7 items found
Sort by:
Relevance
Relevance
Publication year ascending
Publication year descending
Title A - Z
Title Z - A
Books
Category:
Arts, Archeology
Year:
[ca. 1900]
Beiträge zur Kunstgeschichte Süd-Tyrols
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/226633/226633_10_object_4382403.png
Page 10 of 18
Author: Schmölzer, Hans / Hans Schmölzer
Place: Wien
Publisher: Hof- und Staatsdruckerei
Physical description: 18 S.
Language: Deutsch
Subject heading: g.Trentino ; s.Kunst ; z.Geschichte
Location mark: III 107.253
Intern ID: 226633
der zweinächften Sibyllen. Die dritte, an der Gewölbe kappe rechts vom Befchauer, thront auf Wolken und ift mit dem Körper nach rechts gewendet, das Haupt aber nach links. Mit dem rechten Arm hält fie ein Kreuz um- fchlungen, deffen Querbalken auf ihrem Nacken ruht, während die linke Hand mit ausgeftrecktem Zeigefinger begeiftert erhoben ift. Bemerkt fei, dafs die Zeichnung über den Rand der Umrahmung hinausreicht eine Frei heit, welche (ich die Maler des 17. und 18. Jahrhunderts ja oft geftatteten, wovon

aber unfer Bild doch eines der früheften Beifpiele fein dürfte. Wieder lieft man auf einer Marmortafel den Spruch: CRVC1 DAMNABVNT INNOCENTEM • Die Körperformen diefer Geftalt find von monumen taler Kraft, der Kopf ftark in Dreiviertel-Profil der Unterleib ftark verkürzt. Die Wangen find voll' der Typus des Gefichtes rundlich. Das Haar wallt von' der Stirn begeiftert aufwärts und ift fchr frei und lebendig behandelt. Von dem Hälfe fchwingt fich nach links ein goldiggelbes Tuch, das vorn zu einem Knoten

Ver fehlungen ift, lebhaft flatternd und den Kopf vollkom men frei laffend, auf und unter dem Kreuzesbalken durch im freien Schwünge empor. Das lichtrothe im Schatten lilafarbene Gewand in lebhafter Bewegung wird unter der Bruft von einem gebrochen blauen Gürtel zufammen- gehalten. Die Faltenmotive find der großen Energie der Bewegung zufolge an diefer Sibylle faft wirr und mit unter hart und unausgeglichen. Das Colorit ift durch zu ftarkes Putzen fleckig geworden. In der Gewölbekappe

übergehendes Oberkleid mit kräf tigen Tönen und energifchen Schatten in den tiefen Faltenbrüchen. Die fchönen ausdrucksvollen Gewand motive, frei von jeder Kleinlichkeit, bilden befonders durch ihre dermomentanen Körperbewegung entgegen- gefetzte Richtung einen prächtigen Gegen fat?.. Die Sibylle ift nämlich in rafcher Wendung nach links ge dacht, während fie begeiftert mit der Hand die Fahne erhebt, auf die auch ihr Blick gerichtet ift. An allen diefen vier Gcftalten macht fieli der Styl Paolo Veronese's

discreter Weife auf, fo befonders im Typus der zweiten Sibylle, aber auch in der dritten. In der etwas gar zu bewegten Haltung der einen und der anderen der Figuren liegt ebenfalls etwas, was wenig- ftens auf diefe fpätere Zeit hinzuweifen feheint. Im Ganzen find diefe fchönen Fresken aber frei von leeren Übertreibungen. Der ideale Gedanke des Malers, die heilige Gefchichte von der Verkündigung, Geburt, Tod und Auferftehung des Erlöfers in vier Sibyllen-Gcftalten darzuftellen,hat nicht bloß

1
Books
Category:
Arts, Archeology
Year:
[ca. 1900]
Beiträge zur Kunstgeschichte Süd-Tyrols
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/226633/226633_4_object_4382384.png
Page 4 of 18
Author: Schmölzer, Hans / Hans Schmölzer
Place: Wien
Publisher: Hof- und Staatsdruckerei
Physical description: 18 S.
Language: Deutsch
Subject heading: g.Trentino ; s.Kunst ; z.Geschichte
Location mark: III 107.253
Intern ID: 226633
Bettler ein Stück feines Mantels gebend, und links der heil. Georg, ebenfalls zu Pferde, den Drachen tödtend. Den Hintergrund bildet eine gut ausgeführte Landfchaft mit Burgen auf Felfen Flüßen und Baumgruppen in guter Perfpeflive. Die Zeichnung ift an diefem Gemälde überhaupt frei von gröberen Fehlern, nur-die Pferde fehen fteif und hölzern aus, befonders find auch die Köpfe derfelben im Verhält- niffe zu klein. Sonft zeigt der Maler diefes Frescos in Formen und Verhältniffen eine viel größere

ausgefprochen und es will uns fcheinen, ais ob fie einen zurückgebliebenen Schüler verrathen würde. Aber frei von folcher Gebundenheit ift keines derfelben. Wo der Maler von der hergebrachten Art, die Zufchauerhintereinanderzu Haufen zu fchichteil, abgeht, da wird feine Compofition völlig formlos, wie z. B. an der Kreuzigung, wo der Meifter faft alle Figuren auf eine Seite eng zufammendrängt, und an der Kreuz abnahme. Es mangelt ihm auch jegliches Talent zu erzählen. Man vergleiche nur die Bilder: Chriftus

zu reden. Der Boden, wenn die Handlung fich im Freien abfpielt, ift in altertümlicher Weife dem jeweiligen Erfordernis derfelben eng ange- pafst. Von vegetabiler Belebung ift keine Spur, viel weniger noch von etwas anderem. Mit all dem contra- ftirt ganz auffällig das Figürliche, das fich in einzelnen der weniger befchädigten Bilder zu einer gewiffen Frei heit, mitunter feibft Schönheit erhebt. Die Figuren find fchlank in den Proportionen, ihre Haltung frei, die Bewegung öfters etwas geziert

2