62 II. Onomatologische Belustigungen aus Tirol. aus propositus Propst. Wäre es nach diesem Gesetze ge gangen, so müßten wir auch in Tirol für vallala, nicht Vlatz finden, sondern Valz, für valletta nicht Baleid, sondern Aalt, für emà nicht Gsahl, sondern Gasel. Allein in dm Na men dieser Art ist durchschnittlich keine Tonverschiebung ein getreten, weil sie eben meist unerhebliche Objekte bezeichnen, die erst in späteren Jahrhunderten, erst mit der fortschrei tenden Germanisierung den Deutschen
geläufig wurden, zu einer Zeit, da ihre Sprache jenen Trieb schon verloren hatte. Die Namen der Städte, der Flecken, der Dörfer und der Schlösser dagegen, die ja sofort mit der Besitznahme in den deutschen Verkehr übergingen, sie konnten sich jenem Triebe nicht ganz entziehen und zeigen daher nicht selten verschobenen Accent. Wir sehen dies sowohl an den älte sten, den rätischen Namen wie Velàiclà, jetzt Willen, Vi- Màm, später Wlbiten-Wald, Làà, Geben, Lààum, Bozen, Larenànm, Sàntein
ur sprünglich alle den Ton auf der letzten Silbe. Und so dürfte man denn nicht ohne Grund behaupten, Schalders habe ursprünglich, nämlich bei den Ladinern, KcMà8, Lealàs gelautet und sei dann im deutschen Munde zu Schalders geworden. Vielleicht läßt sich auf diese Manier auch Schlünders erklären. Lai. seanàà, Schindel, ist nämlich mit Ver-