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Title A - Z
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Books
Category:
History
Year:
1890
¬Die¬ Stadt Bozen
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Page 44 of 1046
Author: Simeoner, Andreas / von A. Simeoner
Place: Bozen
Publisher: Wohlgemuth
Physical description: 1040 S.
Language: Deutsch
Subject heading: g.Bozen ; z.Geschichte Anfänge-1890
Location mark: II 166.846 ; II A-2.375 ; II 103.761
Intern ID: 88593
mundschaft, daß aber Thassilio von einer solchen Unter ordnung nichts wissen und frei werden wollte; Thassilo, sonst ein guter Fürst, wollte diese Fesseln sprengen und als freier Mann regieren. In diesem seinem Streben Unterstützte ihn natürlich sein treues Eheweib und so sannen Beide auf einen Plan, das fränkische Joch ab zuschütteln. Wohl wurde zwischen Karl und Thassilo vermittelt. Papst Hadrian bat nämlich den König Karl, er soll an den Herzog Gesandte schicken, die ihn an seine Pflicht

erinnern, aber auch des Königs Ver zeihung bringen möchten. Es geschah. Thassilo gab nach, versprach Gehorsam und stellte Geiseln, die für seine Treue Bürgschaft leisten sollten. Doch auch diesmal hielt er nicht lange bei Karl aus. Die Hauptursache war seine Gemalin Liutberga, die dem König Karl ewige Rache geschworen, und die ihren Gemahl sogar dazu verleitete, mit dem wilden Räuber volke der Avaren, bie mittlerweile von Asien aus ins heutige Ungarn eingerückt waren, eine Verbindung ein zugehen

und dieselben neuerdings in das Gebiet der Franken zu locken, damit sie dort nach Art der Hunnen plündern, rauben, morden, sengen und brennen sollten. Als dieser Plan des weibischen Rachegefühles ruchbar wurde, zitirte Karl der Große den Herzog nach Worms vor sein Gericht 767. Thassilo gehorchte nicht. Nun befahl Karl seinen Starrsinn mit Gewalt zu brechen und ihn als einen Landesverräther mit Krieg zu über ziehen. Auf drei Seiten rückte man in's Gebiet Thassilos ein. Der Zweite Sohn Karls, Pipin, zog von Italien

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Category:
History
Year:
1890
¬Die¬ Stadt Bozen
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Page 386 of 1046
Author: Simeoner, Andreas / von A. Simeoner
Place: Bozen
Publisher: Wohlgemuth
Physical description: 1040 S.
Language: Deutsch
Subject heading: g.Bozen ; z.Geschichte Anfänge-1890
Location mark: II 166.846 ; II A-2.375 ; II 103.761
Intern ID: 88593
Nachricht vom Tode des Kaisers traf den König Karl noch außer Oesterreich auf spanischem Boden und des halb machte sich Karl, der als Kaiser den Namen Karl VI. 1711—1740 führte, bald aus den Weg nach Oesterreich. Am 15. November 1711 betrat er in Ala tirolischen Boden, am 16. war er schon in Trie nt und am 17. Nov. bereits in Bozen. Der Empfang, den ihm die Bozner bei seiner Durchreise bereiteten, ist geradezu glanzvoll zu nennen und die Stadtbewohner zeigten dabei abermals, welche Achtung

und Liebe sie gegen den erhabenen Monarchen in ihrem Herzen empfanden. Auf dem Dominikanerplatze stand ein künst licher Triumphbogen; adelige Herren in der Kleidung der alten Stadtmiliz und Bauernschützen aus der Um gegend bildeten langes Spalier. Weil Se. Majestät Abends ankam, wurde die Stadt geschmackvoll beleuchtet, und jeder, auch der ärmste Bewohner Bozens, suchte sein Haus schönstens zu verzieren. Unter dem Donner der Poller und dem weithin schallenden Klange der Musik zog Karl tiefbewegt

über einen solchen Empfang durch die dichte Volksmenge in die Stadt bis zur Triumph pforte, wo sich der ganze Stadtrath aufgestellt hatte und Seiner Majestät als Zeichen der Huldigung die Schlüssel der Stadt übergab, von denen 3 vergoldet und 2 über- silbert waren. Im kaiserlichen Amthause stieg dann Karl ab. Am nächsten Tag machten die etschländischen Stände unter Anführung des Landeshauptmannes Grafen von Künigl die Aufwartung und boten dem Kaiser eine Ehren- und Huldigungsgabe von 5000 Cremnitzer Dukaten

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Category:
History
Year:
1890
¬Die¬ Stadt Bozen
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Page 45 of 1046
Author: Simeoner, Andreas / von A. Simeoner
Place: Bozen
Publisher: Wohlgemuth
Physical description: 1040 S.
Language: Deutsch
Subject heading: g.Bozen ; z.Geschichte Anfänge-1890
Location mark: II 166.846 ; II A-2.375 ; II 103.761
Intern ID: 88593
aber die Mannschaft zurück, eroberte die Stadt nnd ließ sie plündern 787. Unsägliches erlitt bei diesem Emsalle unsere Stadt und die Umgegend. Gebeugt durch diese Schicksalsschläge — denn auch die andern zwei Heeresabtheilungen blieben überall Sieger — er schien der gedemüHigte Herzog vor seinem Gebieter Karl und leistete am 3. Oktober 787 neuerdings den Eid der Treue. Doch auch diesmal hielt der Friede nicht lange an. Die longobardische Frau von den im frän- kischm Italien sich aufhaltenden

