¬Die¬ St. Korbinianskapelle und die Allerheiligenkirche zu Hart in der Pfarre Hötting bei Innsbruck
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Author:
Schuler, Heinrich ; Hörtnagl, Hans / von Abt Heinrich Schuler und Hans Hörtnagl
Place:
Innsbruck
Publisher:
Verl. der Vereinsbuchhandlung und Buchdruckerei
Physical description:
31 S. : Ill., Kt.
Language:
Deutsch
Notations:
In Fraktur
Subject heading:
g.Innsbruck-Hötting / Allerheiligenkirche ; <br>g.Innsbruck-Hötting / Sankt Korbinian
Location mark:
II A-20.230
Intern ID:
90535
Wenn in der folgenden Geschichte der Allerheiligenkirche bewiesen wird, daß diese Kirche nicht erst unter Erzherzog Sigmund v. Tirol erbaut wurde, sondern sich viel weiter zurück verfolgen läßt und schon in sehr frü her Zeit ein ziemliches Vermögen besaß, so hat unsere Annahme sehr viel Wahrscheinlichkeit für sich, daß die einstige St. Korbimanskapelle an gleicher Stelle stand, wo später die Allerheiligenkirche errichtet wurde. Nur mit dem Namen „sant Antwein' ist nicht viel anzufangen
. Entweder ist der Name verschrieben und es soll anstatt Antwein „sant Zmewein', „Gcnebein oder Genewein', wie die Kirche in Hölting früher genannt wurde, heißen, oder es wurde wirklich hier an Stelle der Korbinianskapslle durch den Einfluß eines bayerischen Klosters der hl. Nantwein (Nantovmus) verehrt. In der Nahe von Wolfratshausen in Bayern besteht heute noch eine Kapelle des hl. Nantwein, der nach Raßler^) von Ganterus, Richter des Gebietes von Wolfratshausen um 1288 zu Tode gemar tert wurde
. Da es einen hl. Antwein nie gegeben Hai, sondern nur einen Heiligen mit dem ähnlichen Namen Nantwein; da es ferner heißt, daß der Ort, wo einst die St. Kor binianskapelle stand „in den darä äoeZ: (-zu) sant Antwein' heißt, so können wir wohl annehmen, daß damit der westliche Teil des Seel- sorgsbezirkes Hötting, nämlich Hart, als Zur Sankt Geneweins-Kirche gehörig bezeichnet wird. Der Seelsorgsbezirk von Hötting, der einst Zur Mutterpfarre Witten gehörte, reicht nachweisbar seit der Mitte des 12. Jahrhunderts
über Kranebitten hinaus bis hinauf zum Meil brunnen an der Grenze von Zirl. Sei dem wie ihm wolle: Die Ebersberger Handschrift des Lebens des hl. Korbinian weist auf eine Kirche oder Kapelle in Hart bei Hetlingen. Die kann wohl keine andere sein, als die spätere, nun leider seit dem Ende des 18. Jahrhunderts abgebrochene Allerheiligen kirche an der Stelle, wo heute der Sennerhof steht. Hiezu kommt noch, daß gerade die Gegend um die Allerheiligen kirche zu den uralten Siedelungen gehört. Oberhalb Allerheiligen