.' „Zwei Knappen sind Iiier nahebei, Mit denen reit, sie weisen dich.* -Gerne, Frau, das thu ich. u Hin ritt sie sonder Aufenthalt. Als sie kamen in den Wald, Wo sie Gras und Kraul zur Hand Genug 7.u ihrem Willen fand, Brangäne wollt vorn Ross herab; Doch führte man sie noch im Trab In weite Wiist und Wilde. Da sie nun vom Gefilde Ins Waldesdunkel kamen, > Die treue Maid sie nahmen, Die höfische, \om Pferde Und setzten sie zur Erde Mit Trauer und mit Leide Und zuckten Schwerter Beide. Darüber
war ihr Schreck so gross, Sie stürzte hin, der Sinne bloss, Und lag da lange nieder; Ihr bebten Herz und Glieder. Erschrocken blickte sie empor: „Gnad, ihr Herrn; was habt ihr vor? Um Gotteswillen, gebt mir Kunde.' „Euer Leben lassi ihr hier zur Stunde.' „0 weh! warum? das saget mir. 0 Ihrer Einer sprach: -.Was habet ihr Der Künigin gethan zu Leid ? Die hiess euch tödten; nun ists Zeit. Eur' und unsre Frau Isot Hat uns befohlen euern Tod.' Die Hände faltete sie beide, „Ihr Herren, nein-, sprach sie im Leide
; Und als die Frau zu Lande kam Und ihren Herrn, den König, nahm Und zu ihm sollte schlafen gelin, Da war ihr Hemde nicht so schön Geblieben als es sollte Und als sie selber wollte, So dass ich ihr das meine gab. § i g § § § Zwar schlug ich ihr es anfangs ab Und vergass insoweit wohl der Pflicht. Venlachte sie mir dieses nicht, So weiss es Gott, ich übergieng Sonst in keinem andern Ding Ihr Wünschen und Verlangen noch. Nun thut es Gott zu Liebe doch Und gnisset sie von mir so wohl, Als eine Magd die Herrin
: -Nun saget mir, Was sagte euch von mir die Magd?' Sie sagten ihr was sie gesagt Von Anfang bis zu Ende frei Und verschwiegen nicht ein Wort dabei. „Und war das Alles, was sie sprach?' „Ja, Frau!' Da rief, Isolde: r Ach Und Weh mir über dieses Leid ! Unselge Mörder, die ihr seid! Was habt ihr angefangen ! Ihr müsset Beide hangen.' „HimmelI- riefen Die entsetzt: „Wie lauten diese Mären jetzt! Wunderliche Frau Isot, Ihr habt uns doch mit grosser Noth Erfleht erst und genöthet Bevor wir sie gv.tiiiJtv.t
.- 4 „Ich weiss nicht, was von Flchn ihr sagt; Befohlen hab ich meine Magd Iii eure Hut und eure Pflege, Sie zu behüten auf dem Wege, Dass sie mir sollte bringen, Was mir Noth zu meinen Dingen. Nun müsst ihr mir sie wiedergeben , Oder es geht euch an das Leben. Ihr feigen Mordschlangen , Ihr werdet Beid erhangen, Wo nicht auf einer Hurt verbrannte „In Treuen', sprachen Die ztthand, „Frau, euer Herz und euer Mulh Die sind nicht lauter und gut; Eure Zunge klingt zu mannigfaH. Frau, nun fristet die Gewalt