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Author: Schneller, Christian / von Christian Schneller

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Fürst Peter Vigil hatte schon am 25. Jänner jenes Jahres an den Assessor G. in Cles einen Brief ge schrieben, in welchem er ihm den Rath ertheilte, dem mißliebigen Pilati eine gute Tracht Prügel angedeihen Zu lassen^). Der Assessor kam dem guten Rathe nach und übertrug die Ausführung dem Häscherhanptmaune M Trient, welcher die zwei Strolche warb und jedem 24 trà (à 12 Kreuzer alten Geldes) zahlte. Peter Vigil fand es gerathen, schon am Tage nach der That den aufgeregten Trientinern aus dem Wege

haben, solche beizubringen. Boll wahrer Achtung und Liebe bin ich Ihr immer geneigtester Peter Vigil m. p.' - Dieser Brief wie die Schilderung des be treffenden Borsalls findet sich in dem Werke: sà vita. L sulls opsrs ài Antonio stesi per la priiv-i, volts, vvli »Hute» ài ^vLuwevti à im Aèoveredo 1874.

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Cultural history, Ethnology, Music, Theatre

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1877

Author: Schneller, Christian / von Christian Schneller

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Verleihung schon eine Dompräbende erhielt; noch vor Vollendung seiner Studien wurde er Archidiakon in Trient und einige Zeit später, kaum 26 Jahre alt, Kanonikus in Salzburg. Als im Jahre 1763 in Trient eine Bischofswahl stattfand, konnte das Dom kapitel auch in dreißig Wahlgängen bei fortwährender Stimmengleichheit zu keiner Entscheidung zwischen Peter Vigil und einem Grafen Trapp gelangen, so daß schließlich der Papst einen andern, nämlich den Grafen Chr i st o p h von Sizzo Zum Bischof

ernannte. Peter Vigil sollte 1773 Bischof von Lavant werden, schlug aber nach einigem Schwanken diese Stelle aus. Im Jahre 1775 wurde er auch Domdechani in Salzburg. Als Christoph Graf von Sizzo gestorben war, bedurfte das Domkapitel von Trient im Jahre 1776 nur mehr einer einzigen Sitzung, um Peter Vigil, welcher damals zwei und fünfzig Lebensjahre zählte, zum Bischof zu wählen. Alles war darüber eitel Jubel und Freude; die Nonsberger waren vor allen glücklich und stolz und ihre Dichter ließen

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Cultural history, Ethnology, Music, Theatre

Year:

1877

Author: Schneller, Christian / von Christian Schneller

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buffa, Feuerwerke und öffentliche Volksbelustigungen. Dann trat der alltägliche Ernst des Lebens wieder in seine frühem Rechte ein, die Nonsberger hörten auf zu smgm und gingen wieder ihrer Arbeit nach, Bürger und Volk von Trient wurden wieder nüchtern und blieben nur noch vom vielen Evvivaschreien durch einige Zeit heiser, Peter Vigil aber bekam endlich Ruhe, besann sich auf Ort und Zeit und fing an zu regieren. Die Fürstenmacht der Bischöfe von Trient hatte mit der Zeit manche Beschränkungen

erfahren. Dem Auslande gegenüber gehörte das Fmstenihum schon längst zu Tirol; ohne Wissen und Willen des Landes fürsten durfte der Bischof keinen Krieg anfangen, jci die Amtsleute und Unterthanen waren verpflichtet, gegebenen Falles dem Landessmsten gegen den Bischof selbst zu dienen. Das Hochstift Trient stund mit Tirol in landständischem Verbände und gehörte dahin auch mit der Landesverteidigung und dem Steuerwesen. Einer der ersten Regierungsakte Peter Vigils war der Abschluß eines Vertrages

mit der Kaiserin Maria Theresia als der Landesfürstin von Tirol, nach welchem das Fürstenthum mit Tirol in Zoll- und Handels sachen nur mehr Ein Gebiet ausmachte und von der Landesfürstm an Peter Vigil die Jurisdiktion von Castello in Fleims gegen das Marktgericht Tramin und die Herrschast Levico überlassen wurde. Dieser Vertrag erregte in Trient große Unzufriedenheit, weil man dort bisher an freie Ein- und Aussuhr gewöhnt

