_4421335.png
Page 440 of 477
Author: Stolz, Alban / von Alban Stolz
Place: Freiburg im Breisgau
Publisher: Herder
Physical description: VIII, 456 S. : Ill.. - 5. Aufl.
Language: Deutsch
Notations: In Fraktur
Subject heading: s.Heiliger ; f.Biographie
Location mark: II 61.917/1
Intern ID: 218051
420 24. März. Die hl. Katharina von Schweden. von höchst angeschener fürstlicher Familie war, wirkte ihr Beispiel so viel. Allerdmgs mußte sie darüber auch Spott und Beschimpfung, selbst von ihrem eigenen Bruder, ausstehen. Bald nach ihrer Verehelichung starb der Vater, und ihre heilige Mutter Brigitta wurde durch eine besondere Offenbarung aufgefor dert nach Rom zu reisen. Da Brigitta besorgt und bekümmert war, daß sie in einer so fernen fremden Stadt keinen Menschen zum Beistand habe, so gab

ihr der Herr auch darüber eine tröst liche Zusicherung. Nach einiger Zeit bekam ihre Tochter Katharina ein so heftiges Verlangen nach Rom zu reisen, daß sie vor Seufzen und innerlichem Drang ganz krank zu werden schien. Auf Befragen, was ihr fehle, gestand sie ihrem Gemahl diese Sehnsucht. In seiner erleuchteten Frömmigkeit erkannte Egard, daß seine Gemahlin von Gott getrieben sei, und getraute sich nicht zu widerstehen, obschon er sie innigst liebte; seine einzige Besorgmß war nur, daß einer so jungen

Person — sie war erst 18 Jahre alt — auf einer so weiten Reise etwas Schlimmes widerfahre. Hingegen ihr Bruder wollte es durchaus nicht leiden, und machte dem Egard schwere Drohungen, wenn er die Katharina fortreifen lasse. Doch wurden seine Drohungen vereitelt, und Katharina machte sich mit drei Be gleitern auf den Weg. Nachdem sie von Schweden über das Meer geschifft, durch Deutschland, die Schweiz und Italien gewandert war, kam sie im August nach Rom. Sie suchte daselbst acht Tage lang

nach ihrer Mutter ohne sie zu finden, da dieselbe gerade in einem von Rom ziemlich weit entfernten Kloster sich befand. Als Mutter und Tochter sich endlich getroffen hatten, wendete die hl. Katharina ihre Zeit dazu an, um alle heiligen Orte in Rom zu besuchen und ihre Andacht daselbst zu verrichten. Nach einigen Wochen wollte sie nun wieder ihre Rückreise nach Haus antreten, allein ihre Mutter be kam in einer Offenbarung von Christus den Auftrag sie zu fragen, ob sie nicht bleiben und die Mühe ihrer Mutter

zur Verbreitung des Reiches Gottes theilen wolle? Katharina erklärte, daß sie recht gern Alles, selbst ihren geliebten Gatten, aufgeben wolle, um Christus Zu gefallen. Der Herr aber ließ ihr ferner durch die. hl. Brigitta sagen, daß ihr Gatte schon gestorben sei. Der päpstliche Sitz war aber seit dem Jahr 1305 nach Avignon

5
Books
Category:
Religion, Theology
Year:
1872
Januar bis März.- (Legende oder der christliche Sternhimmel ; Bd. 1)
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/218051/218051_375_object_4421134.png
Page 375 of 477
Author: Stolz, Alban / von Alban Stolz
Place: Freiburg im Breisgau
Publisher: Herder
Physical description: VIII, 456 S. : Ill.. - 5. Aufl.
Language: Deutsch
Notations: In Fraktur
Subject heading: s.Heiliger ; f.Biographie
Location mark: II 61.917/1
Intern ID: 218051
356 9. März. Dèe hl. Katharina von Bologna. da und dort ein Almosen gibt, sondern gern sich selbst aufopferte für das Seelenheil Anderer, finden wir in der hl. Katharina. Sie hatte eine stete Sorge und unbeschreibliches Mitleiden mit dm Sündern. Sie sichte recht viel für dieselben zu Gott, und wünschte und betete mit großer Inbrunst, daß alle Strafen der Verdammten in der Hölle auf sie allein und zwar im tiefsten Ab-' grund der Hölle übertragen würden, damit durch ihre Verdammung und Höllen

quäl die andern Verdammten befreit und gerettet wür den. — Daß es ihr damit Ernst war, zeigte sie dann auch durch die That. Katharina liebte als Vorsteherin so sehr ihre unterge benen Klosterfrauen, wie nur die beste Mutter ihre Töchter lieben kann; darum hatte sie mit ihren Gebrechen und Mängeln eine herzliche Geduld, betete für sie mit aller Kraft der Seele und diente ihnen, als wären sie ihre Gebieterinnen. Einst war eine Klosterfrau in schweren Anfechtungen, so daß sie aus Kleinmuth

verzweifelte, ob sie im Kloster bleiben könne. Katharina bemerkte dieses und ließ jene zu sich kommen und sprach zu ihr: „Meine geliebteste Schwester, laß dich von mir trösten, und bleibe standhaft in dem Klosterleben, das du angefangen hast, und kämpfe tapfer gegen den bösen Feind, der dich beunruhigt' Sieh', ich bin bereit, für dich die Strafen des Fegfeuers zu über nehmen bis zum jüngsten Tag, um genugzuthun für deine Sünden; ich nehme alle deine Sünden über mich, und biete mich herzlich gern an dafür

