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Category:
Geography, Travel guides , History , Südtiroler Dorfbücher
Year:
1956
Brunecker Buch : Festschrift zur 700-Jahr-Feier der Stadterhebung.- (Schlern-Schriften ; 152)
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Page 98 of 376
Author: Stemberger, Hubert [Hrsg.] / geleitet von Hubert Stemberger
Place: Innsbruck
Publisher: Wagner
Physical description: 336 S. : Ill.
Language: Deutsch
Notations: Literaturangaben
Subject heading: g.Bruneck ; s.Heimatkunde ; f.Aufsatzsammlung<br>g.Bruneck ; z.Geschichte ; f.Aufsatzsammlung
Location mark: II 283.991
Intern ID: 526860
wenig Sicherheit. Aus diesem Grunde ließ Bruno auf freiem Platz im Süd westeck der Stadt eine ganz neue Burg 18 erbauen, versah sie mit Mauern und Türmen, umgab sie von allen Seiten mit einem Wassergraben, der im Osten und Süden noch erhalten ist. Über ihn führten einige Zugbrücken, die eben zur Zeit der Gefahr aufgezogen werden konnten. Wann Bruno diesen Bau angefangen hat, wissen wir nicht. Sicher ist nur, daß im September 1268 in dieser neuen Burg eine öffentliche Gerichtstagung stattfand

. Hernach (1270) überließ er ein Stück der alten Residenz zur Verlängerung der Frauen kirche nach Westen und machte ihr Schenkungen. Im Herbst 1265 schlossen Bruno und die Grafen und Brüder Meinhard II. und Albert von Görz-Tirol ein gegenseitiges Schutz- und Trutzbündnis 19 . Sie versprachen sich durch fünf Jahre hindurch Hilfe und Beistand innerhalb der Diözesen Brixen, Chur und Trient und trafen auch besondere Bestim mungen über ihre Ministerialen. Ihre Streitigkeiten sollten mit Liebe

und Gerechtigkeit geschlichtet und die Schuldigen entsprechend bestraft werden. Dabei sollten sich beide Parteien unterstützen. Scheinbar beruhte dieses Bündnis auf dem Grund der Gleichberechtigung, in Wirklichkeit mußte sich aber Bruno der Übermacht des Landesfürsten Meinhard II. unterordnen, was sich daraus ergibt, daß er die Ritter von Velthurns in den Lehensverband Meinhards entlassen mußte. Dies bedeutete für das Hochstift den Verlust dieses Gerichtes. Im gleichen Jahre kam es zu einem neuen Konflikt

zwischen Bruno und einem andern Stiftsministerialengeschlecht, nämlich den Herren Friedrich und Arnold von Rodank 20 . Ersterer hatte die Gerichtsherrschaft von Rodeneck, letzterer von Schöneck bei Kiens im Pustertal inne. Beide ent sprossen dem Geschlecht der Ritter von Rodank, wo ihre Stammburg sich erhob. Es besaß auch in Brixen eine kleine Burg, die an Stelle des heutigen Kassianeums und des gegenüberhegenden Seidnerhauses stand, wo sich noch ein Rest von einem runden Turm erhalten hat. Die Ursache

dieser Fehde kennen wir nicht, wohl aber den Ausgang. Bruno gelang es mit Hilfe anderer Ministerialen diesen befestigten Ansitz zu erstürmen. Er wurde geschleift und der Großteil seines Grundes von Bruno dem Stift Neustift übertragen, das an dessen Stelle ein Haus erbaute. Außerdem mußten diese Rodanker Brüder dem Bischof alle Grundstücke in der Stadt mit allem Zubehör über lassen, wofür ihnen derselbe 200 Mark auszahlte. Dann mußten sie gemäß 18 Vgl. darüber Schiern XIII., 1932, S. 13; Santifaller

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Geography, Travel guides , History , Südtiroler Dorfbücher
Year:
1956
Brunecker Buch : Festschrift zur 700-Jahr-Feier der Stadterhebung.- (Schlern-Schriften ; 152)
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Page 97 of 376
Author: Stemberger, Hubert [Hrsg.] / geleitet von Hubert Stemberger
Place: Innsbruck
Publisher: Wagner
Physical description: 336 S. : Ill.
Language: Deutsch
Notations: Literaturangaben
Subject heading: g.Bruneck ; s.Heimatkunde ; f.Aufsatzsammlung<br>g.Bruneck ; z.Geschichte ; f.Aufsatzsammlung
Location mark: II 283.991
Intern ID: 526860
hard II. von Görz-Tirol, einem Sohne Meinhard I., konnte Bruno diese Herren von Aicha bezwingen. Sie wurden sogar gefangen genommen, bald aber entlassen, nachdem sie ihm viele Besitzungen, darunter das Schloß Kehlburg bei Gais im Pustertal abgetreten hatten 15 . Auch auf die Burg Kastelruth mußten sie verzichten. Für die Hilfeleistung forderte aber Meinhard II. die Hälfte der Güter, welche diese Dienstmannen Bruno übergeben hatten. Wilhelm der Jüngere unternahm 1272 einen neuen Angriff

auf das Kastell Kastelruth. Er wurde aber von Meinhard II. und brixnerischen Ministerialen besiegt; dann mußte Bruno diese Burg samt allen Gütern, die dazu gehörten, Meinhard überlassen. Wilhelm der Jüngere mit seinem Sohne Bartholomäus empörte sich 1278 neuerdings gegen Meinhard und Bruno, wurde aber dafür ins Ge fängnis geworfen, aber eine demütige Unterwerfung söhnte sie mit beiden aus. Das Hochstift Brixen besaß im Pustertal viele Güter, namentlich am Zu sammenfluß der Rienz und der Ahr, z. B. die Dörfer

dieser Edelansitz in der Ebene, war klein und im Ernstfall nicht zu verteidigen; deshalb entschloß sich Bruno, einen festeren Stützpunkt in einer günstigeren Lage zu errichten. Dazu wählte er einen Felsenhügel an der Südseite des heutigen Bruneck, den jetzt sogenannten Schloßberg, an dessen Füßen er auch eine Stadtsiedlung zu bauen begann, die nach ihm den Namen Bruneck erhielt 17 . Sie wird urkundlich 1256 zum erstenmal genannt. Offenbar muß der Bau schon einige Jahre früher begonnen haben. Dorthin wurde

von Aufhofen auch bald das bischöfliche Wirtschafts amt übertragen. Ebenso entstand in Bruneck ein Gerichtssitz. Durch die Gründung dieser Stadt schuf er sich ein dauerndes Denkmal. Allein nicht bloß im Zentrum des Vorderpustertales führte Bruno eine Burg auf, sondern in seiner Bischofsstadt selbst. Die alte bischöfliche Residenz schloß sich an die jetzige Frauenkirche im Südwesten an, stand also an der Stelle des jetzigen Gerichtsgebäudes, dessen Grundmauern wenigstens teil weise auf diese Zeit

