mundschaft, daß aber Thassilio von einer solchen Unter ordnung nichts wissen und frei werden wollte; Thassilo, sonst ein guter Fürst, wollte diese Fesseln sprengen und als freier Mann regieren. In diesem seinem Streben Unterstützte ihn natürlich sein treues Eheweib und so sannen Beide auf einen Plan, das fränkische Joch ab zuschütteln. Wohl wurde zwischen Karl und Thassilo vermittelt. Papst Hadrian bat nämlich den König Karl, er soll an den Herzog Gesandte schicken, die ihn an seine Pflicht
erinnern, aber auch des Königs Ver zeihung bringen möchten. Es geschah. Thassilo gab nach, versprach Gehorsam und stellte Geiseln, die für seine Treue Bürgschaft leisten sollten. Doch auch diesmal hielt er nicht lange bei Karl aus. Die Hauptursache war seine Gemalin Liutberga, die dem König Karl ewige Rache geschworen, und die ihren Gemahl sogar dazu verleitete, mit dem wilden Räuber volke der Avaren, bie mittlerweile von Asien aus ins heutige Ungarn eingerückt waren, eine Verbindung ein zugehen
und dieselben neuerdings in das Gebiet der Franken zu locken, damit sie dort nach Art der Hunnen plündern, rauben, morden, sengen und brennen sollten. Als dieser Plan des weibischen Rachegefühles ruchbar wurde, zitirte Karl der Große den Herzog nach Worms vor sein Gericht 767. Thassilo gehorchte nicht. Nun befahl Karl seinen Starrsinn mit Gewalt zu brechen und ihn als einen Landesverräther mit Krieg zu über ziehen. Auf drei Seiten rückte man in's Gebiet Thassilos ein. Der Zweite Sohn Karls, Pipin, zog von Italien