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Title A - Z
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Books
Category:
Fiction
Year:
(1860)
Freuden und Leiden eines Landgeistlichen ; Bd. 2
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Page 138 of 217
Author: Schöpf, Johann Peter / von Johann Schöpf
Place: Innsbruck
Publisher: Aufschlager
Physical description: 212 S.
Language: Deutsch
Notations: In Fraktur
Subject heading: s.Landpfarrer;f.Belletristische Darstellung
Location mark: I 3.566/2
Intern ID: 132570
. Der Schmerz über den Verlust, der Kummer ob dieser Schuld nagten der Art an ihrem jungen Leben, daß sie bald darauf am Nerven fieber erkrankte. Eines Tages in der Frühe, als sich die Bewohnermnen der Brunnenkresse um die Morgensuppe Versammelten, hieß eS, Rosa vermöge nicht aufzustehen, sie klage über heftige Kopfschmerzen und Frost, sie sei krank. Krankheit, das war ein Gast, der seit langer, langer Zeit in der Brunnkresse nicht eingekehrt war ; sie kannten ihn fast nur vom Hörensagen; so war das Haus

die gleichfalls ihre Lieblingstochter war, zu bieten, und so ihn an ihr Haus zu binden. Melchiors schauerliches Ende schnitt ihr tief in die Seele, ein mächtiger Ast an ihrem Lebensbaum war damit abgehauen; sie saß manch mal da, in tiefes Brüten verloren, eine Sache, die sie sonst nicht gewohnt war. Noch tiefer griff das Ereigniß bei Rosa in's Herz. Sie galt allgemein als die erste Ursache des Zwistes, der ein so trauriges Ende genommen, und gab sich selbst die Schuld am Tode Melchiors

durch Leben und Gesundheit beglückt. Um so mehr frapp irte sein plötzliches Erscheinen. Das Erkranken eines Mit gliedes macht in jeder Familie einen doppelten Eindruck, einen wehmüthigen und einen aufschreckenden. Daß ein Mensch, mit dem man seit Langem gelebt, den man stark und gesund um sich zu sehn gewohnt ist, plötzlich das Bett nicht mehr verlaßt, gemahnt eindringlich an die menschliche Hinfälligkeit, und macht unsicher in sich selbst, schreckt auf. Dadurch hat die Einkehr dieses Gastes in ein Haus

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Books
Category:
Fiction
Year:
(1859)
Freuden und Leiden eines Landgeistlichen ; Bd. 1
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Page 67 of 227
Author: Schöpf, Johann Peter / von Johann Schöpf
Place: Innsbruck
Publisher: Aufschlager
Physical description: 220 S.
Language: Deutsch
Notations: In Fraktur
Subject heading: s.Landpfarrer;f.Belletristische Darstellung
Location mark: I 3.566/1 ; D I 3.566/1
Intern ID: 132569
Steingerölle die Mitte hielt, steil herabgestiegen waren, kamen wir Zu einem ^ HauS, das in einer größern Aus weitung des Thales stand. Der Bach ^stürzte sich neben dem HauS m einen tiefen Schacht hinab, eine hölzerne Rinne leitete das Wasser auf ein großes Rad neben dem Haus, und deutete an, daß eine Mühle sich neben demselben befinde. Ich glaubte von weitem schon lustigen Zitherklang und Helles Singen und Jodeln zu hören, und so war es auch. Mich wunderte, was dieser fröh liche Lärm

, in so .früher Morgenstunde, à einem'Sams tage, in dieser abgelegenen Holzhütte bedeute, und fragte meinen- Begleiter um Aufschluß, indem ich mich im WaldeSdunkel, wenig vom HauS entfernt, aus einen faulen Holzstock setzte. ^ Er -sagte mir,- man nenne daS Haus„in der Brunne nkresse,' von einem frischen Brünntem, - das nahe ' dabei sprudle. Daselbst ' - Hause- eine Witwe mit sechs Töchtern, alle blühend und schön, wie sonst, keine Maid in Hochkirchen, aber wenig ehr bar und nütze. ..Sie hätten eine Mühle

'.und Brannt weinbrennerei, und die Tochter warteten dieses doppelten Geschäftes. Die abgelegene Hütte sei der -Sammelplatz lüderlicher Bursche aus der Gemeinde und selbst der Umgegend; ganze Nächte werde hier geschwelgt,/zur Zither,'getanzt und-gesungen, die Mutter-selbst'sèi die ärgste dabei. Das Haus sei eine wahre Pest für die Gemeinde; alle Bemühung maber, dem Unwesen Zu -steuern ' fruchten nichts. ' Ich saß trübselig - auf meinem Stocke, üm so trübseliger, je lustigerZitherklang, Jodeln und Hüpfen

