Brunecker Buch : Festschrift zur 700-Jahr-Feier der Stadterhebung.- (Schlern-Schriften ; 152)
aufnehmen 22 und sich schließlich 1271 dem Friedensdiktat 23 Meinhards II., weil er von seinen Dienstmannen vielfach im Stiche gelassen wurde, fügen, und sogar den aufständischen Ministerialen Verzeihung gewähren und ihnen Sicherheit der Person und des Eigentums garantieren. Ja Bruno mußte sogar seine Zustimmung dazu geben, daß Meinhard II. die Stiftsministerialen gegen irgendwelchen Angriff des Bischofs in speziellen Schutz nahm. Dies bedeutete wenigstens teilweise eine Preisgabe seiner Rechte
auf seine Dienstmannen. Diese Bestimmung bot Meinhard willkommene Handhabe, sich in alle Streitig keiten der Ministerialen mit dem Fürsten einzumengen und so seinen Einfluß auf den Stiftsadel immer mehr zur Geltung zu bringen. Bruno unterlag also im Kampfe gegen seinen nächsten Verwandten Mein hard II., der dann in seinen Forderungen gegenüber dem Bischof immer rück sichtsloser wurde und sich verschiedene Güter aneignete 24 .1273 mußte er ihn mit dem Gericht Sarnthein belehnen. Es kam dabei das Faustrecht, das Recht
und schließlich auch über das Herzogtum Kärnten 1286 erlangte 25 . Den größten Teil des Für stentums Trient hatte er bereits 1259 besetzt, weshalb der Fürstbischof Egno und sein Nachfolger von dort flüchten mußten 26 , deswegen wurde über ihn 1268 zum erstenmal der Kirchenbann verhängt. Aber dadurch ließ er sich von seiner Gewaltpolitik nicht abbringen, auch später nicht, als er noch mehrmals gebannt wurde. Also gegen die Fürstbischöfe von Trient ging er noch gewalttätiger vor als gegen Bruno
J., Geschichte Tirols, I., 2., Nr. 204, S. 443ff. In einem Dokument vom 11. Juli 1271 sicherten Bruno und Meinhard II. dem Kloster Neustift die Befreiung von allen Kriegslasten und Be schädigungen zu. Siehe Hormayr, a. a. O., Nr. 205, S. 445 f. 24 Siehe Hormayr, a. a. O., Nr. 206, S. 447; Wiesflecker, Meinhard II., S. 95. 25 Siehe Wiesflecker, Meinhard II., S. 52f., 124ff. 26 Siehe Wiesflecker, Meinhard II., S. 65 bis 89. 27 Siehe Wiesflecker, Meinhard II., S. 267 bis 272; Egger J., Geschichte Tirols