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Cultural history, Ethnology, Music, Theatre

Year:

1877

Author: Schneller, Christian / von Christian Schneller

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dreistündigen Auf enthalte seine Reise nach Roderà fortsetzte. Doch ließ es Peter Bigil an Bemühungen nicht fehlen, in seinem Sprengel, wie sich ein kirchlicher Geschichte schreibe? ausdrückt, den guten Geist in den Dienern des Altars und den Seelsorgern zu nähren. Zwanzig Jahre lang hatte Peter Vigil das Fürsten thum und die Kirche von Trient regiert, zweimal hatte ihn schon eine schwere Krankheit an den Rand des Grabes gebracht, als im Jahre 1796 sich die Stürme des Krieges erhoben und von Süden her

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1877

Author: Schneller, Christian / von Christian Schneller

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gehegt in verflossenen Jahrhunderten den Bauern oft genug ihre Saatfelder abgefressen und verwüstet und sogar den Zehent der Pfarrer nicht geschont haben. Nicht gleich zärtlich, wie gegen die Hirsche, war Peter Bigil gegen die Kinder Israels. Dieselben waren zwar nach der im Jahre 1475 vorgefallenen Ermor dung des unschuldigen heiligen Kindes Simon von Trient aus dem ganzen Fürstenthume verbannt worden und mußten auf Durchreisen den gelben Judenfleck tragen, allein bis zum Jahre 1776 schien

dieses Verbot einiger Massen in Abfall und Vergessenheit gerarhen zu sein. Peter Vigil sprach nun in einer Verordnung vom 20. November 1777 „von sehr weisen Borsichts maßregeln, welche in der Vergangenheit gegen die hebräische Nation getroffen worden sind, da dieselbe jedem Orte, absonderlich aber der Stadt Trient wegen der denkwürdigen schrecklichen Barbarei, mit welcher sie gegen den glorreichen Martirer und das unschuldige heilige Kind Simon gewAhet hat, verderblich ist,' und verbannte neuerdings

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1877

Author: Schneller, Christian / von Christian Schneller

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Vrdnung, der Ocàx LàsoovlMns, fertig und im Jahre 1788 führte Peter Vigil dieselbe im Fürsten thum e ein, in welchem sie fast zwanzig Jahre lang in Geltung blieb. Die Einführung stieß jedoch auf einige Hindernisse. Die Fürsten von Trient regierten als nahezu ganz absolute Herrn. Sie hatten ihren Hofrath, welcher aus dem Hofkanzler, drei Domherrn einschließlich des Domdechants, fünf weltlichen Rechtsgelehrten und dem landesfürstlichen Stadthauptmann nebst zwei Sekretären bestand; den Vorsitz

ab genommen hatte, daß er in schwierigen und wichtigen Angelegenheiten immer den Rath, die Zustimmung und den Beistand des Kapitels einholen wolle. Es Protestate daher unter Berufung auf dieses Überein kommen energisch gegen die Einführung der Barb aco vi anischen Gerichtsordnung, wurde aber mit nicht geringerer Energie von Peter Vigil dahin belehrt, daß sein Protest keine Geltung und keine Wirkung haben könne, weil das fragliche Uebereinkommen für die 14»

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1877

Author: Schneller, Christian / von Christian Schneller

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und an seiner Ausnahmsstellung unwandelbar fest hielt. Peter Vigil wollte, gestützt auf einen diesbezüglichen Punkt in dem mit der Landesfürstin 1^76 abgeschlossenen Vertrags die Fleimser in demselben Maße wie die übrigen Tridentina seiner fürstlichen Gewalt unterwerfen und ihr Statut ändern, stieß aber dabei auf unbesiegbaren. Widerstand und mußte nach einem zwölfjährigen Streite (1733—1795) schließlich nachgeben. In dieser Frage vermochte Barbatovi gegen seinen überlegenen Gegner Karl Anton Pilati, den Anwalt der Fleimser

