Leben der heiligen Dienstmagd Nothburga von Rottenburg
damaliger when Weise der Kriegführung von der größt möglichen Verwüstung begleitet und gerade die Besitzungen des Herrn von Rottenburg im untern Innthals, Rottenburg, Freundsberg, Tratzderg. waren derselben zunächst ausgesetzt. Die Feinde mögen hier um so ärger gehaust haben, da Heinrich mit seinen Mannen ohne Zweifel dell Herzog Ludwig oder den Herzog Otto nach Kärnthen begleitet hatte, folglich seine Burgen von Vertheidigern entblößt da standen. Merkwürdig an diesem feindlichen Ein falle
, über das Geschlecht der Rottenburger fol gendes: „Es lebten einmal gleichzeitig zwei Rottenburgische Brüder oder Verwandte, von denen der Eine es mit Baiern, der Andere mit Tirol hielt, wodurch Krieg entstand.' Nun., lebte mit Heinrich II. gleichzeitig ein Rottenburger Namens Siegfried, der Stadtrichter in Hall war, und wahrscheinlich war dieser Siegfried der Verbündete der Feinde. Ob er Heinrichs Bruder oder Verwandter war, ist unentschieden, und unbekannt, was Ursache seiner feindseligen Gesinnung gewesen sei
? War Siegfried Heinrichs Bruder, dürften wohl Erbstreitigkeiten, nach dem Tode ihrer Eltern entstan den, ihrem gegenseitigen Zwiste zur Veranlassung gedient haben. Es dürfte in diesem Falle Heinrich, durch seine geitzige Gemahlin Ottilia angetrieben, zu Ungerechtigkeiten gegen seinen Bruder sich haben hinreissen lassen, so daß dieser durch Verbindung mit dessen Feinden Rache zu nehmen oder