Longobarde», welche mit Karl dem Großen nicht zufrieden waren/ aufgereizt, erinnerte ihren Gemahl oft und oft an die ihrem Hause durch Karl angethane Schmach und an seine jüngste Verdemüthigung. Der arme Herzog erlag wirklich den Künsten seiner Frau, die ihn statt zu trösten und zu unterstützen, zum offenen Abfall brachte. Nun war des Königs Geduldfaden auch gebrochen. In Ingelheim eröffnete Karl einen feierlichen Reichstag, um die geist lichen und weltliche« Großen über den treubrüchigen Herzog

zu Gericht sitzen zu lassen. , Es mag ein feier licher Augenblick gewesen sein, wenn Karl der Große im Sommer des Jahres 788 Völker aus allen Gauen seines weiten Reiches Edle, Fürsten und Geistliche um sich versammelt sah. Zu dieser Versammlung erschienen nicht blos Baiern, sondern auch Longobarden, Franken, Allemannen, Sachsen und Thüringer ; daß auch Leute aus unserer Gegend das Urtheil ihres Herzogs anhören wollten und deshalb erschienen waren, läßt sich leicht denken, obwohl sie in den Lorscher

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Category:
History
Year:
1890
¬Die¬ Stadt Bozen
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Page 351 of 1046
Author: Simeoner, Andreas / von A. Simeoner
Place: Bozen
Publisher: Wohlgemuth
Physical description: 1040 S.
Language: Deutsch
Subject heading: g.Bozen ; z.Geschichte Anfänge-1890
Location mark: II 166.846 ; II A-2.375 ; II 103.761
Intern ID: 88593
Bozen, um in dessen wildreicher Umgebung Jagd zu halten; ungefähr einen Monat hielt er sich hier auf. Auch im Jahre 1661 hielt sich der Erzherzog mit seiner Gemahlin auf einer Reise nach Florenz hier in Bozen auf. Ebenso erfreute derselbe Erzherzog die Bozner mit semer hohen Gegenwart im December 1662. Fer dinand Karl blieb aber nicht nur in Bozen gern und oft, sondern auch im schönen Markte Kaltern, wie er überhaupt das „Ueberetsch' oft besuchte. In der Umgebung von Kaltem hielt

sich der Erzherzog im December 1662 ebenfalls zum Zwecke einer großen Jagd aus. Aufrichtig und herzlich war die Freude der Bewohner unserer Gegend, als sie den Landesfürsten in ihrer Mitte zu beherbergen die Ehre hatten. Aber wie verstummte bald dieser Jubel und machte unsäg lichem Jammer und Schmerze Platz, da sich Ende Dezember die niederschmetternde Nachricht verbreitete: der geliebte Landessürst sei plötzlich gestorben. Leider bestätigte sich dieses traurige Gerücht, denn Erzherzog Ferdinand Karl starb

an einer hitzigen Krankheit in Kaltem. Seine Eingeweide wurden in der Kirche der Franziskaner, deren Kloster seine Mutter Claudia ge gründet hatte, vor dem Antonialtar beigesetzt, die Leiche aber wurde nach Innsbruck überführt. Ferdinand Karl war ein der katholischen Religion sehr ergebener Fürst. Besonders die Mildthätigkeit wird ihm nachgerühmt, weshalb der Jesuit Bidermann, welcher die Leichenrede hielt, sagte: der edle Fürst meinte einen Tag verloren zu haben, wenn er nicht seine Mildthätig keit geübt hätte

. Sein Augenmerk lenkte Ferdinand Karl diesbezüglich besonders auf die studirende Jugend und auf die Klöster und Stifte. Ferdinand Karl hinter ließ nur zwei Töchter: Claudia Felicitas und Maria

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Category:
History
Year:
1890
¬Die¬ Stadt Bozen
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Page 416 of 1046
Author: Simeoner, Andreas / von A. Simeoner
Place: Bozen
Publisher: Wohlgemuth
Physical description: 1040 S.
Language: Deutsch
Subject heading: g.Bozen ; z.Geschichte Anfänge-1890
Location mark: II 166.846 ; II A-2.375 ; II 103.761
Intern ID: 88593
liche Vorsehung hatte es anders beschlossen und Karl mußte, ohne einen Sohn zu hinterlassen, ins kühle Grab hinabsteigen. Der männliche Stamm der Habs - burger aus dem Geschlechte Rudolfs I. war hiermit ge fällt, diese Dynastie war erloschen, Habsburgs Banner lag barnieder und am Grabe des letzten männlichen Sprossen standen zwei trauernde Töchter: Maria Theresia und Maria Anna, nebst Millionen von Unterthanen, die ihre Thränen und Gebete für den verstorbenen Vater und Kaiser Gott zum Opfer

darbrachten und bangen Herzens in die Zukunft schauten. Es läßt sich denken, daß auf diese Trauerbotschaft hin besonders Bozen vom tiefsten Schmerze ergriffen wurde und in laute Klagen ausbrach, denn man erinnerte sich ja an all' die glücklichen Tage, die Karl in Bozen zubrachte, an seine Herablassung, seine Milde, Güte und Freigebigkeit. Feierliches und langsames Todtengeläute verkündete darum den Bewohnern der Stadt den Hingang des geliebten Monarchen. Der Hochaltar in der Pfarrkirche wurde

dann in einen Traueraltar umgewandelt, in der Mitte der Kirche das große „caàum Moris', der Katafalk (Todtengerüste) aufgeschlagen und mit Wappen geziert. Drei Tage nacheinander wurde der Todtengoitesdienst gehalten, an dem sich das Volk zahlreich und mit An dacht betheiligte; am dritten Tage wurde die Feier mit einer ergreifenden Trauerrede auf den Kaiser, welche der Canonicus Josef Baroni vortrug, geschlossen. So ehrten die BoZner auch nach dem Tode ihren geliebten Kaiser Karl VI.

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