Gothenzeit stamme, oder ob die ersten Deutschen, die dahin kamen, etwas später als Langobarden durch den Nonsberg. oder als Bajuvaren über den Gumpen eingezogen, darüber könnte der alte Thurm zu Proveis, wenn er zu reden anfinge, wahrscheinlich mehr haltbares mittheilen, als unsere Wissenschaft mit all ihrem Scharfsinn herausbringen wird, indessen liegt auch nicht viel daran. Heutigen Tages haben sich die Laureiner und Proveiser ganz und gar den Ultenern angeglichen, sprechen dieselbe Mundart
und führen bis auf wenige dieselben Familiennamen. Daß aber die Deutschen auch hier keinen jungfräulichen Boden mehr fanden, sondern sich nur in die ladinischen Nester hineinsehten, zeigen die romanischen Namen von Berg und Thal, von Bach und Wald, die allenthalben noch unver- gessen', und die Hosnamen, welche, wie in Enneberg, alle in doppelter Gestalt vorhanden sind, so daß jeglicher Hof bei den deutschen einen deutschen, bei den wälschen Nach barn einen wälschen Namen hat. Die italienischen Historiker
, namentlich die des Tren tino, haben leider vergessen, daß einst die Germanen das ganze Italien erobert haben. Von diesen deutschen Heer- schaaren sind namentlich im venedischen Gebirge fast noch bis heute ganze Völkerschaften übriggeblieben. Es ist erst in unfern Tagen klar geworden, daß dieß eigentlich die letzten Nachkommen der alten Langobarden seien, denen Italien seine Wiedergeburt verdankt. Da man sich nun an jenen Vorgang nicht mehr erinnerte, so schien die Existenz dieser Deutschen sehr schwer