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Category:
Fiction
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[1890]
Friedel und Oswald : Roman aus der Tiroler Geschichte.- (Herman Schmid's gesammelte Schriften ; 21/23)
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Page 108 of 631
Author: Schmid, Hermann ¬von¬ / von Herman Schmid
Place: Leipzig
Publisher: Keil
Physical description: 184, 192, 252 S.. - 2. Aufl.
Language: Deutsch
Notations: Enth. T. 1/3. - In Fraktur;
Subject heading: p.Friedrich <Österreich, Herzog, IV.> ; p.Oswald <von Wolkenstein> ; f.Belletristische Darstellung
Location mark: 2.456
Intern ID: 188699
keràrg an der Spitze standen die Parteien kampfbereit sich gegenüber. . . . Da verstummte der Lärm , wie auf einen Zauberschlag; wie auf Befehl wichen die Streitenden Zu rück, daß sich ein gegen den Eingang geöffneter Halbkreis bildete. Schweigend, die Versammlung mit finstern Blicken musternd, stand in der Pforte eine hohe, verschleierte, in tiefe Trauer gekleidete Frauengestalt. Geflüster flog durch den Saal. „Gottes Tod!' rief,Wilhelm von Starkenberg, der Frau entgegentretend, „seid

Ihr es, edle Frau, Heinrichs von Rottenburg ritterliche Gemahlin? Was führt Euch hierher, und wem gilt diese Trauer?' „Ich bin es,' erwiderte die Frau, „meine Trauer gilt einem Todten, den ich vor wenig Stunden in die Gruft gesenkt . . . hieher aber führt mich das Verlangen, Euch meinen Schmerz in's Gesicht zu schleudern und meinen Grimm! . . . Versammelt Ihr Euch noch? Wagt Ihr es noch, . Euch zu versammeln, wo Er fehlt, und ein Schwert zu Zücken ohne Ihn?' „Bedenkt, edle Frau, daß Eure Worte

uns unbegreif- lich sind! Sagt, wer ist es, deck Ihr betrauert?' Die Frau schlug den Schleier zurück und zeigte ein kummerbleiches Angesicht, mit thränengeröLheten Augen und von leicht ergrauenden Locken umfaßt. „Muß ich ihn erst noch nennen?' rief sie schmerzlich. „Thut, wie ich gesagt — steckt Eure Schwerter ein — der Todte ist Heinrich von Rottenburg !' 30 ) ' „Edle Frau,' sagte Oswald vortretend, „blickt um her in diesem Kreise ... Ihr begegnet Schrecken und Mitteiden auf jedem Antlitz . . , aber sagt

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Category:
Fiction
Year:
[1890]
Friedel und Oswald : Roman aus der Tiroler Geschichte.- (Herman Schmid's gesammelte Schriften ; 21/23)
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Page 416 of 631
Author: Schmid, Hermann ¬von¬ / von Herman Schmid
Place: Leipzig
Publisher: Keil
Physical description: 184, 192, 252 S.. - 2. Aufl.
Language: Deutsch
Notations: Enth. T. 1/3. - In Fraktur;
Subject heading: p.Friedrich <Österreich, Herzog, IV.> ; p.Oswald <von Wolkenstein> ; f.Belletristische Darstellung
Location mark: 2.456
Intern ID: 188699
38 ì . . i • ì und den Halsschmuck der Bürgermeisterin dazu? Meine Rechnung will ich auswischen mxb wieder auf eine Weile zstschauen ... Ihr habt wohl noch mehr solche Sächelchen?' „Gebt mir mein Kleinod zurück,' rief Sabine entrüstet, „morgen sollt Ihr befreit sein...' „Daß ich ein Narr wäre! Ich behalf es als Pfand, wenn Jhr's nicht verkaufen wollt : es ist in guten Händen bei mir! Seid klug, schöne Frau, und laßt mir die Stern chen . . . die Tausend will ich vollmachen

, das ist aber Alles, was ich kann ... Ihr müßt eine arme Wittfrau nicht drücken! .. „Meinen Gürtel!' rief Sabine außer sich. „Nein, nein, den geb' ich nicht mehr aus der Hand,' kicherte die Mebichin, „daran will ich wohl meines Scha dens mich erholen . . . laßt es Euch von dem Herzoge «setzen, schöne Frau, er ist Euch ja doch besonders ge wogen! Was macht Ihr groß' Lärmen um solch' ein Schmuckstück! Einer armen Wittib kvmmt's zu gut, und Ihr, du lieber Gott, Ihr habt es leicht wieder. ..' „Hier ist der Gürtel,' rief plötzlich Müllinen

da- zwischen, der im Halbdunkel hinzugetreten war, der Frau die Spange aus der Hand riß und sie Sabinen hin- ■ reichte. „Gucket einmal,' rief die Frau, „das ist doch keck! ' Was mengt Ihr Euch darein, Herr Ritter , wenn wir einen ehrbaren Handel miteinander haben? Wollt Ihr, weil Ihr Euch so gut auf's Nehmen versteht, Euch auch mit ' dem Geben besaffen und mir die leere Hand mit den fünfhundert Reichsgulden füllen, die ich zu bekommen Hab'?' „Das will ich,' erwiderte der Ritter, „was mein ist, gehört dem Herrn