Buße zu thun, und gebe dir Theil an dem Guten, wenn etwa Solches an mir ist, wenn du nur deinem Schöpfer er geben und treu bleibst.' Da die Klosterfrau eine solche Liebe bei ihrer geistlichen Mutter fand, empfahl sie sich ihrem tägliche Gebete, und blieb gern- und freudig im Kloster, und wurde später selbst Vorsteherin eines Klosters, was sie der innigen Liebe der seligen Katharina zuschrieb. Ein anderes Mal sollte ein Verbrecher hingerichtet werden,' derselbe wollte aber durchaus nicht beichten

, sondern rief den Teufel an. Als Katharina Solches erfuhr, ward ihr Herz von schmerzlichem Kummer durchbohrt. Sie ging Abends in die Klosterkirche, brachte dort die Nacht bis gegen Morgen zu, indem sie vor dew allerheiligsten Sakrament des Altars inständig betete und weinte. Sie sprach mit ausgespannten Armen: „Mein Gott und Herr, ich

6
Books
Category:
Religion, Theology
Year:
1872
April bis Juni.- (Legende oder der christliche Sternhimmel ; Bd. 2)
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/218052/218052_156_object_4421913.png
Page 156 of 496
Author: Stolz, Alban / von Alban Stolz
Place: Freiburg im Breisgau
Publisher: Herder
Physical description: VIII, 476 S. : Ill.. - 5. Aufl.
Language: Deutsch
Notations: In Fraktur
Subject heading: s.Heiliger ; f.Biographie
Location mark: II 61.917/2
Intern ID: 218052
^42 M. Uipril. Die hl. Katharina von Siena. Sinnes zu machen. Allein das junge Mädchen zeigte Hier schon ^ eine große Stärke; in Stillschweigen und Geduld ertrug es die Unbilden von ihrer eigenen Familie, und in Hoffnung und Liebe ! zu Jesus Christus führte es selbst mitten unter der Verfolgung ein innerlich frohes Leben. Endlich erklärte die sonst schüchterne z Jungfrau: „Ich bin überzeugt, daß Gott mein Gelübde der Jung frauschaft genehmigt hat, man muß aber Gott mehr gehorchen

als den Menschen; ich werde lieber Alles dulden, als von diesem Eni- - Muß abgehen. Wollt ihr mich im Haus behalten, so will ich j recht gern wie eine Magd euch dienen; jaget ihr mich aber aus ! -dem Haus, so wird der Herr, dem ich Treue gelobt habe, mich nicht zu Grund gehen lassen.' - ! Diese Geduld und Entschlossenheit überwältigte endlich den ' Weltsinn ihrer Familie. Namentlich erklärte der Vater ' seine Ein- ' ! williguyg zu dem Entschluß der Katharina, und befahl,^ daß, man sie weiter nicht belästige

, sondern ein Gott geweihtes Leìen führen ^ lasse; das werde der ganzen Familie mehr Segen bringen, als ' wenn sie sich verchelichen und ein Weltleben führen würde. ^ Als Katharina zu Haus weniger mehr mit Magdsgeschäften ! geplagt wurde, verwendete sie alle ihre Tage und Stunden nur zum Dienste Gottes und zu Werken der reinsten Nächstenliebe. Hier soll nur Einiges angeführt werden, was sie dabei zu leiden hatte und wie sie es trug. In Siena war eine arme Frau, die am ganzen Leib aussätzig war. Im Spital

wollte Niemand dieselbe bedienen aus Furcht vor Ansteckung, ja sie sollte deßhalb aus der Stadt hinausgeschafft werden^ Als Katharina dieses erfahren hatte, nahm sie sich aus christlicher Barmherzigkeit um das Weib an, brachte ihm täglich das Nöthige, bediente und pflegte es. Je länger aber das Weib diese aufopfernde Liebe genoß, desto mehr zeigte es rohen Undank und Bosheit. Wenn es ihr nicht gleich nach ihrem Kopf ging, so, schimpfte sie und sagte der hl. Katharina » höhnische und kränkende Reden in's

Gesicht. Diese aber entschuldigte ^ sich noch mit den besten Worten, wenn sie sich z. B. in der Kirche ! etwas verspätet hatte, wie wenn sie nur eine arme Magd und das aussätzige Bettelweib eine Fürstin gewesen wäre; und verrichtete ^ ihren Dienst mit Sorgfalt und Fleiß bis die Kranke starb. 1 Die hl. Katharina hatte sich in den dritten Orden des ^

