Lana : dessen Entwicklung, Volks- und Wirtschaftsleben
holitrM sul clem fallchsuerbgch. Zm Zeit, da es noch keinen Bahnverkehr gab, waren die Wälder in unserer Gegend von sehr geringem Werte. Der lokale Holzbedarf war zu klein, um eine Absatzmöglichkeit hiefür zu finden. Nur das Holzflößen auf der Etsch brachte eine Möglichkeit, einiges Holz nach Italien zu verkaufen. Als dieses Handwerk in Blüte kam, entstand eine regere Nachfrage für Holz und ist man dann auf den Gedanken gekommen, aus dem Mentale Holz ebenfalls auf dem Wasserwege nach Lana
zu bringen, indem man das Holz einfach auf dem Wasser triftete. Die Eigenart der Verhältnisse, insbesonders der Seitentäler, aus welchen auch getriftet wird, oerlangte es, daß nur kurzes Holz von 1 Meter Länge zur Triftung zugelassen wurde. Es ist heute nicht möglich, den Zeitpunkt zu erforschen, mit welchem diese Holztrift begonnen hat, jedenfalls aber ist sie schon über 100 Jahre alt. Nach Einsetzen des Eisenbahnverkehres ist begreiflicher Weise auch für Holz eine größere Nachfrage entstanden
und konnte jede Menge Holz Absatz finden, welche man imstande war, auf dem Wasser zu befördern. So kam es, daß ungefähr 16—20 Tausend Raummeter Holz jährlich auf dem Falschauerbach nach Lana getriftet wurden, von wo aus dann der Verkauf nach allen Richtungen hin getätigt wurde und hat später insbesonders der aufstrebende Kurort Meran sehr viel Brennholz oerbraucht zu einer Zeit, wo man Koks und Kohle in unserer Gegend noch kaum verwendete. Da die Holztrift immerhin mit einiger Gefahr verbunden
war, insoferne als Holztrift und Frühjahrshochwässer zusammenkamen und man befürchtete, daß die Hochwasserschäden durch die gleichzeitige Triftung wegen vermehrter Eeschiebe- führung gefährlich werden und größere Schäden hervorrufen könnten gegenüber dem reinen Hochwasser ohne gleichzeitige Triftung, gab es einen dauernden Kampf für und wider die Trift. Ähnlich muß es ja überall gewesen sein, wo Holz im Wasser getriftet wurde. In der Tat wurden fast überall mit der Entwicklung des Straßenverkehres
die Holztriften aufgelassen und ist eine der wenigen Holz triften, die überhaupt noch bestehen, jene auf dem Falschauerbach. Hier hat die Trift immer noch eine wesentliche Bedeutung, hauptsächlich deswegen, weil das Hintere Mental durch eine Straße noch nicht erschlossen ist und weil es da noch Seitentäler gibt, in denen jede andere Bringungsmöglichkeit fehlt. Es ist daher zu erwarten, daß, insolange die bessere Erschließung des Tales durch Straßenbauten nicht erfolgt, die Holztrift weiter bestehen bleibt