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Category:
Fiction
Year:
[1890]
Friedel und Oswald : Roman aus der Tiroler Geschichte.- (Herman Schmid's gesammelte Schriften ; 21/23)
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Page 302 of 631
Author: Schmid, Hermann ¬von¬ / von Herman Schmid
Place: Leipzig
Publisher: Keil
Physical description: 184, 192, 252 S.. - 2. Aufl.
Language: Deutsch
Notations: Enth. T. 1/3. - In Fraktur;
Subject heading: p.Friedrich <Österreich, Herzog, IV.> ; p.Oswald <von Wolkenstein> ; f.Belletristische Darstellung
Location mark: 2.456
Intern ID: 188699
Jànthurme' war über Mauer und Graben vom Brühl her'das Getöse gedrungen und hatte Sabinen emporgeschreckt. Sie eilte zur Thür und erblickte Florentinas Dolch und die verstreuten Rosenblätter, mit wenn sie auch die Deu- 1u»g dieser Zeichen nicht sofort verstand, zuckte ihr doch eine bange Ahnung durch's Herz. Sie stürzte einem Knechte des Hauses entgegen, der eben athemlos ange rannt kam, dem Wechsler und Frau Rahel die Kunde 'des Geschehenen zu hinterbrmgen. In der Stadt gehe schon

Alles darunter und d'rüber. sagte er; der Papst sei /entflohen, und Herzog Friedrich von Tirol, der ihm fortgeholfen, mit ihm . . . Sabine vernahm nichts mehr — die ganze Wucht ihrer Lage, das volle Gefühl der Verödung, der offensten Nichtbeachtung überkam und «drückte sie . . . „Verlassen . . . von ihm ... von Allen verlassen . . stöhnte sie und sank ohnmächtig zusammen. »Bringt die Frau in ihre Stube,' sagte Baruch, der ■ 'allein' gelaffen blieb, „und öffnet mir das Haus nicht, sie Mögen rufen oder toben

oder schlagen, wie sie wollen Me Riegel und Gitter sind fest...' »Hab' ich es-nicht Tmmer gesagt,' eiferte die Frau, Mit der Ohnmächtigen beschäftigt, „nun ist es doch her aus ... sie ist des Herzogs Hübscherin, nun ist er fort, hat sie im Stich gelassen/ und wir haben sie auf dem Halse! Aber wie sie zu sich kommt, oder gleich morgen 's»ll sie mir aus dem Hause!' „Das wirst Du Dir wohl noch überlegen, Frau,' sagte der Wechsler bedächtig. „Muß ich wissen, wer sie 'ist, und von wem stammen die Ducaten

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Category:
Fiction
Year:
[1890]
Friedel und Oswald : Roman aus der Tiroler Geschichte.- (Herman Schmid's gesammelte Schriften ; 21/23)
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Page 414 of 631
Author: Schmid, Hermann ¬von¬ / von Herman Schmid
Place: Leipzig
Publisher: Keil
Physical description: 184, 192, 252 S.. - 2. Aufl.
Language: Deutsch
Notations: Enth. T. 1/3. - In Fraktur;
Subject heading: p.Friedrich <Österreich, Herzog, IV.> ; p.Oswald <von Wolkenstein> ; f.Belletristische Darstellung
Location mark: 2.456
Intern ID: 188699
'kommen . . Lautlos drückte er stch an das Haus und Huschte die Gasse hin. — Sabine war indessen auf der Treppe und im Bor- gemach des obern Stockwerks angekommen. Es war von einer schlechten Lampe matt beleuchtet, daß die herum stehenden Schränke und Kästen nur unklar zu unterscheiden waren. Bor einem derselben stand eine stämmige Bürgers- frau und war emsig darüber, die darin aufbewahrten Ge wände, Waffenstücke und andern Hausrath zu mustern. „Zurück da!' rief Sabine, als sie es gewahr wurde

, und drängte die Frau von dem Schranke weg. „Was macht Ihr hier? Was erkühnt Ihr Euch, des Herzogs Schrank zu öffnen ?' „Und wenn ich es that,' rief die Frau, sich zu ihr wendend, und stemmte die Arme in die Hüften, „steht es Euch zu, mich darüber zu bereden? Die Herren vom Concilium haben mir den Herrn Herzog in 's Haus ■' gelegt als Miethsmann und als Gast, und des Gastes Habe ist. des Wirthes Pfand, so ist's Brauch und Rech tens in Costentz. Wer will mir wehren, nach meinem Wände, zu sehen

, daß mir der Schaden nicht ganz und gar. über den .Kopf wachst!' „Schaden? Den habt Ihr wohl bei solchem Gaste -nicht zu Dichten.. . „So? Wer ist mir gut dafür? daß er mich zahlt? /Daß er mich zahlen kann? O, ich bin nicht so blind, daß ich nicht sehe, wenn mir Einer in die Augen fährt! M« arme Wittib, wie ich, muß auf ihre Sachen schauen! Man darf wohl seine Pfennige zusammenhalten, damit man.die Kinder nicht als Bettelleute zurückläßt! . . „Ihr werdet , keinen Schaden haben, Frau,' rief Sabine, „um Herzog