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Books
Category:
Fiction
Year:
(1860)
Freuden und Leiden eines Landgeistlichen ; Bd. 2
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Page 179 of 217
Author: Schöpf, Johann Peter / von Johann Schöpf
Place: Innsbruck
Publisher: Aufschlager
Physical description: 212 S.
Language: Deutsch
Notations: In Fraktur
Subject heading: s.Landpfarrer;f.Belletristische Darstellung
Location mark: I 3.566/2
Intern ID: 132570
; für sie hatte die Morgenstunde nicht Gold.-sondern dm angmehmsten Schlummer im Munde. Als Sara, Rebecka und Hanna nach HauS kamen, war von ihr noch nichts zu sehen. Um so lieber war es ! ihnen; schnell wechselten sie die Kleider, nahmen Brod ! und Käs zu sich und machten sich vom Haus fort, in den Wald hinauf, um Beeren zu klauben. Den Brief legte Sara unter die Vogelorgel. Als Monika aufstand, wunderte'sie sich, das Haus leer zu finden; wohl hatten Zwei den Auftrag, Beeren klauben zu gehn, aber die andern Drei! Sie harrte

, aber Niemand kam; sie machte sich an ihre Arbeit, fütterte Vögel und Geflügel, bereitete zum Mittagmahl, sah zur Milch und verrichtete dies und jenes Geschäft. Niemand zeigte sich. Oft ging sie vor'g Haus, sah umher, ging in Mühle und Brennerei, ihr Wunder stieg mit jeder Viertelstunde. Zum Zeitvertreib griff sie endlich nach der Vogelorgel, um ihrem Gimpel Ein'B vorzuspielen und fand den Brief. Sie las ill dem selben die herzliche Abbitte und Entschuldigung ihrer Töchter, daß sie den Schritt gethan

'und ohne Wissen uM Willen der Mutter vom Haus fsrtgeflohen -seien, und als/Grund angegeben/ sie möchten nicht leben, Wie

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Books
Category:
Fiction
Year:
1857
Dorfgeschichten
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Page 287 of 337
Author: Schöpf, Johann Peter / von Johann Schöpf
Place: Regensburg
Publisher: Manz
Physical description: IV, 334 S.
Language: Deutsch
Location mark: 1.492
Intern ID: 73825
Scheibenschießen hatte Achaz in seinem Hochthale noch nichts gesehen. Um so seltsamer kam ihm Alles vor, das zierliche Best auf den weißgrünen Fähnchen, die hellweißen Scheiben im grünen Anger, und besonders der rothgekleidete, hüpfende und springende Zieler mit der langen Hahnenfeder auf dem spitzen Hute. Achaz hätte den ganzen Tag lang zugesehen, wenn nicht das Verlangen, seine Mutter zu sehen, doch überwogen Me. Er glaubte das Haus mir nichts dir nichts gerade hernehmen zu können, so gut

hatte er's im Kopfe. Da zog er hinein bei Mariahilf, besah sich Haus für Haus, und ging über die Brücke, und kam zum goldenen Dach und zum Stadtplatz, und zog von einer Gasse in die andere, in die Riesengasse und Stallgasse und in's Seilergäßchen und die Judengasse und in die Vorstadt — das Haus aber, wie er es im Kopf hatte, fand er nirgends oder überall. Mit dem Herumziehen wurde es Abend, die Sonne sank hinter die Berge, der Knabe wußte nicht, wo er hergekommen sei, und wo er hinaus wolle und solle

, es ward ihm angst und bang, der Hunger stellte sich auch ein. Bei der eigenen Rathlosigkeit glaubte er stch durch Fragen helfen zu müssen, und er trat unter den Lau ben zu einem alten Männchen hin, — man nannte es gewöhnlich das Putzimännchen der da alten Plunder feilbot, und fragte diesen, wo das große Haus sei mit einer großen Hausthüre und mit einer großen

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Books
Category:
Fiction
Year:
(1860)
Freuden und Leiden eines Landgeistlichen ; Bd. 2
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Page 26 of 217
Author: Schöpf, Johann Peter / von Johann Schöpf
Place: Innsbruck
Publisher: Aufschlager
Physical description: 212 S.
Language: Deutsch
Notations: In Fraktur
Subject heading: s.Landpfarrer;f.Belletristische Darstellung
Location mark: I 3.566/2
Intern ID: 132570
Bater und Mutter voran, erwarteten uns im Sonntags staat, empfingen uns weit freundlicher und herzlicher, als Wir erwartet hatten, und geleiteten uns in die Stube. Da war ein Ältvaterstuhl hergerichtet, mit gelbem Tuch überzogen und ein anderer Sessel — woher die Leute das Zeug genommen, weiß ich nicht, — die zwei haben noch in vielen Hausem Dienst geleistet, sie sind mit uns von Haus zu Haus vorgerückt. Zuerst wurden vor dem zierlich geschmückten Stuben altar einige Vater unser und Glaube

