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Physical description: getr. Zählung. - 4., mit dem Nachtrag der 1. Aufl. verm. Aufl.

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Sache dieser deutschen Schulen namentlich in unserer Hauptstadt München vielen Anklang gefunden, und daß schon manche willkommene Beiträge sowohl an Geld als an Unterrichtsmitteln an das Comits in Innsbruck abgegangen sind. Herr Professor Fingerle hat mittlerweile fem „LuseruischeS Wörterbuch' vollendet und zu Innsbruck 1869 herausgegeben. Es enthält auch einen Anhang, welcher Sprachproben, Märchen, Sagen und Gebräuche mittheilt — eine sehr interessante Lecture für alle, welche jener fernen

, schon halb verlorenen, nunmehr wiedergewonnenen LandsMannschaft einige Aufmerksamkeit schenken wollen. Außer dieser Gruppe am Astico — San Sebastian, Lavarsne, Luserna — finden sich, wie oben angedeutet, in Wälschtirol noch zwei andre Gegenden, welche die deutsche Sprache bis jetzt er halten haben, nämlich das Thal der Fersina, das bei Pergine in die Valsugana mündet, und die Gemeinden im Nonsberg, Unser liebe Frau, St. Felix, Laurein oder Lafreng und ProveiS. Die deutschen Bewohner

des Fersinathales heißen die Mocheni und sind von allen Landsleuten eben so abgeschnitten wie die Lmerner, die deutschen Nonsberger dagegen stehen über den Gampen mit der Gegend von Lana und Meran in Verbindung. Da wir diese deutschen Bruder jetzt nicht besuchen können, w wollen wir wenigstens einige Nachrichten über sie mittheilen. Ueber die Mocheni steht uns ein ziemlich neuer Bericht ZU Gebot, welchen wir dem Herrn Schul inspector Anton Zingerle, einem Bruder des Professors, verdanken. Dieser besuchte

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1899

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4S9 bei dem Kaiser selbst für seine Schule um Hülfe zu bitten, was auch nicht vergeblich war. So kam im vorigen Sommer auch Herr Pfarrer Mitterer aus dem deutschen Proveis im wälschen Nonsberg durch München, um sich nach der Kaiserstadt zu begeben, wo er eben falls für seine Germanen ein gutes Wort einlegen wollte. (Es ist seiner Zeit berichtet worden, daß die Kaiserin Karolina Augusta 1000 Gulden für die Gemeinde Unsre liebe Frau in Nonsberg spendete, wovon 300 fl. zur Restauration der schonen

sind schwer aufzubringen. Darum bleibt es immerhin wünschenswerth, daß gutherzige Deutsche, welche für ihre Sprachverwandten dort drinnen einige Theiknahme empfinden, zuweilen ihre milde Hand auf- thun und einige Groschen spendiren. Große Gaben werden kaum erwartet. Jede Spende aber, ob groß oder klein, empfängt mit Dankbarkeit das Comity für Unterstützung der deutschen Schulen in Wälschtirol, welches sich schon voriges Jahr zu Innsbruck gegrün det Hai und aus rühmlichst bekannten deutschen Männern

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1899

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; kommen wir hinaus zu den Deutschen, so verstehen »vir nichts, mit den Walfchen haben wir wenig zu thun und auch in der Schule kann man nichts Rechtes lernen. Die Erklärung dieser Stimmung liegt in den Verhältnissen des Thales selbst. Die Enneberger haben nie, wie die Grödner, große Handelsfahrten in romanische Weltgegenden unter nommen. Die Nützlichkeit ihres JdiomS konnten sie daher nie recht einsehen, wohl aber fiel ihnen dessen Unverstàndlichkeit in deutschen Landen und bei den deutschen

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1899

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, eine riesige Eiche darstellend, in deren Aesten Hermann Valkhc, der deutsche Ordensmeister, ein hölzernes Castell erbaut hatte, welches von den heidnischen Preußen belagert, von den deutschen Rittern vertheidigt wird. Auf der selben Stelle, wo die Eiche gestanden, soll nach beige- schricbenem Texte die Stadt gegründet worden fein, die noch jetzt den Namen Doorn (Thorn) führt. Das Bild ist voll naiver Einzelheiten, voll deutscher Herreu, die in ihren weißen fchwarzbekreuzten Kriegsmänteln, wie schmetternde