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Category:
Fiction
Year:
[1890]
Friedel und Oswald : Roman aus der Tiroler Geschichte.- (Herman Schmid's gesammelte Schriften ; 21/23)
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Page 159 of 631
Author: Schmid, Hermann ¬von¬ / von Herman Schmid
Place: Leipzig
Publisher: Keil
Physical description: 184, 192, 252 S.. - 2. Aufl.
Language: Deutsch
Notations: Enth. T. 1/3. - In Fraktur;
Subject heading: p.Friedrich <Österreich, Herzog, IV.> ; p.Oswald <von Wolkenstein> ; f.Belletristische Darstellung
Location mark: 2.456
Intern ID: 188699
mit den weißblauen Rauten und dem Löwen von Wittelsbach. Friedrich war in der heitersten Laune, ihm gegenüber war Oswald's Platz, und tasel- abwärts traf sein Auge in das Antlitz Sabinens, die, wie umgewandelt, still und in sich gekehrt vor sich hin- blickte und alle die Scherze und Artigkeiten säst über hörte, womit ihre Nachbarn sie zu erheitern und die Aufmerksamkeit der schönen Frau zu erringen bestrebt waren. Die Stirne des Fürsten uinbüftettc sich nur flüchtig, als Marx ihm die Meldung von dein Weggehen

der Etschländer zuslüsterte. „Pour dien rief der baierische Ludwig, der zugehört hatte und sich den glänzendeu schwar zen Bart strich, „das ist auch ein störrig Bvltlcin! Die Welt è ist doch überall gleich — ich glaube noch in Frankreich zu fein, bei Frau Jfabeau, meiner königlichen Schwester, deren gute Stadt Paris von dein Gczänke überinüthiger Basallen, der Bmirgignons und Armagnacs widcrhallt -/sie Wären ihr und dem Dauphin längst über den Kopf gewachsen, wüßte Frau Jsabean das Regiment nicht so kräftig

6
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Category:
Fiction
Year:
[1890]
Friedel und Oswald : Roman aus der Tiroler Geschichte.- (Herman Schmid's gesammelte Schriften ; 21/23)
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Page 536 of 631
Author: Schmid, Hermann ¬von¬ / von Herman Schmid
Place: Leipzig
Publisher: Keil
Physical description: 184, 192, 252 S.. - 2. Aufl.
Language: Deutsch
Notations: Enth. T. 1/3. - In Fraktur;
Subject heading: p.Friedrich <Österreich, Herzog, IV.> ; p.Oswald <von Wolkenstein> ; f.Belletristische Darstellung
Location mark: 2.456
Intern ID: 188699
liegen lassen ' Die Frau, die ihn wieder aufgebaut, muß viel Herzeleid erlebt haben, daß sie daran Gefallen hat! Sie ist' Wittib, sagt Ihr, und trauert wohl um den Mann?' „Sie ist Wittib,', sagte der Steinmetz, „man erzählt allerhand, was nachzusagen ich mich hüten werde! Seht, da kommt sie den Berg herauf!' Auf dem Saumpfade erschien ein Zug von Maul- thieren, auf deren vordersten zwei Frauen ritten, beide schwarz gekleidet, mit Schleier und Sendelbinde verhüllt, doch nicht tief genug

dem Fiedler zu, „die mit den blauen Augen, die wie Irr wische flackern!' „Ein schönes Weib, bei Gott . . . aber es ist 'was an ihr, das Emen fürchten machen könnte! . . „Sie kommt mir vor,' sagte der Bauer, „wie ein schöner Apfel, der nicht recht reif geworden . . . er lockt, hineinzubeißen, und man scheut sich doch und sorgt, es möchten Einem die Zähne stumpf werden auf Lebens zeit . . . Wer ist die andere Frau?' „Die Wittib des Grafen Rottenburg,' erwiderte der Klosterbruder, „die kenn' ich wohl

! Eine gar fromme und gottselige Frau, die unser Klösterlein mit mancher Spende bedacht!' „Der Roltendurger,' sagte der Steinmetz zum Fiedler,

7
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Category:
Fiction
Year:
[1890]
Friedel und Oswald : Roman aus der Tiroler Geschichte.- (Herman Schmid's gesammelte Schriften ; 21/23)
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Page 153 of 631
Author: Schmid, Hermann ¬von¬ / von Herman Schmid
Place: Leipzig
Publisher: Keil
Physical description: 184, 192, 252 S.. - 2. Aufl.
Language: Deutsch
Notations: Enth. T. 1/3. - In Fraktur;
Subject heading: p.Friedrich <Österreich, Herzog, IV.> ; p.Oswald <von Wolkenstein> ; f.Belletristische Darstellung
Location mark: 2.456
Intern ID: 188699
' Ringlein— fest eingebunden in eine Locke Deines Barts? -- Nun bist Du überwiesen — nun bekenne, daß Dein Herz noch immer in holden, minniglichen Banden gefangen liegt!' „Der Ring,' erwiderte Oswald kalt, aber allmälig erwärmend, „ist wohl das Geschenk einer edlen, minnig lichen Frau — doch fein Liebespfand? . . . Auf meiner Fahrt in's Maurenland kam ich auch nach Arragon und sang, am Hose der Königin ... sie war ein meledles Weib, Kar und rein, wie der Lucifer über dem erwachenden Morgen schwebt

