Maria, Spiegel der Gerechtigkeit : Betrachtungen und Vorträge für den Monat Mai
ausgedrückt; zuerst in den zwei Worten „Sequere me“, „folge mir nach!' (Matth. 8, 22), d. i. lebe, wie ich lebe, fühle, empfinde. wünsche und begehre, wolle und thue nichts an deres, als was ich wünsche, anstrebe und thue; und dann bei Johannes, wenn er spricht (Joh. 4, 34): „Meine Speise ist, daß ich den Willen Dessen thue, der mich gesandt hat, und sein Werk zur Ausführung bringe.' Christi Werk war unsere Erlösung, unser Werk, meines, deines, eures ist unsere Heiligung. ES ist bekannt jenes berühmte
Wort deS heil. Augustinus: „Der dich erschaffen hat ohne, der wird dich nicht selig machen ohne dich'.' Wer möchte aber glauben, dieses große Werk aus eigenen Kräften zu vollbringen?: Gibt aber Gott die üb er na tur- li che Kraft (Gnade) zur Vollbringung dieses üb ernatü r. lichen Werkes (seiner eigenen Heiligung) nur Dem, der ihn darum bittet (Joh. 16, 24, vgl. Sap. 7), so ist klar, daß das Gebet nothwendig ist Jedem, derS mit seinem sittlichen Fort- schritt ernstlich meint, mit andern Worten