Freuden und Leiden eines Landgeistlichen ; Bd. 1
Steingerölle die Mitte hielt, steil herabgestiegen waren, kamen wir Zu einem ^ HauS, das in einer größern Aus weitung des Thales stand. Der Bach ^stürzte sich neben dem HauS m einen tiefen Schacht hinab, eine hölzerne Rinne leitete das Wasser auf ein großes Rad neben dem Haus, und deutete an, daß eine Mühle sich neben demselben befinde. Ich glaubte von weitem schon lustigen Zitherklang und Helles Singen und Jodeln zu hören, und so war es auch. Mich wunderte, was dieser fröh liche Lärm
, in so .früher Morgenstunde, à einem'Sams tage, in dieser abgelegenen Holzhütte bedeute, und fragte meinen- Begleiter um Aufschluß, indem ich mich im WaldeSdunkel, wenig vom HauS entfernt, aus einen faulen Holzstock setzte. ^ Er -sagte mir,- man nenne daS Haus„in der Brunne nkresse,' von einem frischen Brünntem, - das nahe ' dabei sprudle. Daselbst ' - Hause- eine Witwe mit sechs Töchtern, alle blühend und schön, wie sonst, keine Maid in Hochkirchen, aber wenig ehr bar und nütze. ..Sie hätten eine Mühle
'.und Brannt weinbrennerei, und die Tochter warteten dieses doppelten Geschäftes. Die abgelegene Hütte sei der -Sammelplatz lüderlicher Bursche aus der Gemeinde und selbst der Umgegend; ganze Nächte werde hier geschwelgt,/zur Zither,'getanzt und-gesungen, die Mutter-selbst'sèi die ärgste dabei. Das Haus sei eine wahre Pest für die Gemeinde; alle Bemühung maber, dem Unwesen Zu -steuern ' fruchten nichts. ' Ich saß trübselig - auf meinem Stocke, üm so trübseliger, je lustigerZitherklang, Jodeln und Hüpfen