! Sie lauschte gern, wenn ich meine Lie der sang zum Preise deutscher Frauendeutscher Minne und deutscher Treu' . . . und als ich schied, band sie mit den eignen, weißen Händen mir dies Ringlein in den Bart.. . Mas non plus displigaides, sagte sie . . . das sollt' Ihr nicht mehr losbinden, das sollt Ihr bei jedem Feste in Eurem Batnlande tragen — das sollt Ihr einst der deutschen Frau geben, die Ihr liebt und die Euch Treue gehalten .. . Ich gelobt' es der königlichen Frau; doch Hab' ich nicht gefunden

8
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Category:
Fiction
Year:
[1890]
Friedel und Oswald : Roman aus der Tiroler Geschichte.- (Herman Schmid's gesammelte Schriften ; 21/23)
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Page 415 of 631
Author: Schmid, Hermann ¬von¬ / von Herman Schmid
Place: Leipzig
Publisher: Keil
Physical description: 184, 192, 252 S.. - 2. Aufl.
Language: Deutsch
Notations: Enth. T. 1/3. - In Fraktur;
Subject heading: p.Friedrich <Österreich, Herzog, IV.> ; p.Oswald <von Wolkenstein> ; f.Belletristische Darstellung
Location mark: 2.456
Intern ID: 188699
„Gucket einmal!' entgegnete die Frau und schlug die Hände zusammen. „Das ist eine Red', die sich hören läßt? Wenn's nur auch so leicht gethan war', wie gesagt! Fünfhundert Reichsgulden, das ist kein Federlein, da§ die Henne auf dem Schweif weglragen kann! Gucket einmal, von was wollt Ihr denn bezahlen?' '■ „Ich bin reich und habe große Güter in Tirol.. . gleich morgen werde ich an Meinen Verwalter schrei ben . „Der Weg ist mir zu weit, und Tirol ist groß, wer weiß, wo die großen Güter liegen

könnten ...' sagte die Frau, Sabinen mit einem eigenthümlichen Blicke messend. „Auf solche Bürgschaft kann sich eine Auge Wittfrau nicht einlassen...' „So will ich gleich morgen dafür sorgen, daß der Herzog solcher Verbindlichkeit entledigt werde, für immer .. . dies Gürtelkleinod will ich an Baruch verkaufen und Euch befriedigen. „Ei, laßt doch einmal seh'n,' rief die Frau begierig und stocherte die Lampe , daß sie Heller brennen sollte, während Sabine halb widerstrebend die Gürtelspange löste

9
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Category:
Fiction
Year:
[1890]
Friedel und Oswald : Roman aus der Tiroler Geschichte.- (Herman Schmid's gesammelte Schriften ; 21/23)
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Page 543 of 631
Author: Schmid, Hermann ¬von¬ / von Herman Schmid
Place: Leipzig
Publisher: Keil
Physical description: 184, 192, 252 S.. - 2. Aufl.
Language: Deutsch
Notations: Enth. T. 1/3. - In Fraktur;
Subject heading: p.Friedrich <Österreich, Herzog, IV.> ; p.Oswald <von Wolkenstein> ; f.Belletristische Darstellung
Location mark: 2.456
Intern ID: 188699
, daß das eine Sünde ist an Euch selbst und Eurer Schön heit — ein Frevel gegen die Welt, die Ihr der Sonne berauben wollt! Ihr könnt das nicht, edle Frau — Ihr dürft dies Vorhaben nicht ausführen!' „Gedenket Ihr mich daran zu hindern, Herr Ritter von Goldegg?' fragte sie mit offenem Spotte. „Deshalb bin ich gekommen. . . Ihr habt Kummer, schone Frau! Ihn zu überwinden , wollt Ihr in die Einsamkeit fliehen . . . Ich bin hier, Euch zu sagen, daß Ihr dazu den falschen Weg gewählt Habt. In der Einsamkeit wächst

der Kummer Euch über's Haupt, Ihr füttert den Drachen, statt ihn zu erwürgen . . „Und Ihr wollt Zum Drachenwürger, Zum Siegfried werden um meinetwillen?' „Statt den Kummer zu hegen, werft ihn von Euch, schöne Frau ... Ladet ihn anderen Schultern auf, die bereit sind, ihn für Euch zu tragen!' Sie wandte sich ab, die Achseln zuckend und mit noch offenerem Spottlächeln. ' , ; „Wendet Euch nur höhnend ab! Spottet und zuckt die Achseln — nur zweifelt nicht an der Heilsamkeit des Raths, den ich Euch gebe