Waldvögelein auf den Zweigen der Eiche sitzen und mit Schwert und Streitaxt, Pfeil und Speer die anklimmenden Heiden abwehren. Das seltsame Ge mälde, das uns ans dein Bnrggrafenamte, aus dein sonnigen Gau au der Etsch, von der Wiege des tiro lischen Freiheitshelden hinweg führte in das nebelige Moor- und Waldland an der mitternächtigen Bernstein küste, dieses Bild hing, wie man uns sagte, früher im Pfarrhofe und der Pfarrhof gehört seit vielen Jahr hunderten dem deutschen Orden, der zumal

auch in der Gegend von Bozen reiche Güter hat. Die Passeierer nennen ihr Thal nicht ungerne ein „warmes Ort' und in der That wird es von den Seitenthälern des deutschen Südtirols das mildeste sein. Die Vergleichung der Meereshöhe von Meran, welche zu 1000 Wiener Fuß anzunehmen ist, und jener von

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1899

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, als sie zu wandern begannen, anfangs in romanische Länder ging, nach Italien und Spanien. In diesen Ländern war es, wo die rührigen Aelpler zuerst gewahrten, welch vorzügliches Idiom ihnen das Heiinathsthal mit auf die Reise gegeben. In wenigen Wochen waren sie im Stande zu Neapel und zu Cadix sich verständlich zu machen und andre zu verstehen. Deß- wegen sind sie auch fast etwas stolz auf ihr Krautwalsch und wollen überhaupt zu Hause kaum eine andere Sprache aufkommen lassen- so daß deutschen Frauen

geschickt, die erwachsenen Jungen und Mädchen aber.' die bis dahin säumig gewesen, dingen sich bei deutschen Bauern ein, um ihnen ihr bestes Tiro lisch abzulernen. Rechnet man nun die Nähe des deutschen Gebietes und den vielfaltigen Verkehr mit demselben hinzu, w ist es leicht erklärlich, daß misere Sprache in dem Ttmlc allentbalben verbreitet ist, daß sie besser oder

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1899

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, einem der größten Flecken der Valsugana, den wir bei einbrechender Nacht er reichten. Im Thalboden der Valsugana ist jetzt alles italienisch, obgleich in früheren Zeiten auch diese Gegend überwiegend deutsch gewesen. Zu Levico fanden wir im Albergo leidliche Verpflegung und am andern Morgen fuhren wir im Stellwagen durch paradiesische Gegenden nach Trient. Damit schließen wir unsern Bericht über den Gang nach Luserna. Die Meinungen über diese deutschen Spo raden, und über die Frage, ob man ihnen helfen

oder sie verloren geben soll, gehen, wie wir schon angedeutet, in Tirol ziemlich weit auseinander. Mir scheint es aber unbestreitbar, daß man diesen guten Deutschen, die ohne Feindseligkeit gegen ihre wälschen Nachbarn — denn man steht sonst auf ganz freundlichem Fuß — ihre Sprache erhalten wollen und ein Verlangen nach deutschen Schulen fühlen, diesen ihren Herzenswunsch nicht ver sagen dürfe. Den Lusernern möchte ich es schon be sonders gut auslegen, daß sie ein so tüchtiges Haupt wie den Gemeindevorsteher

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1899

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deutschen Plebejer, Fabrikanten und Kaufleute, die auch ihre deutschen Namen in der Schreibung bestmöglichst zu italici nisiren suchen. Selbst der Herr Baisini, der die schaudervolle Lage seines engern Vaterländchens in dem Buche «Ii trentino all' Luropa' der ganzen Welt zum Mitleid ausgeboten, ist mit seinem rechten Namen ein Herr Weiß und stammt aus dem ehemals deutschen Thal Terragnuolo. Roveredo hat seinen Namen von einem Eichenwalde, der in alten Zeiten auf dieser Stelle gestanden