, nicht aufzukommen. Hätte es Peter Vigil nicht mit einem Bischen Kirchenbann versuchen können? Sein Rath Barb acovi legte kein Gewicht mehr auf diese geistliche Waffe, von welcher er sagt, sie werde Zur Erhaltung oder Vertheidigung von weltlichen Herrschaftsrechten nicht mehr gebraucht und liege da als im Kriege stumpfes, im Frieden aber rostiges Schwert: ,,Vrs,rà muti! Zisvs Zpuoàto à guerra, s rugginoso in xmes

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1877

Author: Schneller, Christian / von Christian Schneller

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als der erste Sigmund Alp Hons, 1668—167? Mr fürstlichen Würde; derselbe war zugleich Fürst bischof von Brixen, somit gewiß nicht das geringste unter dm damaligen hohen Häuptern des deutschen Reiches. Von 1730 bis 1758 war Dominik Anton Graf von Thun Fürstbischof von Trimt; im Jahre 1776 endlich setzte sich Peter Vigil Graf von Thun aus den fürstlichen Thron, welchen vor ihm schon die zwei eben genannten Herrn semes Geschlechtes mit dem Glänze ihrer Tugenden geziert hatten. Die Grafen von Spaur

von Salzburg einnahmen. Wer denkt dabei nicht auch an den Grafen Leo von Thun und das Konkordat? Die nationalen Simpathien der Herrn von Thun und Hohenstein gehören heute den Tschechen, Italienern und Deutschen zu so ziemlich gleichen Th eilen an; sie Pflegen aber in der Liebe wie im Hasse sehr entschieden zu sein. Peter Vigil war ein rechtes geistliches Glücks kind. Er war noch Gimnasiast, als er durch päpstliche

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1877

Author: Schneller, Christian / von Christian Schneller

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und sich auf ein Landgut nach Judikarien zu begeben. Assessor G. und die beiden Bravi — der Häscher- Hauptmann war entflohen — wurden verhaftet und der erstere für seine Befolgung des guten Rathes zu drei und wegen der erwähnten Testamentsfälschung zu zwei weitern Jahren Festungshaft und zum Ersätze aller Kosten verurtheilt, die letztern aber mit lebens länglicher Verbannung bestraft. Nach drei Monaten begnadigte Peter Vigil den Assessor G.^) und gestattete den drei Werkzeugen

desselben die freie Rückkehr. Pilati forderte, als ihm auch Wiener Aerzte die Hoffnung auf die volle Wiederherstellung seines Gesichtes abge sprochen hatten, von Peter Vigil eine Entschädigung von jährlich tausend Gulden und drohte, als der Fürst sich dessen weigerte, die Sache vor den Kaiser zu bringen. Da übernahm es Graf Thomas von Thun, der Bruder des Fürsten und Domherr, später auch Fürstbischof von Passau, mit Pilati ein Abkommen zu treffen, welches nach verschiedenen Winkelzügen im Jahre 1783 zu Stande kam

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1877

Author: Schneller, Christian / von Christian Schneller

Page 144 of 355

O — 140 — Peter Waiz ist in die Kirche gegangen und hat das höchste Guet herausgestellt. Die gnedige Frau und wir, auch die Kostfräulen und Hofjunksrauen seint alle im Chor verblieben und haben Gott inständig gebeten, uns vor diesem Uebel zu beschulen. Um 12 Uhr haben wir die Metten gehalten. Umb zwei Uhr seind wir und unsere Leut alle wiederumb schlafen gangen. Am 28. (Juni) kombt Post von einem Geistlichen, wir sollten die Flucht nemben, dan der Feind nachenter seye. Darauf wir ein eigenen

