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Books
Category:
Cultural history, Ethnology, Music, Theatre , Literature
Year:
1867
Märchen und Sagen aus Wälschtirol : ein Beitrag zur deutschen Sagenkunde
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Page 181 of 262
Author: Schneller, Christian / gesammelt von Christian Schneller
Place: Innsbruck
Publisher: Wagner
Physical description: VII, 256 S.
Language: Deutsch
Subject heading: g.Trentino ; s.Sage ; f.Anthologie ; <br />g.Trentino ; s.Märchen ; f.Anthologie
Location mark: II 63.031 ; II 102.724
Intern ID: 141922
sogleich ein Freud enmal bereitet wurde. Der arme Mann hatte in seinem ganzen Leben so köstliche Speisen irnd Weine nicht gesehen und griff tüchtig zu. „Essen kann er, unser neuer Kurat!' sagten die Leute; „nun wollen wir auch sehen, wie es in der Kirche und mit dem Predigen geht.' Damit ging es aber eigentlich gar nicht. Statt in der Kirche die lateinischen Gebete herzusagen, sprach er nur immer in Einem fort; „Ich will dieselbe Meinung haben, wie die andern Geistlichen, ich will dasselbe thun

der Bischof un wirsch une! lief: „Ihr Narren, was soll er denn anders thun? Das ist ja das rechte!' Und da die Leute sahen, dass der Bischof böse sei, getrauten sie sich nichts mehr vorzubringen und kehrten miss ini! thig heim. Nun beschlossen sie sich des Kuraten auf eine andere Weise zu entledigen. Einer musste sich stellen, als sei er gestorben ; dann gin gen sie zum Kuraten und sagten ihm, es sei bei ihnen von jeher Sitte gewesen, dass der Kurat in der Nacht bei den Todten in der Kirche wache. Da sei

heute ein Mann gestorben, der Kurat möge also nachts bei ihm wachen. „Ganz recht', erwiederte dieser, „die alten Gebräuche muss man ehren und nicht abkommen lassen ; traget nur die Leiche in die Kirche,' Dies geschah und als es Abend wurde, ging der Kurat in die Kirche, um dort zu wachen. Um Mitternacht streckte der ver meintliche Todte zuerst eine Hand heraus, aber der Kurat schlug ihm darauf und rief: „Willst du unten bleiben oder nicht?' Darauf hob der andere den Kopf in die Höhe, erhielt

aber eine Ohrfeige: „Willst du unten bleiben oder nicht?' Darauf sprang er ganz heraus und nieinte, der Kurat werde vor Furcht in Ohnmacht fallen; dieser aber erschrack gar nicht und rief: „Ist das eine Art von euch Todten in der Kirche solchen Unfug zu treiben? Warte, ich will dich Anstand lehren !' Und er gab ihm so holzhackermässige Fauststreiche, dass er niedersank und sich die ganze Nacht und audi am folgenden Tage und gar nie mehr rührte, denn er war nun wirklich todt. Die Andern

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Category:
Cultural history, Ethnology, Music, Theatre , Literature
Year:
1867
Märchen und Sagen aus Wälschtirol : ein Beitrag zur deutschen Sagenkunde
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Page 182 of 262
Author: Schneller, Christian / gesammelt von Christian Schneller
Place: Innsbruck
Publisher: Wagner
Physical description: VII, 256 S.
Language: Deutsch
Subject heading: g.Trentino ; s.Sage ; f.Anthologie ; <br />g.Trentino ; s.Märchen ; f.Anthologie
Location mark: II 63.031 ; II 102.724
Intern ID: 141922
aber mussten ihren Aerger unterdrücken und schweigen ; denn sonst hätten sie ihren Muthwilleii noch besonders Ms sen müssen. Aber die Leute ruhten nicht und kamen abermals zum Bischöfe, welcher ihnen versprach selbst zu kommen und nachzusehen. Er be fahl, dass am bestimmten Tage alle Leute in der Frühe sich in der Kirche einfinden sollten. Der Kurat aber erfuhr es und liess in der Nacht Wasser sieden und in der Kirche in die Weihbrunngefässe schütten. Als nun die Leute morgens früh kamen