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1899

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kuW über die deutschen Frauen, die dahin kommen, fahrt der ehrliche Bündner fort„Insbesondere ist das Vad gebraucht von den Etschleuten, den guten Zech- Mnd Zchluckbrüdern, die von wegen des starken Trinken« durch ihre starke Weine und ungesunde Luft demnächst contract werden. Mele Leute, iung und alt, Mann und Weib, die frisch und Mund sind, kommen dahin allein ven gutem Luft, Kurzweil und Grgötzlichkeit wegen, da sie dann allerlei Schimpfspiel anheben und sich mit Singen, Mingen, Springen

, nur daß mancher altere Mast MGt ungern die fahrenden Fraulein aus WMchlmid vermißt, die noch vor wenigen Iahren ganz allein und eigens übers Gebirge stiegen, um mit den frommen Deutschen i« Mitterbade der edlen Minne zu spielen. Bon Singen, Springen, Tanzen. Zechen soll hier nicht weiter geredet werden, aber watz sie da vordem sur angenehm Eckimpfsviel erhoben, laftt sick nach mancher Wrzàhlung «och jetzt leicht erschießen- wie zum Beispiel ein noch nicht vergessener Zcherz darauf beruhte, daft aus den VadeMen

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gebildeten Curaten des Ortes, ein, um sich dem Oberhaupte der deutschen Brüder vorzustellen. In einem warmen Stäbchen, das zugleich die Kanzlei vertritt, trafen sie den Alten. Das Gespräch war bald in vollem Gange; bald stand auch eine Flasche mit echtem, altein Branntwein auf dem Tische, welche, ohne daß ein Glas gereicht wurde, die Runde machte. Ueberall begegnet uns hier in Nahrung, Einrichtung und Kleidung die größte Einfachheit, man darf wohl sagen Aermlichkeit. Ein Schluck Branntwein

dieselbe Art des Lebens und des Entbehreus, wie wir sie in Luserna gefunden haben und alsbald in Proveis wieder finden werden. Manche, denen die deutschen Schulen ein Dorn im Auge sind, behaupten gerade von diesen Dörfern, sie seien schon italia- nisirt und der Deutsche könne ihre Sprache kaum verstehen. Wie angenehm war daher der Schnlinspector überrascht, als er zum erstenmale die vertrauten und leichtverständlichen Klänge vernahm und dabei gewahrte, wie geringen Einfluß das fremde Element trotz

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1899

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Glück genossen, so würde sie auch für jene Worte die deutschen Ausdrücke wissen und nicht bloß eine gebildete San Sebastianerin sein, sondern es bei ihrem feinen Geist auch mit jeder gebildeten Berlinerin aufnehmen können. Diese Aussicht schien sie nicht ganz unempfindlich zu lassen, und nachdem der Ausgleich auf solche Weise hergestellt war, nahmen wir freundlichen Abschied VÄ der schönen Lombardin und ihrer Frau Schwester, ver ließen das gastliche Häuschen und stiegen abwärts nach Lavarone

. Nach Beda Webers blühender Anschauung bewegen sich die Leute von Lavarone „amphibisch zwischen der deutschen und wälschen Zunge.' Nach Gotthard war das Dorf zu seiner Zeit schon ganz italienisch. Wir dachten es auch nicht anders und waren daher nicht wenig überrascht, als wir bei der ersten Contrada angekommen, die Kinder,

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1899

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MS selbst da eine bedeutende Minderheit aus Gästen die dos Wasser nur so nebenbei gebrauchen. Hier kommen dem Belehrungslustigen auch jene Sprachgrenzbauern in den Wurf, welche da oben über dem Grate zu Unser Lieben Frau. Laurin und Promis fitzen, in den deutschen Dörfern, die sich auf den obersten Höhen des walschen Ronsberges finden, alle in wenigen Stunden zu er reichen, denn alsbald jenseits des Bergzuges, der die reckte Seite des Ultnerthales bildet, fangt das italienische Val di Non

der leidenden Menschheit gegründet worden, und stechen so in ihrer schlickten Volkstlmmlichktit recht wohlthuend ab don jenen vornehmen Lunisbädern ani Rhein, wo man fkmWmà àmier ihre grvnen Tische aufschlagen nnd die lieben deutschen Landsleute ausziehen lasjt. Wenn man übrigem tBrt, das; in Tirol und Vorarl-