. Auf dies haben wir den Panzen wiederumb aufschlagen lassen und hat ein jedes wiederumb das ihrige an sich genmnben, haben uns auch entschlossen alle in unserem lieben Kloster zu verbleiben und nit mehr zu fliehen. Am selbigen Tag auf den Abend ist der Pater Beichtvater (Kapuziner) sambt einem andern noch von Prauneggen herab kommen uns zum Trost. Den 29. als an St. Peter und Paulstag haben wir gebeichtet. Unter der Früeh- meß ist wiederumb ein kleiner Rumor entstanden, das

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Year:

1877

Author: Schneller, Christian / von Christian Schneller

Page 290 of 355

— oder vielleicht eben weil derselbe, Namens Peter Schensberger, ein Einheimischer war und als Prophet in der Heimat nichts galt, die Kirchen- und Widum- schlüssel verweigerte. Da zum Interdikt auch noch eine pestartige Krankheit kam, wurden die Folgareiter bald mürbe und gaben um so lieber nach, als auch der Bischof ein vernünftiges Einsehen hatte und dem ver schmähten Peter Schensberger eine andere bessere Pfarre verlieh.

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1877

Author: Schneller, Christian / von Christian Schneller

Page 210 of 355

tridentinische Verbrecher, wenn sie nicht auf heimatlichem Boden gehängt, geköpft, ge rädert oder geviertheilt wurden, nach Venedig auf die Galeeren geschickt worden; nun wollte aber die spröde Republik davon nichts mehr wissen. Peter Vigil sah sich daher genöthigt, für die Spitzbuben seines Staates ein Zuchthaus in seinem Lande zu erbauen und führte, um die Kosten dafür aufzubringen, das genuesische Lotto ein. Damit brachte er das Domkapitel gegen sich in Harnisch; dasselbe bat ihn, das Lotto

nicht einzuführen, weil es höchst verderblich sei für das Volk, welches von der eiteln Hoffnung, durch einge bildeten Gewinn sein Loos zu verbessern, verlockt sein Vermögen blind der Leidenschaft des Spieles hinopfern werde. Peter Vigil war um die Antwort nicht ver legen. Das Volk, erwiederte er, spiele ohnehin schon lange auswärts im Lotto; so blieben die Summen, welche außer Landes gingen, künftig wenigstens im Lande und kamen dem für die öffentliche Ruhe und

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1877

Author: Schneller, Christian / von Christian Schneller

Page 223 of 355

ein solches war es vermöge des Aufsehens, welches es Zu seiner Zeit weithin in Europa erregte — läßt uns in Peter Vigil einen leidenschaftlich ungestümmen Mann erkennen, welcher einem Unwürdigen blindes Vertrauen geschenkt hatte. Anderseits war freilich auch Pi lati nichts weniger als liebenswürdig, da er rücksichtslos über alles, was ihm nicht taugte oder irgendwie im Wege zu stehen schien, seinen aufreizenden oft giftigen Spott ergoß. Daß er späterhin auch an der neuen Gerichtsordnung

Pilati in Kenntniß, es sei in der fürstlichen Resi denz der Plan entworfen worden, ihn heimlich der römischen Inquisition zu überliefern. Dies war wol nur eine Windblase; denn einerseits war Peter Vigil, so sehr er Pilati haßte, verständig genug einzusehen, daß er sich damit in Wien beim Kaiser Josef II., auf welchen er große Stücke hielt, für immer unmöglich machen würde, anderseits stand er selbst mit Rom nicht auf dem besten Fuße. Er hob in seinem Fürsten-

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1877

Author: Schneller, Christian / von Christian Schneller

Page 213 of 355

, von welcher das erste Drittel der Kapelle des hl. Simon, das zweite dem fürst bischöflichen Fiskus und das letzte dem Angeber zukam. Es gab somit für das trideutinische Volk auch an durchreisenden Juden hie und da etwas zu verdienen. Von anderen Edikten find Steuerverordnungen und die strenge Untersagung aller Hazard spiele'^) bemerkenswerth. Das Justizwesen des Fürstenthums lag sehr im Argen. Als Peter Vigil 1783 in Wien war, ermunterte ihn Kaiser Josef II., in seinem Fürstenthume eine neue den Anforderungen