7
Books
Category:
Religion, Theology
Year:
1872
Oktober bis Dezember.- (Legende oder der christliche Sternhimmel ; Bd. 4)
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/218054/218054_348_object_4425647.png
Page 348 of 573
Author: Stolz, Alban / von Alban Stolz
Place: Freiburg im Breisgau
Publisher: Herder
Physical description: VIII, 552 S. : Ill.. - 5. Aufl.
Language: Deutsch
Notations: In Fraktur
Subject heading: s.Heiliger ; f.Biographie
Location mark: II 61.917/4
Intern ID: 218054
25. November. Die hl. Katharina. 331 freundlichem Lächeln zu Katharina herab und steckte ihr einen kost baren Ring an den Finger. — Diese Erscheinung sieht man nun seit alten Zeiten vielfältig abgebildet. Sonst ist auch die hl. Katha nna oft abgebildet mit einem Schwert und einem zerbrochenen Rad Zur Seite, weil man sie des christlichen Bekenntnisses wegen mit diesen Werkzeugen gemartert hat. Sie hat nämlich noch in den Zeiten der Christenverfolgung gelebt. Was von ihrem Leben und Tod erzählt

Götzendienern und in übernatürlichem Heldenmuth entschloß sich die edle Jung frau Katharina selbst dem Kaiser sein Unrecht vorzuhalten. Sie nahm ihre Dienerschaft mit sich und begab sich zu dem Götzen tempel, wo gerade der Kaiser sein Opfer darbrachte, und ließ sich bei ihm melden, daß sie mit ihm zu sprechen wünsche. Ihres hohen Ranges wegen und in der Meinung, sie wolle aus Andacht dem Opfer beiwohnen, wurde sie vorgelassen. Mit großer Kühnheit hielt Katharina nun dem Kaiser den Unsinn vor, daß er leblose

Bilder anbete und noch ganze Völker schaften dazu verführe; er solle sich zu dem Gott wenden, der ihn erschaffen und auf den Thron erhoben habe, für die Menschheit ge storben sei am Kreuze, und einmal jedem nach seinen Werken ewig vergelte. — Der Kaiser war über diesen Vorhalt so betroffen, daß er zuerst sprachlos dastand; endlich sagte er, sie solle ruhig sein, bis er daS Opfer vollendet habe, er wolle nachher sie anhören. Unterdessen wurde Katharina auf seinen Befehl in den kaiserlichen Palast

geführt. Als der Kaiser zurückkam, stellte er die christliche Jungfrau zur Rede über ihr Benehmen. Nun sprach Katharina mit solcher Anmuth und solchem Tiefsinn von der unfehlbaren Wahr heit und Notwendigkeit des christlichen Glaubens, daß der Kaiser nicht genug ihre Schönheit betrachten, ihre Beredsamkeit anhören und

8
Books
Category:
Religion, Theology
Year:
1872
Oktober bis Dezember.- (Legende oder der christliche Sternhimmel ; Bd. 4)
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/218054/218054_351_object_4425657.png
Page 351 of 573
Author: Stolz, Alban / von Alban Stolz
Place: Freiburg im Breisgau
Publisher: Herder
Physical description: VIII, 552 S. : Ill.. - 5. Aufl.
Language: Deutsch
Notations: In Fraktur
Subject heading: s.Heiliger ; f.Biographie
Location mark: II 61.917/4
Intern ID: 218054
334 25. November. Die hl. Katharina. lernen. Sie konnte jedoch «ur dadurch Zutritt in den Kerker er lange», daß sie den Kriegsobersten Porphyr!» heimlich für ihr An liegen zu gewinnen wußte. Er begleitete ste mit einer Schaar Sol daten zu der Gefangenen. Die Unterredung, welche nun Katharina mit der Kaiserin hatte, bewirkte, daß sowohl diese, als auch ihre ganze Begleitung den christlichen Glanben annahmen. Da d,e Kai serin am Ende noch ihre Bangigkeit vor dem Kaiser «'d vor dem Märtyrthum

aussprach, tröstete Katharina dieselbe, daß Christus m ihrem Herzen wohnen und ihr die nöthige Stärke geben werde. Als am anberaumten Gerichtstag die hl. Katharina vorgeführt wurde, schien ein eigenthümlicher Glanz aus ihr hervorzuleuchten, so daß der Kaiser betroffen sagte: „Du, Tochter, wärest würdig des fürstlichen Thrones; geh', opfere den Göttern und ich gebe dir Theil an meinem Reiche. Laß doch, ich bitte, so große Schönheit nicht durch die Marter zerstören.' — Katharina antwortete

: „Diese Schönheit ist nur Erde und Asche; durch die Zeit blüht ste ab und durch Krankheit verwelkt ste.' - Während sie dieses sagte, konnte ein hoher Beamter seinen Grimm nicht länger zurückhalten; er riech dem Kaiser, eine Maschine mit vier Rädern kommen zu lassen, welche mit vielen Messern besetzt waren. Solches geschah und es wurde der Jungfrau gedroht, man werde sie m die Räder werfen und von den eisernen Spitzen zerfleischen und zeynalmen lassen, wenn ste nicht den Gottern opfere. Da Katharina