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Category:
Fiction
Year:
[1890]
Friedel und Oswald : Roman aus der Tiroler Geschichte.- (Herman Schmid's gesammelte Schriften ; 21/23)
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Page 34 of 631
Author: Schmid, Hermann ¬von¬ / von Herman Schmid
Place: Leipzig
Publisher: Keil
Physical description: 184, 192, 252 S.. - 2. Aufl.
Language: Deutsch
Notations: Enth. T. 1/3. - In Fraktur;
Subject heading: p.Friedrich <Österreich, Herzog, IV.> ; p.Oswald <von Wolkenstein> ; f.Belletristische Darstellung
Location mark: 2.456
Intern ID: 188699
klang es fast wie gutmüthig, als sie rasch einfallend er widerte: „Freilich, solche Thiere gleichen sich — aber inn Euretwillen ist mir's lieb, daß es einen zweiten rothen Psittich giebt — nun könnt Ihr doch noch erproben, ob sie wirklich so gelehrig sind!' Der Ritter drängte sich naher an die Reiterin und hielt das Maulthier etwas zurück, denn der Steilpfad ging zu Ende und mündete auf die schmale Bergfläche des Runkelsteins. „Was sagt Ihr da, schöne Frau?' flüsterte er. „Habt Ihr auch bedacht

, welcher Sinn sich in diese Worte legen läßt?' „Wenn Ihr den Sinn hineinlegt, ist's - nicht der meine . . „Ich soll den , Psittich mein Sprüchlein lehren? Ihr wollt' also das Sprüchlein hören?' „Gewiß,' lachte die Frau, „ich höre das possirliche Gekrächz' gar zu gern!' . . Wie, wenn ich Euch das Sprüchlein vorher sagte? Dann könntet Ihr Prüfen, ob der Psittich seine Sache auch gut gemacht . . „O nicht doch,' lachte sie wieder, „etwas müßt Ihr dem Psittich doch übrig lassen ...' Die letzten Worte verklangen

und Gruß ent gegen, Frau Katharina hieß mit sittiger Verneigung und

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Category:
Fiction
Year:
[1890]
Friedel und Oswald : Roman aus der Tiroler Geschichte.- (Herman Schmid's gesammelte Schriften ; 21/23)
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Page 30 of 631
Author: Schmid, Hermann ¬von¬ / von Herman Schmid
Place: Leipzig
Publisher: Keil
Physical description: 184, 192, 252 S.. - 2. Aufl.
Language: Deutsch
Notations: Enth. T. 1/3. - In Fraktur;
Subject heading: p.Friedrich <Österreich, Herzog, IV.> ; p.Oswald <von Wolkenstein> ; f.Belletristische Darstellung
Location mark: 2.456
Intern ID: 188699
Ein hübscher Edelknecht, in ein weiß und grün ge- theiltes Wams gekleidet, das kecke Barett mit der Falken feder auf dem braunen Kraushaare, faßte eben die Zügel des Thieres, auf welchem die Dame faß, als der Ritter: neben dem Paare anlangte. Zierlich und gewandt schwang er sich aus dem Sattel, drängte den Edelknecht bei Seite, indem er ihm die Zügel des Rößleins zuwarf, und hatte ebenso rasch die des Maulthiers ergriffen. „Mit Vergunst, schöne Frau,' sagte er, während der Bursche

, über und über erröthend, als wäre er mit Blut übergossm, und die Unterlippe Zwischen die Zähne klemmend, zu dem Rosse trat. „Da der Zufall mir so günstige Begegnung verschafft, dürft Ihr mir's nicht wehren, wenn ich als Euer Stallmeister Euch Bügel und Zügel .halte ...' 4 ' Die Frau wandte dem Ritter ein Antlitz zu, das dessen Gruß und Anrede vollkommen rechtfertigte — das weiße Tuch, das des Staubes und der Hitze wegen um Kopf und Nacken geschlungen war, glitt bei der Bewegung etwas herab und ließ den entzückten

. „Ihr hier, Herr Alphart von Goldegg?' sagte die Frau mit einer Miene, welche über die Begegnung nicht ganz das gleiche Vergnügen erkennen ließ, das aus dem Angesichte. des Ritters leuchtete. „Ihr erniedrigt Euch, den Dienst eines Edelknechtes zu übernehmen?'

12
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Category:
Fiction
Year:
[1890]
Friedel und Oswald : Roman aus der Tiroler Geschichte.- (Herman Schmid's gesammelte Schriften ; 21/23)
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Page 51 of 631
Author: Schmid, Hermann ¬von¬ / von Herman Schmid
Place: Leipzig
Publisher: Keil
Physical description: 184, 192, 252 S.. - 2. Aufl.
Language: Deutsch
Notations: Enth. T. 1/3. - In Fraktur;
Subject heading: p.Friedrich <Österreich, Herzog, IV.> ; p.Oswald <von Wolkenstein> ; f.Belletristische Darstellung
Location mark: 2.456
Intern ID: 188699
sagt mir zu; sie ist nicht weibisch, aber ein wahres Weib!' „Gott bewahr' uns in Gnaden,' scherzte der Junker. „Ihr heißt es wohl gar gut, daß Brunhilde ihren Freier an Händen und Füßen wie einen Knäuel Zusammenbindet und an die Wand hängt?' . . Wer Kraft besitzt, thut Recht, sie zu ge brauchen . . „Ihr wär't wohl gar im Stande, dasselbe Zu thun?' t Die schöne Frau sah den Jüngling mit eigenthümlichen Blicken an und bot ihm den Arm. „Je nachdem der Freier wäre, Herr Tegen von Mllanders,' sagte