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Category:
Geography, Travel guides , History , Südtiroler Dorfbücher
Year:
1956
Brunecker Buch : Festschrift zur 700-Jahr-Feier der Stadterhebung.- (Schlern-Schriften ; 152)
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Page 102 of 376
Author: Stemberger, Hubert [Hrsg.] / geleitet von Hubert Stemberger
Place: Innsbruck
Publisher: Wagner
Physical description: 336 S. : Ill.
Language: Deutsch
Notations: Literaturangaben
Subject heading: g.Bruneck ; s.Heimatkunde ; f.Aufsatzsammlung<br>g.Bruneck ; z.Geschichte ; f.Aufsatzsammlung
Location mark: II 283.991
Intern ID: 526860
in Brixen. Reimbert von Voitsberg, der damalige Vertreter seines Geschlechtes, empörte sich nun gegen seinen Fürsten. Er besetzte bischöfliche und andere kirchliche Güter, steckte Häuser in Brand, kurz fügte dem Hochstifte und Kirchen großen Schaden zu. Bruno setzte sich zur Wehr und belagerte mit Hilfe an derer Ministerialen das Schloß Voitsberg, besiegte Reimbert und dessen Sohn Engelin vollständig und nahm sie gefangen. Sie verloren den Großteil ihrer Besitzungen und Rechte. Sie mußten Bruno die Burg

bei der St. Gotthardskapelle und andere daneben befindliche Baustellen behalten, ebenso andere Mitglieder dieses Geschlechtes ihre Güter. Sofort nach der Niederwerfung der Burg Voitsberg erbaute Bruno auf einem Hügel oberhalb Vahrn, genannt Salem, ein neues Kastell, namens Salem, wo er bereits 1280 eine Urkunde ausstellte. Dort hielten sich die Brixner Bischöfe öfters auf; ein Turm davon hat sich bis heute erhalten. Bruno mußte noch eine Fehde bestehen, nämlich gegen die adeligen Herren Härtlin, Arnold von Tarant

, alle Feindschaft gegen den Bischof, dessen Ministerialen und Diener, besonders gegen jene, die bei ihrer Gefangennahme mitgeholfen hatten, ab zulegen, sodann keinen Ersatz für die im Kampf erlittenen Verluste weder vor einem geistlichen noch weltlichen Gerichte zu fordern, kurz allen derartigen Ansprüchen öffentlich zu entsagen und den Frieden einzuhalten. Um Bruno vollständig zu beruhigen, leisteten auf Betreiben Meinhards II. dreißig adelige

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Category:
Geography, Travel guides , History , Südtiroler Dorfbücher
Year:
1956
Brunecker Buch : Festschrift zur 700-Jahr-Feier der Stadterhebung.- (Schlern-Schriften ; 152)
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Page 94 of 376
Author: Stemberger, Hubert [Hrsg.] / geleitet von Hubert Stemberger
Place: Innsbruck
Publisher: Wagner
Physical description: 336 S. : Ill.
Language: Deutsch
Notations: Literaturangaben
Subject heading: g.Bruneck ; s.Heimatkunde ; f.Aufsatzsammlung<br>g.Bruneck ; z.Geschichte ; f.Aufsatzsammlung
Location mark: II 283.991
Intern ID: 526860
taucht zum erstenmal auf, als es zu Verhand lungen über die Besetzung des Bistums Trient kam. Dort war zu Anfang des Jahres 1247 Bischof Aldriget von Campo gestorben 6 . Daraufhin behielt sich Papst Innozenz IV. die Ernennung des dortigen Oberhirten vor. Auf Betreiben des Landesfürsten von Tirol Albert III. wurde dann Bruno von Kirchberg vom Kardinallegaten Petrus Campocci, dem der Papst die Voll macht der Trientner Diözese einen Oberhirten zu geben übertragen hatte, als Nachfolger Aldrigets bestimmt

7 . Mit dieser Lösung war schließlich der Papst nicht einverstanden, nachdem inzwischen der Brixner Fürstbischof Egno, Graf von Eppan, mit der Administration des Bistums und Fürstentums Trient 1247 durch einen anderen päpstlichen Legaten, nämlich durch Kardinal Octavianus, betraut worden war. Es erfolgten nun neue lange Verhandlungen. Diese endigten damit, daß Egno 1250 endgültig das Bistum Trient übertragen wurde, während er die Brixner Diözese an Bruno abgeben mußte 8 . Allerdings sollte Egno ungefähr die Hälfte

der Einkünfte der Brixner Hof haltung solange beziehen, bis das Fürstentum Trient der Gewaltherrschaft des Ezzelino da Romano entrissen worden sei, was teilweise 1255 geschah. 1251 ist Bruno als Bischof und Fürst von Brixen bereits bezeugt 9 . Er leitete die große Diözese fast 38 Jahre (1250—1288) mit Frömmigkeit, Kraft und Weisheit. Seine Regierung fiel in die sogenannte kaiserlose schreckliche Zeit, in der das Raubrittertum in Blüte stand. Bei ihm müssen wir die geistliche und weltliche Wirksamkeit

unterscheiden. Er war nämlich nicht bloß Ober hirte der Brixner Diözese, sondern auch Fürst des Deutschen Reiches. Den Brixner Bischöfen waren wie den meisten übrigen deutschen Oberhirten von deutschen Herrschern ganze Grafschaften als Herrschaftsgebiet überwiesen 5 Vgl. Mon. Germ. Ep. saeculi XIII., II. Nr. 434; Scharf, Bischof Bruno, I. Teil, S. 22ff. 8 Vgl. Haid, Bischof Bruno, S. 9f.; Voltelini H., Beiträge zur Geschichte Tirols, Zeitschr. d. Ferd. III. 33. S. 29ff.; Durig, Beiträge zur Geschichte