, der Bischof wolle es so haben, dräng ten sich alle zur Kirchthüre und gingen hinaus, bis Niemand mehr in der Kirche war. Da kam auch der Kurat von der Kanzel herab und sagte: „Herr Bischof, nun seht Ihr wol selbst, was für ein son derbares Volk das ist; ich würde ihnen heute eine Predigt gehalten haben, dass sie selbe nie mehr vergessen hätten. Aber so machen sie's ; zuerst laufen sie aus der Kirche und dann sagen sie, ich könne nicht predigen und rufen sogar Euch herbei.' „Ja, ja', sagte der Bischof

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Books
Category:
Cultural history, Ethnology, Music, Theatre , Literature
Year:
1867
Märchen und Sagen aus Wälschtirol : ein Beitrag zur deutschen Sagenkunde
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Page 104 of 262
Author: Schneller, Christian / gesammelt von Christian Schneller
Place: Innsbruck
Publisher: Wagner
Physical description: VII, 256 S.
Language: Deutsch
Subject heading: g.Trentino ; s.Sage ; f.Anthologie ; <br />g.Trentino ; s.Märchen ; f.Anthologie
Location mark: II 63.031 ; II 102.724
Intern ID: 141922
gestorben und ihr Bruder, ein starker unerschrockener Jungling, hielt auf dem Friedhofe die Wache. Als die Stunde der Mittemacht schlug, kamen drei Gespenster zu ihm und fragten ihn: „Willst du mit uns spielen?' „Warum nicht?' erwiederte er, „aber wo wollt ihr denn spielen ?' „Wir spielen in der Kirche,' sagten sie. Darauf führten sie ihn in die Kirche und stiegen in eine weite Gruft hinab ; da standen viele morsche Särge und lagen Haufen von menschlichen Gebeinen durcheinander. Sie nahmen Gebeine

— „das sind unsere Kegel' — und einen Todten- kopf — „das ist unsere Kugel', sagten sie. Darauf stiegen sie wie der in die Kirche herauf, stellten dort ihre Kegel auf und fingen an zu kegeln ; auch sezten sie viel' Geld ein. Muthig kegelte der Bursche mit und gewann ihnen alles Geld ab. Nach einer Stunde trugen sie die Kegel wieder in die Gruft hinab und verschwanden. In der zweiten und dritten Nacht spielten sie wieder auf dieselbe Weise und der Jüngling gewann ihnen wieder alles Geld ab. Zulezt führten

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Category:
Cultural history, Ethnology, Music, Theatre , Literature
Year:
1867
Märchen und Sagen aus Wälschtirol : ein Beitrag zur deutschen Sagenkunde
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Page 83 of 262
Author: Schneller, Christian / gesammelt von Christian Schneller
Place: Innsbruck
Publisher: Wagner
Physical description: VII, 256 S.
Language: Deutsch
Subject heading: g.Trentino ; s.Sage ; f.Anthologie ; <br />g.Trentino ; s.Märchen ; f.Anthologie
Location mark: II 63.031 ; II 102.724
Intern ID: 141922
wird noch der Vater selbst nachreiten.' sagte sie, „aber ich will ihn auch täuschen.' Als auch der zweite Diener unverrichteter Sache heim gekom men war, sezte sich der Alte selbst aufs Pferd und ritt aus. Als die Frau merkte, dass er komme, verwandelte sie Ross und Mann schnell in eine Kirche, sich selbst aber in einen Geistlichen, der stand unter der Kirehthüre und schaute nach rechts und nach links. Da kam der Zauberer und fragte: „Habt Ihr nicht einen Mann und eine Frau vorbeireiten gesehen ?' Der Geistliche

aber erwiederte : „Xhi kommt mir eben rechi, ich will Messe lesen und habe keinen Diener;, steigt doch ab und kommt!' Der Zauberer aber dachte : „Da bin ich schon im Lande der Christen; es ist besser, ich reite heim !' Dacht es, wandte sein Pferd und ritt nach Hause. Darauf verwandelte sie wieder die Kirche und sich selbst in die rechte Gestalt und sie ritten weiter bis in einen grossen dichten Wald, an dessen-Bande das hei matliche Dorf des jungen Mannes lag. Da sprach sie ; „Nun geh allein heim ; ich bleibe

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