, da ich hier Euch begegne, des weitern Botenwegs mich entheben!' Forschend heftete sich das durchleuchtete Auge der Frau Mf den Greis, als wolle sie die Botschaft in den Zügen des Überbringers lesen. „So sprich,' sagte sie mit stolz derächtlichem Lächeln, „laß seh'n, ob Deine Nachricht Botengang und Botenbrod verlohnt ...' „So Jhr's genehm hieltet, edle Frau, möchll ich Zwie fach' erbitten unter vier Augen . . . meine Kundschaft ist Mr für Euch allein Laßt Euch als Zeichen dienen,' schte er leiser hinzu, „wenn ich sage

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Category:
Fiction
Year:
[1890]
Friedel und Oswald : Roman aus der Tiroler Geschichte.- (Herman Schmid's gesammelte Schriften ; 21/23)
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Page 235 of 631
Author: Schmid, Hermann ¬von¬ / von Herman Schmid
Place: Leipzig
Publisher: Keil
Physical description: 184, 192, 252 S.. - 2. Aufl.
Language: Deutsch
Notations: Enth. T. 1/3. - In Fraktur;
Subject heading: p.Friedrich <Österreich, Herzog, IV.> ; p.Oswald <von Wolkenstein> ; f.Belletristische Darstellung
Location mark: 2.456
Intern ID: 188699
Ritlcr bekannt sei, der cs mcisierlich verstehe, den Frauen W hofiren, und wie sie also wohl wüßten, was sie von fciìii'ti Zierlichen Reden zu halten hätten; sic waren aber alle Wlchme-chckt und nahmen es nicht übel, als der König, bei Einzelnen die Runde machend, sich in noch stärker Wfgeiragenen und wärmeren Artigkeiten erging. „In der M^t.' sagte er mit seinem einschmcicheladsteu'Tonc Zu Der Äüngstea, der Frau des Herrn Jn-der-Bnndt, welche eine dlunie im Wappen führte und daher dieses Zeichen

überall ^ den Haaren loie am Gewände angebracht hatte, „Ihr seid ein lebendes Blumenbeet, schöne Frau! So wir noch ^,dem löblichen Alter wären, da wir uns Zierlichen Minne- Usaugs beflissen, würden wir hier eine Ausbeute finden, wie Irgendwo! Stirn und Racken wie Maienglöcklein und dchlehkvrnblüflsi, Augen wieBeilchcn, Wangen wie Pfirsich- 'Eumeu und Lippen wie eine frisch aufgegangcne Rose V - Glücklicher Gärtner, dem es vergönnt wäre, sich hier ^Etneii wonnigen Strauß pflücken zu dürfen

! .. . Ich ver- ^ 'ehe Euch,' fuhr er lachend fort, als die Frau, purpur- 1111b verwirrt, einen halb fragenden, halb ängstlichen Seitenblick nach der Königin hinübcrstreifen ließ, ^„Jhr >Etd nicht minder schelmisch als schön, aber Ihr seht, uns'rc Königliche Gemahlin hat nicht Muße, mir mein Glück zu JJ'figönncn , . . sic ist ganz darin vertieft, ihren neuen ^'awmerjunker mit seinem Dienste bekannt zu machen . . . M»r»B SchM». »d. m. 4

14
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Category:
Fiction
Year:
[1890]
Friedel und Oswald : Roman aus der Tiroler Geschichte.- (Herman Schmid's gesammelte Schriften ; 21/23)
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Page 600 of 631
Author: Schmid, Hermann ¬von¬ / von Herman Schmid
Place: Leipzig
Publisher: Keil
Physical description: 184, 192, 252 S.. - 2. Aufl.
Language: Deutsch
Notations: Enth. T. 1/3. - In Fraktur;
Subject heading: p.Friedrich <Österreich, Herzog, IV.> ; p.Oswald <von Wolkenstein> ; f.Belletristische Darstellung
Location mark: 2.456
Intern ID: 188699
mit den Schwertern, und die Hofherren riefen Beifall und Heil dem edlen Fürsten, Friedrich dem Gnädigen. Eine von der Treppe her entstehende Bewegung unterbrach den Ruf. „Was ist?' rief der Herzog. „Wer wagt, sich hier emZudrängen?' Niemand antwortete; schweigend theilten sich die Reihen, und eine Frau in Schwarz gekleidet, dm dunklen Schleier aus dem Kopfe, erschien auf den oberen Treppen stufen. Ihr Angesicht war weiß wie eine Lilie; sie war athemlos vor Aufregung und Hast und mußte sich am Geländer festhalten

