er sie so stark zusammen. Wo nicht unmittelbar Zaun an Zaun ist, sondern wo ein breites Waldland zwischen den Höfen liegt, ist die beste Nachbar schaft, das kräftigste Bauerntum. Der Bauer braucht den Wald, denn er lebt noch in jener Holzzekt, die lange schon vor der Stein- und Eisenzeit war. Als Kind in der hölzernen Wiege spielt er mit Holzstücken und Fichtenzapfen, er lernt die hölzerne Stubenwelt kennen — Boden, Wände, Decke, alles ist Holz. Er findet im Hause dann Stiege, Kammer, Dach, Schupfen, Hausrat
, alles Holz. Er sitzt am breiten Holztisch und löffelt aus der Holzschüssel. Er lernt schnitzeln und schneiden, sägen und hacken. Er tut die schwere Holzarbeit, lebt sein „hölzernes' Leben zu Ende- bis er selbst einmal auf den Holzladen gelegt wird und in die hölzerne Truhe. Aus Holz ist die Bauern welt gezimmert. Im Holz fühlt sich der Bauer wohl. Holz ist für ihn der Welt- grundstoff. Er spürt es, daß alles, was er hat — Haus, Werkzeug, Möbel, Zaun —, aus dem Holz jenes Waldes geworden
ist, der vor seinen Zäunen steht. Ein Doppeltes liegt daher in seiner Stellung zum Walde: ein Füreinander und ein Gegenein ander, ein Wehren und ein Empfangen. Erft beides zusammen macht — wie das Einatmen und Ausatmen — das ganze Leben mit dem Walde aus. Der Wald lebt, er wachst und stirbt. Eine unbändige Zeugungskraft ruht in ihm, von der merkwürdigen Welt der kleinsten Moose bis zum Vogelleben in seinen Wipfeln. Selbst das tote Holz rührt sich noch, spannt und reißt, zieht und zerrt und ist nicht umzubringen