Freuden und Leiden eines Landgeistlichen ; Bd. 1
haß ber Mensch in gutem und schlimmen Sinn, in Freud' und Leid gewöhnlich weit, mehr an der Vergangenheit hängt, ÄS an der Zukunft, weit mehr Werth jener beimißt, als dieser, so armselig und erbärmlich sie oft ist, während er aus der Zukunft so Vieles und Herr liches machen konnte. Im. sittlichen Leben .ist es der Fall, daß die Meisten weit mehr in Reue sich grämen über begangene Sünden Und schlecht verlebte Tage, als von ernstlichem Lorsatz beseelt sind für die Zukunft, daß die Reue weit
—'was du vielleicht schon aus dem Bisherigen.bemerkt hast — wenig, Kopf ^erhalten, aber, viel Herz. Das Erste hat WM- mir in meinem Heben so oft gesagt, daß ich selbst nicht mehr den geringsten Zweifel daran hege, das Zweite hat mir noch-kein ^Mensch gesagt. Ich meine,' die Leute find hierin ungerecht und einseitig, daß nur der Kopf bei ihnen gilt, das Herz aber nicht; eSMrfte viel Herz' auch etwas Werth sein und in „gar vielen Fällen ' selbst noch «ehr, 'als viel Kopf. Biel Herz aber Hab' ich, dies laß