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Geography, Travel guides , History , Südtiroler Dorfbücher
Year:
1956
Brunecker Buch : Festschrift zur 700-Jahr-Feier der Stadterhebung.- (Schlern-Schriften ; 152)
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Page 109 of 376
Author: Stemberger, Hubert [Hrsg.] / geleitet von Hubert Stemberger
Place: Innsbruck
Publisher: Wagner
Physical description: 336 S. : Ill.
Language: Deutsch
Notations: Literaturangaben
Subject heading: g.Bruneck ; s.Heimatkunde ; f.Aufsatzsammlung<br>g.Bruneck ; z.Geschichte ; f.Aufsatzsammlung
Location mark: II 283.991
Intern ID: 526860
hatte früher in der Kapelle des Schlosses Tirol geruht. Damit wurde diese Abteikirche als Begräbnisstätte der Tiroler Landesfürsten bestimmt; daher erfreute sich das Kloster ihrer besonderen Gunst und blühte rasch auf. Fürstbischof Bruno verteidigte manchmal die Rechte seines Bistums energisch, weshalb er auch mit Vertretern anderer kirchlicher Institute in Konflikt geriet. Bereits 1254 machte er dem Freisinger Bischof Konrad I. das Präsentationsrecht auf die Pfarreien im Gebiete

das Patronatsrecht über diese Pfarreien ausgeübt haben, wobei sie sich auf ein Privileg des Papstes Innozenz II. stützen konnten. Nach dem Tode Konrad I. (1258) hielt sich Bruno nicht mehr an diesen Schiedsspruch, sondern besetzte zwei frei werdende Pfarrstellen nach seinem Gutdünken. Bischof Konrad II. von Freising beklagte sich darüber bei der Provinzialsynode von 1267 in Wien, an der, wie erwähnt, auch Bruno teilnahm. Die Entscheidung wurde dem Passauer Bischof übertragen, der nach genauer Erforschung

der Überlieferung dem Freisinger Oberhirten dieses Recht zu sprach, worauf Bruno endgültig nachgab. Unser Fürstbischof verlieh verschiedenen Kirchen und Altären Ablässe. Damals besaßen nämlich die Bischöfe die Vollmacht, Ablässe von 40 Tagen zu erteilen. Auch solche wurden damals hochgeschätzt, da die Päpste jener Zeit mit Ablaßverleihungen äußerst sparsam waren — wenigstens nach unseren heutigen Begriffen. Auffallend ist, daß 1274 zahlreiche Bischöfe die am Konzil von Lyon versammelt waren, nicht bloß deutsche

Bruno kurz geschildert. Er entfaltete eine unermüdliche Tätigkeit als weltlicher Fürst, aber auch als Kirchenfürst. Mit Mut und Ausdauer verteidigte er die 53 Vgl. Sinnacher, IV., S. 403f., 428 f. Siehe Zahn J., Codex diplomaticus Austriaco-Frisin- gensis, Font. rer. Austr. II., 31. Bd., Nr. 175, 268. 54 Angeführt von Santifaller, Brixner Urkunden, Nr. 175 bis 208.

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Category:
Geography, Travel guides , History , Südtiroler Dorfbücher
Year:
1956
Brunecker Buch : Festschrift zur 700-Jahr-Feier der Stadterhebung.- (Schlern-Schriften ; 152)
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Page 96 of 376
Author: Stemberger, Hubert [Hrsg.] / geleitet von Hubert Stemberger
Place: Innsbruck
Publisher: Wagner
Physical description: 336 S. : Ill.
Language: Deutsch
Notations: Literaturangaben
Subject heading: g.Bruneck ; s.Heimatkunde ; f.Aufsatzsammlung<br>g.Bruneck ; z.Geschichte ; f.Aufsatzsammlung
Location mark: II 283.991
Intern ID: 526860
. Verschiedene andere Mini sterialen fügten den bischöflichen Gütern und Besitzungen durch Angriffe und Gewalttaten großen Schaden zu. Die Ministerialen gerieten auch unter einander öfters in Streit; deshalb gab es häufig Fehden, die verschiedene Gegenden unsicher machten, namentlich den Straßenverkehr störten. Um dies zu vermeiden, suchte man durch Ver einbarungen diesen Zwistigkeiten ein Ende zu machen. Eine solche Ab machung 13 schloß Fürstbischof Bruno mit dem Edlen Ulrich von Täufers

und anderen Ministerialen seines Hochstiftes am 10. Juni 1255. Dieser Vertrag sollte das Verhältnis zwischen Bruno und seinen Dienstmannen nach festen Normen regeln. Es wurden Schiedsrichter auf beiden Seiten aufgestellt, die bei einem ungerechten Angriff das Urteil über die Strafe und die Gutmachung der Schäden aussprechen sollten. Trotzdem wagten es einige Ministerialen, im Frühjahr < 1256 einen Aufstand gegen ihren Fürsten zu erregen und bischöfliche Besitzungen zu verwüsten, weshalb sich Bruno dagegen zur Wehr

mit Güterentziehungen verbunden, weshalb in dieser Urkunde die Bestimmung getroffen wurde, daß die widerrechtlich entrissenen Güter dem Bischof zurückgegeben werden müßten. Weiters sollten alle Bündnisse gegen ihren Fürsten zukünftig keine Geltung haben. Aber um diese Abmachungen kümmerten sich die Herren von Aicha bei Seis, nämlich Wilhelm der Ältere und Wilhelm der Jüngere, ein Sohn seines Bruders, nicht. Ihre Burg stand unterhalb Seis bei der Kirche zum hl. Vigilius. Beide lehnten sich gegen Bruno

auf und überfielen in Kastel ruth bischöfliche Besitzungen. Mit Hilfe anderer Ministerialen und Mein- 13 Siehe Santifaller, Brixner Urkunden I., Nr. 130; Scharf, II. S. 11 f. 14 Siehe Santifaller, Brixner Urkunden I., Nr. 131; Scharf, Bischof Bruno, II. S. 13 f.; Fajk- majer, Zeitschr. d. Ferd. III., 52., S. 165.

