Unterinntal. - T. 1.- (Tirolische Schlösser ; H. 1, T. 1)
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Author:
Schwarz, Kaspar ; Myrbach, Felicien ¬von¬ / Text von Kaspar Schwarz. Bilder von Felicien Freiherrn von Myrbach
Place:
Innsbruck
Publisher:
Wagner
Physical description:
177 S. : Ill.
Language:
Deutsch
Subject heading:
g.Unterinntal ; s.Burg ; <br />g.Unterinntal ; s.Schloss
Location mark:
III 102.623/1,1 ; III 65.579/1,1
Intern ID:
145498
Sache im Stich und ubergab die Feste an Max. Dieser stattete sie nun reichlich mit Kriegsmaterial aus dem Innsbrucker Zeughause aus, bestätigte Pienzenau als ochlosshauptmann. und zog nun wieder nach Schwaben, wo es ja auch heiss herging. Schon im August 1504 fielen die Pfälzer in Tirol ein, eroberten die Stadt Kuftem, Hans von Pienzenau, der eigentlich österreichische Festungs- Kommandant, erinnerte sich, wie ein bayrischer Historiker sagt, der Liebe und Treue zum alten Vaterland und übergab
ohne Schwertstreich die von Max mit Geld, Proviant und Munition reich ausgestattete Festung Kufstein wieder den Pfabern. Nun das ging Max, der in solchen Sachen keinen Spass verstand, doch über die Hutschnur und er eilte, sobald er loskam - bei Regensburg geriet er noch m Lebensgefahr, woraus ihn der tapfere Herzog Erich von Braun- S S„ wei £rettete gegen Kufstein. Am 30. September 1504 stand er mit einem glanzenden Heere — darunter die Helden Erich von Braunschweig und Fürst u o von n t vpr Kufstein, das Hans
die getroffenen Stellen zum Hohne für König Max mit Besen abkehren liess, wie die Stadt selbst das Vertrauen des Festungs-Kom mandanten nicht mehr teilend am Namenstag des Königs am 12. Oktober ihm die 1 ore öffnete, wie dann der König die grössten damaligen Geschütze „Purle- pack die schoss zu allen Orten aus', und „Weckauf von Usterreich, für wahr ìf 1S inn L- ei onn'ni US f m ^* eu sfc aus Innsbruck den Inn herab bringen liess, deren 200 bis 300 Pfund schwere Eisenkugeln Mauern und Besatzung mürbe machten
, so dass der stolze Pienzenauer tief gedemütigt sich und die Festung am J7. Oktober dem König ubergeben musste. Und dann die furchtbare Rache, die der sonst so gutmutige Max an Pienzenau und seinen Genossen nahm. Als erster wurde Pienzenau dem Henker übergeben. Seine mutvolle Haltung ange- P s es Todes lasst sein zweifelhaftes Benehmen als Kommandant vergessen. Er trank noch auf dem Richtplatz den dargereichten Becher Johannisweins, beugte dem Henker das Haupt zum Streich, und nach seinen letzten
zum König, um dessen vjfnade zu erflehen. Auch Max war weich gestimmt und schenkte nun allen das Leben. Fürst Rudolf von Anhalt nahm dann den jungen Redwitz — er soll während der Belagerung das Herz der reichen Baumgartner-Tochter ge- wonnen haben, da wäre das Sterben doch zu hart gewesen — in sein Heer