9
Books
Category:
Religion, Theology
Year:
1872
Oktober bis Dezember.- (Legende oder der christliche Sternhimmel ; Bd. 4)
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/218054/218054_347_object_4425644.png
Page 347 of 573
Author: Stolz, Alban / von Alban Stolz
Place: Freiburg im Breisgau
Publisher: Herder
Physical description: VIII, 552 S. : Ill.. - 5. Aufl.
Language: Deutsch
Notations: In Fraktur
Subject heading: s.Heiliger ; f.Biographie
Location mark: II 61.917/4
Intern ID: 218054
330 25. November. Die HI. Katharina. 25. November, ' O ' Die heilige Katharina, à (Gegenstand der Fikbitte.) Ich besuchte einmal in einer großen Stadt die Gemälde- sammlung; fand aber nichts darin, was wir besonders gefallen hatte, außer einem einzigen alten Bilde, das ««gemein sch°» war. Du Mutier Gottes ist darauf dargestellt, wie sie das ^esuskmd auf dem Schooße hält und eine Jungfrau davor knieet, welcher das Kind einen Ring darreicht, während die Mutter voll edler freund licher Hoheit

die Hand auf ihre Schulter legt. Die ^ungfrau stellt die hl. Katharina vor. Der Bischof EsqnilinuS berichtet Fol- gendes hierüber: In der Stadt Alexandria, welche im Alterthum ganz beson- ders berühwt war als Sitz vieler großer Gelehrten, lebte auch eine Jungfrau NamenS Katharina. Dieselbe hatte alle Eigenschaften, die sich ein Mensch auf der Welt nur wünschen mag; sie war von fürstlichem Geschlecht-, außerordentlich schön, zeigte m Allem cm würdiges, edles Benehmen, und zeichnete sich zugleich

aus durch er staunliche Kenntniß in allen damaligen Wissenschaften. Nur m Einem war sie ganz unwissend und blind, in der Lehre des Chri- stcnthumS, und glaubte eben wie die andern Heiden an die fa schen Götter. Da sah sie einmal im Schlafe eine Königin von unbe schreiblicher Schönheit mit einem Kinde auf dem Arme, das ebenso wunderschön war. Die Mutter deutete auf Katharina und sprach zu dem Kinde: „Wie gefallt dir diese Jungfrau, willst du sie nicht zu deiner Braut?' Da wendete das Kind mit dem Zechen von Abscheu

das Gesichtlein weg und sprach: „Sie ist nicht schön, denn sie ist nicht getaust.' Hieraus erwachte Katharina, das Traumbild hatte aber einen so tiefen Eindruck auf sie gemacht, daß das hef tigste Verlangen nach dem holdseligen Kinde und seinem ohl- gefallen ihr ganzes Herz erfüllte; dadurch fühlte sie sich getrieben, in dem Christenthum sich unterrichten und taufen zu assen. Als sie nachher wieder im Schlaft sich befand, zeigte sich ^ Him melskönigin abermals mit dem Kinde, aber in ganz an erer ?lse

10
Books
Category:
Religion, Theology
Year:
1872
Oktober bis Dezember.- (Legende oder der christliche Sternhimmel ; Bd. 4)
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/218054/218054_352_object_4425660.png
Page 352 of 573
Author: Stolz, Alban / von Alban Stolz
Place: Freiburg im Breisgau
Publisher: Herder
Physical description: VIII, 552 S. : Ill.. - 5. Aufl.
Language: Deutsch
Notations: In Fraktur
Subject heading: s.Heiliger ; f.Biographie
Location mark: II 61.917/4
Intern ID: 218054
25. November. Die hl. Katharina. 335 Schwert übergab. Dasselbe geschah auch später mit Porphyrie und dm Soldaten, welche durch Katharina zum christlichen Glauben ge bracht worden und vor dem Kaiser offen sich dazu bekannten. Katharina selbst wurde gleichfalls zur Enthauptung verurtheilt. Als sie auf dem Richtplatz vor der Stadt angekommen war, fiel sie auf die Kniee, hob Augen und Hände gegen den Himmel und betete: „Herr Jesus Christus, mein Gott, ich sage dir Dank, daß du meine Füße

haben, wo jetzt noch ihre Reliquien in einem griechischen Kloster aufbewahrt sind, das den Namen führt von der hl. Katharina. In alten Legenden sind manche Gebetserhörungen und Be gnadigungen aufgeschrieben, welche durch die Fürbitte der hl. Katha rina erlangt worden sind. Wie nämlich Gott auf Erden schon einen großen Theil des Guten, was er uns zuwendet, durch andere Men schen gibt, so will er uns auch einen Theil seiner Gnaden durch die Mittelpersonen der Heiligen zuwenden, damit alle Glieder seines Reiches desto mehr

zu einer großen Familie verflochten werden; und es mag eben auch zu den Freuden der Seligen gehören, wenn sie uns gute Gaben von dem Allmächtigen erwerben und zuwenden können. Was wird nun wohl das Beste sein, was wir von der hl. Katharina und andern Heiligen erflehen? Wie in der Legende der hl. Eäeilia, so finden wir auch im Leben der hl. Katharina,

11
Books
Category:
Religion, Theology
Year:
1872
Januar bis März.- (Legende oder der christliche Sternhimmel ; Bd. 1)
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/218051/218051_439_object_4421332.png
Page 439 of 477
Author: Stolz, Alban / von Alban Stolz
Place: Freiburg im Breisgau
Publisher: Herder
Physical description: VIII, 456 S. : Ill.. - 5. Aufl.
Language: Deutsch
Notations: In Fraktur
Subject heading: s.Heiliger ; f.Biographie
Location mark: II 61.917/1
Intern ID: 218051
24. März. Die hl. Katharina von Schweden. 419 Herz zuletzt loslösen Von einer nutzlosen Liebe und nutzlosem Kum mer, das heißt von Liebe und Kummer zu Solchen, die verloren sind. Bist du aber selbst auf bösen Wegen, so bedenke wohl, daß, wenn du nicht rechtzeitig umkehrst, du nicht nur ewig von deinen christlicher» Angehörigen getrennt wirst, sondern daß diese selbst alle Liebe zu dir verlieren, wenn sie im Guten und du im Bösen vollendet sind nach dem letzten Gericht. 34. März. Die heilige