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Category:
Geography, Travel guides , History , Südtiroler Dorfbücher
Year:
1956
Brunecker Buch : Festschrift zur 700-Jahr-Feier der Stadterhebung.- (Schlern-Schriften ; 152)
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Page 108 of 376
Author: Stemberger, Hubert [Hrsg.] / geleitet von Hubert Stemberger
Place: Innsbruck
Publisher: Wagner
Physical description: 336 S. : Ill.
Language: Deutsch
Notations: Literaturangaben
Subject heading: g.Bruneck ; s.Heimatkunde ; f.Aufsatzsammlung<br>g.Bruneck ; z.Geschichte ; f.Aufsatzsammlung
Location mark: II 283.991
Intern ID: 526860
Jahre die Pfarre Sterzing 51 . 1254 übertrug die Witwe das Hospital samt allen Gütern dem Deutschen Orden. Diese Schenkung wurde dann sehr bald von Rom aus bestätigt, ebenso von Bischof Bruno, der 1263 diese große Pfarre dem genannten Orden endgültig einverleibte. Infolgedessen entstand dort eine Niederlassung dieses Ordens, deren Sitz eben dieses Spital bildete. 1268 endete Konradin, der letzte Hohenstaufe, auf dem Schafotte in Neapel, nachdem er im Kampf um das Königreich Neapel-Sizilien

. Noch im gleichen Jahre übergab ihnen Bischof Bruno die nahe Pfarre Silz, wozu nicht bloß die Umgebung, sondern das ganze Ötztal gehörte, ebenso Bischof Egno von Trient die Pfarre Mais. Elisabeth, die Stifterin verschied bereits am 9. Oktober folgenden Jahres. Meinhard II. stellte dem neuen Kloster 1275 in Gegenwart Brunos und einer großen Zahl von Ministerialen in feierlicher Weise die Stiftungsurkunde aus, worin alle bisherigen Schenkungen von Seiten ver schiedener Wohltäter bestätigt wurden. Gleichzeitig

verlieh er ihm die Zoll freiheit und im folgenden Jahre das Patronat über die Pfarre Mals, das ihm zustand. Die gleiche Zollfreiheit gewährte ihm 1282 auch Bruno in seinem Fürstentum. Meinhard II. ließ zwischen 1275 und 1284 einen großartigen Klosterbau samt der Stiftskirche aufführen, die heute noch steht. Er stattete sie auch mit Kirchengeräten, Paramenten und Glocken in freigebiger Weise aus. Am 5. November 1284 fand dann die Einweihung dieses Münsters in prunkvoller Weise statt. Dazu lud Meinhard

II. 7 Bischöfe ein, darunter natürlich vor allem Bruno, ferner die Oberhirten von Augsburg, Regensburg und vier italienische Bischöfe, ebenso zahlreiche Adelige. Es strömte eine solche Menge Leute herbei, daß die große Stiftskirche, obgleich sie eine Länge von 81 Metern aufweist, sie nicht fassen konnte, weshalb die Gottesdienste und Predigten unter freiem Himmel stattfinden mußten, begünstigt durch ein herrliches Wetter. Unmittelbar nach der Weihe erfolgte die feierliche Übertragung und Beisetzung

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Category:
Geography, Travel guides , History , Südtiroler Dorfbücher
Year:
1956
Brunecker Buch : Festschrift zur 700-Jahr-Feier der Stadterhebung.- (Schlern-Schriften ; 152)
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Page 93 of 376
Author: Stemberger, Hubert [Hrsg.] / geleitet von Hubert Stemberger
Place: Innsbruck
Publisher: Wagner
Physical description: 336 S. : Ill.
Language: Deutsch
Notations: Literaturangaben
Subject heading: g.Bruneck ; s.Heimatkunde ; f.Aufsatzsammlung<br>g.Bruneck ; z.Geschichte ; f.Aufsatzsammlung
Location mark: II 283.991
Intern ID: 526860
Aus dem Leben und Wirken des Brixner Fürstbischofs Bruno von Kirchberg (1250—1288) Von Anselm Sparber, Brixen a. E. Zu den hervorragenden Oberhirten der Brixner Diözese zählt zweifelsohne der Fürstbischof Bruno 1 . Er entstammte dem mächtigen Grafengeschlechte von Kirchberg, deren gleichnamige Burg an der unteren Iller bei Memmingen im Herzogtum Schwaben stand. Der Vater Brunos hieß Otto (nach anderen Angaben Konrad). Als Mutter wird gewöhnlich Berta, eine Tochter Mein hards I., Graf von Görz

-Tirol und Schwester Meinhards II. genannt. Sie könnte aber auch eine Tochter Meinhards II. gewesen sein, denn Bruno be zeichnet diesen Meinhard II. in einigen Dokumenten als seinen Onkel. Dazu schreibt Kassian Haid: 2 ,,Es läßt sich indessen aus dieser Bezeichnung noch nicht mit Sicherheit folgern, daß Brunos Mutter die Schwester Meinhards II. war, da nach früherem Sprachgebrauch als avunculus auch ein entfernter Verwandter (Vetter) bezeichnet ward. Die Tatsache der Verwandtschaft Brunos

der Peißerbrücke bei Oberau. In einem Ablaßbriefe 4 an die Brixner Domkirche erwähnt Bruno mit aufrichtigem Dank, daß er dort herangebildet und erzogen worden sei und reichliche Wohltaten genossen habe. Vermutlich erhielt er auch eine höhere Ausbildung, denn der Tiroler Graf Albert III. nennt ihn 1 Vgl. darüber Sinnacher, Beiträge, IV. Bd., S. 398—591. Siehe rückwärts das Verzeichnis der Abkürzungen S. 96. 2 Siehe Haid, Das Bistum Brixen, S. 12f., Anm. 6. In derselben heißt es: „Trotz mancher Forschungen