, dort Hause Streit und Unfriede. Er beschrieb, wie elend es in einem Haus sei, in welchem der Unfriede wohne, die Mitglieder der Familie, statt sich, die Bürde des Lebens zu erleichtern, täglich sich gegenseitig Zentnerlast auflegen, Patt mitsammen fortzurudem auf dem stürmevollen Meer, durch widerharrliche àaftanstrengung eines des andern Arbeit vereitelt. Solche Leute hätten die Hölle auf dieser Welt und eine Zweite jenseits zu erwarten, denn Unfriede führe nicht in den.Himmel. Er legte nachdrücklich

an's Herz, daß auf diesen hin, auf den Himmel, Aller Augen merk und Herzen gerichtet sein sollen, Hausvater und Haus mutter voran sollen Hand in Hand dem Himmel zuwan-

9
Books
Year:
1873
¬Die¬ sieben hl. Sakramente in sieben Erzählungen
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Page 94 of 129
Author: Schöpf, Johann Peter / von Johann Schöpf
Place: Innsbruck
Publisher: Vereinsbuchhdlg.
Physical description: 127 S.
Location mark: I 39.882
Intern ID: 73828
Erdenbürger abzuholen und Zu geleiten in jenes Haus, in welchem viele Wohnungen sind! Als des Glöckleins Ton erklang — hieß eS im Dorflem, auf dem Weg und Felde: „Die Gnädige wird versehen!' Blitzschnell verbreitete sich die Nachricht. Da warfen die Schnitter die Sichel weg — wer mit einem Fuhrwerk daherkam — ließ es stehen auf dem Wege, — Alles eilte herbei, um das Hochwürdigste zur Gnädigen zu begleiten — denn die Gnädige war in der Gemeinde sehr beliebt, weil sie stets so gütig und liebevoll

gewesen gegen Kranke und Arme. Da war sicher kein Kranker, den sie nicht wiederholt besuchte und liebevollst pflegte, dem sie nicht verschiedene Erquickungen . zubrachte, die sonst in die armen Hütten nicht den Weg zu finden Pflegen. Und da war gewiß kein - Armer im Dörfchen und auf den Berghofen, dessen Roth sie nicht öfters mit freigebiger Hand ge mildert hat. So gestaltete sich ein ansehnlicher Zug von Be^ gleitern, welcher dem Hoch würdigsten zum stattlichen Haus folgte, in welchem eine mit Zeitlichen Gütern

reich gesegnete Erdenpilgerin nicht mehr weit davon Mar, Alles — Alles — Alles verlassen zu müssen! Auf dem weiten Platze vor dem stattlichen Haus gab der Kooperator der begleitenden Menge den Segen und verabschiedete so dieselbe. Er selbst mit dem höchsten Gute, der Küster und Friderike und Wilma, die mit brennenden Kerzen herabge kommen waren, um den Herrn Himmels und der Erde Zu empfangen, traten in's Haus, stiegen die breite Treppe hinan und nahmen den Weg durch

10
Books
Year:
1859
¬Das¬ Fegefeuer zum dritten und letztenmal.- (Spiegel-Kalender ; 4. 1859)
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Page 49 of 64
Author: Schöpf, Johann Peter / von Johann Schöpf
Physical description: 60 S. : Ill.
Language: Deutsch
Notations: In Fraktur
Location mark: II 39.909/4(1859)
Intern ID: 220714
Was für ein Jammer füllte jetzt das unglückliche Haus. Alle Nachforschung führte nur zur Kenntm'ß, daß sie mit ihrem Mädchen auf der Eisenbahn nach London gefahren, aber daselbst spurlos verschwunden sei. Täglich betete die tiefbetrübte Mutter, — welche indeß,, so wie der Priester, der uns diese Geschichte mittherlt, ihren Aufenthalt selbst in London genommen, — Gott möge ihr die Tochter, wenn auch schuldbeladen, wiedergeben; — däs heiße Gebet ward endlich erhört. Der Priester fuhr