, das glänzende Auge hing unver wandt an dem Herzog. „Die Wolkensteinerin . . . Oswald's Frau . . ging es in leisem Gemurmel durch die Reihen. „Wer Ihr auch sein mögt,' rief Friedrich, „entfernt Euch — das ist nicht die Zeit, mir in den Weg zu treten!' „Das ist die Zeit, Herr Herzog,' entgegnete Mar garethe, sich ermannend, „das ist die rechte und einzige Zeit? Ich habe sie gewählt, weil Kummer und Siech thum mich an's àankenlager gefesselt hielten und mir verwehrten, früher diesen Gang zu geh'n

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Category:
Fiction
Year:
[1890]
Friedel und Oswald : Roman aus der Tiroler Geschichte.- (Herman Schmid's gesammelte Schriften ; 21/23)
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Page 542 of 631
Author: Schmid, Hermann ¬von¬ / von Herman Schmid
Place: Leipzig
Publisher: Keil
Physical description: 184, 192, 252 S.. - 2. Aufl.
Language: Deutsch
Notations: Enth. T. 1/3. - In Fraktur;
Subject heading: p.Friedrich <Österreich, Herzog, IV.> ; p.Oswald <von Wolkenstein> ; f.Belletristische Darstellung
Location mark: 2.456
Intern ID: 188699
die Aussicht, durch solchen Besuch die Einsamkeit unter brochen Zu sehen, mit unverhehltem Vergnügen begrüßte. Sie flog hinweg und kam eilig zurück. „Bei meiner Ehrlichkeit, edle Frau,' rief sie, „ein so stattlicher Herr und männlicher Ritter, als diese meine Augen jemals einen geseh'n! Er kommt hierher und bittet um die Bergunst, der schönen Herrin auf Entiklar seine Ver ehrung zu bezeugen! Und wie höfisch und fein er das sagte, wie zierlich er die Worte zu setzen weiß, und wie sein Wams

über und über von Gold flunkert! Ihr werdet ihn doch nicht abweisen, edle Frau? Solch edler Ritter soll doch nicht umsonst so weit herauf- gerilten sein?' Sabine schwankte einen Augenblick ; sie ging die Möglich keiten durch, die den Goldegger Zu ihr führen mochten. War er nicht einer der eifrigsten Anhänger des Herzogs geworden, und hatte sie nicht erst unlängst vernommen, daß er bei ihm am Hoflager zu Innsbruck lebe? Konnte er nicht von dort kommen? . . . „Er mag eintreten,' sagte sie dann und schritt dem Ritter

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Books
Category:
Fiction
Year:
[1890]
Friedel und Oswald : Roman aus der Tiroler Geschichte.- (Herman Schmid's gesammelte Schriften ; 21/23)
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Page 427 of 631
Author: Schmid, Hermann ¬von¬ / von Herman Schmid
Place: Leipzig
Publisher: Keil
Physical description: 184, 192, 252 S.. - 2. Aufl.
Language: Deutsch
Notations: Enth. T. 1/3. - In Fraktur;
Subject heading: p.Friedrich <Österreich, Herzog, IV.> ; p.Oswald <von Wolkenstein> ; f.Belletristische Darstellung
Location mark: 2.456
Intern ID: 188699
in voller Klarheit darauf niedersah; endlich war er hinter einen hohen Giebel getreten, schwarz fiel der Schatten desselben in das Gäßchen, und der Wächter, der bisher immer hin und wider geschritten, blieb stehen Md lehnte sich schläfrig auf seinen Spieß . . cm die Mauer hingedrückt, mit lautlosen Tritten schlich Linus hinter ihm hinweg und huschte in den Thorbogen. Herzog Friedrich war geraume Zeit allein gesessen, es kränkte ihn, daß die Frau, die er einmal so sehr geliebt, so von ihm gegangen

, und doch dachte er nicht, sie zurück-- Zurufen; es war ihm, als sei ein Druck von seiner Seele genommen, der ihm freier zu handeln gestatte. Nach einer Weile war Müllinen eingetreten und hatte stumm in einer Ecke Platz genommen ; er wollte den Herrn und Freund nicht in seinen Träumen stören. Die Zeit des Abend- NMhls war längst vorüber, aber keine Anstalten zu einem solchen waren sichtbar geworden: Frau Giebich, 'sonst damit betraut, schien beschlossen zu haben, ihre Macht Zu zeigen. Nach einer Weile blickte