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Category:
Geography, Travel guides , History , Südtiroler Dorfbücher
Year:
1956
Brunecker Buch : Festschrift zur 700-Jahr-Feier der Stadterhebung.- (Schlern-Schriften ; 152)
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Page 107 of 376
Author: Stemberger, Hubert [Hrsg.] / geleitet von Hubert Stemberger
Place: Innsbruck
Publisher: Wagner
Physical description: 336 S. : Ill.
Language: Deutsch
Notations: Literaturangaben
Subject heading: g.Bruneck ; s.Heimatkunde ; f.Aufsatzsammlung<br>g.Bruneck ; z.Geschichte ; f.Aufsatzsammlung
Location mark: II 283.991
Intern ID: 526860
die Ortschaften Vahrn, Schalders, Tils und Tschötsch, wo jetzt eigene Seel sorgsstationen bestehen. Um 1250 wurde in Innichen eine Niederlassung von Dominikanerinnen gegründet, wozu Bischof Bruno bedeutend beitrug. Zunächst wurde von ihm das Kirchlein mit dem Kloster um 1257 eingeweiht. Dann verfaßte er für die Nonnen dieses „Klösterle” Statuten 47 . Sie schrieben strenge Klausur und oftmaliges Fasten vor. Um die Mitte des 15. Jahrhunderts ging dieses Kloster wegen Mangel an Nachwuchs

wurde dann vom Brixner Domkapitel und Papst Alexander IV. bestätigt. 1282 übergaben Bruno und Graf Meinhard II. dem Stifte die niedrige Gerichtsbarkeit auf dem Berg Riol und das Gebiet am rechten Eisackufer bei Unterau. Dem Stifte Wilten 49 inkorporierte Bruno die Pfarreien Ampaß (1256), und Patsch (1259) mit allen dazu gehörigen Gütern und Einkünften. Ebenso befreite er es von allen Zollabgaben durch das ganze Gebiet des Brixner Fürstentums für alle Lebensmittel und Artikel, die zur Verpflegung

durch eine fürchterliche Feuersbrunst schwer heimgesucht. Im gleichen Jahre erließ Bruno an alle Pfarrer seines Bistums die dringliche Aufforderung, die Gläubigen zur tätigen Hilfeleistung beim Wiederaufbau zu ermahnen. 1241 stifteten Hugo von Täufers und seine Gemahlin Adelheid das Hospital zum Heiligen Geist für Kranke und Pilger neben der Pfarrkirche in Sterzing. Diesem Spital übergab der Brixner Bischof Egno im gleichen 47 Vgl. Tinkhauser-Rapp, I., S. 484f.; Wiedemayr L., Die Hofmark Innichen, II. Teil

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Category:
Geography, Travel guides , History , Südtiroler Dorfbücher
Year:
1956
Brunecker Buch : Festschrift zur 700-Jahr-Feier der Stadterhebung.- (Schlern-Schriften ; 152)
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Page 101 of 376
Author: Stemberger, Hubert [Hrsg.] / geleitet von Hubert Stemberger
Place: Innsbruck
Publisher: Wagner
Physical description: 336 S. : Ill.
Language: Deutsch
Notations: Literaturangaben
Subject heading: g.Bruneck ; s.Heimatkunde ; f.Aufsatzsammlung<br>g.Bruneck ; z.Geschichte ; f.Aufsatzsammlung
Location mark: II 283.991
Intern ID: 526860
kehrte heil zurück. Allem Anscheine nach war er nicht in der Lage, das Geld zurück zuzahlen; denn Fürstbischof Bruno erhob nach seinem Tode Ansprüche auf dieses Gebiet und es gelang ihm auch 1254 in seinen Besitz zu kommen. Er belehnte mit diesem Schloß und dessen Gütern seine Brüder. Indes wurden die Rechte des Hochstiftes darauf von den Hohenstaufischen Erben und deren Nachfolgern, besonders von Meinhard II., der mit Elisabeth, der Witwe Konrads IV. und der Mutter Konradins des letzten Hohenstaufen

vermählt war, nie anerkannt, da Kaiser Friedrich II., der Vater Konrads IV., die Be sitzungen vom Graf Ulrich von Ulten käuflich erworben hatte. Zeitweilig konnte Bruno diese noch behaupten. Um 1269 wurden sie ihm von Meimhardll. entrissen 28 . Bruno mußte noch gegen ein drittes Ministerialengeschlecht den Kampf aufnehmen, das zudem wie auch die Rodanker dem Hochstift sozusagen seine Existenz und seinen Wohlstand verdankte, nämlich gegen die Herren vom Michaelstore, die sich auch von Voitsberg nannten

Hügel sich erhob. Noch jetzt sind Spuren von Umfassungsmauern zu beobachten. Dieses Geschlecht erwarb aber auch sonst in Brixen und Umgebung verschiedene Häuser und andere Besitzungen. In der Stadt selbst besaß es eine Burg mit langer Front, reichend vom Pfarrturm bis zum Wegereck. Im Juni 1277 starb Heinrich von Michaelstor, Burggraf und Stadtpräfekt mit Hinterlassung der Witwe und zweier Töchter. Bald darauf, nämlich im Juli 1277, erließ Fürstbischof Bruno die Bestimmung 30 , daß die Gerichte