also im bestellten Wagen zu Frau Challonn, um ihr die Kunde zu bringen, ihre Tochter sei gefunden, aber im Haus der Schande — eine schwere Aufgabe. Frau, Challoner zeigte bei der Nachricht eine zu bewun dernde Standhaftigkeit, sie ward wohl todtenbleich, . aber sie weinte nicht- So gleich klingelte sie nach ihrer alten, treuen Haushälterin und erzählte ihr, die so lang vermißte Tochter sei gefunden, selbe, müsse sie' heute Nachts noch abholen. Man schickte um à Kutsche, eine Decke und ein Mantel ward

für die Kranke vorbereitet, und Frau Williams, die Haushälterin, begab sich auf den Weg, ohne aus die reichgefüllte Börse vergessen zu haben, um die Habgier der elenden Jüdin befriedigen zu könne-?. Der Priester bereitete indeß Anastasia auf's Wiederseherl der. Schwester vor. ' ' So kam die verlorne Tochter wieder in s Haus der Mutter, aber erst am dritten Tage erwachte die Kranke wieder zum Bewußtsein. Nur Anastasia ,war bei ihr; die Mutter hielt sich noch fern, mail fürchtete, daß ihr Anblick

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Books
Category:
Fiction
Year:
(1860)
Freuden und Leiden eines Landgeistlichen ; Bd. 2
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Page 18 of 217
Author: Schöpf, Johann Peter / von Johann Schöpf
Place: Innsbruck
Publisher: Aufschlager
Physical description: 212 S.
Language: Deutsch
Notations: In Fraktur
Subject heading: s.Landpfarrer;f.Belletristische Darstellung
Location mark: I 3.566/2
Intern ID: 132570
sich durch sein Dasein gehemmt fühlen und nicht ruhen, bis er fort wäre. Darum, komm' ich in ein Haus, schau ich zuerst auf den Hausattar; er ist mir das Thermo meter des religiösen Familienlebens und dann weiter des religiösen Lebens überhaupt. Hätte die Visitation in Hoch kirchen auch nichts Weiteres gewirkt, als daß sie in vie len Häusern den Hausaltar zu Ehren und in Ordnung brachte, ihr Erfolg war' immerhin ein bedeutender gewesen. Ein weiteres Augenmerk wurde den geistlichen

und halb vermodert, war in man cher Familie vorhanden und irgendwo, Allen unbekannt, in einem feuchten Winkel gelegen, und da war es ein trauriger Anblick, eine solche Seelenapotheke, mit der Be stimmung, Figur Zu machen, aufgestellt zu sehen. Darum blieb manchem Hausvater nichts übrig, als in die Stadt zu wandern, um eine Legende, einen Goffine, ein Haus blich u. dgl. etwas zu kaufen, und das war eine zweite, prachtige Sache, welche die Visitation veranlaßte. „Der Mensch lebt nicht allein vom Brod

, sondern voll jedem Worte, das aus dem Munde Gottes kommt' ^ sagt die ewige Wahrheit selbst, und was diese aus spricht, wird seine Geltung haben. Man findet kein Haus,

15
Books
Category:
Fiction
Year:
(1860)
Freuden und Leiden eines Landgeistlichen ; Bd. 2
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Page 28 of 217
Author: Schöpf, Johann Peter / von Johann Schöpf
Place: Innsbruck
Publisher: Aufschlager
Physical description: 212 S.
Language: Deutsch
Notations: In Fraktur
Subject heading: s.Landpfarrer;f.Belletristische Darstellung
Location mark: I 3.566/2
Intern ID: 132570
der Kinder aussehe. Daß es mit den nothdürftigsten Kennt nissen in der Religion so schlecht stehe, hatten sie nicht gedacht; hatten mehrere davon doch die Schule besucht, drei, vier, fünf Jahre; darum hatten sie nicht gezweifelt, Alles sei in Ordnung. Wohl dursten die Kinder zu HauS kein Buch in die Hand nehmen, wurden ohne Frist zur Arbeit verwendet und ward jedes Keimchen eines Wissens triebes in der ersten Regung geknickt; doch hatte die Wissen schast kommen sollen. Ueber die krasse Unwissenheit

ihrer Kinder schämten sich nun die Eltern selbst und sie be griffen, daß eS hierin keineswegs bei ihnen in Ordnung sei. Im Haus diente ein schon sehr bejahrter Knecht. Er lebte sicher schon dreißig Jahre unter diesem Dache und war ein echter Junggesell, von altem Schrott und Korn, wie sie nur selten als stämmige Eichen unter schwan kendem Weidewuchs auf dem Moosgrund der heutigen WM zu treffen sind. Dieser kernhasten Leute EigenHüm- lichkeit bestand in einer eisernen Beständigkeit

