aufgelegt, mißmuthig und unzufrieden mit seiner ge- genwärtigen Stellung, wurde durch diese Erzählungen und Schilderungen noch mehr entzündet. Eine un gemein kriegerische Stimmung bemächtigte sich dessel ben, ein ungemeiner Drang nach Thvtm. Alle sahen in Alarich den Mann, der sie aus ihrem gegenwärti gen Zustande herausführen, ihnen zur Freiheit ver helfen könne. Bald gab sich diese Stimmung Aus druck und machte sich Luft im Rufe: „ Manch unser König!' — Der Erste, der diese Worts sprach
, hatte dem, was Alle suchten, die rechte Fassung gegeben, deßwegen war sein Ruf wie ein mächtiger Windstoß, der das glimmende Feuer anfachte; bald tönte es aus unzähligen Kehlen: „Alarich unser König!' — Ein gemeinsamer Herrscher und Führer, die Zer- splitterung in verschiedene Gaue aufgegeben, durch die Vereinigung unter Ein Oberhaupt stark und mächtig, dies war das Zauberbild, welches Jedem vor Augen stand. Alarich unser König — dies war aber auch die Kriegserklärung an die Römer, dies war die that, sächliche Aufhebung
des FöderativverhälnisseS und der Stellung, in welcher sie bisher zum römischen Reich gestanden. Kon allen Seiten der Stadt drängte sich das Voll vor der Wohnung Alarichs zusammen, betäu bend tönte der Ruf; „Alarich unser König!' — Der Balthe ließ sie nichts merken, wie angenehm 22*