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Category:
Geography, Travel guides , History , Südtiroler Dorfbücher
Year:
1956
Brunecker Buch : Festschrift zur 700-Jahr-Feier der Stadterhebung.- (Schlern-Schriften ; 152)
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Page 64 of 376
Author: Stemberger, Hubert [Hrsg.] / geleitet von Hubert Stemberger
Place: Innsbruck
Publisher: Wagner
Physical description: 336 S. : Ill.
Language: Deutsch
Notations: Literaturangaben
Subject heading: g.Bruneck ; s.Heimatkunde ; f.Aufsatzsammlung<br>g.Bruneck ; z.Geschichte ; f.Aufsatzsammlung
Location mark: II 283.991
Intern ID: 526860
, welches auch vorher mit dem Dorfe Ragen der Fall gewesen sein mag. Zu Oberragen stand, auf dem Grunde der heutigen Pfarrkirche, eine Kapelle zu Ehren der Mutter Gottes; es ist unbekannt in welcher Zeit sie erbaut wurde. Auch die Märkte wird schon Bischof Bruno seiner Stadt Bruneck verliehen haben, weil sich hierüber keine späteren Urkunden vorfinden. Eben so ist selbst von der Erbauung der Stadt keine Urkunde vorfindig oder bekannt; woran wohl die Ursach sein mag, daß sich Bischof Bruno in dieser Zeit mehr

mit dem Schwerte als mit der Feder abgeben mußte. Im Jahre 1256 nahm Bischof Bruno bey seiner Ankunft im Pusterthal schon seinen Aufenthalt zu Bruneck, wo er am 23. Februar dem Kloster Wilten die Pfarre Ampaß übergab. Diese Urkunde ist die erste worin der Name Bruneck erscheint. Am 15. May des folgenden Jahres befand sich der Bischof wieder zu Bruneck, und ertheilte der Stiftskirche zu Innichen einen Ablaßbrief. Bischof Bruno starb am 24. August des Jahres 1288. Der Graf von Görz beeinträchtigt die Stadt

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Year:
1956
Brunecker Buch : Festschrift zur 700-Jahr-Feier der Stadterhebung.- (Schlern-Schriften ; 152)
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Page 100 of 376
Author: Stemberger, Hubert [Hrsg.] / geleitet von Hubert Stemberger
Place: Innsbruck
Publisher: Wagner
Physical description: 336 S. : Ill.
Language: Deutsch
Notations: Literaturangaben
Subject heading: g.Bruneck ; s.Heimatkunde ; f.Aufsatzsammlung<br>g.Bruneck ; z.Geschichte ; f.Aufsatzsammlung
Location mark: II 283.991
Intern ID: 526860
aufnehmen 22 und sich schließlich 1271 dem Friedensdiktat 23 Meinhards II., weil er von seinen Dienstmannen vielfach im Stiche gelassen wurde, fügen, und sogar den aufständischen Ministerialen Verzeihung gewähren und ihnen Sicherheit der Person und des Eigentums garantieren. Ja Bruno mußte sogar seine Zustimmung dazu geben, daß Meinhard II. die Stiftsministerialen gegen irgendwelchen Angriff des Bischofs in speziellen Schutz nahm. Dies bedeutete wenigstens teilweise eine Preisgabe seiner Rechte

auf seine Dienstmannen. Diese Bestimmung bot Meinhard willkommene Handhabe, sich in alle Streitig keiten der Ministerialen mit dem Fürsten einzumengen und so seinen Einfluß auf den Stiftsadel immer mehr zur Geltung zu bringen. Bruno unterlag also im Kampfe gegen seinen nächsten Verwandten Mein hard II., der dann in seinen Forderungen gegenüber dem Bischof immer rück sichtsloser wurde und sich verschiedene Güter aneignete 24 .1273 mußte er ihn mit dem Gericht Sarnthein belehnen. Es kam dabei das Faustrecht, das Recht

und schließlich auch über das Herzogtum Kärnten 1286 erlangte 25 . Den größten Teil des Für stentums Trient hatte er bereits 1259 besetzt, weshalb der Fürstbischof Egno und sein Nachfolger von dort flüchten mußten 26 , deswegen wurde über ihn 1268 zum erstenmal der Kirchenbann verhängt. Aber dadurch ließ er sich von seiner Gewaltpolitik nicht abbringen, auch später nicht, als er noch mehrmals gebannt wurde. Also gegen die Fürstbischöfe von Trient ging er noch gewalttätiger vor als gegen Bruno

J., Geschichte Tirols, I., 2., Nr. 204, S. 443ff. In einem Dokument vom 11. Juli 1271 sicherten Bruno und Meinhard II. dem Kloster Neustift die Befreiung von allen Kriegslasten und Be schädigungen zu. Siehe Hormayr, a. a. O., Nr. 205, S. 445 f. 24 Siehe Hormayr, a. a. O., Nr. 206, S. 447; Wiesflecker, Meinhard II., S. 95. 25 Siehe Wiesflecker, Meinhard II., S. 52f., 124ff. 26 Siehe Wiesflecker, Meinhard II., S. 65 bis 89. 27 Siehe Wiesflecker, Meinhard II., S. 267 bis 272; Egger J., Geschichte Tirols

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Category:
Geography, Travel guides , History , Südtiroler Dorfbücher
Year:
1956
Brunecker Buch : Festschrift zur 700-Jahr-Feier der Stadterhebung.- (Schlern-Schriften ; 152)
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Page 105 of 376
Author: Stemberger, Hubert [Hrsg.] / geleitet von Hubert Stemberger
Place: Innsbruck
Publisher: Wagner
Physical description: 336 S. : Ill.
Language: Deutsch
Notations: Literaturangaben
Subject heading: g.Bruneck ; s.Heimatkunde ; f.Aufsatzsammlung<br>g.Bruneck ; z.Geschichte ; f.Aufsatzsammlung
Location mark: II 283.991
Intern ID: 526860
stand damals ein Domherr vor, Scholasticus genannt, dem die Aufsicht darüber oblag, und der auch für die Ausbildung der Choralsänger dabei Vor sorgen mußte, die nämlich im Dom hauptsächlich den Kirchengesang versehen mußten. Diese erhielten gewöhnlich im Studentenkonvikt, später Kassianeum genannt, ihre Verpflegung. Als Fürstbischof Bruno die Regierung der Diözese Brixen antrat, befand sich diese wenigstens teilweise, in schlimmen kirchlichen Verhältnissen, die unter dem Vorgänger Egno