Katharina Von Schweden, i- issi. Wallfahrt.) Äiese war eine Tochter der hl. Brigitta, welche berühmt ist durch die vielen Offenbarungen, die ihr miigetheilt wurden. Das Leben der hl. Katharina war ein ganz eigenihümliches, wie denn der Beruf der Menschen höchst mannigfaltig ist. Sie hatte zwar ihre Jungfrauschaft Gott zu Ehren stets bewahren wollen, aber aus Gehorsam gegen ihren Vater verehelichte sie sich sehr jung noch mit einem vornehmen Manne, Namens Cgard. Sie beredete jedoch ihren Bräutigam

, der auch sehr religiös war, daß er einwilligte in steter Enthaltsamkeit mit einander zu leben. Sie führten beide ein sehr frommes enthaltsames Leben, und die hl. Katharina, so jung sie auch war, gab ihrem Gemahl manche Ermahnung und Anleitung Zur Heiligkeit, wie sie es von ihrer Mutter der hl. Brigitta gesehen und gelernt hatte. Der alte Mönch Ulpho, welcher ihr Leben be schrieben hat, sagt: „Sie waren gleichsam Zwei Lilien, welche im Garten Gottes und im Ehestand neben einander blühten, die vor dem Herrn

, dem Allschauenden, im Glanz der Keuschheit strahl ten, und vor dem Nächsten den süßesten Duft der Tugend und des guten Beispieles dufteten.' Da die Kleiderhoffart auch eine Art von geistiger Unzucht ist, so legte die hl. Katharina mehr und mehr die Kleider ab, welche durch eine neuere Mode aufgekommen waren, und wählte die ein fach bescheidene Tracht, wie sie früher in ihrem Vaterlande üblich war. Dieses bewirkte, daß auch viele andere vornehme Frauen den übertriebenen Kleiderschmuck ablegten; weil nämlich

die hl. Katharina

12
Books
Category:
Religion, Theology
Year:
1872
Januar bis März.- (Legende oder der christliche Sternhimmel ; Bd. 1)
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/218051/218051_441_object_4421338.png
Page 441 of 477
Author: Stolz, Alban / von Alban Stolz
Place: Freiburg im Breisgau
Publisher: Herder
Physical description: VIII, 456 S. : Ill.. - 5. Aufl.
Language: Deutsch
Notations: In Fraktur
Subject heading: s.Heiliger ; f.Biographie
Location mark: II 61.917/1
Intern ID: 218051
24. März. Die hl. Katharina von Schweden. 421 in Frankreich verlegt und 70 Jahre lang dort verblieben; Katharina befand sich gerade zu dieser Zeit in Rom. Nun war daselbst während der Abwesenheit der Päpste eine solche Unordnung und Verwilderung eingetreten, daß man auf den Straßen der Stadt nicht sicher war vor Gewalttätigkeiten und Mißhandlungen schlechter Menschen. Besonders waren Mädchen und junge Frauen der Gefahr ausgesetzt. Daher gebot die hl. Brigitta ihrer Tochter, die ge wöhnten

Wallfahrten Zu unterlassen, außer wenn sie sich einer großen und sichern Begleitung anschließen könnte. Mit großem Schmerz betrachtete Katharina, daß ihre Mutter und deren Beichtvater die heiligen Orte besuchen und dem Gottesdienste anwohnen und sich Verdienste erwerben könnten, während sie selbst müßig zu Haus sitzen müsse. In einem Traum aber bekam sie über ihre Unzu friedenheit eine Zurechtweisung, und daß sie der Anordnung ihrer Mutter gehorsam sein solle. Aber auch selbst da sie einmal in Begleitung

von mehreren Frauen vor die Stadt zur Kirche des hl. Sebastian wallfahrtete, wurde ihr nachgestellt von einem vor- nehmen Herrn; und es war eine fast wunderbare Fügung, daß sie der Gefahr glücklich entging. Ein anderes Mal machte die hl. Katharina mit ihrer Mutter eine Wallfahrt nach Affisi und mußte, von der Nacht überfallen, in einem einsamen Hause Herberge suchen. Später kamen Räuber, welche, da sie die Schönheit der Jungfrau sahen, zweideutige Reden anfingen und deutlich zu erkennen gaben

, was sie im Sinne hatten. Da hörten sie Lärm, wie wenn Soldaten kämen, und ergriffen schnell die Flucht. Man kann manchmal über das Wallfahren ganz entgegen gesetzte Urtheile hören; die Einen halten viel darauf und machen selbst zuweilen eine größere Wallfahrt; die Andern verwerfen es als Aberglauben und Müßiggang. Im Leben der hl. Katharina finden wir eine Wallfahrt, welche Gott wollte und den Antrieb dazu gab; und finden eine Wallfahrt, welche sie machen wollte, Gott aber mißbilligte. So kommt es überhaupt

