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Title A - Z
Title Z - A
Books
Category:
Fiction
Year:
1928
Jduna Robiat : historischer Roman aus Merans Vergangenheit
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Page 151 of 296
Author: Schrott ; Pelzel, Henriette ¬von¬ / H. Schrott ; Pelzel
Place: München
Publisher: Schmidt Verl.
Physical description: 258 S. : Ill.
Language: Deutsch
Notations: In Fraktur
Location mark: 242
Intern ID: 73867
too« Meckau, 1509 gestorben, aber sein Nachfolger, Chri- stos von Schroffenstein, würde ihn sicher in seinen Plä- Ken unterstützen. So war denn Fuchs wieder gegen Mrifm gezogen» hat dabei in Scham immer denken müssen an das Unrecht, das er getan» Frauen dereinst so Welten Weg zu schicken in Angst und Furcht und Not. Zn selbstverhängter Strenge ging er nun auch Zu Fuß und hatte das Antlitz der geliebten und starken Frau dabei stets vor sich. Mit welcher Ruhe und Würde hatte sie damals

alles ertragen! Wie milde strafte ihn ihre große Seele, als er sie mit List und Lügenspiel umgarnen wollte. Nie «ehr hatte er den gramvollen Ausdruck vergessen, die Erinnerung daran hatte ihn mit hierhergeführt. Iduna Roftiat war seine S chick sa ls angebe nd e geworden. Egno Fuchs, der wilde Südlandsherr, der dereinst gedacht, der einzige Glaube des Mannes sei die irdische Liebe, hatte jetzt das Seelenauge offen und begann zu fühlen^ daß es das beste sei, Gott zu suchen und in ihm zu ruhen. Es kam

ihm die Erkenntnis, daß höhere Ziele dem Menschen vsrgezeichnet seien als die Erh'altung und daS Wachstum des Organischen und die Fortpflan- Mng^der Geschlechter. Und wie einst die wandernde Äbtissin emporgeflehet hatte, tat's nun auch er. „Lenke »ich, o Herr, und schenke mir das Almosen deiner Barm» Herzigkeit!' In vollster Pracht sahen die lieblichen Berge von Ewas» SpingeS und Meransen auf daS Eisackwl und das innig traute Brixen herab. Egno Fuchs wandte sich der ehrwürdigen Domschule

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Books
Category:
Fiction
Year:
1928
Jduna Robiat : historischer Roman aus Merans Vergangenheit
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Page 261 of 296
Author: Schrott ; Pelzel, Henriette ¬von¬ / H. Schrott ; Pelzel
Place: München
Publisher: Schmidt Verl.
Physical description: 258 S. : Ill.
Language: Deutsch
Notations: In Fraktur
Location mark: 242
Intern ID: 73867
jetzige Vorsteherin, Frau Beatrix von Hahnberg, sorgt sich um Euch, sie glaubte Euch von Schwäche übermannt, und wollte Hilfe» Labung oder Trost durch mich schicken.' „Ich lass' ihr danken, es gibt keinen Trost, gibt keinen mehr auf dieser Welt für Egno Fuchs von Valentin. Sagt ihr das!' Der Taumelnde erhob sich und wankte durchs heilige Dunkel. Die durstigen und hungernden Lippen bewegten sich stöhnend. — Er winkte der marmorweißen, toten- stillen Äbtissin noch so lange

zu, bis sich das schwere, große Tor schloß. Dahinter schlürfte der Schritt des Mesners. Dann Stille. „Frau Iduna, Frau Iduna!'... Die geschlossene Pforte brachte ihm die furchtbare Trennung für immer zum Bewußtsein und riß ihn un- erbittlich in die Wirklichkeit des Alltags zurück. Müde, ach so müde, wandte sich Egno Fuchs nun heim. In der Steinachgasse sang keine Nachtigall mehr, die kleine Liederkönigin saß nicht mehr auf ihrem goldenen Thron und warf die Töne nicht mehr wie Krönlein in die Luft. Der laute Tag tat

seine Arbeit und zertrat alles Schöne und Große. Und durch dieses Laute und Schönheitsvernichtende schleppte sich Egno Fuchs. Was suchte er noch auf dieser Welt? Auch das war nun vorbei, auch das. Der Mund flüsterte Jobs Worte vor sich hin: „Der Mensch, vom Weibe geboren, lebt nur kurze Zeit und wird vom Elend erfüllt. Er welkt dahin wie eine Blume und entflieht wie ein Schatten.'

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