Lebens und zur Herstellung der Kirchendisziplin gab sich Bruno große Mühe. Allerdings im ersten Abschnitt seiner Regierung wurde er allzustark durch die Fehden mit den Ministerialen in Anspruch genommen. Dabei vergaß er aber keineswegs die Förderung der kirchlichen Interessen. Um eine Reform seiner Diözese herbeizuführen, beteiligte er sich an ver schiedenen auswärtigen Kirchenversammlungen, weil auf diesen eben Be ratungen über solche Bestrebungen gepflogen wurden; denn in den meisten Ländern gab

des genannten Konzils für die Salzburger Kirchenprovinz verkündet wurden. Auch zu dieser erschien Fürstbischof Bruno. Am 1. Dezember 1278 hielt er in Brixen eine eigene Synode ab, über die uns nur eine einzige Urkunde einiger maßen Aufschluß gibt 42 . Dabei beklagte sich nämlich der Diözesanklerus über 38 Siehe Haid, Bischof Bruno, S. 7 ff. Siehe auch die anderen Schriften, zitiert oben Nr. 6. 39 Siehe Widmann H., Geschichte Salzburgs, II. Bd., S. 38 ff. 40 Siehe Hefele-Knöpfler, Conciliengeschichte

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Category:
Geography, Travel guides , History , Südtiroler Dorfbücher
Year:
1956
Brunecker Buch : Festschrift zur 700-Jahr-Feier der Stadterhebung.- (Schlern-Schriften ; 152)
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Page 106 of 376
Author: Stemberger, Hubert [Hrsg.] / geleitet von Hubert Stemberger
Place: Innsbruck
Publisher: Wagner
Physical description: 336 S. : Ill.
Language: Deutsch
Notations: Literaturangaben
Subject heading: g.Bruneck ; s.Heimatkunde ; f.Aufsatzsammlung<br>g.Bruneck ; z.Geschichte ; f.Aufsatzsammlung
Location mark: II 283.991
Intern ID: 526860
die Kirchensteuern, die der Bischof einhob, namentlich über die Abgabe des sogenannten Subsidium caritativum (einer außerordentlichen Liebessteuer). Wahrscheinlich wurde auch über andere Gegenstände dabei verhandelt, worüber das genannte Dokument nichts berichtet. Im Frühjahr 1281 tagte in Salzburg wieder eine Provinzialsynode, an der sich Bruno in gleicher Weise beteiligte 43 . Im März des Jahres 1287 finden wir unsern Oberhirten an der Nationalsynode aller deutschen Bischöfe in Würzburg

. Sie wurde im Ein verständnisse mit König Rudolf vom päpstlichen Legaten und Kardinal Jo hannes Bucamatius einberufen. Auf ihr wurden 41 Gesetze zur Verbesserung der Kirchenzucht erlassen, wie überhaupt alle diese Synoden und Konzilien die Reform des Klerus und der Laien bezweckten. Dasselbe gilt auch von der zweiten Diözesansynode, die Bischof Bruno in Brixen wahrscheinlich im Herbst 1287 oder im Frühjahr 1288 veranstaltete. Davon sind uns Akten erhalten 44 . Manche der darin enthaltenen Verordnungen

wurden von der Provinzialsynode in Salzburg von 1274 übernommen, andere von jener von 1281. Ebenso wird auf die Würzburger Nationalsynode von 1287 Bezug genommen. Andere Bestimmungen hingegen stammen von dieser Diözesansynode selbst. Aus allen diesen kirchlichen Vorschriften ergibt sich, daß es damals bei Klerus und Volk in sittlicher Hinsicht stark fehlte. Von Seite der Geistlichkeit wurde der Zölibat oft übertreten. Eine besondere Vorhebe offenbarte Bruno für kirchliche Institute, besonders

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Category:
Geography, Travel guides , History , Südtiroler Dorfbücher
Year:
1956
Brunecker Buch : Festschrift zur 700-Jahr-Feier der Stadterhebung.- (Schlern-Schriften ; 152)
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Page 325 of 376
Author: Stemberger, Hubert [Hrsg.] / geleitet von Hubert Stemberger
Place: Innsbruck
Publisher: Wagner
Physical description: 336 S. : Ill.
Language: Deutsch
Notations: Literaturangaben
Subject heading: g.Bruneck ; s.Heimatkunde ; f.Aufsatzsammlung<br>g.Bruneck ; z.Geschichte ; f.Aufsatzsammlung
Location mark: II 283.991
Intern ID: 526860
Zwölf Rechtsanwälte üben ihren Beruf in Bruneck aus. Es sind dies die Doktoren: Azzariti, Hartmann Dorner, Hans Ghedina, Leopold Happacher, Hans Kortleitner, Hans Leiter, Massari, Adolf Nikolussi-Leck, Bruno 8chramm, Helmut Trocker, Bruno Weber. Dazu kommt noch der Handelsdoktor Sansone. Ingenieure und Landvermesser (Geometer), die freiberuflich tätig sind, wurden fest gestellt: Dr. Ing. Adolf Beikircher, Dr. Ing. Benjamin Geat, Forsting. Dr. Karl Riedl, Dipl.- Ing. Ernst Roth, Forsting

. Dr. Bruno Tschurtschenthaler, Dr. Ing. Walcher. Landvermesser: Da Col, Pelizzari, Ruppert, Yalcanover. Bautechniker und Innenarchitekten: Roland Cimadom. In unserem Rienzstädtchen ist das Künstlertum nie erloschen, so haben wir auch heute einen akademischen Kirchenmaler in Hans Peskoller und den Bildhauer Josef Freiberger, die mit dem Altarbauer Josef Freiberger d. Ä. der Stadt den Ruf, kleiner Kunsthort zu sein, wahren. Als Schriftsteller leben in Österreich die Brunecker Prof. Hofrat Josef Neumair