13
Books
Category:
Religion, Theology
Year:
1872
Juli bis September.- (Legende oder der christliche Sternhimmel ; Bd. 3)
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/218053/218053_202_object_4423540.png
Page 202 of 544
Author: Stolz, Alban / von Alban Stolz
Place: Freiburg im Breisgau
Publisher: Herder
Physical description: VIII, 524 S. : Ill.. - 5. Aufl.
Language: Deutsch
Notations: In Fraktur
Subject heading: s.Heiliger ; f.Biographie
Location mark: II 61.917/3
Intern ID: 218053
^ H. August. Die sel. Katharina Thonias. 189 ^ge: gute Werke? Meine einzige Hoffnung ist Jesus Chri- ^ und nach ihm Maria.' ^ ^ Ganz besonders ist ein Merkmal der Betschwestern der geistliche ?ì ^chmuth; sie wollen für besonders fromm und heiligmäßig vor den eilten gelten, und thun und unterlassen oder sagen Manches, nur des religiösen Scheines willen, nicht aber aus Rücksicht auf Gott» ^ den Leuten ißt die Betschwester z. B. nicht einmal so viel, ^ den Hunger zu stillen, ungesehen aber mehr

als nothwendig 'I' Fremden thut sie ganz sanstmüthig und bescheiden, gegen à Dienstbot zu Haus aber bricht sie in herbe, bittere Reden aus; ^ ist ihr besonders darum zu thun, höchst fromm zu scheinen, iUcht aber zu sein. — Katharina war auch hierin das Gegentheil. ^ àat später in ein Kloster ein; als man hier aber ihre unge wöhnliche Tugend wahrnahm und ihr deßhalb viele Hochachtung be- ^ ihrer wahren Demuth solches ganz unerträglich; wie ^ne Betschwester sich verstellt, um sich Hochachtung zu erwerben

, so ^ ^stellte sich Katharina, um die Hochachtung von sich abzuwenden sich verächtlich zu machen. Sie redete ganz bäurisch, benahm sich ^ ^fällig und unverständig, wie wenn sie eine ganz ungebildete Person ? gemeinem Stande wäre» Als ihr eine Schwester im Kloster einmal . 3^, Katharina tauge zu nichts und könne dem Hause niemals nützlich entschuldigte sie sich nicht darüber; ja sie fühlte sich nicht einmal ^triibt, sondern dankte der unfreundlichen Schwester für den erhaltenen ^erweis. Sie bat überhaupt

selbst noch die Andern um Zurechtweisung, Mn sie in irgend etwas fehle, oder ihre Pflichten vernachlässige. Manche Betschwester redet gern von ihren bedeutsamen Trau- von Einsprechuugen des hl. Geistes, von Visionen oder wie ^ Erscheinungen gehabt, innerlich eine Stimme vernommen habe, ^ zu dem und jenem auffordere. Sie hat überhaupt mehr klangen nach den Wunderdingen mancher Heiligen, als nach deren Tugenden. Katharina hatte ganz besondere Anfechtungen du bösen Feind zu bestehen, wurde aber auch mit himmlischen Ent rungen

14
Books
Category:
Religion, Theology
Year:
1872
April bis Juni.- (Legende oder der christliche Sternhimmel ; Bd. 2)
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/218052/218052_160_object_4421926.png
Page 160 of 496
Author: Stolz, Alban / von Alban Stolz
Place: Freiburg im Breisgau
Publisher: Herder
Physical description: VIII, 476 S. : Ill.. - 5. Aufl.
Language: Deutsch
Notations: In Fraktur
Subject heading: s.Heiliger ; f.Biographie
Location mark: II 61.917/2
Intern ID: 218052
146 30. April. Die hl. Katharina von Siena. wenig warten. Sie ging auf die Seite, zog dort ihren Unterrock ab und brachte ihn dem Bettler zum Geschenke. — Dieser war jedoch damit noch nicht zufrieden, sondern sagte: es fehlt mir eben auch an Weißzeug, gib mir doch auch ein Hemd. Katharina forderte den Menschen auf mit ihr nach Haus zu gehen, dort wolle sie ihm geben was er verlange. Zu.Haus ging sie nun an den Kasten, wo die Wäsche des Vaters und der Brüder aufbewahrt war, nahm dort ein Hemd

und ein Paar Hosen und schenkte es dem Bettler. — Mein auch damit begnügte er sich noch nicht, er sprach: „Was soll ich aber mit diesem Unterrock anfangen? es sind keine Aermel darin, gib mir auch Aermel dazu.' Eine gewöhnliche Person hätte vielleicht schon die zweite Forderung für sehr unbescheiden angesehen, und Ware sicher über die dritte ungeduldig geworden und hätte ihn mit zornigen Worten- abgewiesen; aber Katharina trennte ohne allen Unwillen an einem andern Kleid die Aermel ab und gab

sie dem Bettler. Dieser schien aber durch diese Gutherzigkeit nur noch dreister zu werden und sprach: „Ich habe einen Kameraden, der im Spital liegt und auch von Kleidern entblößt ist, wenn du ihm etwas schicken wolltest, so will ich es ihm bringen.' Katharina wollte auch diese Forderung bewilligen; aber sie hatte nichts mehr Eigenes herzu geben, und von dem Eigenthum der Hausgenosten getraute sie sich nicht mehr zu verschenken, sie sagte daher freundlich zu dem Bettler: „Lieber, ich wollte dir gerne

mein Aberkleid geben, wenn ich ohne dasselbe ausgehen dürste; und sonst habe ich jetzt nichts mehr, ich bitte dich, sei nicht böse darüber, daß ich dir nicht mehr geben kann.' . ^ In der folgenden Nacht erschien ihr Christus während des Gebetes in Gestalt jenes Armen mit dem Kleid in der Hand, welches sie ihm gegeben, das aber nun mit Perleu und funkelnden Edelsteinen besetzt war, und bezeugte ihr, wie sehr ihm gefallen habe, was sie gethan. Katharina endete ihr leiden- und thatenreiches Leben

