für den politischen Verkehr zwischen diesen beiden Ländern zu einer verhältnismäßig größeren Vollendung gelangt gewesen sein muß. So ließ Heinrich IV. im J. 1075, als der Aufstand der Sachsen in hellen Flammen stand, der Kampf mit Gregor aber noch nicht begonnen hatte, „alle Alpenpässe sperren, um keine Nachrichten von diesen Vorgängen nach Rom gelangen zu lassen' 2 ). Am Ende des J. 1076 aber, als die Ereignisse über Heinrich zusammengebrochen waren, taten dann wieder die Fürsten dasselbe und besetzten
, um die Reise Heinrichs zum Papste zu verhindern, „im Voraus mit Wächtern alle Wege und Zugänge, die nach Italien führen und die man gewöhnlich Klausen nennt' 3 ), wodurch Heinrich, wie bekannt, zu jenem weiten Umweg über den Mont Cenis genötigt wurde. Dieser wendete dann aber auch seinerseits und zwar mit vollem Erfolge, sobald er nach seiner Rückkehr nach Deutschland wieder zu Kräften gekommen war, kein anderes Verfahren an und vereitelte so die geplante Zusammenkunft Gregors mit den deutschen Fürsten
zu Augsburg, von der er das Schlimmste zu erwarten hatte. Später aber im J. 1093 besetzten die lombardischen Städte Mailand, Cremona, Lodi, Piacenza u. a. die von Italien nach Deutschland führenden Wege und hielten auf diese Weise Heinrich von seinen deutschen Anhängern fern, so daß er selbst deshalb jahrelang mächtlos in Italien zurückbleiben mußte 4 ). Auch aus dem folgenden Jahrhundert ist noch ein Fall ersichtlich, bei dem die Sperrung der Alpenstraßen in breiter Front besonders gut funktionierte