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Category:
Geography, Travel guides , History , Südtiroler Dorfbücher
Year:
1956
Brunecker Buch : Festschrift zur 700-Jahr-Feier der Stadterhebung.- (Schlern-Schriften ; 152)
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Page 99 of 376
Author: Stemberger, Hubert [Hrsg.] / geleitet von Hubert Stemberger
Place: Innsbruck
Publisher: Wagner
Physical description: 336 S. : Ill.
Language: Deutsch
Notations: Literaturangaben
Subject heading: g.Bruneck ; s.Heimatkunde ; f.Aufsatzsammlung<br>g.Bruneck ; z.Geschichte ; f.Aufsatzsammlung
Location mark: II 283.991
Intern ID: 526860
war damit Feindesgebiet geworden, weshalb Brixen von da an schwer verteidigt werden konnte. Bei dieser Losreißung des äußerst wert vollen Gebietes leisteten die Görzer Grafen Friedrich von Rodank wertvolle Dienste, indem sie das ganze ungerechte Vorgehen deckten. Damit traten sie offen gegen Bruno auf. Sie verfolgten, vor allem Meinhard II., das Ziel, was schon Graf Albert III. von Tirol angestrebt hatte, den Brixner Bischöfen ihre Ministerialen abtrünnig zu machen, sie auf ihre Seite zu ziehen

, um die von ihnen verwalteten Lehen und Besitzungen unter ihre Herrschaft zu bringen. Zeitweilig fanden es diese Grafen, wie wir gesehen haben, für vorteilhaft, den Brixner Fürsten gegen seine widerspenstigen Dienstmannen beizustehen. Dafür mußte dieser sie aber in ausgiebiger Weise entschädigen. Diese Übergriffe waren dem Fürstbischof Bruno doch zu arg, weshalb er sich zur Wehr setzte. Er mußte aber bald, weil er sich zu schwach fühlte, zumal nur Ulrich von Täufers hauptsächlich auf seiner Seite stand, die Feind

ein. Dadurch geriet Bruno in finanzielle Schwierigkeiten und mußte Geld gegen hohe Pfänder 21 Siehe Santifaller, Brixner Urkunden I., Nr. 165, 212; Wiesflecker, Meinhard II., S. 94f.; Fajkmajer, Zeitschr. d. Ferd. III., 52., S. 167 f.

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Category:
Geography, Travel guides , History , Südtiroler Dorfbücher
Year:
1956
Brunecker Buch : Festschrift zur 700-Jahr-Feier der Stadterhebung.- (Schlern-Schriften ; 152)
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Page 63 of 376
Author: Stemberger, Hubert [Hrsg.] / geleitet von Hubert Stemberger
Place: Innsbruck
Publisher: Wagner
Physical description: 336 S. : Ill.
Language: Deutsch
Notations: Literaturangaben
Subject heading: g.Bruneck ; s.Heimatkunde ; f.Aufsatzsammlung<br>g.Bruneck ; z.Geschichte ; f.Aufsatzsammlung
Location mark: II 283.991
Intern ID: 526860
) dauerte. Nicht zuletzt dürfte dies der Grund gewesen sein, daß Bischof Bruno von Bullenstätten und Kirchberg seine Besitzungen im Pustertal durch die Erbauung eines festen Schlosses und durch die Anlage einer Stadt sichern wollte. Von der Erbauung der Stadt Bruneck bis auf das Jahr 1400 Erbauung der Stadt um 1250 „Als in der Mitte des 13. Jahrhunderts das Faustrecht seinen höchsten Grad erreichte, wo nur das Schwert die Stelle des Richters vertrat, da bekleidete Bruno (nach deutschem Munde Braun

; zu welchem Zwecke er die hiezu geeignete Lage von Unterragen benützte. Bruno hat zu diesem Werke um das Jahr 1250 den Anfang gemacht. Er erbaute auf dem hervorragenden Hügel des Worberges (auch Wartberg genannt) ein festes mit Mauern und Gräben umgebenes Schloß; unter demselben, am Fuße des Felsens, legte er eine Stadt an, und nannte beyde nach seinem Namen Brauneck (Brauneggen und Bruneck). Man bemerkt noch, daß der Hügel, worauf das Schloß steht, durch einen tiefen Graben von dem Worberg abgesondert wurde

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Category:
Geography, Travel guides , History , Südtiroler Dorfbücher
Year:
1956
Brunecker Buch : Festschrift zur 700-Jahr-Feier der Stadterhebung.- (Schlern-Schriften ; 152)
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Page 95 of 376
Author: Stemberger, Hubert [Hrsg.] / geleitet von Hubert Stemberger
Place: Innsbruck
Publisher: Wagner
Physical description: 336 S. : Ill.
Language: Deutsch
Notations: Literaturangaben
Subject heading: g.Bruneck ; s.Heimatkunde ; f.Aufsatzsammlung<br>g.Bruneck ; z.Geschichte ; f.Aufsatzsammlung
Location mark: II 283.991
Intern ID: 526860
geworden. Zwar versuchten einige Brixner Bischöfe manche Teile zurückzugewinnen, aber sie unterlagen im Kampfe gegen die Landesfürsten, obgleich diese von rechtswegen ihre Vasallen waren. Dies traf auch bei Fürstbischof Bruno zu, wie wir noch sehen werden. Weltliche Regierung Zunächst wollen wir die weltliche Regierung Brunos ins Auge fassen. Wir müssen aber im voraus bemerken, daß wir ihre zahlreichen Handlungen und Ereignisse nur ganz kurz behandeln oder berühren können, weil die ausführ liche

Schilderung eine ganze ansehnliche Schrift ausfüllen würde. Kleinere müssen wir überhaupt übergehen. Vor allem ließ Bruno die Besitzungen, Güter, Rechte, Einkünfte aus dem Bis- und Fürstentum feststellen und aufschreiben. Diese Aufzeichnungen sind uns im Brixner Urbar von 1253 erhalten, das im Bayrischen Haupt staatsarchiv in München hegt und bis jetzt noch nicht veröffentlicht ist * 11 . Das Brixner Fürstentum oder Hochstift, das sich aus kleinen Bruchstücken der Grafschaften im Eisack-, Puster

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