16
Books
Category:
Religion, Theology
Year:
1872
April bis Juni.- (Legende oder der christliche Sternhimmel ; Bd. 2)
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/218052/218052_159_object_4421923.png
Page 159 of 496
Author: Stolz, Alban / von Alban Stolz
Place: Freiburg im Breisgau
Publisher: Herder
Physical description: VIII, 476 S. : Ill.. - 5. Aufl.
Language: Deutsch
Notations: In Fraktur
Subject heading: s.Heiliger ; f.Biographie
Location mark: II 61.917/2
Intern ID: 218052
so, April, Di. hl, Ka,Hanna «m Sà. t» Wähle ich allzeit in diesem Leben s°m.' - Hierauf faßte fl° mit beiden Händen d e Dornenkrone, Md drückte sie. mit solcher ^-walt >n ^ H°^, ^^^àen Dornen hineindrängen und sie, °»ch als ^ ch ^ ^ war, noch einige Zeit Schmerzen davon hatte, -voraus Trost und Stärke, die Schmach ruhig zu ertragen, so lange dem Herrn gefällig war. , Verleumderin Während aber die hl. Katharina in ^ ^ache -»Pflegte, nahm die Mutter der goM.gen ^unF°^ ^ ^ ganz

fort und ließ thun. Sie fuhr nun wieder >n ihrem Kra ^ »ie ein böses Wort gegen ^.^bmen M°« Katharina selbe zur Erkenntniß, wie teuflisch fem -^„nafrau um Ver s-Wesen. Mit heftigem Weinen -.si- ^^.^thige gebung; diese aber umarmte, ^ 'n »nter Weib, welches von nun an ^llen, z Katharina Thränen ihre abscheuliche Sünde gestand und s g nicht bloß unschuldig, sondern wahrhaft h-'^^ „„„schspfliche Wie wohlgefällig aber dem ^e ^ Da Katharina Geduld war, zeigte emmal em s ^ à junger ganz aus der Kirche

nach Haus ging, » ^ anbettelte. Katharina elend gekleideter Mann, d' «?eum Kl » à hatte nichts bei sich; dennoch sagte >>e zu LeAende.

17
Books
Category:
Religion, Theology
Year:
1872
Januar bis März.- (Legende oder der christliche Sternhimmel ; Bd. 1)
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/218051/218051_373_object_4421128.png
Page 373 of 477
Author: Stolz, Alban / von Alban Stolz
Place: Freiburg im Breisgau
Publisher: Herder
Physical description: VIII, 456 S. : Ill.. - 5. Aufl.
Language: Deutsch
Notations: In Fraktur
Subject heading: s.Heiliger ; f.Biographie
Location mark: II 61.917/1
Intern ID: 218051
354 9. März. Die hl. Katharina von Bologna. Hier ward sie in Kurzem außerordentlich lieb wegen ihrer Freundlichkeit, ihrer Ehrerbietigkeit und ihres Gehorsames. Sie war erfüllt mit einer gänzlichen Gleichgültigkeit gegen Alles, was keinen Bezug auf Gott hatte; daher redete sie überall und mit Jedermann von Gott; hingegen ein eitles Wort, oder etwas, das einem Men schen zum Anstoß gereichen konnte, hörte man nie aus ihrem Munde Ihr süßestes Vergnügen war das Gebet. Wie bei den Römern

die vestalischen Jungfrauen zur Ehre der heidnischen Göttin Vesta im Tempel ein unaufhörliches Feuer erhalten mußten: so erhielt die christliche Jungfrau Katharina im Tempel ihres Herzens das Feuer eines stets zu Gott aufflammenden Gebetes. Da sie später Aebtissin des Klosters wurde und in dieser Stelle sehr viele Geschäfte besorgen mußte, wurde sie gefragt, wie es ihr möglich sei, dabei dennoch stets in der Andacht zu verbleiben? Sie gab zur Antwort: „Meine Seele ist gewöhnt in Gedanken bei Gott zu verweilen

, daß ich überall jeden Augenblick, wann ich will, in Andacht mich befinde. Die Beharrlichkeit in der Andacht, woran ich mich gewöhnt habe, ist mein Leben geworden, meine Lehrerin, mein Trost, meine Erholung, meine Ruhe, mein Reichthum; sie hat mich bewahrt vor allen schweren Sünden.' Katharina besaß zugleich eine wunderbare Demuth. Sie schien gleichsam nicht mehr zu wissen, daß sie aus einer vornehmen Familie ' herstammte; gerade die niedrigsten Geschäfte zog sie besonders vor, z. B. waschen, den Boden kehren