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1899

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dachte dabei in Dankbarkeit der Bücherspenden, welche einige patriotische Verleger in Deutschland der deutschen Diaspora im wälschen Gebirge gewidmet, und ersuchte mich, diesen braven Männern nach meiner Heimkehr Zu sagen, daß ihre „Buechen' (Bücher) sehr willkommen gewesen und sehr nützlich geworden seien. Wir drückten zuletzt den Kindern unsere hohe Zufriedenheit über ihre Leistungen aus, ermahnten sie zu Fleiß und Sittsam keit und entließen sie mit einem kleinen Geschenk, welches ihnen viele

bezeigte. Nunmehr erhob sich die Commission, um einen Gang durch's Dorf zu unternehmen. Wie wir früher ange deutet, sind diese Dörfer schon lange gestanden, ehe die Deutschen den italischen Boden betreten haben, und Luserna selbst wird wohl eine römische Lucerna, vielleicht ein Wachtposten mit Leuchtthurm, gewesen sein. Die Langobarden brachten damals keinen eigenen Baustyl mit aus Pannonien, sondern setzten sich in die romanischen Häuser wie sie sie eben fanden. Es ist leicht möglich

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SS0 und mit verschiedenen Zusätzen mid Abaàrungcii, je nachdem ein Deutscher oder ei« Wälscher sie erzählte, vielfältig besprochen wurde. Die Ennebergcr sähe» darin einen neuen Beweis des feindlichen Sinnes der Pusterer, wußten nur Gutes von den zwei Landsleuten zu sagen, und hatten keine Entschuldigung für das gräßliche Ver brechen - die deutschen Bauern an der Rienz aber meinten, es sei nicht so arg, da die beiden Verunglückten dieselben Mei làrmuthigen Wälschen gewesen, die schon so viele

Händel angestiftet und überall gerne mitgehalten, wo es zu Stößen gekommen. Nur die deutschen Mädchen gedachten mit Wehmuth des einen der Jungen, der so .fein- gewesen, die Zither so schön zìi spielen gewußt und so liebliche Lieder gesungen. Es ist bekannt, daß aus den Bergen von Enueberg und Fassa jene Bewegungen hervorgingen, welche die Geologie zu einer neuen Wissenschast gemacht. Hier pilgerte einst Leopold von Buch mit Hammer und Tasche herum und nannte, seiner ungeahnten Ausbeute froh, dieie

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1899

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Reihe, der noch in der vollen Kraft der Jahre stand, geprüft hatte, bemerkte mir der Herr Curat, daß ich hier zufällig Bater und Sohn ausgewählt hätte, und daß er morgen bei der Prüfung der Kinderschule Gelegenheit haben würde, mir auch den Enkel vorzustellen. Also Großvater, Vater und Enkel auf der nämlichen Schulbank, gewiß ein rühmliches Zeugniß für die Lernbegierde unserer deutschen Brüder! Wie würde sich Karl der Große über diesen ehrwürdigen Großvater auf der Schul bank gefreut haben!' Ferner

erzählt derselbe: Mls um neun Uhr Abends die Prüfung beendigt war, wollten mir die lieben Leute noch eine Freude machen und saugen i« Freien vor dem Pfarrhause ewige ihrer Lieder. Als ich so »Wen dastand unter diesen deutschen Brüdern in der schönen Schaeàsdschaft und ihre Töne so wundersam durch die Nacht gleiten hörte, während am Himmel, unzählig entfacht, melodischer Wandel der Sterne sich drehte, da glaubte ich einen seligen

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1899

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eine sehr gelungene Speculation gemacht, da vor ein paar Jahren 20,000 ft. allein aus verkauften Wald ungen gelöst worden seien. Es ist übrigens fast selt sam, daß die Burg, obgleich sie schon weit drinnen in Wälschland liegt, noch einen so guten deutschen Namen führt und diesen auch auf die Gegend übergetragen hat. Der Adel dieses abgelegenen, durch keinen Fahrweg erreichbaren Hochlandes ist aber auch deutschen Ursprungs gewesen. So wird im Jahre 1296 eine Doming. àAnesA viàa Oonraäi à ('orte à lavina IvnAa