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1877

Author: Schneller, Christian / von Christian Schneller

Page 211 of 355

sich Peter Vigil's Regierungs sorge schon von Anfang an am meisten zu. Am 10. Dezember 1776 erließ er ein strenges Gesetz, welches die Jagd auf jede Art von Vögeln und Wild vom 1. März bis 15. August jedes Jahres bei Strafe von zehn Thalern für jeden einzelnen Uebertretungsfall unbedingt verbot. Durch zwei nachfolgende Verord nungen wurde dieses Gesetz noch verschärst; begründet wurde es durch „den sehr schweren Jagdunfug, welcher seit längerer Zeit eingerissen ist und offen auf die Vernichtung sowol

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1877

Author: Schneller, Christian / von Christian Schneller

Page 294 of 355

aus Landau, 1511 ein Johann Schens- berger von Augsburg und 1596 noch ein Jakob Denk aus der Würzburger Diözese; die Folga- reiter hatten also deutsche Priester aus entlegenen Orten, wie die ehemals deutschen Gemeinden im Vizentini- schen. Bon 1600 an erscheinen in Folgareit außer dem schon erwähnten von der Gemeinde verschmähten Peter Schensberger keine einheimische oder deutsche

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1877

Author: Schneller, Christian / von Christian Schneller

Page 225 of 355

die Franzosen, bald die Oesterreicher die Herren der Stadt waren und das Glück und der jeweilige Triumph der feindlichen Brüder in derselben sich wie ein Rad drehte. Als im Jahre 1797 wieder Ruhe eintrat, kehrte Peter Vigil von Passau, wo sein Bruder in zwischen gestorben und Graf Leopold von Thun aus Böhmen an dessen Stelle getreten war, nach Südtirol Zurück, ließ aber in Lavis die Zu seinem Empfang gegenwärtigen Tridentiner warten, so lange sie wollten, und ging auf das Schloß Thun

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1877

Author: Schneller, Christian / von Christian Schneller

Page 219 of 355

Und wenn auch? Die Fleimser waren von Alters Her kriegerische Leute und sollen sogar — geschichtlich ist es freilich nicht erwiesen — im Jahre 1300 die Stadt Feltre, mit welcher sie Waldstreitigkeiten hatteu, belagert, erobert, geplündert und verbrannt Habel!. Jedes Dorf hatte dort seine eigene Kriegsfahne. Wie Feltre hätte es auch Trient ergehen können, wenn Peter Vigil Bannblitze geschleudert hätte und den Fleimsern die Hoffnung auf den günstigen Ausgang ihres Streites verloren gegangen wäre

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1877

Author: Schneller, Christian / von Christian Schneller

Page 220 of 355

des Fürsten Peter Vigil. Die Generalgemeinde Nons- berg hatte triftige Gründe Zur Unzufriedenheit mit dem Assessor Johann G .. . in Cles, einem Günstling des Fürsten und beauftragte Pilati, ihre Beschwerde an dm fürstlichen Hof in Trient gelangen zu lassen. Dieser Assessor wurde auch beschuldigt, daß er ein Testament gefälscht habe, um seinen zwei eigenen Nichten, deren Mutter Paula Betta hieß (der Name kommt noch weiter unten vor), ihr väterliches Vermögen zu. entziehen. Pilati übernahm

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1877

Author: Schneller, Christian / von Christian Schneller

Page 227 of 355

im altehrwürdigen Dome dortselbst aber wandelt allmitternächtlich die bleiche Traumgestalt des modernen „Trentino'' und läßt sich beim Grabmonumente Peter Vigils nieder, um ihren Traum weiter zu träumen. Sie träumt von nichts Geringerem, als von der Anfügen Gränzmark des neuen Italiens auf dem Toblacher Felde, dem Brenner und der Walser Haide und von mehr als zweimalhunderttausend Deutschen, welche sämmtlich Tridentiner und Italiener werden

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1877

Author: Schneller, Christian / von Christian Schneller

Page 203 of 355