Weinen ausbrach, daß sie vor Kummer beinahe dem Tod nahe kam; und nur eine besondere Offenbarung Gottes konnte sie bewegen, dieses Amt anzunehmen. Gegen ihren Leib war die hl. Katharina streng und hart. So lange sie im Kloster war, trug sie niemals ein leinenes Hemd, sondern nur die rauhe wollene Klosterkleidung. Oft versagte s^

18
Books
Category:
Religion, Theology
Year:
1872
Juli bis September.- (Legende oder der christliche Sternhimmel ; Bd. 3)
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/218053/218053_201_object_4423536.png
Page 201 of 544
Author: Stolz, Alban / von Alban Stolz
Place: Freiburg im Breisgau
Publisher: Herder
Physical description: VIII, 524 S. : Ill.. - 5. Aufl.
Language: Deutsch
Notations: In Fraktur
Subject heading: s.Heiliger ; f.Biographie
Location mark: II 61.917/3
Intern ID: 218053
188 3. August. Die sel. Katharina Thomas. Niemanden im Geringsten etwas zu leid; wie Feuerfunken in dl- kühle Fluth des/Sees fallen und ablöschen, so zündete keine Be leidigung ihre edle Seele zu Zorn oder Gehässigkeit an. weltlich gesinnte Base machte ihr oft die bittersten Vorwürfe, daß 5^ sich nicht hübscher kleide. Einmal ließ sich Katharina, um Verdruß zu vermeiden, einigen Schmuck aufdringen; als sie aber zum Abendmahl ging, legte sie ihn wieder ab und rührte ihn nicht Niehl

wollte. Selbst von den Dienstboten im Haus erfuhr sie deßhalb manche Krä«' kungen und Schmachreden, als sei ihre Frömmigkeit nur Verstellung- Alleik Katharina zeigte darüber keinen Trotz oder Empfindlichkeit, ja sie freute sich noch, daß sie um der Religion willen auch etwas leiden dürfte. Manchmal weiß eine Fromme viel an andern Leuten zu tadà ist aber sehr wohl mit sich selbst zufrieden und meint, sie müsse ew wahrer Liebling Gottes sein und der Himmel könne ihr gar niA fehlen. Dieses ist die Stimmung einer Betschwester

, nicht aber einer heiligen oder nach Heiligkeit strebenden Seele. — Katharina war im Gegentheil oft sehr unzufrieden mit sich selbst und hielt sich fü^ eine undankbare, nachlässige, untreue Dienerin Gottes, die nicht verdiene, so viele Gnaden zu genießen. Dieses waren aber bel ihr nicht etwa demüthige Redensarten, sondern sie fühlte sich manche mal sehr beunruhigt und geängstigt in Betreff ihres Seelenheiles' Ganz dasselbe findet sich auch im Leben des hl. Liguori, desse' Tag gestern war. Er hatte nicht nur Zeiten

20
Books
Category:
Religion, Theology
Year:
1872
Oktober bis Dezember.- (Legende oder der christliche Sternhimmel ; Bd. 4)
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/218054/218054_349_object_4425650.png
Page 349 of 573
Author: Stolz, Alban / von Alban Stolz
Place: Freiburg im Breisgau
Publisher: Herder
Physical description: VIII, 552 S. : Ill.. - 5. Aufl.
Language: Deutsch
Notations: In Fraktur
Subject heading: s.Heiliger ; f.Biographie
Location mark: II 61.917/4
Intern ID: 218054
332 25. November. Die hl. Katharina. ihren Geist bewundern konnte. Er füM wohl da? er n.cht gewachsen sei, einem s° außerordentlich kenntmßvollen und scharf sinnigen Mädchen ihre Rede genügend zu wiegen; darum ließ er sie abtreten und in einem Zimmer zurückhalten, b.s er sie rufen lasse. Nun ließ der Kaiser eine größere Anzahl der gelehrtesten Männer und berühmtesten Weltweisen in möglichster Eile zu sich bescheiden und erklärte ihnen, daß sie sich mit einer Jungfrau

, nicht aber eine ganze Versammlung nothwendig. Sa.nmt aller Gelehrsamkeit hatten diese Weltweisen keine Ahnung von dem unendlich großen Unterschied der göttlichen Weisheü und der welt lichen Weisheit. . ^ ^ Zur anberaumten Zeit erschien der Kaiser m dem Thronsaal und nahm Platz. Auf der einen Seite hatten sich die hndmschen Weltweisen aufgestellt, hochangesehene tiefgelehrte Männer, auf der andern Seite stand ganz allem das Christenmädchen Katharina, in weiterem Kreise füllte noch das Volk als Zuhörerschaft den Saal

. Katharina hatte aber innerlich die Verheißung, daß der Geist Gottes ihre Gedanken und Zunge lenken werde, darum stand sie ruhig und entschlossen da. — Nun redete sie zuerst einer der ältesten Ge lehrten mit verächtlicher finsterer Miene an und hielt ihr vor, daß die berühmtesten Dichter von den Göttern mit großer Ehrfurcht reden, von einem gekreuzigten Gott reden sie aber nirgends. Katharina er widerte, sie wisse wohl, was die Dichter den Göttern für große Namen geben, aber sie wisse auch die vielen

21