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Books
Category:
Fiction
Year:
[1890]
Friedel und Oswald : Roman aus der Tiroler Geschichte.- (Herman Schmid's gesammelte Schriften ; 21/23)
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Page 21 of 631
Author: Schmid, Hermann ¬von¬ / von Herman Schmid
Place: Leipzig
Publisher: Keil
Physical description: 184, 192, 252 S.. - 2. Aufl.
Language: Deutsch
Notations: Enth. T. 1/3. - In Fraktur;
Subject heading: p.Friedrich <Österreich, Herzog, IV.> ; p.Oswald <von Wolkenstein> ; f.Belletristische Darstellung
Location mark: 2.456
Intern ID: 188699
, „ich Hab' immer gehört, , . . . daß man, wo eine Fiedel klingt, Am Besten singt und springt und schlingt!'' Solche Besuche mochten im Runkelsteiner Schlosse selten abgewiesen werden; der Thorwart hatte sich daher nicht bedacht, den Alten gleich einzulassen, und dieser stand bereits gebeugt und des Bescheides harrend an der Freitreppe der Kemenat. Niklas Bmtler warf einen flüchtigen Blick auf ihn und winkte Frau Katharina zu. „So es uns'rer werthen Hausfrau nicht mißfällt,' sagte er, „und der Spielmann

auch 'was Feines zu singen weiß, mag es uns nicht unlieb sein!' Die Frau sah den Ankömmling von der Seite an. 'Das ist ein alter verwitterter Weghart rief sie, „was wird der noch viel zu singen wissen — es mag immerhin sein, um einen Gotteslohn!' „So stellt dem Alten einen Stuhl dorthin an die Ecke,« befahl der Burgherr, „und Du, Kurt, gieb ihm einen Decher, daß er sich zuerst Staub und Hitze der Wander- ìchast aus-der Kehle spülen mag. Bis ihm 'was zu singen einfallt, mag er erzählen, woher er des Weges ' 2 *

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Books
Category:
Fiction
Year:
[1890]
Friedel und Oswald : Roman aus der Tiroler Geschichte.- (Herman Schmid's gesammelte Schriften ; 21/23)
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Page 38 of 631
Author: Schmid, Hermann ¬von¬ / von Herman Schmid
Place: Leipzig
Publisher: Keil
Physical description: 184, 192, 252 S.. - 2. Aufl.
Language: Deutsch
Notations: Enth. T. 1/3. - In Fraktur;
Subject heading: p.Friedrich <Österreich, Herzog, IV.> ; p.Oswald <von Wolkenstein> ; f.Belletristische Darstellung
Location mark: 2.456
Intern ID: 188699
nicht ruhig anhören, wie der Hochmüthige, der doch nur Eurem Gelde den Hof macht, seine Märlein auskramte . . . Nach Formigar ist er nicht gekommen, weil das Brocat- rocklein, in dem er heute prunkt, verpfändet war, und den scharlachrothen Psittich hat er nicht gekauft, weil der Händler ihn nicht auf Borg geben wollte. , „Schon gut,' erwiderte die Frau, „Du hast eine lose Zunge — hüte sie . . Ihr Bruder reichte ihr hinzu tretend den Arm und rlnterbrach sie. „Seid mir nochmals willkommen , Herr

Jäger,' sagte Vintler während der beiderseitigen ehrerbietigen Verbeugungen, „und Ihr, schöne Frau, habet Dank, daß Ihr mein geringes Haus beehrt. . . wahrlich, der Ruf hat nicht zu viel von Euch gesagt . . . wo Ihr einziehet, da seid Ihr die Königin ...' Die staunenden Blicke des versammelten Burggesindes bestätigten die Rede des artigen Alten, und es lag Wahr heit in ihr — als die schöne Witwe des reichen Wechs lers von Hall die Stufen hinanschritt, die Stirne von schimmerndem Geschmeide

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Category:
Fiction
Year:
[1890]
Friedel und Oswald : Roman aus der Tiroler Geschichte.- (Herman Schmid's gesammelte Schriften ; 21/23)
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Page 32 of 631
Author: Schmid, Hermann ¬von¬ / von Herman Schmid
Place: Leipzig
Publisher: Keil
Physical description: 184, 192, 252 S.. - 2. Aufl.
Language: Deutsch
Notations: Enth. T. 1/3. - In Fraktur;
Subject heading: p.Friedrich <Österreich, Herzog, IV.> ; p.Oswald <von Wolkenstein> ; f.Belletristische Darstellung
Location mark: 2.456
Intern ID: 188699
geblieben war, um nicht Einiges von dem Gespräche zu erhaschen. „Was lachst Du, Floreutin?' rief die Frau, indem sie einen eigenthümlichen Blick nach dem Burschen warf. „O, nur über dies verwünschte Thier,' erwiderte derselbe, „über dies Pferd, das immer Seitensprünge machen nnd durchaus nicht auf dem geraden Wege bleiben will . . . Das machte mich lachen, weil's mir vorkam, wie Einer, dem die gerade Wahrheit nicht aus der Kehle will!' Das Auge des Ritters sprühte gegen den Burschen

hin, aber er hielt an sich und wandte sich wieder der Reiterin zu, als sei solches Gerede zu gering, es zu beachten. „Wenn ich auch zu Formigar Euer Partner nicht sein konnte,' fuhr er fort, „waren meine Gedanken dennoch mit Euch .beschäftigt . . . habt Ihr den schönen, purpurfarbenen Psittich schon vergessen, der Euch jüngst so baß gefiel?' „Wie sollt' ich!' lachte die Frau. „Hätll ich doch das niedliche Thier, das die weiße Federhaube so zierlich zu legen und wieder aufzmichten verstand, sicher gekauft, hätte

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