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1899

Page 815 of 946

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Den Italienern gleichen sie in ihrer Mäßigkeit und dem angenehmen Schliff ihrer Manieren, den Deutschen in ihrem stillen, sinnigen, gemächlichen Wesen. Auch die Reinlichkeit in ihrem Gewände sowohl als in ihren Hausern ist ihnen mit den Deutschen gemeinsam. Sie wetteifern in diesen Stücken mit den Pusterthalern und bilden so einen stechenden Gegensatz zu den schmutzigen Wälschen und ihren unflätigen Wohnungen, wie sie schon in den nächsten Thalern gegen Süden Zu finden sind. So war es sechs Uhr

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1899

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Charakterzüge, die man den deutschen „Eisenbahnern' selten nachrühmen hört. Es ist da plötzlich eine neue Völkerwanderung hereingebrochen und mit ihr ein Jta- liauismus, der allerdings schnell vorübergehen wird, aber im Augenblicke sehr mächtig auftritt. Viele Pusterer Wirthe haben ihm zuliebe ihre Schilde verdoppelt und führen jetzt neben dem deutschen auch einen wälschen. Veruiiw ài vino, vsnäiw Zi eai'n<; liest man allent halben. Der „blane Bock' in Dietenheim heißt jetzt nebenbei

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über den Brenner mitgekommen war, und sagte: „Ihre Billete, meine Herren!' worauf der andere rügend: italiano eon noi, àwo — worauf ich mildernd, meinetwegen brauche er sich keine Mühe zu geben; ich hätte nicht umhin ge konnt. ihn zu verstehen. Als wir ausstiegen, fragte ich wieder, wer der gefällige und gebildete Mann ge wesen sei. Ach, hieß es, das ist ja der vr. Berger (schreib Pergher), praktischer Arzt zu eigentlich aus einem alten deutschen Haus, jetzt aber Jtalianissimo, spricht nur noch walsch

. Die alren, eingesessenen, vornehmen und reichen Familien romanischen Namens im Trentino betheiligen sich zur Zeit sehr wenig an dem Wiedererwachen des italienischen Bewußtseins. Theils widerstrebt es ihren aristokratischen Gefühlen Hand in Hand mit dem Pöbel, mit den Fenstereinwerfern und Petardisten zu gehen, theils stehen sie in allerlei Verwandtschaftsverhältnisseil zu den deutschen Geschlechtern des Landes, theils trauen sie der italienschen Glückseligkeit nicht recht, theils

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1899

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Das erste ladinische Wirthshaus, welches wir also in Pelfrad betraten, hebt sich von dem letzten deutschen in Saaten nur dadurch ab, daß hier jedermann das Krautwälsche als seine Muttersprache verehrt, während es den Wirthsleuten in Saalen ganz fremd und unbe kannt ist. Der Germane, der am Saume des Ladinisinus wohnt, gibt sich nämlich nicht die mindeste Mühe, mit dem wMchen Idiome vertraut zu werden, weil die Enneberger alle deutsch sprechen. Gar zu viel Werth scheinen

, die hier die wälsche Grenzwacht hält, viel bajuvarischer aussieht, als die letzten deutschen Walküren. In der Gaststube saß ein hochwürdiger Herr, der von innen heraus gekommen war, um in der Nähe einen Kranken zu besuchen und nunmehr bei einem Seidel rastete. Es war der Dechant „von der Pfarr,' Herr Matthäus Declora, mit dem wir bald ein unter haltendes Gespräch begannen. Er lud uns ein, ihn auf seinem Heimwege zu begleiten nnd so ließen wir denn unfern Mathes mit seinem Karren allein auf der Straße und gingen

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1899

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auszudrücken, ließ mich doch unter der Hand verwarnen. Diese Sympathien für die un gebildeten Arkadier an der Schneegrenze dort oben seien höchst gefährlich. Kaum sei Italien durch das preußische Bündniß dem deutschen Herzen etwas näher gebracht, und nun solle das gemüthliche Einverständmß durch die Luservafrage wieder gestört werden! — In Bozen war ohnehin nicht gut von der Sache zu reden. Man be fürchtet Schädigung der Handelsinteressen, wenn nicht alles vermieden werde, was einer deutschen Propaganda

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Page 830 of 946

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