; hatten sie einmal als Dienstbot in ein HauS sich verdingt, so war nur ein außerordentliches Creigmß oder das hereinbrechende Alter im Stand, sie daraus Zu vertreiben. Ihr erster karger Jahrlohn war sicher, mit jedem neuen Lichtmeßtag

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Books
Category:
Fiction
Year:
(1860)
Freuden und Leiden eines Landgeistlichen ; Bd. 2
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Page 142 of 217
Author: Schöpf, Johann Peter / von Johann Schöpf
Place: Innsbruck
Publisher: Aufschlager
Physical description: 212 S.
Language: Deutsch
Notations: In Fraktur
Subject heading: s.Landpfarrer;f.Belletristische Darstellung
Location mark: I 3.566/2
Intern ID: 132570
vor der Thür, und demselben das Licht vortragend, wies sie dem Geistlichen den Weg zur Kwnken. Die Gewohnheit ist schön und bedeutsam : das Licht sinnbildet den Glauben des Hauses, welcher dem Heiland, dem Lichte der Welt, entgegen kommt und ihn in's Haus einführt. Märchen und Gretchen geleiteten das höchste Gut in die Kammer der Kranken; sonst ließ sich Niemand im Hause sehen. Laut betend knieten diese Zwei vor der Kammerthür wahrend des Beichthörens, und insofern ging es beim Versehen

in der Brunnenkresse nicht so gar übel her — der Heiland erhielt doch einige Aufmerksamkeit. Die Uebrigen freilich hielten sich abseits, als ob die Pest in's Haus gekommen wäre; mußte Eines hervor, machte es mit eilendem Schritt seinen Weg und schlug die Thür hinter sich zu, als ob es dem Mann mit Hippe und Stundenglas den Zutritt wehren wollte. — AehnlicheS geschieht aber auch in andern Häusern: das allerhöchste Gut bleibt manchmal völlig unbeachtet, man geht seiner Wege, Hut seine Geschäfte oder hält sich gar

verborgen, und es wäre doch nicht zuviel gefordert, wenn während dieser Minuten Alles im Haus alles Uebrige vergessen und anbetend vor dem König Himmels

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Books
Category:
Fiction
Year:
(1860)
Freuden und Leiden eines Landgeistlichen ; Bd. 2
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Page 208 of 217
Author: Schöpf, Johann Peter / von Johann Schöpf
Place: Innsbruck
Publisher: Aufschlager
Physical description: 212 S.
Language: Deutsch
Notations: In Fraktur
Subject heading: s.Landpfarrer;f.Belletristische Darstellung
Location mark: I 3.566/2
Intern ID: 132570
das sie mit ausgebretteten Armen empfing und küßte und in's Haus trug. Als sie selbes betrat, kam ein heftiger Windstoß und trug alle die Fähnlein und Kranze im Nu in die Lust von bannen. „Herr Sebastian!' — tönte es meinem Ohr und ich erwachte und Herr Nikolaus stand vor mir. „Gott Lob, wir sind fertig' — setzte er bei — „beten wir ein /àm.' Wir thatm es. Nun mußte ich einige Er frischungen annehmen, die mir auch herzlich willkommen waren. Wir sprachen

von diesem und jenem, und nach dem ich noch eine kurze Andacht im Kirchlein verrichtet, holte ich die Drei im nahegelegenen Wirthshaus ab, wohin sie gegangen, um sich an einem kleinen Imbiß zu laben. „Herr Sebastian! nun ist mir geholfen' — mit diesen Worten begrüßte mich Monika. — „Das freut mich vom Herzen!' — gab ich zur Antwort. Wir machten uns nun ungesäumt auf den Heimweg und ich bestand darauf, daß Gretchen und Märchen jetzt auch mit der Mutter nach Haus gehen sollen; ich erzählte ihnen auch meinen Traum, der sie höchlichst vergnügte

. Als ich zu Haus in mein Zimmer kam, lag auf dem Tische ein Dekret mit der Aufschrift: ,,An den Hilfs priester Herrn Sebastian Krautmann in Hochkirchen.' Ich öffnete und las: „Von Ordmariatswegen werden Sie hiemit als Kooperator in die Pfarre Wasserfund dekretirt, wohin Sie sich unverzüglich zu verfügen und Ihren Ein stand dortselbst dem Hochwürdigen Dekanate in Silberfels geziemend zu melden haben.' — „Auch recht!' —' sagte ich und trat cm's Fenster und schaute hinüber aufvas Dorf Wafserfund, drunten im Thale

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